Die Bluttat von Weinsberg. Jäcklein Rohrbach, "Blut-Ostern" und der schwäbische Bund


Term Paper, 2006

18 Pages, Grade: 2,0


Excerpt


Gliederung

Einleitung

1 Der Bauernkrieg

2 Die Bluttat von Weinsberg
2.1 Der Bauernführer Jäcklein Rohrbach von Böckingen
2.2 Weinsberger „Blut-Ostern“
2.3 Folgen der Bluttat

3 Auswirkungen
3.1 Hinrichtung von Jäcklein Rohrbach
3.2 Der schwäbische Bund und die Ereignisse von Weinsberg

4 Fazit

Einleitung

Die Weinsberger „Bluttat“ erscheint in jeder gängigen und vollständigen Literatur über den Bauernkrieg als ein äußerst gewalttätiges und brutales Ereignis. Doch fehlen in den allgemeinen Werken nähere Angaben über dieses Ereignis. Genaue Angaben über Vorgänge, beteiligte Personen und Folgen der Tat sollen in dieser Arbeit erarbeiten werden. Besonders lege ich Wert auf die Umstände, sowie die Auswirkungen der blutigen Tat am Ostersonntag des Jahres 1525.

Hier setzt meine These an. Die „Blutostern“ von Weinsberg, von einem gewalttätigen Bauernheer verübt, brachte eine Wende im Aufstand der Bauern. Aufgrund der Taten des Anführers Jäcklein Rohrbach von Böckingen entschied sich der schwäbische Bund für ein aggressiveres Vorgehen und startete eine siegreiche Offensive, geführt von Gregor III. Truchseß von Waldburg. Diese Offensive versagte den Bauern den erfolgreichen Ausgang ihres Aufstandes. Diese These gilt es in meiner Arbeit zu beweisen oder zu widerlegen.

Um die Bearbeitung zu erleichtern habe ich die Arbeit einer Fragestellung untergeordnet. Im ersten Teil gehe ich auf den Anführer der Weinsberger Tat Jäcklein Rohrbach ein und stelle die Frage nach der Intention für sein Handeln. Im zweiten Teil steht die andere Seite des Bauernaufstandes mit dem schwäbische Bund und seiner Sichtweise zu den Ereignissen im Vordergrund. Hier will ich die Frage nach dem Einfluss der Tat auf den Aufstand und die Vorgehensweise des Bundes nach den Weinsberger Ereignissen beantworten.

Die Größen der Bauernkriegsforschung wie Peter BLICKLE, Wilhelm ZIMMERMANN und Manfred BENSING geben in ihren Werken die Weinsberger „Bluttat“ zwar an, doch lassen sie diese in ihren weiteren Ausführungen unbeachtet. Und doch zeigt dieser Umstand, das Weinsberg und die Ereignisse des 16. April eine besondere Bedeutung in der Forschung finden, da anderen „Blutgerichten“ im Bauernkrieg nachweislich nicht annähernd soviel Beachtung geschenkt wird. Einstimmig sind sich alle Geschichtsforscher bei der Grausamkeit und Brutalität des Ereignisses, über das nur wenig durch Zeugenaussagen und Gerichtsakten überliefert ist. Von der Beachtung unabhängig sind die Meinungen zu den Vorgängen, wobei Friedrich ENGELS die Stellung als bedeutendste Befürworter Rohrbachs einnimmt. Zu den Gegnern gehört allen voran ZIMMERMANN und die jüngste Forschungsliterartur, welche die Ereignisse beschreibt.

Das Weinsberger „Blutostern“ ist Beispiel für eine Seite des Bauernkrieges, das zeigt wie brutal der Kampf auf beiden Seiten geführt wurde͘ In diesem Fall die „Bluttat“ an den Grafen von Helfenstein durch die Bauern. Doch sind Bestrafung und Hinrichtungen durch den schwäbischen Bund oft nicht weniger brutal ausgeführt worden.

1 Der Bauernkrieg

Die Ursachen für das Aufbegehren der Bauern waren vielfältig. Anfang des 16. Jahrhunderts war das Heilige Römische Reich Deutscher Nation im süddeutschen Sprachraum und dort vor allem in Schwaben in einer unüberschaubaren Vielzahl kleiner Feudalherrschaften zersplittert. Die Probleme der Bauern waren lokal und hingen mit den jeweiligen Feudalherren zusammen.

