Grundlagen des Technologie- und Innovationsmanagements in internationalen Unternehmen. Anforderungen an einen erfolgreichen Technologieauswahlprozess

F&E Management


Studienarbeit, 2005

24 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Technologie- und Innovationsmanagement
1.1 Einleitung
1.2 Definition und Ziele des Technologie- und Innovationsmana- gements
1.3 Aufgaben des Technologiemanagements
1.4 Anforderungen an ein erfolgreiches strategische s Technologie- management
1.5 Der Technologieauswahlprozess
1.5.1 Die Bedeutung des Technologieauswahlprozesses für Unternehmen
1.5.2 Beteiligte des Technologieauswahlprozesses
1.5.3 Organisationsformen und Gestaltungskonzepte
1.5.4 Ablauf des Technologieauswahlprozesses
1.5.5 Anforderungen an Bewertungsverfahren

2 Schrifttum

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Innovationstyp- inkrementale versus radikale Innovation

Abbildung 2: Die Struktur des strategischen Managements

Abbildung 3: Charakteristika des integrierten Netzwerkmodells

Abbildung 4: Der Ablauf des Innovationsprozess

1 Technologie- und Innovationsmanagement

1.1 Einleitung

Aufgrund der fortschreitenden Globalisierung und deren Folgen, wie z. B. der zunehmen- den Anzahl von Wettbewerbern, verschärft sich der Leistungsdruck auf die Unternehmen. Damit sie weiterhin erfolgreich am Markt bestehen können, müssen sie in der Lage sein, ihre Fähigkeiten zur Entwicklung und Beherrschung technologischer Innovationen zu ver- festigen und weiter auszubauen. Die Unternehmen haben dann die Möglichkeit, sich neue Produkt-Markt-Felder zu eröffnen oder auf vorhandenen Märkten Differenzierungs- oder Kostenvorteile gegenüber Mitwettbewerbern zu erzielen.1 Die Realisierung potentieller Wettbewerbsvorteile erfordert ein erfolgreiches Technologie- und Innovationsmanagement innerhalb der Unternehmen, das sich besonders bei multinationalen Unternehmen den An- forderungen der Globalisierung von F;E-Prozessen stellen muss.

1.2 Definition und Ziele des Technologie- und Innovationsmanagements

Das Management von Technologien und Innovationen beinhaltet die Planung, Organisati- on, Führung und Kontrolle des Innovationsprozesses, in den alle Ablaufschritte, die ein Unternehmen zur Einführung eines neuen Produktes am Markt oder eines intern genutzten Prozesses unternimmt, integriert sind.2 In der Literatur sind verschiedene Ansätze zum Ausmaß der Überlappungen hinsichtlich der Aufgaben des Innovations-, Technologie- und F;E-Managements zu finden. Nach GERPOTT besteht eine Übereinstimmung dahingehend:

„dass F;E Teil von betriebswirtschaftlichen Prozessen ist, die wiederum „mehr“ umfassen als nur F;E

F;E- und Technologie dadurch miteinander verwoben sind, dass neue Technologien der Output von F;E-Aktivitäten sind.“3

Das F;E-Management ist in Übereinstimmung mit den Ausführungen von BROCKHOFF, KÖNIG und VÖLKER sowie GERPOTT demnach als Schnittmenge zwischen dem Innovations- und Technologiemanagement zu verstehen.4,5,6 Die Prozesse der Technologieentwicklung und -entstehung sind mit dem F;E-Management verzahnt und werden durch dieses einzeln oder zusammen vorangetrieben.

