Sozialverträgliche und familiengerechte Arbeitszeitgestaltung

Herausforderungen an die Tarifparteien


Wissenschaftliche Studie, 2007

28 Seiten


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Der Wandel der Arbeitszeiten und die Folgen
2.1. Soziale Desynchronisation durch Ausdifferenzierung
2.2. Unsicherheiten in der Zeitplanung

3. Die Arbeitszeitwünsche der Beschäftigten

4. Herausforderungen an die Tarifparteien
4.1. Die gewerkschaftliche Haltung
4.2. Neue Herausforderungen an die Arbeitgeber

5. Resümee

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Mit dem Tarifkompromiss im Jahre 1984 in der Metal- und Druckindustrie sowie durch weitere Abschlüsse anderer Gewerkschaften und Tarifbereiche wurde eine vehemente arbeitszeitpolitische Diskussion ausgelöst. Diese bezog sich zum einen auf die Gestaltung von betrieblichen Arbeitszeitregelungen und deren Dimensionen, zum anderen auf die soziokulturellen Rahmenbedingungen mit ihrer besonderen Problemfelder. Die Gestaltung der Arbeitszeiten nimmt unter den familienfreundlichen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine besonders wichtige Stellung ein. Die Zeitgestaltung zählt zu den größten Engpassfaktoren wenn es darum geht, berufliche und familiäre Aufgaben „unter einen Hut zu bringen“.

Demzufolge spielt bei der Gestaltung der flexiblen Arbeitszeiten die soziokulturellen Rahmen­bedingungen bzw. die gesellschaftliche Infrastruktur eine wichtige Rolle. Unter sozio­kulturellen Rahmenbedingungen werden die Erfahrungen, Werte, Symbole und Institutionen verstanden, die für eine bestimmte Gesellschaft und die Menschen, die darin leben, spezifisch und entwicklungsrelevant sind. Durch die Umstrukturierungen auf der betrieblichen Ebene und durch den Strukturwandel innerhalb der Gesellschaft finden Veränderungen im Zeitmanagement der Gesellschaft und des einzelnen Menschen statt. Die als sozialunverträglich bezeichneten Arbeitszeit­formen stellen die Beschäftigten vor die Problematik, dass ihre Arbeitszeit nicht synchron mit den institutionellen Arbeitszeiten (siehe z.B. Öffnungszeiten von Schulen, Kindergärten, Geschäften, Behörden, Freizeit- und Kultureinrichtungen) laufen und dadurch ein erhöhter Koordinationsaufwand im Privatbereich entsteht.

Diese Veränderung, die auch als gesellschaftlicher Wertewandel bzw. „Indi­vi­d­ua­lisierung“ bezeichnet werden kann, hat innerhalb der Gesellschaft Folgen für die Wünsche der Beschäftigten, das Miteinanderleben, das Familienleben und die Freizeit (vgl. Kilz/Reh 1996; 160). Durch den Übergang von starren zu flexiblen Arbeitszeiten werden die gesellschaftlichen Abläufe neu koordiniert. Die neuen Arbeits-, Betriebs- und Öffnungszeiten beeinflussen immer stärker das städtische, ländliche und gesellschaftliche Leben. Vor allem die Individualisierung der Arbeitszeiten sowie der Arbeitsverhältnisse beeinflusst das soziale Leben und die gesellschaftliche Rhythmen. Forciert wird diese Entwicklung durch den Wandel von starren zur flexiblen Arbeitszeiten. Die Koordination von Arbeitszeit und Reproduktionszeit wird auf Grund der Flexibilisierung und Individualisierung immer schwieriger.

2. Der Wandel der Arbeitszeiten und die Folgen

Der Wandel von starren zu flexiblen Arbeitszeiten beeinflusst auch die sozialen Kontakte. Das gilt vor allem dann, wenn die betrieblichen Belange im Vordergrund stehen und dadurch die Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten der Beschäftigten mit anderen Menschen außerhalb des Arbeitslebens stark eingeschränkt werden. Solche Situationen sind bei den Beschäftigten gegeben, die zu Zeiten arbeiten, in denen üblicherweise der Schwerpunkt der sozialen Kontakte liegt. Dadurch werden die Kontakte zu anderen Menschen und auch innerhalb der Familie erschwert. Auch die Arbeitsverhältnisse, bei denen die Arbeitszeit kurzfristigen und nicht im Vorhinein kalkulierbaren Schwankungen unterliegt, führen zu Problemen bei der Wahrnehmung familiärer Aufgaben und sozialer Kontakte. Ein weiteres Feld, das ebenfalls von flexiblen Arbeitszeiten betroffen ist, ist die Freizeitorganisation bzw. Freizeitnutzung. Insbesondere sind Vereine und Bildungseinrichtungen, die ihre Veranstaltungen hauptsächlich in der zweiten Tageshälfte und in den Abendstunden anbieten, von dieser Entwicklung betroffen.