Die Bauern waren die größte und ärmste Bevölkerungsschicht in dieser Zeit, Ihre Situation unterschied sich von Herrschaft zu Herrschaft nicht wesentlich. Sie mussten die Hauptlast zur Aufrechterhaltung der Feudalherrschaft tragen, Fürsten, Adel, Beamte, Patrizier und der Klerus lebten von deren Arbeitskraft, und da die Zahl der Nutznießer immer weiter anstieg, stiegen auch die Abgaben, die die Bauern zu leisten hatten.1

Die Situation der Bauern war zu dieser Zeit nicht ungewöhnlich, auch die Aufstände der Bauern gegen ihre Herren waren eher Regel als Ausnahme.

„Bauernbewegungen finden sich an der Schwelle der Neuzeit in fast allen bedeutenden Ländern Europas. Aber nur in Deutschland nahmen die Ereignisse jenen Charakter an, die den Bauernkrieg zum Bestandteil und Höhepunkt der ersten bürgerlichen Revolution werden ließen.“ 2

Dieser Höhepunkt der „ersten bürgerlichen Revolution“, wie STEINMETZ den Bauernkrieg nennt, wird bestimmt durch unabhängigen Bauernhaufen, die den Aufstand immer weiter ins Land tragen.

„Der Bauernkrieg ist wie die während eines Jahrhunderts voraufgehenden Aufstände als ein Summe von Einzelaktionen geführt worden. Er brachte kaum eine Forderung, die nicht irgendwo schon früher aufgetaucht war. Während aber die Vorläufer im wesentlichen auf das Alpengebiet, seine Vorlande und den Oberrhein beschränkten, reichte der Aufstand von 1525 weit darüber hinaus bis tief nach Thüringen und Sachsen hinein. Ausgespart blieben das Herzogtum Bayern und das Königreich Böhmen“ 3

Diese Bauernheere führten jeder für sich ihren eigenen Aufstand und wurden erst im März 1525 durch die Zwölf rtikel und das Prinzip der „göttlichen Gerechtigkeit“ geeint͘ Die größten Bauernheere wie Baltringer, Allgäuer und der Seehaufen organisierten sich daraufhin und der Aufstand konnte so in noch weitere Teile des Reichs gebracht werden. Auch dadurch konnte der Aufstand von 1525 sich soweit ausbreiten.

Die Haufen waren die bestimmende und treibende Kraft dieses Aufstandes. Viele Führer der Haufen waren auf friedliche Kompromisse mit den Feudalherren aus, doch es gab auch Andere, solche die den Kampf und ein brutales Vorgehen gegen die Obrigkeit als einzigen Weg sahen.

„Sie nführer der einzelnen Haufen, die treibende Kräfte beim ufstand, kamen aus allen Schichten des Volkes. Wir finden fürstliche Beamte, [͙΁, wir sehen aber auch zweifelhafte Existenzen und entlaufende Pfaffen.“ 4

Eine solche „zweifelhafte Existenz“ war Jäcklein Rohrbach, Führer der Neckarbauern im Neckar-Odenwälder Haufen oder „Hellen Haufen“͘ Ich behaupte, dass durch die von ihm eingeleiteten brutalen Vorgänge von Weinsberg, auch als Bluttat von Weinsberg bezeichnet, er dem Aufstand eine entscheidende Wendung gegeben hat.

2 Die Bluttat von Weinsberg

2.1 Der Bauernführer Jäcklein Rohrbach von Böckingen

Jakob, oder wie er in der Verkleinerungsform genannt wird, "Jäcklein" (Jäkle) Rohrbach entstammte einer Böckinger 5 Bauernfamilie. Des Bauernführers Vater, der ebenfalls Jakob Rohrbach hieß, bebaute als Hofmann zwei Böckinger Höfe des Ritterstifts St. Peter zu Wimpfen im Tal. Zusätzlich betrieb er eine Wirtschaft. Der junge Jakob Rohrbach scheint kurz vor 1500 geboren zu sein und war von seiner Mutter her Leibeigener der Herren von Neipperg. Vermutlich genoß er im nahen Heilbronn Schulunterricht, denn er war ein gewandter Briefschreiber. Allerdings neigte er schon früh zu Gewalttaten, bezeichnete ihn sein eigner Vater doch als einen "böslichen Mann". Im Jahre 1516 fiel er wegen Beleidigung und androhen von Gewalt gegenüber eines Amtmannes auf. Er musste Entschädigung zahlen, doch hielt ihn das nicht von einem wiederholten Drohen ab und er landete in Turmhaft. 1519 kommt er abermals ins Gefängnis diesmal wegen eines Erbstreits in einer benachbarten Gemeinde, den er zwar verlor, doch durch Fehdebrief und Drohungen gegen die rechtmäßigen Erben, landete er abermals in Turmhaft.6

In den Werken von RAUCH und ZIMMERMANN finden sich gleiche Behauptungen über Jäckleins „wildes Leben“ und auch die ussagen des Vaters, der seinen Sohn Jäcklein als „böslichen Mann“ beschreiben, finde ich durch beide Werke bestätigt͘ Der Verbleib Rohrbachs in den Jahren bis 1522 ist dann nur schwer nachzuvollziehen. Sicher ist, dass er im August 1522 um sicheres Geleit für sich und seine Schwester durch Heilbronn erbittet um seine ausstehenden Schulden in Böckingen zu begleichen.

