Die Schlacht von Salamis in der Berichterstattung des Aischylos' und Herodots


Hausarbeit, 2019

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

I. Einleitung

II. Quellenkapitel

III. Die Analyse der Tragödie »Die Perser« im Vergleich zu Herodots Historien
i. Die persischen Krieger bei Aischylos
ii. Die Figur der persischen Königin, »Atossa«
iii. Die Schlacht bei Salamis

IV. Fazit

Literaturverzeichnis

I. Einleitung

Mit 95 km1 2 Landmasse ist Salamis das gröfite Eiland im Sardonischen Golf. Bekannt sei sie vor allem durch ihre Vielfältigkeit der Buchten und Kaps, die rings um die Insel mit ihrer langen Küstenlinie ver- streut sind. Als die Perserkriege ausbrechen, bietet sie anfänglich den fliehenden Athenern einen Schutzort vor den angreifenden Barbaren, die bereits 2.300 km von ihrer Hauptstadt Susa entfernt sei- en3. Durch die verborgenen Häfen, die in tiefen Buchten versteckt gelegen sind4, wurde so aus einem einstigen Rückzugsgebiet der Ort für eine phänomenale Seeschlacht, die bis heute ein Symbol für die Freiheit Griechenlands und Ausgangspunkt für verschiedene Mythen ist5. Sie sei nicht nur der Wende- punkt des griechischen Nationalgefühls — die Schlacht von Salamis sei ein Wendepunkt in der gesam- ten europäischen Geschichtsschreibung6.

Diese Hausarbeit untersucht die Fragestellung, inwieweit die antike Tragödie »Die Perser« des Dramendichters Aischylos eine getreue Darstellung um das Geschehen der Schlacht von Salamis wie- dergibt. Als Grundlage für das Verfahren des Vergleichs werden der Historiker Herodot und seine Histo­rien verwendet. Ferner wird erörtert, inwieweit Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Be- richten der beiden Autoren existieren. Ziel ist, die Intention des Stückes zu erforschen und sie in den Kontext des zeitgenössischen Athens einzuordnen. Ebenso soll untersucht werden, inwieweit beide Au­toren voneinander profitierten. Für den Verfasser ist es wichtig in Betracht zu ziehen, ob und inwieweit eine getreue Darstellung der Schlacht von Salamis in »Die Perser«, acht Jahre nach dem originalen Schauplatz, von Bedeutung ist. In der Forschungsliteratur, die als Grundlage dieser Hausarbeit dient, werden bis dato vor allem einzelne Schwerpunkte im Drama zum Vergleich mit den Historien diskutiert — so zum Beispiel die Anzahl der athenischen und persischen Schiffe bei Salamis7 als auch die Zu- sammenarbeit zwischen den beiden Autoren Aischylos und Herodot8. Für die Fragestellung des Verfas- sers sind vor allem die Werke von Birger HUTZFELDT und Christian MEIER hervorzuheben, die zusam- men einen Querschnitt von der Darstellung der Perser bis hin zum Sinn und Zweck einer Tragödie bil- den. Mithilfe der Veröffentlichungen Helmut LÖFFLERs und Michael KREWETs wurde dieser Hausarbeit die kritische Auseinandersetzung Herodots hinzugefügt. Folglich möchte der Verfasser während seiner Erörterung zunächst auf die Autoren der literarischen Quellen, Aischylos und Herodot, eingehen, sie differenziert hinterfragen, um schlieBlich im Hauptteil eine fundierte Analyse zu vollziehen. Zum Ab- schluss der Hausarbeit wird ein stichhaltiges Fazit gebildet, dass die wesentlichen Punkte der Ergebnisse aus der Diskussion zusammenfasst.

