Haushaltstheorie. Konsumentscheidung, objektive und subjektive Einflussfaktoren


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2020

22 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Formel- und Symbolverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Verlauf der Arbeit

2 Theorie des Haushalts
2.1 Entscheidungsfindung eines Haushalts
2.2 Entscheidungsfindung: Objektive Faktoren
2.3 Entscheidungsfindung: Subjektive Faktoren

Anlagenverzeichnis

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 – Konsummöglichkeiten bei gegebenen Budget Y

Abbildung 2 – Budgetgerade des Haushalts

Abbildung 3 - Präferenzordnung alternativer Güterkombinationen

Abbildung 4 - Nutzenfunktion der Güter MB und WRS

Abbildung 5 - Präferenzen des Haushalts: Indifferenzkurve und Nutzenniveau

Abbildung 6 - Die Grenzrate der Substitution

Abbildung 7 - Der optimale Haushaltsplan

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Formel- und Symbolverzeichnis

Formel 1: Budgetrestriktionsgleichung für das 2-Güter-Modell

Formel 2: Nutzenfunktion

Formel 3: 1. Gossensches Gesetz

Formel 4: Grenzrate der Substitution

Formel 5: Nutzenmaximum

1 Einleitung

In der aktuellen COVID-19 Pandemie stellt sich das Konsumverhalten der Bürger in Deutschland und somit der jeweiligen Haushalte stark um. Finanzielle Unsicherheiten führen dazu, dass viele, eigentlich geplante Anschaffungen in die Zukunft verschoben werden (Anlage 1) – im April 2020 waren 10,1 Millionen Menschen in Deutschland von Kurzarbeit betroffen.1 Eine Studie von Deloitte zeigt das ältere Menschen durch den Shutdown ihre Konsumpräferenzen verlagern bzw. ganz einschränken (Anlage 2).2 Durch die Kurzarbeit ergeben sich Einkommenseinbußen, die Budgets für den Konsum mindern bzw. essentielle Produkte, wie Lebensmittel oder Arznei, in den Fokus rücken. Durch den Shutdown werden z.B. Bedürfnisse sozialer Art mit Hilfe des Konsums an-derer Medien befriedigt.

1.1 Problemstellung

Es lässt sich beobachten, dass Güter, die wir als selbstverständlich wahrnehmen, stärker nachgefragt werden und schließlich ausverkauft sind; es kommt zur Knappheit an z.B. Toilettenpapier oder Händedesinfektionsmittel. Haushalte haben bestimmte Bedürfnisse und Präferenzen, die auch mit einem geminderten Gehalt befriedigt werden wollen. In der Folge ändern die Haushalte ihren Konsum von anderen Gütern.

1.2 Zielsetzung und Verlauf der Arbeit

Dieses Essay behandelt anhand der Haushaltstheorie, wie Haushalte mit einem ihnen gegebenen Gehalt Konsumentscheidungen treffen, welche objektiven und subjektiven Einflussgrößen dabei eine Rolle spielen und welches Ziel der Haushalt im Allgemeinen verfolgt.

2 Theorie des Haushalts

Die Volkswirtschaftslehre, die eine Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften ist, lässt sich in drei Schwerpunkte gliedern: Die Wirtschaftspolitik, die Makroökonomie sowie die Mikroökonomie. Die Haushaltstheorie lässt sich unter die Mikroökonmie subsum-mieren und beschäftigt sich im Allgemeinen mit den Entscheidungen von Wirtschafts-subjekten (hier: Haushalte oder Konsumenten), die aufgrund ihrer Bedürfnisse Güter nachfragen bzw. konsumieren.3 Dabei verfügen Haushalte über beschränkte finanzielle Mittel (hier: Einkommen oder Budget). Als Einkommensquelle werden in der Literatur zwei Quellen unterschieden:

1. Kontrakteinkommen, das auf Basis eines Vertrags zwischen Käufer und Verkäufer für das Arbeits- und Besitzeinkommen festgehalten wird. Als Arbeitseinkommen wird in diesem Kontext das Entgelt für den Verkauf von Arbeitsleistung verstanden. Als Besitzeinkommen wird dagegen das Entgelt für den Verkauf von Produktions-faktoren aus Eigentum, wie Boden und Kapital, definiert.
2. Das Residualeinkommen entspricht dem sog. Unternehmergewinn und wird durch die unternehmerische Fähigkeit des Wirtschaftsubjekts erzielt. Dieser Gewinn ent-spricht der Differenz zwischen dem Erlös aus dem Verkauf der im Unternehmen produzierten Güter und den bei der Produktion der Güter entstandenen Kosten.4

Das Einkommen ist eine objektive Einflussgröße.

