Eine Untersuchung zu Jugend und Politik – empirische Befunde


Hausarbeit, 2005

39 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Einstellungen Jugendlicher zur Politik
2.1 Allgemeines politisches Interesse
2.2 Politische Positionierung
2.2.1 Persönliche Links-Rechts-Positionierung
2.2.2 Parteienpräferenz
2.3 Einstellungen zu Demokratie und Gesellschaft
2.3.1 Akzeptanz der Demokratie
2.3.2 Vertrauen in Institutionen
2.3.3 Wahlbeteiligung
2.3.4 Gesellschaftliche Partizipation
2.4 Typologie der politischen Einstellungen Jugendlicher

3 Politische Informationsquellen Jugendlicher

4 Junge Migranten und das politische System in Deutschland

5 Schlussbemerkung

Anhang 1: Zur Methodik der Studien und Kategorisierung der Dimensionen

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Politisches Interesse Jugendlicher im Zeitverlauf

Abbildung 2: Nahestehende politische Parteien im Zeitverlauf

Abbildung 3: Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland

Abbildung 4: Vertrauen in gesellschaftliche Gruppierungen und Institutionen

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Entwicklung der Wahlbeteiligung bei den Jungwählern

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die Übung „Lehrforschungsprojekt I: Politiklust oder Politikfrust? Eine Repräsentativbefragung rheinland-pfälzischer SchülerInnen“ hat zum Zweck, Daten über die Einstellungen zu politischen Sachverhalten bei Schülerinnen und Schülern in Rheinland-Pfalz zu erheben und auszuwerten. Um vorher einen generellen Einblick in die Thematik und Vergleichsmöglichkeiten zu bekommen, ist es notwendig, einen knappen Überblick über Jugendliche in Deutschland und deren Einstellung zu Politik zu geben. Dieses Ziel wird durch diese Hausarbeit verfolgt.

Im ersten inhaltlichen Abschnitt, dem größten Teil dieser Hausarbeit, werden anhand der Subdimensionen „allgemeines politisches Interesse“, „politische Positionierung“ und „Einstellungen zu Demokratie und Gesellschaft“ verschiedene Aspekte der Einstellungen Jugendlicher in Deutschland betrachtet. Des Weiteren werden die Jugendlichen mit ihren Einstellungen anhand von vier Kriterien typologisiert.

Anschließend wird kurz auf die wichtigste Informationsquelle in Bezug auf Politik eingegangen, das Fernsehen. Da ausländische Jugendliche besonders in städtisch geprägten Regionen vertreten sind, werden sie ebenfalls, wenn auch knapp, behandelt.

Auf aktuelle tagespolitische Themen wird in dieser Hausarbeit nicht eingegangen, denn erstens sind diese Aspekte – Nomen est Omen – kurzfristigen Änderungen unterworfen, zweitens ist es aufgrund des begrenzten Seitenumfangs nicht möglich, auch noch diese Inhalte umfassend zu behandeln.

Als Hauptquellen fungieren zwei Studien, die Shell-Studie aus dem Jahr 2002 und das DJI-Jugendsurvey aus den Jahren 1992 und 1997. An ihnen lehnt sich die Gliederung dieser Hausarbeit an. Aus platzökonomischen Gründen wird im folgenden Text – soweit erlässlich – darauf verzichtet, detailliert auf Methodik und Kategorisierung bei der Abfrage der einzelnen Dimensionen einzugehen. Diese sind in Anhang 1 dargestellt.

2 Einstellungen Jugendlicher zur Politik

Nachfolgend werden die Einstellungen Jugendlicher zur Politik anhand der bereits in der Einleitung genannten Dimensionen „allgemeines politisches Interesse“, „politische Positionierung“ und „Einstellung zu Demokratie und Gesellschaft“ gemessen.

2.1 Allgemeines politisches Interesse

Die erste und zugleich allgemeinste Dimension politischer Einstellungen Jugendlicher zur Politik, die in dieser Hausarbeit dargestellt wird, ist die des allgemeinen politischen Interesses. Die beiden wesentlichen Erkenntnisse hierzu sind (vgl. Schneekloth 2003: 92):

- Ungefähr 30% der Jugendlichen sind politisch interessiert oder stark interessiert.
- Das politische Interesse ist im Zeitverlauf rückläufig.

Differenziert man die Erkenntnis, dass ca. ein Drittel politisch interessiert ist, aus, so zeigt sich, dass lediglich 4% starkes Interesse zeigen und 26% Interesse bekunden, gleichzeitig aber 70% weniger oder gar nicht politisch interessiert sind (weniger interessiert: 40%, gar nicht interessiert: 30%) (vgl. Schneekloth 2003: 92). Zur Veranschaulichung des rückläufigen politischen Interesses dient nachfolgende Grafik.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Politisches Interesse Jugendlicher im Zeitverlauf

Quelle: Schneekloth 2003: 92

Deutlich kommt hier zum Vorschein, dass das allgemeine politische Interesse in weniger als 20 Jahren um fast 40% zurückgegangen ist. Wie sich im Verlauf dieser Hausarbeit zeigen wird, wächst zwar die Distanz zur Politik allgemein, nicht aber zu allen Formen der Politik.[1]

In einschlägigen Untersuchungen zeichnen sich insgesamt vier Faktoren ab, die das politische Interesse Jugendlicher beeinflussen. Dies sind im Einzelnen (vgl. Schneekloth 2003: 92):

- Alter
- Geschlecht
- Bildungsniveau
- politisches Interesse der Eltern

Zum Faktor „Alter“ lässt sich sagen, dass das politische Interesse mit zunehmendem Alter steigt. Hinsichtlich des Geschlechts zeigt sich ein stärkeres Interesse von männlichen Jugendlichen an Politik im Vergleich zu weiblichen. Auch das Bildungsniveau korreliert positiv mit dem politischen Interesse (vgl. Gaiser et. al. 2001: 38ff.). Allerdings darf dabei der positive Zusammenhang zwischen Alter und Bildung nicht vernachlässigt werden. Schließlich zeigt sich eine „soziale Vererbung“ des politischen Interesses. Je stärker die Eltern Interesse zeigen, desto stärker werden sich auch deren Kinder interessieren (vgl. Schneekloth 2003: 94).