Als Technologiemanagement wird nach ALBERS, BROCKHOFF und HAUSSCHILDT das Ma- nagement der Vorstufen der Innovation im engeren Sinne und die Verknüpfung dieser be- zeichnet. Es umfasst alle natur- und ingenieurwissenschaftlichen Aktivitäten, die auf die Bereitstellung, die Speicherung und die Verwertung neuen technologischen Wissens abzie- len, dessen Nutzung als Grundlage von Geschäftstätigkeiten, die zur Erfüllung von Unter- nehmenszielen dienen, herangezogen werden können.7 Das Technologiemanagement grenzt sich vom Innovations- und F;E -Management insofern ab, dass es sich im Innova- tionsprozess nur auf die Aufgaben der angewandte Forschung und Vorentwicklung fokus- siert.8

Bei dem zu untersuchenden Unternehmen handelt es sich um ein Technologie- unternehmen, dessen Technologien die Innovationen des Unternehmens darstellen. Im en- geren Sinne ist die Innovation die Markteinführung eines neuen Produktes oder das An- fahren eines neuen Produktionsprozesses.9 Im weiteren Sinne werden unter der Innovation und dem Innovationsprozess alle Aktivitäten im Unternehmen verstanden, die darauf aus- gerichtet sind, neue Produkte, Verfahren oder soziale Regelungen hervorzubringen. Die technische Realisierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse oder neue Kombinationen bestehender wissenschaftlicher Erkenntnisse werden dann als Invention bezeichnet.10 In- novationen lassen sich untereinander nach der Art der Innovation und dem Neuigkeitsgrad unterscheiden.

Es gibt drei Arten der Innovation: die Produkt-, die Prozess- und die Sozialinnovation.11 Der Neuigkeitsgrad wird durch die Anzahl, das Ausmaß und die Unvorhersehbarkeit von Abweichungen gegenüber den im Unternehmen vorliegenden Erfahrungen und Erkenntnissen in inkrementale und radikale Innovationen unterschieden (Abbildung. 1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Innovationstyp- inkrementale versus radikale Innovation nach GASSMANN12

Die inkrementalen Innovationen sind durch geringe Verbesserungsschritte gekennzeichnet. Sie entstehen aus kleinen Bemühungen, den Wertschöpfungsprozess zu verbessern und haben eine hohe Affinität zu bestehenden Produkten bzw. Prozessen.13 Radikale Innovationen haben einen völligen Durchbruch bezüglich des betreffenden Produkts oder Prozesses zur Folge.14 Sie entstehen durch Quantensprünge in der Produktionstechnologie, Entwicklung neuer Produktlinien oder -plattformen für unbekannte Märkte oder den Einsatz von Querschnittstechnologien für neue Anwendungen. Zusätzlich kennzeichnen sie sich durch eine geringe Affinität zu bestehenden Produkten bzw. Prozessen.15

In den Technologieunternehmen, die sich auf die Entwicklung hochtechnologischer Pro- dukte spezialisieren, stellen die Schlüsseltechnologien keine klar definierten und abgrenz- baren Technologien dar. Sie bestehen eher aus einer Konzentration vielschichtiger Techno- logiebündel, durch deren Zusammenwirken der technische Fortschritt erfolgt. Diese Tech- nologiebündel entstehen durch die, wie auch im Prinzip des KAIZEN gefordert,16 kontinu- ierliche Durchführung inkrementaler Innovationen. Deshalb richtet sich der Schwerpunkt im Weiteren auf inkrementale Innovationen und die Aspekte des Technologie- managements, wobei darauf geachtet werden muss, dass aufgrund der überlappenden Be- ziehungen mit dem Innovationsmanagement, die Begriffe Technologie und Innovation synonym verwendet werden.

Ziel des Technologiemanagements und - durch die Integration dessen im Innovationsmanagement- auch des Innovationsmanagements ist die Realisierung einer Technologieposition des Unternehmens, die nachhaltig und signifikant zur Sicherung und Verbesserung der wirtschaftlichen Erfolgsposition beiträgt.17

1.3 Aufgaben des Technologiemanagements

Das Technologie- und Innovationsmanagement von Unternehmen plant, organisiert, führt und kontrolliert Prozesse, die der:

Bereitstellung neuer Technologien,
Durchsetzung des Einsatzes dieser Technologien in Produkten und/oder Prozessen sowie der
Verwertung neuer Technologien dienen.18

Dabei sind sowohl strategische als auch operative Aufgaben zu erfüllen. Das strategische Technologiemanagement umfasst die:

Definition der technologischen Wettbewerbsposition durch:
die Erfassung und Bewertung von technologischen Entwicklungen inner- und außerhalb des Unternehmens,
die Bewertung der eigenen technologischen Kompetenzen relativ zur Wettbewerbssituation,

Ausrichtung von F ; E -und Innovationsprozessen mit Hilfe:

der Festlegung des grundsätzlichen Stellenwertes von innovativen Technologien, des Aufbaus und der Pflege von Potentialen zur Umsetzung neuer Technologien, der Auswahl von innovativen Technologiefeldern, auf denen die Unternehmensfähigkeiten basieren und aufgebaut werden,
der Ressourcenzuordnung zu Technologiefeldern,
der Entwicklung von Prozessen und Instrumenten zur Planung und Kontrolle der Innovationsaktivitäten sowie
der Einbringung von technologischen Leistungspotentialen in die Wettbewerbs- strategie des Unternehmens hinsichtlich der langfristigen Unternehmenspla- nung.19

Für die Systematisierung der Aufgaben des strategischen Managements hat sich die in Abbildung 2 dargestellte Struktur bewährt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Die Struktur des strategischen Managements nach BULLINGER (eigene Darstellung)20

Das strategische Technologiemanagement bezieht sich dabei auf den gesamten technologierelevanten Entscheidungsprozess. Dieser betrifft auch die Auswahl alternativer, neu zu entwickelnder Technologien, die Kriterien ihrer Anwendung sowie die Bereitstellung von Ressourcen zur erfolgreichen Implementierung.21

[...]


1 vgl. Gerpott, T. J.: Strategisches Technologie- und Innovationsmanagement: Eine konzentrierte Einführung. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, 1999 S. 1

2 vgl. Albers, S.; Brockhoff, K.; Hausschildt, J.: Technologie- und Innovationsmanagement; Leistungsbilanz des Kieler Graduiertenkollegs. 1. Auflage; Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, 2001, S. 20 f.

3 Gerpott, T. J.: Strategisches Technologie- und Innovationsmanagement: Eine konzentrierte Einführung, Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, 1999, S. 55

4 vgl. Gerpott, T. J.: Strategisches Technologie- und Innovationsmanagement: Eine konzentrierte Einführung, Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, 1999, 56 f. vgl. König, M.; Völker, R.: Innovationsmanagement in der Industrie: Lehr- und Praxisbuch für Wirtschaftsingenieure, Betriebswirtschaftler und Ingenieure. München, Wien: Carl Hanser Verlag, 2002, S. 13.

5 vgl. König, M.; Völker, R.: Innovationsmanagement in der Industrie: Lehr- und Praxisbuch für Wirtschaftsingenieure, Betriebswirtschaftler und Ingenieure. München, Wien: Carl Hanser Verlag, 2002, S. 13

6 vgl. Brockhoff K.: Forschung und Entwicklung, 4. Auflage, München 1994, S. 50 f

7 vgl. ebenda, S. 21

8 vgl. Vahs, D.; Burmester R.: Innovationsmanagement: Von der Produktidee zur erfolgreichen Vermark- tung., 3., überarbeitete Auflage ,Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, , 2005, S. 49

9 vgl. Specht, G; Beckmann, Ch.: F ; E-Management. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, 1996, S. 15

10 vgl. Haß, H. J.: Die Messung des technischen Fortschritts: theoretische und komparativ-empirische Analy- se für ausgewählte Wirtschaftsbereiche der Bundesrepublik Deutschland und Schwedens im Zeitraum 1950-1978. München: Florentz Verlag GmbH, 1983

11 vgl. Bellmann, K; Haritz, A.: Innovationen in Netzwerken. In: Blecker, T. (Hrsg.) / Gemünden, H. G.