Es lässt sich die Existenz einer wirtschaftlichen Disposition des Haushalts ableiten, die sich zum einen in der Nachfrage bzw. dem Erwerb von Konsumgütern äußert und zum anderen auf die Einkommenserzielung richtet. Die Disposition steht in einem zueinan-der abhängigen Verhältnis, da die Höhe des Einkommens einen wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen über den Konsum und dessen Menge hat.5 Darüber hinaus steht das Wirtschaftssubjekt vor der Wahl, das gesamte Einkommen zu konsumieren oder einen Teil als Rücklage zu bilden (sparen) und daraus Kapitalerträge zu generieren, die den Konsum in Zukunft absichern können. Denkbar wäre auch, durch Kredite mehr Konsumgüter zu konsumieren, wobei das Wirtschaftssubjekt durch Begleichung der Annuitäten das verfügbare Einkommen der Zukunft mindert. Somit lässt sich schluss-folgern, dass Mengen- und Zeitdispositionen auch zu den Entscheidungsproblemen des Haushalts gehören.

Die zentrale Problematik bildet jedoch die Frage, welche Güter zu welchen Mengen nachgefragt werden, um bei gegebenen Einkommen die Bedürfnisse eines Haushalts befriedigen zu können. Dies beinhaltet, dass sich Wirtschaftssubjekte ein Urteil über Güter gebildet haben, in welchem Maße diese ihre Bedürfnisse abdecken können. Dabei entstehen sog. Präferenzen des Haushalts, die Güter einen Rang zuordnen und zu den subjektiven Einflussfaktoren gehören.6

In der genaueren Betrachtung der Haushaltstheorie wird angenommen, dass die Geld-summe, die zum Konsum zu Verfügung steht, durch eine vorangeführte Entscheidung getroffen wurde. Der Teil des Gehalts stellt - ohne weiteres Einkommen - das maximal zur Verfügung stehende Budget für den Konsum dar. Dies wird im weiteren Verlauf des Essays als Haushaltseinkommen bezeichnet. Darüber hinaus werden in der Theorie, um die komplexe Realität zu abstrahieren, weitere Gegebenheiten angenommen:

- Nutzenmaximierung: Haushalte entsprechen dem ökonomischen Prinzip, d.h. der Haushalt wählt jene Güterkombination, die im Anbetracht seines Einkommens, die größte Bedürfnisbefriedigung erzielt.
- Das Verhalten des Haushalts wird gleichgesetzt mit dem eines Individuums.
- Konsumentensouveränität: Ein Haushalt entscheidet frei, welche Güter in welcher Qualität er konsumiert.
- Die Güter zur Befriedigung der Haushaltsbedürfnisse sind beliebig teilbar.
- Zwischen den gleichen Gütern (angeboten durch verschiedene Anbieter) existieren keine Preisdifferenzen.7

Im Folgenden befasst sich dieses Essay mit der Entscheidungsfindung des Haushalts; dabei vertieft es die objektiven und subjektiven Einflussfaktoren und veranschaulicht diese im Weiteren durch Grafiken.

2.1 Entscheidungsfindung eines Haushalts

Bei der Planung des Haushaltes zeigt dieser sich als Mengenanpasser, das bedeutet bei gegebenen Güterpreisen und gegebenen Lohnsatz trifft er die Entscheidung der Menge je Gut und passt diese Mengen je nach Nachfrage und Angebotssituation an. Auch da-von sind Einkommensveränderung betroffen, die eine Anpassung als Folge haben kön-nen.8 Um die Komplexität zu minimieren, erlaubt sich dieses Essay, die Theorie anhand einer Kombination von zwei Gütern zu erläutern.