Gerade die Flexibilisierung der Arbeitszeit verlangt eine gewisse Flexibilität der Reaktion auf unerwartete Anforderungen der Familie. Durch flexible Arbeitszeiten und ausgedehnte Betriebs-, und Öffnungszeiten wird gerade für Frauen die Vereinbarkeit von Familie bzw. Kind und Beruf immer komplizierter. Am Beispiel der Kinderbetreuung ist dieser Trend genau zu beobachten: Je flexibler und damit unplanbarer Zeit für die Eltern wird, desto schwieriger wird die Erhaltung einer konstanten Betreuung. Je weiter sich die Zeiten ausdifferenzieren, desto schwieriger wird es, einen Betreuungsplatz bzw. eine Betreuung zu finden. Paare oder Allein­erziehende, die nach 18 Uhr arbeiten, stehen vor dem Problem, diese Betreuungszeiten kindgerecht abzudecken. Angebote zur Kinderbetreuung sind primär auf die Tages­zeiten ausgelegt. Kindergärten und Kindertagesstätten weisen zudem feste Anfangs- und Endzeiten auf, die der flexiblen Arbeitszeiten nicht entsprechen. Durch feste Zeitvorgaben bei den öffentlichen Einrichtungen und bei den sozialen Instituten bleiben den Beschäftigten nur geringe flexible Handlungsspielräume. Für die Beschäftigten und Unternehmen resultieren daraus Konsequenzen: Die Beschäftigten, die mit den Betreuungsaufgaben belastet sind, werden von Arbeitsplätzen verdrängt und aus­geschlossen. Für die Unternehmen bedeutet das, dass sie bestimmte ökonomisch notwendige Arbeitszeitmodelle nicht einführen oder das ihnen zur Verfügung stehende Humankapital nicht effektiv einsetzen können (vgl. Kilz/Reh 1996; 160).

2.1. S oziale Desynchronisation durch Ausdifferenzierung

Die Ausdifferenzierung individueller Zeitmuster führt, hauptsächlich von Arbeitszeiten, zu sozialer Desynchronisation und damit zu sozialen Problemen. Die Koordination von Zeiten wird aufgrund der zentrifugalen Kräfte der Flexibilisierung und Individualisierung von Arbeitszeiten immer schwieriger. Daher muss die Umsetzung von Arbeitszeitvereinbarungen auf betrieblicher Ebene sich an den jeweiligen gesellschaftlichen Voraussetzungen und Strukturen orientieren und gleichzeitig die vielfältigen soziokulturellen Aspekte mitberücksichtigen.

Die Veränderungen und die neuen Zeitstrukturen im Arbeitsleben bestimmen das soziale Leben innerhalb der Gesellschaft, die Wünsche der Beschäftigten, das Miteinanderleben, das Familienleben und die Freizeitgestaltung. Denn seit der Industrialisierung übernimmt gerade die Erwerbsarbeit für gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Integration eine Schlüsselrolle. Die Erwerbsarbeit ist die Grundlage des gesellschaftlichen Lebens. Die industrielle Gesellschaft hat spezifische Zeitstrukturen und Synchronisationsmethoden.

Die Mitglieder dieser Gesellschaft setzen sich und anderen Mitgliedern Termine und Fristen. Diese Elemente regeln die Zeitordnung einer Gesellschaft, mit denen sich wiederum Normen und Sanktionen verbinden. Die Zeitstrukturen moderner Gesellschaften sind durch Aspekte wie Arbeitszeitgesetzgebung, Festlegung der Schul- und Semesterferien, Behörden-, und Ladenöffnungszeiten, Schutz der Sonn und Feiertagsruhe, tägliche und wöchentliche Arbeits-, Betriebs und Öffnungszeiten und die daraus resultierenden gesellschaftlichen Rhythmen geprägt. In diesem Kontext werden individuelle Zeitsouveränität, die Etablierung neuer Zeitinstitutionen, die Reorganisation von bewährten und traditionellen gesellschaftlichen Zeitstrukturen Elemente der Diskussionen, die zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften geführt werden. Die Ergebnisse vieler Arbeitszeitforschungen zeigen, dass die zeitliche Dimension der Arbeit und die Varianten arbeitszeitpolitischer Maßnahmen für die Entwicklung von Lebensqualität sowie für die Akzeptanz von Modellen zur gesellschaftlichen Umverteilung von Arbeit überaus bedeutend sind. Daher zieht das Schlagwort der Flexibilisierung nicht nur öffentliche Aufmerksamkeit, sondern auch Beunruhigung auf sich. Im Mittelpunkt stehen somit die Veränderungen der Zeitnutzung sowie die Beantwortung der Frage, wie die Beschäftigten das Alltagshandeln im Betrieb und Leben miteinander kombinieren und welche Rolle Arbeitszeitverkürzung bzw. -flexibilisierung für die neue Lebensführung spielen.

