Trainingslehre III. Beweglichkeits- und Koordinationstraining


Einsendeaufgabe, 2018

20 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 PERSONENDATEN
1.1 Allgemeine und biometrische Daten
1.2 Bewertung der Personendaten

2 BEWEGLICHKEITSTESTUNG
2.1 Brustmuskulatur - M. pectoralis major
2.2 Hüftbeugemuskulatur - speziell M. iliopsoas
2.3 Kniestreckmuskulatur - speziell M. rectus femoris
2.4 Kniebeugemuskulatur - Mm. ischiocruales
2.5 Wadenmuskulatur - Mm. triceps surae
2.6 Testergebnisse
2.7 Bewertung und Interpretation der Ergebnisse

3 TRAININGSPLANUNG BEWEGLICHKEITSTRAINING
3.1 Übungsauswahl und Rahmenbedingungen
3.2 Begründung zum Dehnprogramm

4 TRAININGSPLANUNG KOORDINATIONSTRAINING
4.1 Übungsauswahl und Rahmenbedingungen
4.2 Begründung zum Koordinationstraining

5 LITERATURRECHERCHE

6 LITERATURVERZEICHNIS

7 TABELLENVERZEICHNIS

1 Personendaten

1.1 Allgemeine und biometrische Daten

Im Folgenden werden allgemeine Daten und der Gesundheitsstatus einer Testperson dargestellt, sowie eine Bewertung im Hinblick auf die Belastbarkeit und Trainierbarkeit des Probanden vorgenommen.

Tabelle 1: Allgemeine und biometrische Daten (eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2 Bewertung der Personendaten

Im Bezug auf die Belastbarkeit und Trainierbarkeit sind aus gesundheitlicher Sicht kei­ne Einschränkungen gegeben. Die Rücken- und Kopfschmerzen wurden ärztlich unter­sucht, sind unspezifisch und stellen keine Einschränkung für ein Beweglichkeits- und Koordinationstraining dar. Gleiches gilt für die protrahierten Schultern und den Rund­rücken. Diese orthopädischen Probleme sind auf die vorwiegend sitzende berufliche Tä­tigkeit zurückzuführen. Die allgemeinen Daten, wie Alter, Geschlecht, Ruhepuls und Blutdruck, sind ebenfalls keine Einschränkungen im Bereich der Belastbarkeit oder Trainierbarkeit des Beweglichkeits- und Koordinationstrainings. Das relativ junge Alter und der normale BMI sind sogar förderlich im Rahmen der Bewertungskriterien. Durch das bereits vorhandene Trainingspensum im Ausdauerbereich kann von einer uneinge­schränkten Belastbarkeit ausgegangen werden. Die relativ hohe zeitliche Verfügbarkeit bietet im Rahmen des Trainings die Möglichkeit für bis zu vier Einheiten Beweglich- keits- und Koordinationstraining in der Woche.

2 Beweglichkeitstestung

Im weiteren Verlauf wird während der Diagnose des Fünf-Stufen-Modells der Trai­ningssteuerung (Olivier et al., 2008, S. 55-58) ein manueller Beweglichkeitstest durch­geführt und die erhobenen Daten bewertet und interpretiert.

Es werden fünf Muskelgruppen in Anlehnung an die Muskelfunktionsprüfung nach Janda (2000) manuell getestet.

2.1 Brustmuskulatur - M. pectoralis major

Testdurchführung (nach Janda, 2000, S. 270-271):

Der Kunde liegt in Rückenlage auf einer Behandlungsliege, beide Beine sind angewin­kelt und die Füße aufgestellt, sodass das Becken besser fixiert ist. Das Becken bleibt während der Testung auf der Unterlage, hierzu wird die Bauchmuskulatur angespannt. Der zu testende Arm ist im Schultergelenk außenrotiert und abduziert. Im Ellenbogen­gelenk wird eine Beugung von 90° eingenommen. Es wird nun die Position des Oberar­mes zur Horizontalen getestet. Nach Ergebnisprotokollierung folgt die Testung der Ge­genseite (vgl. Eifler, 2018, S. 48).

Normwerte:

Stufe 0: Kein Beweglichkeitsdefizit. Der Oberarm erreicht die Horizontale ohne Hilfe, durch leichten Druck des Testers sogar mehr.

Stufe 1: Leichtes Beweglichkeitsdefizit. Der Oberarm erreicht die Horizontale nicht von selbst, nur durch leichten Druck des Testers.

Stufe 2: Deutliches Beweglichkeitsdefizit. Der Oberarm erreicht die Horizontale auch durch Druck des Testers nicht (vgl. Eifler, 2018, S. 48).