2.2 Entscheidungsfindung: Objektive Faktoren

Grundsätzlich beschränkt das geplante bzw. gegebene Budget die Konsumentscheidung. Das bedeutet, dass ein Haushalt durch objektiv gegebene Preise der Güter (pi) und Ein-kommen (Y) bei der Wahl der Güterkombinationen limitiert wird. Mathematisch ergibt sich daraus eine lineare Funktion, welche die Budgetrestriktion darstellt:9

Formel 1: Budgetrestriktionsgleichung f ür das 2-Güter-Modell

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung an Bonart T. / Peters U., Haushaltstheorie. In: Mikroökonomie kompakt, 1997, S. 9 ff.

Als Beispiel zur Veranschaulichung nehmen wir an, dass dem Haushalt 200€ zur Ver-fügung stehen, die er wahlweise für Massagebesuche (fortan auch „MB“) oder für einen Wohnungsreinigungsservice (fortan auch „WRS“) verwenden kann. Ein MB kostet 50€, eine Stunde WRS 40€. Jede Kombinationsmöglichkeit bildet einen Punkt auf den Gera-den der einen objektiven Trade-off des Haushalts wiederspiegelt.10

Abbildung 1 – Konsummöglichkeiten bei gegebenen Budget Y

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung

Wie aus der Tabelle hervorgeht, kann der Haushalt mit seinem Einkommen von 200€, wenn er ausschließlich MB konsumieren möchte, vier MB nachfragen. Ebenso deutlich wird, dass er fünf WRS nachfragen kann, wenn er ausschließlich WRS konsumieren will. Wenn der Haushalt beide Güter konsumieren möchte, kann dieser bei dem gegebe-nen Haushaltseinkommen objektiv zwei MB und zweieinhalb WRS nachfragen.

Abbildung 2 – Budgetgerade des Haushalts

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung

[...]


1 Vgl. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/corona-kurzarbeit-arbeitslosigkeit-101.html, Zugriff am 24.05.2020.

2 Vgl. https://www2.deloitte.com/de/de/pages/consumer-business/articles/studie-einfluss-von-covid19-auf-das-konsumverhalten.html, Zugriff am 24.05.2020.

3 Vgl. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/haushaltstheorie-36899/version-260346, Zugriff am 20.05.2020.

4 Vgl. Von B öventer, E. / Beutel, J. / Illing, G. /Koll, R. / Matzka, R., Einführung in die Mikroökonomie, 1991, S. 45 f.

5 Vgl. Von B öventer, E. / Beutel, J. / Illing, G. /Koll, R. / Matzka, R., Einführung in die Mikroökonomie, 1991, S. 46 f.

6 Vgl. Schumann, J. / Meyer, U. / Str öbele, W., Grundzüge der mikroökonomischen Theorie, 2007, S. 14 ff.

7 Vgl. Bonart T. / Peters U., Haushaltstheorie. In: Mikroökonomie kompakt, 1997, S. 9 ff.

8 Vgl. Brunner, S. / Kehrle, K., Volkswirtschaftslehre, 2014, S. 177 ff.

9 Vgl. Bonart T. / Peters U., Haushaltstheorie. In: Mikroökonomie kompakt, 1997, S. 9 ff.

10 Vgl. Varian, Hal R., Grundzüge der Mikroökonomik, 2014, S. 21 ff.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Haushaltstheorie. Konsumentscheidung, objektive und subjektive Einflussfaktoren
Note
1,7
Jahr
2020
Seiten
22
Katalognummer
V907339
ISBN (eBook)
9783346214669
ISBN (Buch)
9783346214676
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Haushaltstheorie, Konsumentenentscheidungen, objektive Faktoren, subjektive Faktoren, Budgetrestriktion, Budgetgerade, Präferenzordnung, Nutzenfunktion, Gossensches Gesetz, Indifferenzkurve, Grenzrate der Substitution, optimale Haushaltsplan, Nutzenmaximum
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Anonym, 2020, Haushaltstheorie. Konsumentscheidung, objektive und subjektive Einflussfaktoren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/907339

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