(Hrsg.): Innovatives Produktions- und Technologiemanagement; Berlin, Heidelberg, New York: Springer Verlag, 2001, S. 273

12 Gassmann, O.: Internationales F;E-Management: Potentiale und Gestaltungskonzepte transnationaler F ; E-Projekte, München, Wien: Oldenbourg Verlag, 1997, S. 139

13 vgl. Gassmann, O.: Internationales F ; E-Management: Potentiale und Gestaltungskonzepte transnationa- ler F ; E-Projekte, München, Wien: Oldenbourg Verlag, 1997, S. 139

14 vgl. Pleschak, F.; Sabisch, H.: Innovationsmanagement. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, 1996, S. 3

15 vgl. Gassmann, O.: Internationales F ; E -Management: Potentiale und Gestaltungskonzepte transnationa- ler F ; E -Projekte, München, Wien: Oldenbourg Verlag, 1997, S. 139 und Lehner, F.: Innovatives Mana- gement-Ein Widerspruch in sich selbst? In: Blecker, T. (Hrsg.); Gemünden, H. G. (Hrsg.): Innovatives Produktions- und Technologiemanagement. Berlin, Heidelberg, New York: Springer Verlag, 2001, S. 258

16 vgl. Gassmann, O.: Internationales F ; E-Management: Potentiale und Gestaltungskonzepte transnationa- ler F ; E -Projekte. München, Wien: Oldenbourg Verlag, 1997, S. 139

17 vgl. Gabler-Wirtschaftslexikon S-Z: 16., vollständig überarbeitete und aktualisierte Ausgabe Wiesba-den: Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler / GWV Fachverlage GmbH, 2004, S. 2902 vgl. Vahs, D.; Burmester R.: Innovationsmanagement: Von der Produktidee zur erfolgreichen Vermarktung., 3., überar- beitete Auflage ,Stutt¬gart: Schäffer-Poeschel Verlag, 2005, S. 49

18 vgl. Vahs, D.; Burmester R.: Innovationsmanagement: Von der Produktidee zur erfolgreichen Vermark- tung., 3., überarbeitete Auflage ,Stutt¬gart: Schäffer-Poeschel Verlag, , 2005, S. 49 sowie Lehner, F.: In- novatives Management-Ein Widerspruch in sich selbst? In: Blecker, T. (Hrsg.); Gemünden, H. G. (Hrsg.): Innovatives Produktions- und Technologiemanagement. Berlin, Heidelberg, New York: Springer Verlag, 2001, S. 258 f. und Gabler-Wirtschaftslexikon S-Z: 16., vollständig überarbeitete und aktualisierte Ausga- be Wiesbaden: Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler / GWV Fachverlage GmbH, 2004, S. 2902

19 vgl. Bullinger, H.-J.; Seidel, U. A.: Einführung in das Technologiemanagement: Modelle, Methoden, Pra- xisbeispiele, Stuttgart: B.G. Teubner, 1994, S. 38 ff. sowie Gerpott, T. J.: Strategisches Technologie- und Innovationsmanagement: Eine konzentrierte Einführung. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, 1999 ,S. 61 f. und Vahs, D.; Burmester R.: Innovationsmanagement: Von der Produktidee zur erfolgreichen Vermarktung. 3., überarbeitete Auflage, Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag, 2005, S. 48 f.

20 vgl. Bullinger, H.-J.; Seidel, U. A.: Einführung in das Technologiemanagement: Modelle, Methoden, Pra- xisbeispiele, Stuttgart: B. G. Teubner, 1994, S. 40

21 vgl. ebenda und Bürgel, H. D.; Haller, Ch.; Binder, M.: F ; E-Management. München: Verlag Franz Vah- len GmbH, 1996, S. 63

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Grundlagen des Technologie- und Innovationsmanagements in internationalen Unternehmen. Anforderungen an einen erfolgreichen Technologieauswahlprozess
Untertitel
F&E Management
Hochschule
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin  (Wirtschaftswissenschaften)
Note
1.0
Autor
Jahr
2005
Seiten
24
Katalognummer
V91451
ISBN (eBook)
9783638069144
ISBN (Buch)
9783638954433
Dateigröße
679 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Grundlagen, Technologie-, Innovationsmanagements, Betrachtung, Anforderungen, Technologieauswahlprozess
Arbeit zitieren
Dipl. Wi-Ing. Nadja Lachmund (Autor:in), 2005, Grundlagen des Technologie- und Innovationsmanagements in internationalen Unternehmen. Anforderungen an einen erfolgreichen Technologieauswahlprozess, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91451

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