Obwohl der Urheber dieser Hausarbeit über die grundlegenden Kenntnisse der altgriechischen Sprache verfügt, wird von einer Diskussion über den ursprünglichen Wortlaut des Aischylos' und des Herodots seitens des Verfassers abgesehen9. Jedoch werden vereinzelt Bezüge zu Autoren aufgenom- men, die dies zur Erläuterung ihrer Analyse verwendet haben. Somit dienen als Gegenstand der Unter- suchung die übersetzten literarischen Quellen nach Curt WOYTE und August HORNEFFER.

Ebenfalls wird auf die Bedingungen und Nachfolgen der Schlacht nur vereinzelt eingegangen. Einer kompletten Analyse der Kampfhandlungen von Salamis in den überlieferten Werken des Aischy- los' und Herodots kann der Verfasser dieser Hausarbeit nicht nachkommen, in der Hausarbeit werden einzelne Punkte spezifiziert.

II. QUELLENKAPITEL

Dieser Ausarbeitung liegen die schriftlichen Überlieferungen des Herodots und Aischylos' zugrunde. Um diese folgerichtig interpretieren zu können, ist eine kritische Betrachtung unabdingbar.

Aischylos, Dichter des antiken Dramas »Die Perser«, lebt von 525/4 bis 456/5 v. Chr. in der Zeit des politischen Umbruchs10. Folglich befinden sich seine Urtexte in der altgriechischen Sprache, in de­ren Überlieferungen und Übersetzungen mehrere grammatische und inhaltliche Fehler bzw. verschiede- ne grammatische Lesarten vorhanden seien11. Aus einer Adelsfamilie stammend, erlebt er die Gewalt- herrschaft der Peisistraden und den Wandel zur Demokratie in Athen. Bestimmend zu dieser Zeit ist, dass sowohl in der Tyrannei als auch in der demokratischen Phase Attikas, die Adelsfamilien einen maBgeblichen Einfluss auf die Politik der Epoche haben. Es ist also nicht überraschend, dass in Aischy- los' Dichtungen häufig das Kollektiv dem Individuum gegenübersteht12. In der Forschung ist jedoch umstritten, inwieweit der antike Dichter dabei aristokratiefreundliche Positionen in seinen Werken ver- tritt13. Sicher ist dagegen, dass Aischylos eine pazifistische14 Stellungnahme einnehme und religiöse und panhellenische Merkmale15 deutlicher Teil seiner Ideologie seien16. In Bezug auf seinen ersten groBen Erfolg, die zu untersuchende Literatur »Die Perser«, äuBert sich dies unter anderem darin, dass die Hel- lenen als »Kollektiv« »Griechen« genannt werden, die den Barbaren vereint gegenüberstehen17. Auf spezifische Nennungen griechischer Bevölkerungsgruppen, so etwa »die Peloponnesier« oder »die Athener«18 verzichtet der Autor. Die erhaltene Tragödie des Aischylos' sei das Produkt eines langen Er- arbeitungsprozesses, der mit einer hohen Intertextualität auf andere Werke einhergehe19. Im Gegensatz zu den vorausgegangen Werken war es aber »Die Perser«, die das Publikum schlieBlich überzeugt hat und Aischylos den Sieg erbrachte. Zum Hauptbestandteil des Werks, der Schlacht von Salamis, hat der Dichter einen ganz besonderen Bezug: Er selbst sei Teilnehmer des Krieges20 und kann somit seine ei- genen Erfahrungen des Kampfes als Grundgerüst für die Tragödie verwenden. Sonstige persönliche Be- züge enthält er — der Tod seines Bruders21 im Vorfeld der Schlacht wird nicht erwähnt. Besonders an- schaulich schildert er im Drama das Massaker (auf Psyttaleia22 ) an den Persern23, ein Stilmittel, das mit der Linie seiner politischen ÄuBerungsabsicht24 einhergeht. Ganz im Gegensatz dazu steht, dass in ein- zelnen Positionen der Forschung davon ausgegangen wird, in seinem Werk gebe es zu wenig patrioti- sche Leidenschaft und seine Intention erfülle einen anderen Zweck25.

