Welche pädagogischen Aspekte gibt es bei der Trainingsarbeit zu bedenken?


Projektarbeit, 2008

21 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Rolle des Sports in der Entwicklung der 10-12 jährigen
2.1 Entwicklungsaufgaben der 10-12 jährigen
2.1.1 Motorische Fähigkeiten
2.1.2 Sozialkompetenz als wesentliche Entwicklungsaufgabe
2.1.3 Andere Faktoren, die eine wesentliche Rolle spielen
2.2 Bedingungen, die die Ausbildung der Entwicklungsaufgaben behindern
2.2.1 Wohnsituation
2.2.2 Medien; Fernsehen und Computer

3. Pädagogische Aspekte bei der Trainingsarbeit
3.1 Umgang mit den Kindern
3.1.1 Altersgerechte Kommunikation
3.1.2 Hilfe beim Umgang mit Misserfolgen und Niederlagen
3.2 Exkurs: pädagogische Förderung aus psychoanalytischer Sicht
3.3 Umgang mit den Eltern

4. Fazit

Literaturverzeichnis- und Quellenverzeichnis

1. Einleitung

In meiner Projektarbeit werde ich mich mit den pädagogischen Aspekten auseinandersetzen, die es bei der Trainingsarbeit mit 10-12 jährigen Jungen zu bedenken gibt. Da der Sport ein zentraler Begriff im täglichen Leben ist und sowohl positive wie auch negative Erfahrung vermittelt, habe ich mir zum Ziel gesetzt, die Rolle des Vereinssports in der Entwicklung des Kindes genauer zu beleuchten. Da ich selber in eine Situation involviert bin und als Trainer einer Jugendmannschaft fungiere, erhoffe ich mir weiterhin, dass sich meine Fähigkeiten weiter verbessern werden und ich mich durch pädagogische Theorie sowie Praxisarbeit weiterentwickeln kann. Als Trainer einer Mannschaft muss man gleich mehreren Rollen gerecht werden. So handelt man zum einen, als Vormund, der auch das Recht besitzt, Kinder auf ihre Fehler und ihr störendes Verhalten hinzuweisen. Gleichzeitig agiert man als Motivator und Freund, der immer ein offenes und freundliches Verhältnis zu seinen Spielern führen muss. Er muss sich ihrer Probleme annehmen können und diese akzeptieren und möglicherweise treffende Lösungen parat haben. Wie muss man sich Kindern nähern, um das Vertrauen zu gewinnen und ein freundliches Verhältnis zu schaffen? Welche Rolle spielt der Trainer in der Entwicklung des Kindes? Dieses vielfältige Aufgabenfeld und die ungeklärten Fragen beeindruckten mich und gaben ebenfalls den Ansporn, sich diesem Thema mit einer Facharbeit zu widmen.

Weiterhin möchte ich versuchen herauszufinden, welche Entwicklungsaufgaben meine Kinder zu bewältigen haben und wie ihnen diese Bewältigung gelingt. Ich möchte herausfinden, inwieweit der Sport bei der Bewältigung der Entwicklungsaufgaben hilft und wo er auf Grenzen stößt, die er nicht durchdringen kann.

Wichtig für einen Trainer ist es, dass er immer an Erfolgen gemessen wird. Es gilt also herauszufinden, welche Erwartungen die Kinder, welche die Eltern an den Trainer richten und wie er diesen Erwartungen gerecht werden kann. Dafür werde ich das Verhältnis und den Umgang zwischen Trainer und Kind sowie Trainer und Elternteil näher beleuchten.

Als letztes möchte ich noch einen Bezug zur Psychoanalyse herstellen, da ich es interessant finde herauszufinden, wie ich als Trainer auf die Entwicklungsstufen nach Erikson achten muss. Wie sieht die Förderung der Kinder aus psychoanalytischer Sicht aus, wie muss ich sie behandeln, damit das Erreichen der nächsten Stufe gewährleistet ist? Als Material werde ich dafür diverse Bücher der Sport- aber auch der Allgemein-pädagogik, das Internet sowie meine eigenen Erfahrungen zu Rate ziehen.

2. Die Rolle des Sports in der Entwicklung der
10-12 jährigen

Die körperliche und mentale Entwicklung wird allgemein als ein lebenslanger Prozess aufgefasst und definiert. Psychologen wie Freud und Erikson schreiben dem Lebensabschnitt der frühen und mittleren Kindheit allerdings besondere Bedeutung zu, da sonst kaum ein anderer Abschnitt des Lebens von annähernd so starken Veränderungen gekennzeichnet ist.

Einem Sportverein gelingt es meistens besser als jeder anderen Organisation Heranwachsende zu erreichen und er gilt daher folgerichtig als dritte Sozialisationsinstanz nach dem Elternhaus und der Schule.

Dem Heranwachsenden wird ermöglicht, sich Selbstvertrauen und ein positives Selbstbild anzueignen. Er wird durch den Sport und das sportliche Umfeld sozialisiert und in die Gesellschaft eingegliedert. Dabei braucht ein Kind, das eine Menge Zeit in die Schule investieren muss, verstärkt eine körperliche sowie geistige Entlastung, die der Sport bietet.

