Gesundheitliche Perspektiven in Kindertagesstätten. Empfehlungen zur Gesundheitsförderung


Einsendeaufgabe, 2020

13 Seiten, Note: 0,8

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Analyse der gesundheitlichen Ausgangssituation
1.1 Gesundheitsbezogene Datenlage
1.2 Ableitung von Handlungsansätzen

2 Schwerpunktthema für ein Projekt zur Gesundheitsförderung im gewählten Setting

3 Recherche Modellprojekt

4 Literaturverzeichnis

5 Tabellenverzeichnis

1 Analyse der gesundheitlichen Ausgangssituation

In der folgenden Arbeit wird die gesundheitliche Ausgangssituation von Kindern im Vorschulalter, im Setting Kindertageseinrichtungen, analysiert und praxistaugliche Handlungsansätze zur Gesundheitsförderung werden identifiziert.

1.1 Gesundheitsbezogene Datenlage

Zentrale Gesundheitsprobleme:

Die zentralen Gesundheitsprobleme im Vorschulalter sind vorwiegend auf Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten zurückzuführen und haben große Auswirkungen auf die weitere Entwicklung im Erwachsenenalter. Oft stehen die Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit Bewegungsmangel. Durch einen Bewegungsmangel entstehen motorische Einschränkungen und Koordinationsstörungen, Unfälle, Übergewicht und Adipositas. Weiter sind psychosoziale Probleme wie Konzentrationsstörungen, Aggressivität, Hyperaktivität oder Sprachprobleme weitreichende Probleme (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2002, S. 22).

Unfälle können in vielen Lebensbereichen passieren, darunter fallen Kindertageseinrichtungen als einer der häufigsten Unfallbereiche. Hier passiert, bei den drei bis sechs Jährigen, jeder fünfte Unfall (Saß, Poethko-Müller & Rommel, 2014). Unfallursachen können, durch Bewegungsmangen hervorgerufene, motorische Einschränkungen sein, oder die erhöhte Risikobereitschaft aufgrund von überdurchschnittlicher Leistungsfähigkeit.

Bewegungsmangel ist oftmals verantwortlich für die Zunahme von gesundheitlichen Defizienten wie Übergewicht und Adipositas (RKI & Destatis, 2008). Es bestehen vielfältige Bedingungsfaktoren und Folgen, die sich gegenseitig verstärken können und wodurch schon im Vorschulalter mit Entwicklungsbeeinträchtigungen gerechnet werden muss (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2002). Bedingungsfaktoren und Folgen können ungünstige körperlichen Voraussetzungen, emotionale Auffälligkeiten oder hemmende Umgebungsbedingungen sein. Folge dessen ist die Möglichkeit Bewegungserfahrungen zu sammeln eingeschränkt und es fehlen positive Bewegungserlebnisse, welche wiederum zu einer Vermeidung motorischer Anforderungen führt und Lern- und Leistungsstörungen begünstigt.

Übergewicht und Adipositas ist in seiner Prävalenz erheblich gestiegen und bereits im Vorschulalter die häufigste Gesundheitsstörung. 9 % sind übergewichtig und 3 % davon adipös (RKI & Destatis, 2008). Weiteren Daten zufolge steht Übergewicht und Adipositas in Beziehung zu diversen soziodemografischen Merkmalen. Bei Kindern mit einem niedrigen Sozialstatus und Migrationshintergrund tritt häufiger Übergewicht und Adipositas auf (RKI & Destatis, 2008).

Psychosoziale Auffälligkeiten verbreiten sowohl innerhalb der Familie, als auch in Kindertageseinrichtungen Probleme und können sich auf die soziale Teilhabe, den Bildungserfolg, die beruflichen Perspektiven auswirken und den Lebenslauf des Kindes stark beeinträchtigen. Im Alter von drei bis 17 Jahren zeigen ein Fünftel psychische Auffälligkeiten (Hölling, Erhart, Ravens-Sieberer & Schlack, 2007). Genetische und körperliche Faktoren, individuelle Lebensgeschichten, sowie eine soziale Benachteiligung sind die Ursachen psychosozialer Gesundheitsbeeinträchtigungen (RKI & Destatis, 2008).

Gesundheitsverhalten:

Das gesamte Gesundheitsverhalten von Vorschulkindern ist entscheidend beeinflusst und geprägt von gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen, die sie durch ihre Familie und der Kindertageseinrichtung in diesem Alter vermittelt bekommen (RKI & Destatis, 2008).

Viele Kinder haben heutzutage vorwiegend sitzende Alltagsbeschäftigungen. Zudem werden elektronische Medien bereits im Vorschulalter vermehrt genutzt. So wurde in der KiGGS-Studie herausgefunden, dass 90 % der Jungen und 88 % der Mädchen täglich fernsehen (RKI & Destatis, 2008). In den Kindertageseinrichtungen wird zu wenig auf körperliche Bewegung geachtet und Kinder haben nicht genügend Bewegungsmöglichkeiten in ihrem Wohnumfeld. Hinzu kommt noch eine nicht bedarfsgerechte Ernährungsweise. Im Zusammenhang mit dem Gesundheitsverhalten stehen auch die soziodemografischen Merkmale, die familiäre Lebenssituation und der Migrationshintergrund der Vorschulkinder (RKI & Destatis, 2008).

Die, auf das Gesundheitsverhalten, Einflussnehmenden Faktoren können die Entstehung der erörterten Gesundheitsprobleme begünstigen und bereits bestehende Probleme verstärken. Die bereits im Vorschulalter bestehenden Gesundheitsprobleme können bei der Entstehung von weiteren Gesundheitsproblemen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, metabolischen und orthopädischen Folgeerkrankungen sowie psychische Gesundheitsstörungen, in späteren Lebensphasen zur Folge haben (Graf, Dordel, Koch & Predel, 2006).