Herodot, Verfasser der Historien, wächst um 484 v. Chr. in Halikarnassos auf, bevor er vermut- lich 424 v. Chr. in Thurioi stirbt26. Ungefähr vierzig Jahre nach Uraufführung der Perser, 472 v. Chr., beginne er mit dem Verfassen seiner Geschichtsdarstellung27. Ziel soll die Überlieferung von Ereignis- sen sein — speziell derer, die mit den Perserkriegen einhergehen28. Herodot möchte, so schreibt er; »[dass, MJP] das Andenken an groBe und wunderbare Taten nicht erlösche, die die Hellenen und Barba­ren getan haben |...|«29. Doch obwohl sich Herodot bemüht habe, einen wahrheitsgetreuen Ablauf von Ereignissen zu rekonstruieren und zu erklären30, gibt es in der Forschung gewisse Zweifel über den Wahrheitsgehalt seiner Aussagen. Sehr auffällig ist zum Beispiel, dass die Historien durchzogen sind von verschiedenen Entscheidungen der handelnden Figuren — verkalkulieren sie sich, so werde dies überdurchschnittlich oft durch die erhoffte Gunst des persönlichen Vorteils, der Rache oder der geopoli- tischen Expansion erklärt31. Ebenfalls muss auch die Schwierigkeit benannt werden, der Herodot ausge- setzt war, indem er eigenständig abwägen musste, welche Information er für »getreu« hielt und welche er nicht erwähnenswert waren32. Dass der Historiker, der um 447 v. Chr. endgültig nach Athen übersie- delte und dort seine Historien letztmalig überarbeitete33, eine politische Position einnimmt, sollte nicht überraschen. So widersprächen ihm vor allem Nicht-Athener, die mit seinen Werken in Berührung ka- men34 — die objektiven Sinnzusammenhänge würden sich gegen seine Berichterstattung stellen35. Denn obwohl Herodot an der Wahrheit interessiert ist, kommt er nicht umhin, seine religiösen Standpunkte und Ideale in den Historien zu verarbeiten und zu untermauern36. Die Göttlichkeit werde in seinen Be- richten teilweise über jede andere Kausalität gestellt, obwohl er gleichzeitig davon ausgehe, dass der Mensch für Erfolg und Misserfolg seiner eigenen Handlungen verantwortlich sei37. Hinzu kommt die Herausforderung der Schilderung trotz der zeitlichen Spanne, in der Herodot seine Historien verfasst. Ein halbes Jahrhundert war vergangen, als er die Geschichte der Schlacht von Salamis niederschreibt — dass der Autor Kontakt mit leitenden Figuren des Kampfes hatte, ist unwahrscheinlich. Folglich müsse sich Herodot auf die Berichte konzentrieren, die von den überlebenden Zeitzeugen überliefert wurden38. Dass sich der Historiker dabei sogar auf teilweise fiktive Stücke fokussiert habe39, ist nicht verwunder- lich. Ebenfalls besteht die Debatte, inwieweit Herodot Zugang zu geografischen Orten gehabt hat40. Hinzu kommt, dass die Entstehung der Historien des Herodots in eine Zeit der kulturellen Blüte falle. So käme etwa im 5. Jahrhundert v. Chr. die Literatur in das öffentliche Interesse und es sei davon auszuge- hen, dass Teile seiner Erzählung durch literarische Stilmittel begründet werden können und eine gesell- schaftliche Funktion seiner Werke gegeben sei41. Dennoch ist, trotz aller Kritik, hervorzuheben, dass Herodot die Historien überaus reflektiert und konzipiert habe, er sei mit scharfer Genauigkeit und Vor- sicht an die Erstellung seines Werkes herangegangen42.