2.2 Hüftbeugemuskulatur - speziell M. iliopsoas

Testdurchführung (nach Janda, 2000, S. 258-259):

Der Proband befindet sich in Rückenlage auf der Behandlungsliege. Das Gesäß schließt mit dem hinteren Ende der Liege, während die Beine diese überragen. Er zieht das linke Bein, im Kniegelenk gebeugt, möglichst nah an den Oberkörper heran, das rechte Bein bleibt im Überhang. Die Lendenwirbelsäule weist eine leichte Lordose auf, während das Becken auf der Liege fixiert ist. Ein Abheben des Beckens oder eine Hyperlordose wür­den das Testergebnis verfälschen. Zur Verstärkung schiebt der Tester seine Hand unter die Lendenwirbelsäule und der Proband presst seinen unteren Rücken auf die Hand. In diesem Test ist der Hüftbeugewinkel, also die Position des Oberschenkels zur Körper­längsachse das Messkriterium. Nach Ergebnisprotokollierung folgt die Testung der Ge­genseite (vgl. Eifler, 2018, S. 49).

Normwerte:

Stufe 0: Kein Beweglichkeitsdefizit. Der Oberschenkel erreicht die Horizontale ohne Hilfe, durch leichten Druck des Testers sogar mehr.

Stufe 1: Leichtes Beweglichkeitsdefizit. Der Oberschenkel kann nur durch Druck des Testers in die Horizontale bewegt werden.

Stufe 2: Deutliches Beweglichkeitsdefizit. Der Oberschenkel kann auch durch Druck des Testers die Horizontale nicht erreichen (vgl. Eifler, 2018, S. 49).

2.3 Kniestreckmuskulatur - speziell M. rectus femoris

Testdurchführung (nach Janda, 2000, S. 258-259):

Der Proband befindet sich in Rückenlage auf der Behandlungsliege. Das Gesäß schließt mit dem hinteren Ende der Liege, während die Beine überragen. Er zieht das linke Bein im Kniegelenk gebeugt möglichst nah an den Oberkörper heran, das rechte Bein bleibt in der vorherigen Position. Das linke Bein wird im Überhang im größtmöglichen Hüf- textensionswinkel fixiert, anschließend in den größtmöglichen Kniebeugewinkel be- 5/20 wegt. Der Tester sollte darauf achten, dass das Becken nicht angehoben wird und keine Hyperlordose der Lendenwirbelsäule entsteht. Für den Test ist der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel des Überhangbeines das Bewertungskriterium, deshalb darf die Auflagefläche nicht die Beugung im Kniegelenk behindern. Nach Ergebnisprotokol­lierung folgt die Testung der Gegenseite (vgl. Eifler, 2018, S. 50).

Normwerte:

Stufe 0: Kein Beweglichkeitsdefizit. Der Unterschenkel hängt im 90° Winkel herab und kann durch Druck des Testers noch weiter bewegt werden.

Stufe 1: Leichtes Beweglichkeitsdefizit. Der Unterschenkel ist leicht nach vorne ge­streckt, durch geringen Druck wird ein senkrechter Winkel erzielt.

Stufe 2: Deutliches Beweglichkeitsdefizit. Der Unterschenkel ist stark nach vorne ge­streckt, durch Druck des Testers kann die Senkrechte nicht erreicht werden (vgl. Eifler, 2018, S. 50).

2.4 Kniebeugemuskulatur - Mm. ischiocruales

Testdurchführung (nach Janda, 2000, S. 261-262):

Der Proband befindet sich in Rückenlage auf der Behandlungsliege. Das linke Bein ist im Hüft- und Kniegelenk angewinkelt und der Fuß steht auf der Auflagefläche während des gesamten Testablaufes. Der Tester bringt das rechte Bein in eine maximale Hüftfle- xion. Das rechte Bein muss hierbei gestreckt und der Fuß locker gehalten werden. Auch in diesem Test muss die Lendenwirbelsäule auf der Unterlage aufliegen und eine Hy­perlordose vermieden werden. Bewertungskriterium ist der Winkel zwischen Unter­grund und Beinachse des gehobenen Beines (Hüftbeugewinkel). Nach Ergebnisproto­kollierung folgt die Testung der Gegenseite (vgl. Eifler, 2018, S. 51).

Normwerte:

Stufe 0: Kein Beweglichkeitsdefizit. Eine rechtwinklige Flexion im Hüftgelenk wird er­reicht.

Stufe 1: Leichtes Beweglichkeitsdefizit. Die Flexion im Hüftgelenk ist zwischen 80° und 90° möglich.

Stufe 2: Deutliches Beweglichkeitsdefizit. Die Flexion im Hüftgelenk ist nur unter 80° möglich (vgl. Eifler, 2018, S. 51).