Diese vier Faktoren plus der Faktor „Region“ spielen auch bei der Analyse der folgenden Dimensionen eine wichtige Rolle. Da sie zentrale Aussagekraft besitzen, wird auf sie in dieser Hausarbeit noch mehrmals zurückgegriffen werden.

2.2 Politische Positionierung

Die politische Positionierung Jugendlicher kann mithilfe zweier Dimensionen gemessen werden:

- persönliche Links-Rechts-Positionierung
- Parteienpräferenz

2.2.1 Persönliche Links-Rechts-Positionierung

Werden Jugendliche gebeten, sich selbst in einem Links-Rechts-Gefüge zu verorten, so zeigt sich Folgendes (vgl. Schneekloth 2003: 95f.):

- Es gibt eine Tendenz zur Mitte.
- Die persönliche Links-Rechts-Positionierung Jugendlicher unterscheidet sich von der Positionierung der Gesamtbevölkerung.
- Fast ein Drittel der Jugendlichen positioniert sich nicht.

Im Wesentlichen gruppieren sich die Positionen der Jugendlichen um den Mittelpunkt.[2] Extreme Positionen, sowohl links als auch rechts, sind die Ausnahme. Interessanter­weise verorten sich die Jugendlichen im Durchschnitt leicht links von der rechnerischen Mitte, während die Gesamtbevölkerung leicht rechts von der Mitte angesiedelt ist (vgl. Schneekloth 2003: 95).[3]

Das Drittel der sich nicht positionierenden Jugendlichen setzt sich unterschiedlich zusammen. Hier kommt der Faktor „Region“ zum Tragen. Betrachtet man bspw. die Jugendlichen im Alter von 15 bis 25, so haben in den neuen Bundesländern lediglich 10% keine Meinung, in den alten Bundesländern hingegen sind es 32%. Als Erklärungsmuster dient die stärkere Präsenz politischer Randgruppierungen wie der PDS oder der NPD in den neuen Bundesländern (vgl. Schneekloth 2003: 96f.).

Weitere wichtige Faktoren zur Erklärung der politischen Positionierung bzw. der Nicht-Positionierung sind „Alter“, „Interesse an Politik“ und „Bildung“. Vor allem jüngere (insbesondere im Alter von 12 bis 14 Jahren: 56% ordnen sich nicht ein) und eher des­interessierte Jugendliche können oder wollen sich politisch (noch) nicht verorten. Mit zunehmendem Alter reduziert sich dieser Anteil deutlich (22-25 Jahre: 17%) (vgl. Schneekloth 2003: 96f.). Ein möglicher Erklärungsansatz, warum gerade Jüngere keine Meinung haben, könnte in der intensiven Beschäftigung mit sich selbst aufgrund von Pubertät, aufkommender Sexualität etc. liegen (vgl. Schneekloth 2003: 119). Für den Faktor „Interesse an Politik“ gilt, dass sich Jugendliche umso weniger positionieren können, je desinteressierter sie sind. Zum Faktor „Bildung“ lässt sich folgender Zusammenhang herstellen: Je höher die Bildung eines Jugendlichen, desto weiter links ist er in der Regel politisch verortet (vgl. Schneekloth 2003: 96f.).

2.2.2 Parteienpräferenz

Zur Visualisierung der Parteienpräferenz Jugendlicher, also der Frage, welchen Parteien Jugendliche am nächsten stehen, dient nachfolgende Grafik.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Nahestehende politische Parteien im Zeitverlauf

Quelle: Schneekloth 2003: 97

Aus dieser Grafik lassen sich folgende Kernaussagen ablesen (vgl. auch Schneekloth 2003: 99ff.):

[...]


[1] Vgl. dazu bspw. Abschnitt 2.3.4.

[2] Der Mittelpunkt liegt, da bei dieser Frage eine 11-stufige Skala von 0 bis 10 verwendet wurde, bei 5.

[3] Der Mittelwert der Jugendlichen liegt bei 4,6, der Mittelwert der Gesamtbevölkerung ist in der verwendeten Quelle leider nicht explizit angegeben.

Ende der Leseprobe aus 39 Seiten

Details

Titel
Eine Untersuchung zu Jugend und Politik – empirische Befunde
Hochschule
Universität Koblenz-Landau  (Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung Politikwissenschaft)
Veranstaltung
Lehrforschungsprojekt
Note
1,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
39
Katalognummer
V91012
ISBN (eBook)
9783638041270
ISBN (Buch)
9783638938709
Dateigröße
535 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Eine, Untersuchung, Jugend, Politik, Befunde, Lehrforschungsprojekt
Arbeit zitieren
Mathias Purr (Autor:in), 2005, Eine Untersuchung zu Jugend und Politik – empirische Befunde, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91012

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