III. DIE ANALYSE DER TRAGÖDIE »DIE PERSER« IM VERGLEICH ZU HERODOTS HISTORIEN

Das grobe Setting der Tragödie gleicht dem, das von Herodot beschrieben wird. Xerxes, Sohn des Dar- eios43, zieht gegen Griechenland in den Krieg44, es kommt zur Schlacht bei Salamis45. Eine ferne Ab- weichung tritt auf, indem Aischylos nicht die Bedingungen der Auseinandersetzung benennt, konkret: dass der Schlacht von Salamis der Kampf um Marathon vorausging46. Zwar erläutert der Chor den Misserfolg des Dareios' während des Gefechts in Marathon47, auch Atossa geht darauf ein48 — dass die- se beiden Kämpfe aber in direkter Verbindung stehen und einen Komplex (den der Perserkriege) bilden, wird nicht explizit erwähnt.

III.I. DIE PERSISCHEN KRIEGER BEI AISCHYLOS

Besonders auffällig ist, dass zu Beginn der Tragödie verschiedene persische Namen genannt werden49, die in den Historien nicht derart ausgiebig auftreten. Artaphrenes, Artembares, Mardon, Masistres und Megabazes50 sind die einzigen Persönlichkeiten der ersten Verse, die Herodot ebenfalls erwähnt51. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich an dieser Stelle bereits der deutliche Unterschied zwischen dem persischen Leben, dem persischen Ideal, und der griechischen Moral verbirgt. Während die persischen Figuren alle ruhmreich benannt werden und Kritiker des Stückes hier bereits den Verlust des eigenen Patriotismus' Aischylos' intendieren, werden die griechischen Kämpfer als Komplex gesehen, als ein- heitliche Masse52, die sich gegen das »[...] bunte Gemisch [...] Asien[s] |...|«53 zu erretten versuchen. Das gemeinschaftliche Wohl steht dem Ruhm des einzelnen Kämpfers gegenüber. Zu benennen ist eben- falls die Theorie, dass unter anderem Themistokles, der für seine ruhmreiche Beteiligung an den Perser- kriegen sowohl durch die Peloponnesier als auch durch die Athener gebührend gewürdigt wurde54, we- gen seines Ostrakismos' in der Tragödie bewusst nicht vorkomme55. Ebenso muss in Betracht gezogen werden, dass Aischylos, als direkter Teilnehmer der Schlacht, wohl besseren Zugang zu verschiedenen Namen gehabt haben muss als Herodot in seiner Überlieferung benennt. Da sich der Historiker vermut- lich auf Aischylos bezieht, ist annehmbar, dass sogar einige persische Personen in Herodots Historien einer reinen Fiktion entsprechen. MORENILLA-TALENS legt in ihrer Ausarbeitung nahe, dass die deutli- che und wiederholte Nennung von (fiktiven) Persönlichkeiten nicht nur zur Unterstreichung der Grup- pendynamik diene, sondern auch, dass durch die Wiederholung des Lautes »ä« ein Entfremdungseffekt56 zwischen Hellenen und Barbaren entstehe57. Dieser Entfremdungseffekt bedingt nicht nur die tragische Inszenierung, sondern auch die öffentliche Darstellung58 der Griechen, speziell der Athener59, in der po- litischen Wahrnehmung60. Dies bestätigt die Behauptung, dass Aischylos nicht den Anspruch gehabt habe, einen faktischen Ablauf mit faktischen Personen in »Die Perser« umzusetzen. Ebenfalls ist rele­vant, dass bei Herodot ebenso Persönlichkeiten auftreten, die von dem Dramendichter nicht genannt werden61. Zusammenfassend kann demnach davon ausgegangen werden, dass die Nennung von einzel- nen Namen in Aischylos' Tragödie auf der einen Seite technisch bedingt — Aischylos benutzt den Ef­fekt der Fremde zwischen Griechen und Persern — als auch durch persönliche Motive beeinflusst wor­den sein kann. In den Versen 297 bis 323 zählt der Bote erneut auf, welche persischen Krieger gestorben seien. Auch zum Ende der Tragödie werden wiederholt Persönlichkeiten genannt, die in der Schlacht bei Salamis gefallen sind. Diese erscheinen nur bedingt in Herodots Historien62 63. In der Konzeption des Ais- chylos' bilden sie mit den Figuren der ersten Verse eine Klammer, wodurch das Stück eine abschlieBen- de Form erhält. Viele einzelne Perser sterben, doch kein einziger Grieche: »Die Macht der Perser ist dahin.64

[...]