Kindertageseinrichtungen als Schlüsselsetting:

Im Allgemeinen sind die Rahmenbedingungen in einem Setting einflussnehmend auf das positive und auch negative Wohlbefinden von Vorschulkindern. Einen weitaus größeren Einfluss auf die Entwicklung nehmen jedoch die Familien. Doch aufgrund der gesellschaftlichen Bedingungen, wie die Berufstätigkeit beider Elternteile oder dem hohen Anteil Alleinerziehender, können Eltern ihrer Sozialisationsfunktion nicht nachkommen und überlassen diese Aufgabe teils vollständig den Bildungsinstitutionen (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2002; Friedrich, 2009). Hier wird kenntlich, dass Kinder einen Großteil ihrer Zeit in Kitas verbringen und diese maßgeblich zur körperlichen und psychischen Gesundheit beitragen (Friedrich, 2009).

Ein weiterer Grund, warum Kindertageseinrichtungen als ein Schlüsselsetting der Gesundheitsförderung anzusehen sind, ist die Erreichbarkeit. Nahezu alle Kinder unter sechs Jahren können über Kitas erreicht werden (Friedrich, 2009), was eine optimale Voraussetzung für die Integration von gesundheitsförderlichen Aspekten verdeutlicht.

Zudem kann das familiäre Umfeld einbezogen werden, wodurch schwer Erreichbare Zielgruppen angesprochen werden können (Kliche et al., 2008). Die Eltern können dabei als Multiplikatoren mitwirken oder als eigene Zielgruppe, mit dem Ziel der Kompetenzbildung eingebunden werden (Bals, Hanses & Melzer, 2008).

1.2 Ableitung von Handlungsansätzen

Ein Zentrales Gesundheitsproblem bei Vorschulkindern sind Unfälle. Ein möglicher Handlungsansatz ist die Prävention von Verletzungen durch Unfälle und gleichzeitig eine Reduktion der Unfallrisiken (Saß, Poethko-Müller & Rommel, 2014). Die Wichtigkeit dieses Ansatzes wird durch die Unfallhäufigkeit im Setting Kindertageseinrichtung, bezogen auf das Alter der Zielgruppe belegt. Anhand der Unfallursachen, die in 1.1 beschrieben wurden, sollte eine Bewegungsförderung erfolgen und die Umgebungsbedingungen sicherer gestaltet werden.

Ein vielumfassendes Gesundheitsproblem ist der Bewegungsmangel. Ein geeigneter Handlungsansatz ist die Prävention gesundheitlicher Risiken durch Bewegungsmangel. Wie in Aufgabe 1.1 kenntlich wird, zieht ein Bewegungsmangel weitreichend Folgen mit sich. Doch die Datenlage verrät, dass nur eine Minderheit, die aktuellen Empfehlungen der WHO (2013) für ein gesundheitsgerechtes Bewegungsverhalten einhält. Diese zwei Faktoren lassen auf eine enorme Wichtigkeit für die Prävention gesundheitlicher Risiken durch Bewegungsmangel in Kindertagesstätten schließen. Heutzutage werden Kinder ab drei Jahren immer häufiger ganztätig betreut (Bertelsmann Stiftung, 2014), weshalb ein regelmäßiges sportliches Angebot sinnvoll und notwendig ist. Körperliche Aktivität spielt eine große Rolle bei der Entwicklung. Die motorische Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden werden gestärkt, sowie das Erlernen sozialer Fähigkeiten und die allgemeine Fitness gefördert (RKI & Destatis, 2008). Schlussfolgernd lässt sich feststellen, dass, mit einem Handlungsansatz zur Prävention gesundheitlicher Risiken durch Bewegungsmangel alle Gesundheitlichen Probleme behandelt werden können.

Das am häufigsten auftretende Gesundheitsproblem bei Vorschulkinder ist Übergewicht und Adipositas. Ein passender Handlungsansatz ist die Prävention von Übergewicht im Vorschulalter. Aufgrund der Stellung, des Gesundheitsproblems, in unserer Gesellschaft und eine stetig zunehmende Verbreitung in allen Altersschichten, machen Präventionsmaßnahmen schon in jungen Jahren notwendig. Aufgrund der langen Betreuungszeiten, erhalten viele Kinder ihr Mittagessen von der Kindertageseinrichtung. 2013 waren es 63 % (Bertelsmann Stiftung, 2014, S. 10), dies erleichtert die Implementierung verschiedenster Handlungsansätze und wirkt sich positiv auf die Prägung des Essverhaltens aus. Zudem können über die Präventionsmaßnahme im Setting Kindertageseinrichtung Kinder mit ungünstigeren Gesundheitschancen, welche bei diesem Gesundheitsproblem stark benachteiligt sind, erreicht werden (GKV-Spitzenverband, 2018).

2 Schwerpunktthema für ein Projekt zur Gesundheits­förderung im gewählten Setting

Für die Erstellung eines Projekts wird hier die Prävention von Bewegungsmangel als Ziel genommen.

Tab. 1: Projekt: Leben ist Bewegung – WIR schaffen den Raum dafür (eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Gesundheitliche Perspektiven in Kindertagesstätten. Empfehlungen zur Gesundheitsförderung
Hochschule
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Note
0,8
Jahr
2020
Seiten
13
Katalognummer
V915647
ISBN (eBook)
9783346234469
Sprache
Deutsch
Schlagworte
gesundheitliche, perspektiven, kindertagesstätten, empfehlungen, gesundheitsförderung
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Gesundheitliche Perspektiven in Kindertagesstätten. Empfehlungen zur Gesundheitsförderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/915647

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