Spätestens 1524 finden wir Rohrbach wieder in Böckingen. Er hatte den kleineren Hof seines Vaters übernommen (Wimpfener Stift) und sich mit einer Böckingerin verheiratet. Was die Abgaben (Gült) angeht, blieb er seinem Lehnsherren im Jahr 1524 einiges schuldig. Rohrbach hatte jedoch nachweislich genügend Frucht und Vieh um die Gült zu begleichen, er wollte es nur offenbar nicht. Er war der Meinung ihm würde zuviel Gült abverlangt. Es ist nicht unmöglich, dass Rohrbach im Glauben, vom Stift betrogen worden zu sein, und in der Verfolgung seines angeblichen Rechts zum Anführer geworden ist. Rohrbach, der zwar ein schlauer, aber auch ein eigensinniger und starrköpfiger Mensch gewesen ist, steigerte sich in den Gedanken, der Stift verlange von ihm zuviel Gült, derart hinein, dass er mit seinem Verwandten Enderlin Remy (Dürrenzimmern) davon sprach, die Pfaffen im Wimpfener Stift zu erwürgen und ihr Gut an sich zu nehmen. Der Wimpfener Vikar Ferber klagte Rohrbach wegen der versäumten Gült vor dem Böckinger Gericht an, wo sich dieser am 27. März 1525 verantworten sollte. Dies ist der Tag, an dem er seine „Führerrotte“ in der Bauernerhebung zu spielen anfing.

Rohrbach gelangt schon früh in den Besitz der gedruckten „12 rtikel“, er machte sich die Aussagen zu Eigen und Bezog sie auf seine Händel mit dem Lehnsherr. Er machte nun Werbung für die Sache der Bauern und dies nicht nur in Böckingen und Umgebung sondern auch in der Stadt Heilbronn.

Am Nachmittag des 2. April 1525 fand die Werbeversammlung der bäuerlichen Sache in Flein statt. Es erschienen hauptsächlich Bauern aus Heilbronnischen und deutschherrlichen Dörfern, aber auch württembergische Bauern aus dem Weinsberger Tal. Man schwor auf die „12 rtikel“ und bestimmte einen Hauptmann für einen Bauernhaufen, den „Neckartaler Haufen“͘ Rohrbach wurde zum nführer erwählt, da er die Sache „angeschanzt“ hatte͘ Die Bauern zogen die Hüte vor ihm ab und neigten sich vor ihm „als ob er ein Edelmann wäre“͘ Der Haufen zog über Böckingen in Richtung Heilbronn wer nicht freiwillig mitzog, wurde von Rohrbach und den Seinen gezwungen.

„ Dreihundert führte Jäcklein noch selben Tages als „Hauptmann der Bauern im Neckartal“ seinen Genossen in Böckingen zu. Der Schultheiß zu Böckingen wollte gegen ihn die Gemeinde aufbieten und einschreiten. Jäcklein ließ ihn gefangennehmen und in den Turm stecken. [͙΁ Wie ein Heerfürst schrieb er ihnen Mahnbriefe zu, ohne Verzug zu seinem Haufen zu stoßen; würden sie ungehorsam sein und nicht gleich kommen, ihm zu helfen, das Evangelium zu handhaben, so wolle er kommen und sie holen mit Gewalt und alles nehmen und verbrennen, was sie haben.“ 6

Schon hier wird deutlich mit welcher Ungeduld und Rachedurst Jäcklein Rohrbach seine Anhänger zu sich treibt. Es stellt sich die Frage ob er die Führerposition des Haufens aus Überzeugung gegenüber den „12 rtikeln“ annimmt oder sie aus Eigennützigkeit übernimmt. Wenn man seine ausstehenden Schulden, sein egoistisches und Rachsüchtiges Gemüt ansieht kann man durchaus zum Zweiten tendieren.