1 vgl. FRIELINGHAUS 2017, S. 12.

2 ebd. S. 15.

3 vgl. GÖTTLICHER 2011, S. 213.

4 vgl. FRIELINGHAUS 2017, S. 12.

5 ebd. S. 15.

6 vgl. GÖTTLICHER 2011, S. 212.

7 LAZENBY 1988, PAPANIKOLAOU 1971 und WALTERS 1981 sind in ihren Aufsätzen dabei deutlich ins Detail gegangen.

8 Hierbei sind vor allem HARRISON 2000 und SIEHLER 1877 hervorzuheben.

9 Zur näheren Erläuterung des Schriftlautes bei der Überlieferung des Aischylos sind vor allem BROADHEAD 1960 und SIER 2005 gesondert eingegangen.

10 vgl. FÖLLINGER 2009, S. 20.

11 vgl. SCHEER 1912, S. 482 und WALTERS 1981, S. 201.

12 vgl. Aischyl. Pers., Aischyl. Ag., Aischyl. Choeph., Aischyl. Eum. und FÖLLINGER 2009, S. 20.

13 Insbesondere in Aischylos Werk »Orestie« werde darauf verwiesen, dass antidemokratische Elemente den demokrati- schen überlegen seien (vgl. FÖLLINGER 2009, S. 20f und S. 160ff).

14 vgl. HARRISON 2000, S. 52.

15 vgl. SIHLER 1877, S. 113.

16 BEES 2009 geht hierbei spezifischer auf das Verständnis von Aischylos' Intentionen ein.

17 vgl. Aischyl. Pers. V. 352. Es zeigt sich bereits hier die Bestätigung der These, dass Aischylos in seinen Werken das »Individuum« dem »Kollektiv« gegenübersteht. Während im Botenbericht über die Namen der (gefallenen) Krieger sehr ausführlich berichtet wird (vgl. Aischyl. Pers. V. 21ff), werden einzelne Griechen nicht benannt (vgl. HUTZFELDT 1999, S. 31 und S. 63).

18 Lediglich die Stadt Athen wird genannt (vgl. Aischyl. Pers. V. 232).

19 Vor allem habe sich Aischylos' an den Phoinissen des Phrynichos orientiert (vgl. FÖLLINGER 2009, S. 55; HUTZFELDT 1999, S. 24 und STOESSL 1945, S. 148ff).

20 In der Forschung gibt es einen Diskurs über die Wahrscheinlichkeit der Beteiligung Aischylos' an der Schlacht von Salamis. Während GURATZSCH 1961 (vgl. S. 61), HARRISON 2000 (vgl. S. 51), HUTZFELDT 1999 (vgl. S. 26) und RAAF- LAUB 2011 (vgl. S. 20) von einer definitiven Beteiligung am Kampfgeschehen sprechen, geben FÖLLINGER 2009 (vgl. S. 21) und LAZENBY 1988 (vgl. S. 185) nur die Wahrscheinlichkeit an.

21 vgl. HARRISON 2000, S. 51 und RAAFLAUB 2011, S. 21.

22 vgl. Hdt. 8.95.

23 vgl. Aischyl. Pers. V. 436ff.

24 vgl. MEIER 1991, S. 80 und S. 86.

25 vgl. HARRISON 2000, S. 51.

26 vgl. BACHMAIER 1997, S. 305.

27 vgl. SIHLER 1877, S. 112.

28 vgl. BACHMAIER 1997, S. 306 und GEHRKE 2013, S. 22.

29 Hdt. 1.

30 vgl. SIHLER 1877, S. 116.