Die heutigen Kinder leiden verstärkt unter „Haltungsschäden und Übergewicht“ (vgl. Zimmermann, S.145), was nicht zuletzt mit mangelnder Bewegung und fehlender Motorik zusammenhängt. Das Rückwärtsgehen, Balancieren oder auch Klettern ist für viele Kinder zu einem Problem geworden. (vgl. Zimmermann, S.145)

Die Kinder lernen bereits früh, sich in ihren Begabungen und Fähigkeiten zu entfalten und sich weiterzuentwickeln. „Anforderungen an das Leistungsvermögen sind notwendig für die Entwicklung der Kinder“ (vgl. Kurz, „pädagogische Grundlagen des Trainings“, S. 124) Die Rolle des Sportes ist es demnach also, Motorik, Koordination und Bewegung zu schulen sowie Gemeinschaftserlebnisse zu schaffen und als sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu fungieren.

Eine besondere Wichtigkeit hat der Sport auf das Verhalten von Einzelkindern. Ihnen wird nachgesagt, dass sie „eigensinnig, schwierig und nicht in der Lage zu teilen sind“ (vgl. Zimmermann, S. 31). Sie verfallen eher in Depressionen und sind weniger bereit neue Kontakte zu knüpfen. Im Sport ist es allerdings wichtig, auf Menschen zuzugehen, mit anderen Kindern zusammenzuarbeiten um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, das alle befriedigt. Weiterhin erlebt das Einzelkind Konkurrenz im Sportverein. Es ist nicht gewohnt, mit anderen zu konkurrieren oder gar mit diesen zu teilen. Auch das Gefühl des Anpassens vermittelt der Sport. Bei Einzelkindern ist es häufig der Fall, dass sie sich in größeren Gruppen nicht zurechtfinden können, sie fallen dann durch störendes Verhalten auf, da es ihnen an Aufmerksamkeit fehlt. Im Sport wird Einzelkindern beigebracht, dass auch die anderen Kinder ein Recht auf Aufmerksamkeit besitzen und dass der Trainer sich nicht nur um ein Kind, sondern gleich mehrere kümmern muss.

2.1 Entwicklungsaufgaben der 10-12 jährigen

Die Phase zwischen Grundschulalter und Eintritt der Pubertät wird als vorpubertäre Phase bezeichnet. Bei Jungen dauert diese Phase vom 10-12/13 Lebensjahr. Die Phase ist durch Wachstum gekennzeichnet. Kinder werden sowohl größer als auch breiter und auch die Organe müssen sich der fortschreitenden Entwicklung anpassen. Diese Phase gilt allgemein als die beste Lernphase. Bewegungen werden schnell, häufig auf Anhieb erlernt. Die Kinder dieser Altersgruppe überlegen nicht lange, sie probieren die vorgemachten Bewegungsabläufe aus. Schon nach kurzer Zeit sind sie in der Lage, dieses nachzuvollziehen.

Grundlegende Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen sowie notwendige Konzepte und Verhaltensweisen für das Alltagsleben sind ausgebildet und eingeprägt und mit einer Fächerspezialisierung in der Schule entwickeln sich auch Sympathien und Antipathien für bestimmte Fächer und Themenbereiche. Auf die Schule bezogen hat sich ein realistisches Selbstkonzept gebildet. Die Kinder können in der Regel bereits gut einschätzen, welchen Anforderungen sie gerecht werden müssen und wie sie diese Anforderungen bewältigen können. Das Einschätzen der eigenen Fähigkeiten und Grenzen ist demnach eine der zentralen Entwicklungsaufgaben in der vorpubertären Phase.

In der sozialen Entwicklung sollte damit begonnen werden, sich langsam vom Elternhaus zu lösen und Anfänge von Autonomie zu entwickeln. Freizeitgruppen und Freunde gewinnen mehr an Bedeutung, wobei zunächst gleichgeschlechtliche Freunde, später dann auch andersgeschlechtliche Freunde eine bedeutende Rolle in der Entwicklung spielen. Die Heranwachsenden verfestigen das rollenspezifische Handeln und bilden das männliche bzw. weibliche Rollenverständnis weiter aus. Zum ersten Mal werden bewusst Werte und Normen verinnerlicht, die es dann in der Pubertät weiter zu verfestigen und auszuprägen gilt. Der Heranwachsende und die Umwelt müssen miteinander interagieren. Die Umwelt muss dabei Integrationsarbeit leisten und dem Kind Reize bieten, die es aufzunehmen und zu verarbeiten gilt, damit die weitere Ausprägung von Persönlichkeit und Ich-Identität gesichert ist. Diese Integration in die Gesellschaft gelingt in den meisten Fällen, kann aber auch schief gehen, so dass kein Normen und Wertesystem verinnerlicht wird. Für das Kind hat dieses dann die Folge, dass die persönliche Identität zu stark ausgeprägt ist und kein Gleichgewicht zwischen persönlicher und sozialer Identität herrscht.

[...]

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Welche pädagogischen Aspekte gibt es bei der Trainingsarbeit zu bedenken?
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2008
Seiten
21
Katalognummer
V91026
ISBN (eBook)
9783638041423
ISBN (Buch)
9783656871118
Dateigröße
521 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Welche, Aspekte, Trainingsarbeit
Arbeit zitieren
Dennis Bleck (Autor:in), 2008, Welche pädagogischen Aspekte gibt es bei der Trainingsarbeit zu bedenken?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91026

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