Am 27. März 1525 standen die Bauern im Odenwald auf. Kurz darauf vereinigten sich diese mit Rohrbachs „Necktalerhaufen“͘ Der neugegründete „Helle Haufen“ war 8000 Mann stark und wurde vom „kecksten Wegelagerer seiner Zeit“ Götz von Berlichingen geführt. Der erste große Erfolg kam, als die Stadt Öhringen den Bauern die Tore öffnete, so dass der „Helle Haufen“ am 11. April die Grafen von Hohenlohe zwangen, sich zur Sache der Bauern zu bekennen und die „12 rtikel“ anzuerkennen͘ Angefeuert wurde der Haufen durch die "Schwarze Hofmännin", einem fanatischen Weib, welche versprach, die Bauern hieb- und schussfest zu machen.

Am 14. April (Karfreitag) standen sie schließlich vor den Toren der freien Reichstadt Heilbronn, wo bereits zum nahenden Sturm geläutet wurde, doch Rohrbach stellte sich gut mit den Ratsherren und zog vorbei. Am Ostersonntag zogen die Bauern in der Frühe ihrem neuen Ziel Weinsberg entgegen. 7

„Nach einem erfolgreichen Zug erschien der Neckar- Odenwälder Haufen am 16. April vor Weinsberg. Hier hatte Ludwig von Helfenstein, württembergischer Vogt und Schwiegersohn Maximilians I., ein Schreckensregiment gegenüber allen errichtet, die mit dem Aufstand sympathisieren. Hart musste ihn deshalb der Unwille des Haufens treffen, der Weinsberg besetzte und die Burg stürmte.“ 8

So der Ausblick von STEINMETZ auf die Ereignisse die noch kommen sollten und in die Geschichte des Bauernkrieges als Bluttat eingehen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Bauernaufstand eine nie dagewesene Anziehungskraft und Unterstützung. Die Argumentation Luthers in seiner Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ (1520), dass „Ein Christenmensch [...] ein Herr über alle Dinge und niemandem Untertan sei“, sowie seine Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche gaben dem Aufstand eine ganz neue Rechtfertigung͘ Diese Tatsache und einheitlichen Forderungen durch die „12 rtikel“ der Bauern drängten die Adligen zu Verhandlungen. Das einheitliche Vorgehen der Bauern und ihre religiöse Unterstützung, gaben den Lehnsherren keine Möglichkeiten des Vorgehens, ohne die Bauern noch weiter gegen sich aufzubringen. Es schlossen sich sogar vereinzelt Edelleute der Bauernbewegung an, doch blieben dies Einzelfälle.

2.2 Weinsberger „Blut-Ostern“

ls der „Helle Haufen“ in Richtung des württembergischen Städtchens Weinsberg kam, hatte der auf das alte Welfenschloss gesetzte Obervogt, Ludwig Helfrich von Helfenstein, die österreichische Regierung zu Stuttgart dringend um Verstärkung gebeten. Dieser Graf von Helfenstein, ein junger Ritter von siebenundzwanzig Jahren, seit seinem fünfzehnten Lebensjahr in deutschen und französischen Kriegsdiensten ausgebildet, war ein Liebling des Erzherzogs Ferdinand und ist mit der Witwe des Johannes von Hillen vermählt.9

Auf die Anfrage des Grafen Helfenstein hin wurden ihm aus Stuttgart 70 Ritter und Reisige zugegeben. Helfenstein wusste, dass er mit diesem Trupp, den er aus Stuttgart mitbrachte, die Burg nicht lange gegen 6000 Bauern halten konnte. Ob aus Wut oder Verzweiflung getrieben, schlachtete er auf seinem Weg zurück nach Weinsberg jeden Bauern ab.

„Schon als Graf Ludwig Helfrich mit seinen anderen Rittern von Stuttgart nach Weinsberg hinab ritt, hatten sie alle Bauern, die ihnen unterwegs begegneten, aufgegriffen und erwürgt.“ „ Er tat sich aus Weinsberg, fiel hinten in den Haufen in den Nachtrab, erstach und beschädigte von ihnen viele, wodurch der Haufen der versammelten Bruderschaft erzürnt und bewegt wurde“ 10

Dieses Vorgehen brachte die Bauern immer mehr gegen den Grafen auf, da die Angriffe während den Verhandlungen mit Weinsberg unternommen wurden. Daraufhin schickten die Bauern an den Bürgermeister der Stadt und den Obervogt Helfenstein ein Ultimatum. Die verächtliche Antwort an die Bauern und das vorhergehende Blutbad, was Helfenstein unter den Bauern angerichtet hatte, wurden zum Verhängnis für Helfenstein und die Seinen.