31 vgl. LÖFFLER 2008, S. 1 und S. 220.

32 vgl. KREWET 2017, S. 97. Herodot arbeite ebenfalls mit dem Kriterium »wahrscheinlich/unwahrscheinlich«, so dass auch »wahre« Informationen, nach Herodot, fehlerhaft sein können (vgl. KREWET 2017, S. 98).

33 vgl. SÉLINCOURT 1967, S. 29 und SIHLER 1877, S. 112.

34 vgl. SÉLINCOURT 1967, S. 40. Herodot sei Teil der Gruppe angesehener Männer um Perikles (ebd., S. 29) geworden. Es sei also nicht überraschend, dass er Athens Anteil in den Perserkriegen hervorhebe (ebd. S. 40). Ebenfalls weisen seine Historien mehrere demokratische Züge auf (vgl. KREWET 2017, 94f).

35 vgl. GURATZSCH 1961, S. 61. Diese können ebenso durch eine Intertextualität zu anderen Autoren bedingt worden sein (vgl. KREWET 2017, S. 104).

36 vgl. Hdt. 8.65 und KREWET 2017, S. 1. Vor allem KREWET 2017 geht in seinem Werk auf die Schwierigkeit Herodots ein, die sich mit seiner Religiosität beschäftigt.

37 vgl. KREWET 2017, S. 15. Ebenfalls kann unter diesem Sinnzusammenhang die verschiedenen göttlichen Eingebun- gen benannt werden, die Xerxes widerfahren (vgl. Hdt. 7.12 und 7.14). Dies ist in Korrelation mit den Träumen der Atossa (vgl. Aischyl. Pers. V. 173) zu setzen.

38 vgl. RAAFLAUB 2011, S. 20.

39 vgl. BACHMAIER 1997, S. 307. Herodot wird sogar mit Aischylos in Kontakt getreten sein, in der Schlacht von Mara­thon benennt er Cynaegirus, den Bruder Aischylos' und dessen heldenhaften Einsatz (vgl. Hdt. 6.114). Besonders ab Xerxes' Expedition, Buch VII, soll der Autor von Dramaturgen beeinflusst worden sein (vgl. SIHLER 1877, S. 112).

40 Während Michael KREWET berichtet, dass Herodot Schwierigkeiten gehabt haben muss, über geographische Lagen zu berichten (vgl. KREWET 2017, S. 97), gehen Helmut BACHMAIER und Aubrey de SÉLINCOURT davon aus, dass er ein umfassendes geographisches Wissen gehabt haben müsse (vgl. BACHMAIER 1997, S. 307 und SÉLINCOURT 1967, S. 29).

41 vgl. KREWET 2017, S. 93 und S. 742. Siehe dazu ebenfalls die Herodotstudie nach BARAGWANATH 2008.

42 vgl. KREWET 2017, S. 749 und LÖFFLER 2008, S. 222.

43 vgl. Aischyl. Pers. V. 4f und Hdt. 1.183.

44 vgl. Aischyl. Pers. V. 1 und Hdt. 7.20.

45 vgl. Aischyl. Pers. V. 268 und Hdt. 8.82.

46 Ebenfalls unterlässt es Aischylos, auf andere Schlachten und das weitere Kriegsgeschehen einzugehen, so zum Bei- spiel die Schlacht von Mykale (vgl. STOESSL 1945, S. 154). Dies deckt sich mit der Anmerkung Barbara COURTs, dass eine auffällige Abänderung von historischen Abläufen, Informationen und Möglichkeiten in »Die Perser« vorhanden sei. Der antike Dramendichter idealisiere beispielsweise die Figur des Dareios' (vgl. COURT 1994, S. 45f), um somit einen Generationskonflikt zwischen Vater und Sohn hervorzuheben (vgl. FÖLLINGER 2009, S. 65). Auch Thomas HAR­RISON betont, dass Aischylos nicht den Anspruch auf eine faktische Nacherzählung gehabt habe (vgl. HARRISON 2000, S. 29).