2.5 Wadenmuskulatur - Mm. triceps surae

Testdurchführung (nach Janda, 2000, S. 255):

Der Proband befindet sich in Rückenlage auf der Behandlungsliege. Das linke Bein ist angewinkelt, der Fuß steht auf der Auflagefläche. Der Unterschenkel des rechten Beines ragt über die Liege hinaus, das Bein wird gestreckt. Der Testleiter greift nun mit der Hand den unteren Teil des Fersenbeins und mit der anderen Hand die Außenkante des Fußes. Der Tester zieht den Fuß nun distalwärts und drückt den Vorfuß mit dem Dau­men der anderen Hand leicht in Richtung des Schienbeins. Der Druck des Daumens wird direkt an der Außenkante durchgeführt um Verfälschungen der Testergebnisse zu vermeiden. Es kann sowohl der Schollenmuskel beim gestreckten Kniegelenk, als auch der Zwillingswadenmuskel getestet werden, indem nach Erreichen der maximalen Dor­salextension das Kniegelenk gebeugt wird. Nach Ergebnisprotokollierung folgt die Tes­tung der Gegenseite (Eifler, 2018, S. 52).

Normwerte:

Stufe 0: Kein Beweglichkeitsdefizit. Mindestens ein 90° Winkel zwischen Fuß und Un­terschenkel ist realisierbar.

Stufe 1: Leichtes Beweglichkeitsdefizit. Die Dorsalextension von 0° wird nicht erreicht (wäre aber möglich).

Stufe 2: Deutliches Beweglichkeitsdefizit. Es ist nur eine Dorsalextension bis 10° unter­halb der 0° Stellung möglich (vgl. Eifler, 2018, S. 52).

2.6 Testergebnisse

Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Testergebnisse des Probanden.

Tabelle 2: Ergebnisse des manuellen Beweglichkeitstest (eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.7 Bewertung und Interpretation der Ergebnisse

Die Ergebnisse des Beweglichkeitstests lassen sich folgendermaßen interpretieren: Durch die beruflich sitzende Tätigkeit liegt in der Hüft- und Kniebeugefunktion durch den Sitzwinkel eine ständige Spannung in der entsprechenden Muskulatur vor. Im be­ruflichen Alltag wird die volle Bewegungsamplitude der betroffenen Gelenke nicht voll­ständig ausgeschöpft. Durch das vorliegende Testergebnis der Bewegungseinschrän­kung ist ein spezielles Dehnprogramm erforderlich.

Die Ergebnisse der Kniestreckmuskulatur sind sehr gut. Ein Beweglichkeitstraining der entsprechenden Muskulatur ist nicht zwingend erforderlich.

In der Brust- und Wadenmuskulatur liegt ebenfalls ein Defizit vor. Hier sollte während der beruflichen Tätigkeit darauf geachtet werden, eine angemessene Sitzposition (gera­der Rücken, Füße vollständig am Boden abgestellt) einzuhalten, welche als mögliche Ursache für die Einschränkung gilt. In entsprechenden Dehnübungen sollte hier eben­falls der M. pectoralis major und der Mm. triceps surae angesprochen werden. Durch die vorwiegende Anteversion der Arme im Berufsalltag ist es zudem erforderlich, die Antagonisten im Rückenbereich, speziell den M. trapezius, mittels Krafttraining als Ausgleich zu stärken.

Die Bewegungseinschränkungen sind durch die sportliche Aktivität der Testperson (Radfahren und Laufen) aufgrund des vorherrschenden Bewegungsablaufs begünstigt. Dies äußert sich beispielsweise in der Bewegungseinschränkung der Wadenmuskulatur, in welcher das schlechteste Testergebnis erzielt wurde. Es handelt sich demnach nicht nur um eine muskuläre Dysbalance als Ausdruck eines motorischen Stereotyps, sondern ebenfalls um eine sportmotorische Adaptation (Eifler, 2018, S. 39-40). Da die Testper­son keinen Leistungssport betreibt und sowohl unter Rücken- als auch Kopfschmerzen leidet, sollte die Gesamtheit der Dysbalancen ausgeglichen werden.

Für den Klienten ist es nun wichtig, die Muskulatur durch entsprechende Dehnübungen zu reaktivieren um die volle Bewegungsamplitude wieder nutzen zu können. Hierzu be­schäftigt sich das folgende Kapitel mit einem, auf die Bedürfnisse und Beschwerden der Testperson, angepassten Dehnprogramm. Ebenfalls sollten in einem möglichen Kraft­training die Antagonisten gestärkt werden, hierauf wird im weiteren Verlauf nicht einge­gangen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Trainingslehre III. Beweglichkeits- und Koordinationstraining
Hochschule
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Note
2,3
Autor
Jahr
2018
Seiten
20
Katalognummer
V917091
ISBN (eBook)
9783346236975
ISBN (Buch)
9783346236982
Sprache
Deutsch
Schlagworte
trainingslehre, beweglichkeits-, koordinationstraining
Arbeit zitieren
Arno Peise (Autor:in), 2018, Trainingslehre III. Beweglichkeits- und Koordinationstraining, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/917091

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