„ Es war Verhängnis, dass Graf Ludwig von Helfenstein und Dietrich von Weiler, der Obervogt von Bottwar, der mit ihm Weinsberg befehligte, diese Blutrache selbst auf sich herbeizuziehen sollten.“ 11

Der Graf selber verachtete die Bauern so sehr, als dass er es für möglich gehalten hätte, dass sie ein festes Schloss erstürmen sollten. Er war sich den leeren Worten der Bauern immer noch sicher als die Bauernhaufen, allen voran Florian Geyer und sein „schwarzer Haufen“, sich vor der Burg in Schlachtordnung aufstellten. Eine andere Gestalt war auch im Bauernheer anwesend, eine Böckingerin, die man unter dem Namen „die schwarze Hofmännin“ kannte͘ Ihr haftete ein grausamer und beschwörender Ruf an͘ Sie zog mit Jäcklein Rohrbachs Haufen und war eine treibende Figur unter den Bauern. So war sie auch vor Weinsberg und rief den Vorgehenden zu: „ Die feindlichen Büchsen werden euch nichts schaden!“ und gab den stürmenden Bauern den Segen.

So stürmten die Bauern die Stadt, angetrieben von Jäcklein Rohrbach, geführt von Florian Geyer und seiner kampferprobten schwarzen Schar. Die Bauern, von ihrer Wut gegen Helfenstein angetrieben und die Bürger, angsterfüllt von den Drohungen der Bauern, lieferten sich nur einen kurzen Kampf. Auch Helfenstein und seine Ritter sahen die Niederlage, doch die Bitten um Friede und Erbarmen halfen Ihnen nicht.

„ Und wenn ihr uns auch eine Tonne Goldes geben wolltet, der Graf und alle Reiter müssen sterben“ „ Rache, Rache für das Blut unserer Brüder“ 12

Einige der Ritter wurden getötet, der Rest, darunter auch Helfenstein und seine Familie wurden gefangen genommen. Um 10 Uhr morgens, nach einer Stunde Kampf war alles vorüber.

[...]


1 Vgl. Blicke, Peter, Der Bauernkrieg. Die Revolution des Gemeinen Mannes, C.H. Beck 1998, S. 13 ff.

2 Blickle, Peter, Der Bauernkrieg. Die Revolution des gemeinen Mannes, München 1998, S. 65

3 Blickle, Peter, Der Bauernkrieg. Die Revolution des gemeinen Mannes, S. 55

4 Endres, Rudolf, Franken, in: Buszello, Horst; Blickle, Peter; Endres, Rudolf (Hrsg.), Der deutsche Bauernkrieg, Verlag Schöning Paderborn 1991, S. 148

5 Böckingen gehörte zum Gebiet der Reichsstadt Heilbronn, siehe Endres, Rudolf, Franken, S. 144- 145 (s. Anm. 4)

6 Vgl. Zimmermann, Wilhelm, Der große deutsche Bauernkrieg, Berlin 1952, S. 376 - 378 / von RAUCH, Moritz, Der Bauernführer Jäklein Rorbach von Böckingen, 1922 , S. 21-35

6 Zimmermann, Wilhelm, Der große deutsche Bauernkrieg, Berlin 1952, S. 380 - 381

7 Vgl. Zimmermann, Wilhelm, Der große deutsche Bauernkrieg, S. 384- 386 / von RAUCH, Moritz, Der Bauernführer Jäklein Rorbach von Böckingen, S. 35-41/ Seite 70 - 71 Der deutsche Bauernkrieg

8 Blickle, Peter, Der Bauernkrieg. Die Revolution des gemeinen Mannes, S.71

9 Zimmermann, Wilhelm, Der große deutsche Bauernkrieg, S. 387 5

10 Zimmermann, Wilhelm, Der große deutsche Bauernkrieg, S. 388

11 Zimmermann, Wilhelm, Der große deutsche Bauernkrieg, S. 388

12 Zimmermann, Wilhelm, Der große deutsche Bauernkrieg, S. 398 / Bensen, Heinrich Wilhelm, Geschichte des Bauernkriegs in Ostfranken. Aus Quellen bearbeitet. Aalen 1978, S. 151 6

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Details

Title
Die Bluttat von Weinsberg. Jäcklein Rohrbach, "Blut-Ostern" und der schwäbische Bund
College
Free University of Berlin  (Friedrich Meinecke Institut)
Course
Massaker der Frühen Neuzeit
Grade
2,0
Author
Year
2006
Pages
18
Catalog Number
V91379
ISBN (eBook)
9783668410466
File size
1163 KB
Language
German
Keywords
Bluttat, Weinsberg, Massaker, Frühen, Neuzeit
Quote paper
Sebastian Woye (Author), 2006, Die Bluttat von Weinsberg. Jäcklein Rohrbach, "Blut-Ostern" und der schwäbische Bund, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91379

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