47 vgl. Aischyl. Pers. V. 241.

48 vgl. Aischyl. Pers. V. 472.

49 Insgesamt seien es 49 Persönlichkeiten, die Aischylos in seinem Werk benennt (vgl. HUTZFELDT 1999, S. 31). In der Forschung ist dabei umstritten, wie viele Personen wirklich existiert haben sollen. Während Walther KRANZ von zehn realen Figuren ausgeht (vgl. KRANZ 1988, S. 91f), benenne die Historikerin Edith HALL weitere Persönlichkeiten, die gelebt haben sollen (vgl. HUTZFELDT 1999, S. 31).

50 Der Autor möchte an dieser Stelle auf die unterschiedlichen Schreibweisen der Namen im Werk Herodots und Aischylos' hinweisen. So wird »Arthaphrenes« (vgl. Aischyl. Pers. V. 21) bei Herodot »Artaphernes« (vgl. Hdt. 7.74), »Mardon« (vgl. Aischyl. Pers. V. 51) »Mardonios« (vgl. Hdt. 8.97) und »Megabazes« (vgl. Aischyl. Pers. V. 22) »Me- gabazos« (vgl. Hdt. 5.1) genannt. Zu beachten ist die deutliche zeitliche Spanne, in der die Figuren bei Herodot auftre- ten.

51 vgl. FuBnote 43, »Artembares«: vgl. Aischyl. Pers. V. 29 und Hdt. 1.114; »Masistes«: vgl. Aischyl. Pers. V. 30 und Hdt. 7.21.

52 Dies ergänzt die Theorie Ernest SIHLERS über Aischylos' Neigung zum Panhellenismus (vgl. SIHLER 1877, S. 113).

53 vgl. Aischyl. Pers. V. 264f.

54 vgl. GURATZSCH 1961, S. 48f und Hdt. 8.75.

55 vgl. HARRISON 2000, S. 31ff.

56 Die häufige Verwendung des Lautes »ä« komme bei den Griechen derartig nicht vor. Aischylos verwende ganz gezielt indirekte Vergleiche zwischen den Hellenen und Barbaren, die zu einer Unterscheidung zwischen den beiden Volks- gruppen führen (vgl. HUTZFELDT 1999, S. 62). In der Gemeinschaft Athens gälten die Perser als erste Bevölkerungs- gruppe, die von Griechen als die Barbaren charakterisiert würden. Im Empfinden des antiken Athens träten sie als ein monarchisches Imperium auf und wären somit der Gegenpart der demokratischen Polis. Mit ihnen verbänden die Athe- ner die Gefahr, den Luxus, den Sieg aber auch den Teufel (vgl. HARRISON 2000, S. 41 und HUTZFELDT 1999, S. 26). Militärisch würde sich dies durch die Verwendung des geordneten Hoplitenheeres im Gegensatz zu den unorganisierten berittenen Einheiten und Bogenschützen zeigen (vgl. HUTZFELDT 1999, S. 17 und S. 62). Dass das persische Heer in Aischylos' Text und weiteren Bezügen derart omnipräsent und umfänglich sei, zeige nicht nur die Tapferkeit der Grie- chen, die trotz vermeintlich verlorenem Kampfe sich dem Gegner stellen, sondern auch die Unfähigkeit der Perser, trotz grofiem Heere zu verlieren (ebd., S. 18). Dieser Entfremdungseffekt tritt ebenfalls durch die häufige Nennung des persi- schen Reichtums auf (ebd., S. 44). So zum Beispiel durch die Aufzählung aller steuerpflichtigen Länder durch den Chor (vgl. Aischyl. Pers. V. 855ff) und dem privaten, statt gemeinschaftlichem Reichtum (vgl. HUTZFELDT 1999, S. 63). Ge- nerell bestehe ein deutlicher Untergang zwischen der Demokratie Athens und der Monarchie Persiens (ebd, S. 63). Auch die dargestellte Prosyknese (vgl. Aischyl. Pers. V. 149) stehe im deutlichen Kontrast zu den Hellenen (vgl. HUTZFELDT 1999, S. 42). Weitestgehend wird darüber diskutiert, ob Aischylos die geistige Überlegenheit der Griechen darstelle (ebd. S. 64).

57 vgl. MORENILLA-TALENS 1989, S. 159ff. Ebenfalls träten in Aischylos' Werk mehrere Wörter auf, die der persischen - oder zumindest der orientalischen Sprache entnommen seien. So zum Beispiel »pavòún« (wollender Mantel) oder auch »Tiápa« (persische Kopfbedeckung) (vgl. HUTZFELDT 1999, S. 27). Es ist hervorzuheben, dass der Dramendichter nicht nur Wörter entlehne, sondern auch ganze Ausdrucksformen verwende und diese umdeute. Aischylos benutze »пюта niOTrôv« für den Chor, statt für einen Berater des Königs (ebd., S 29).

58 Zu beachten ist dabei die Schwierigkeit, dass es Aischylos geschafft habe sowohl dramatische Spannung und grobe Wahrheiten gleichermafien auszudrücken. Sonstige historische Dramen seien daran gescheitert (vgl. COURT 1994, S. 43 und MEIER 1988, S. 76) — sogar derart, dass Dichter Geldstrafen zahlen und das Stück nie mehr wieder aufgeführt werden durfte (vgl. FÖLLINGER 2009, S. 27 und HUTZFELDT 1999, S. 24).

59 Die Aufführung des Stücks »Die Perser« und weiteren Dramen habe hauptsächlich in Athen stattgefunden (vgl. MEIER 1991, S. 70).

60 Denn trotz der relativ unpolitischen ÄuBerungsabsicht Aischylos' (vgl. HARRISON 2000, S. 57) schwinge immer eine politische ÄuBerung mit (vgl. MEIER 1991, S. 82). Es ist also möglich, dass im Athener Dionysostheather, welches für 14.000 Menschen Platz bot (ebd. S. 71), nicht nur Griechen, sondern auch ausländische Gäste empfangen wurden. Die Griechen, deren gröBte Angst die Knechtschaft sei (vgl. HUTZFELDT 1999, S. 20), zeigen damit ihre Stärke.

61 So zum Beispiel der Perser Ariabignes, ebenfalls Sohn des Dareios' (vgl. Hdt. 7.97) und der Grieche Themistokles (vgl. Hdt. 8.75).

62 Insgesamt sind es 25. Davon tritt lediglich »Psammis« bei Herodot auf (vgl. Aischyl. Pers. V. 930 und Hdt. 2.159). Es ist zu diskutieren, inwieweit der genannte Kämpfer »Parthos« mit der persisch-beeinflussten Insel »Paros« in Verbin­dung steht (vgl. Aischyl. Pers. V. 953 und Hdt. 8.112).

63 Einzelne Namen erinnern an orientalische Städte. So zum Beispiel »Agabatas« (vgl. Aischyl. Pers. V. 929) im Ver- gleich »Agabatana« (vgl. Hdt. 3.92). Ebenfalls »Susas« (vgl. Aischyl. Pers. V. 929) zu »Susa« (vgl. Hdt. 3.30).

64 vgl. Aischyl. Pers. V. 983.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Die Schlacht von Salamis in der Berichterstattung des Aischylos' und Herodots
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Note
1,0
Autor
Jahr
2019
Seiten
17
Katalognummer
V908871
ISBN (eBook)
9783346197535
ISBN (Buch)
9783346197542
Sprache
Deutsch
Schlagworte
aischylos, berichterstattung, herodots, salamis, schlacht
Arbeit zitieren
Marcel J. Paul (Autor:in), 2019, Die Schlacht von Salamis in der Berichterstattung des Aischylos' und Herodots, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/908871

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