Geht man von der Annahme aus, dass der Normalarbeitstag den Alltag der größten Bevölkerungsgruppe strukturiert hat, stellt man heute fest, dass er sich zunehmend auflöst. Im Prozess der betrieblichen Umstrukturierung verändern sich zugleich auch die gesellschaftlichen Zeitstrukturen. Erste Untersuchungen haben ergeben, dass die Einführung neuer Arbeits­zeitformen und insbesondere flexiblere Arbeitszeitmodelle sich besonders für Frauen und Männern mit familiären Verpflichtungen nachteilig auswirken, da sie nicht mehr selbst über ihre Arbeitszeit verfügen können. Die Pluralisierung der Arbeitszeitmodelle mit hunderten von unterschiedlichen Schicht­modellen, Arbeitszeitkonten und Gleitzeitregelungen bringen massive Koordinations­probleme innerhalb und außerhalb des Betriebs. Auch die private Koordination der Beschäftigten wurde erschwert, da ihre sozialen Beziehungen durch die unter­schiedlichen Zeitmuster zerschnitten wurden. Vereinstätigkeiten sowie Sport­aktivitäten sind nur mit gestiegenem Planungs- und Koordinationsaufwand möglich. Ähnliches gilt für Reisen, kulturelle Aktivitäten und soziales Engagement in Verbänden und Initiativen. Demnach müssen bestimmte außerbetriebliche Abläufe neu geregelt werden. Gerade wenn die betrieblichen Belange im Vordergrund stehen sollen, wird eine genaue Planung der Zeitnutzung im alltäglichen Leben immer schwieriger. Gerade die kurzfristigen Ankündigungen von Wochenendarbeit, Mehrarbeit oder auch Freischicht sind mit hoher Unzufriedenheit verbunden. Solche kurzfristigen Änderungen machen spontane sowie langfristige Planungen im Privaten oftmals zunichte und schmälern die Akzeptanz für die Arbeitszeitflexibilisierung.

2.2. Unsicherheiten in der Zeitplanung

Zudem kommt, dass z.B. die Änderungen der Arbeits-, sowie Betriebszeit in den produzierenden und gewerblichen Branchen direkt oder/und indirekt die anderen Branchen beeinflussen und umgekehrt. So bringt die Abschaffung von gesetzlichen Ladenschlusszeiten in vieler Hinsicht aus Sicht der Beschäftigten die Möglichkeit, durch verlängerte Ladenöffnungszeiten Unsicherheiten in der Zeitplanung zu beseitigen und dadurch flexiblere Arbeitszeitmodelle in Anspruch zu nehmen. Für die im Einzelhandel beschäftigten Menschen könne die verlängerten Ladenschlusszeiten einen Willkürakt des Arbeitgebers hinsichtlich der zeitlichen Gestaltung der Arbeit und Verschiebung der Arbeitzeiten auf sozial unverträgliche Zeiten bis in die spätere Stunden des Abends oder auch Samstags- und Sonntagsarbeit bedeuten. Dies wiederum beeinflusst gerade Familien und Paare im negativen Sinne, wenn ein/e Partner/in in einer produzierten Unternehmen und der/die andere Partner/in in einem dienstleistenden Unternehmen (z.B. Einzelhandel) arbeitet. Derartige Konstellationen erschweren für die angesprochenen Familien und Paare die Möglichkeit, gemeinsame soziale und kulturelle Aktivitäten zu unternehmen. Ähnlich wie die Ladenöffnungszeiten stellen die Öffnungszeiten von Behörden, öffentlichen und kommunalen Institutionen sowie von Arztpraxen, Krankenhäusern und anderen Einrichtungen eine Einschränkung hinsichtlich der starren Arbeitszeiten dar. Auf der anderen Seite ermöglichen es die flexiblen Arbeitszeiten den Beschäftigten, die Angebote in Anspruch zu nehmen und andererseits die Arbeitszeit mit Zeiten, die derartigen Besuche ermöglichen, in Einklang zu bringen.

Die Arbeitszeitveränderung hat auch Auswirkungen auf das Familienleben. Das Familienleben der Beschäftigten ist weiterhin traditionell geschlechtshierachisch organisiert, so dass eine typische Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau stattfindet. Die Rollen zwischen den Eheleuten sind entsprechend der Trennung von Familien- und Erwerbsleben klar verteilt und organisiert. Die Hausarbeit wird weiterhin maßgeblich von den Frauen erledigt, und eine mögliche Umverteilung der Aufgaben wird weder von den Männern noch von den Frauen in Erwägung gezogen. Am Beispiel der Kindererziehung bzw. Kinderbetreuung wird es deutlicher. Je flexibler und damit kurzfristig planbarer Zeit für die Eltern wird, desto schwieriger wird die Erhaltung konstanter Betreuung. Vor allem die Beschäftigten, die des Öfteren übers Wochenende oder bis in die späteren Abendstunden arbeiten müssen, stehen vor dem Problem, diese Zeiten mit Betreuungszeiten zu kombinieren. Hier erfordern die flexiblen Arbeitszeiten zeitlich hochflexible Beschäftigte.

Auch die Teilzeitarbeit, die ursprünglich für Frauen mit Kindern gedacht war, verändert sich unter dem Druck der Arbeitsmarktverhältnisse, so dass die klassische Vormittags­teilzeit sich hin zu Arbeitszeiten, deren Lage und Dauer nicht an den Bedürfnissen der Beschäftigten ausgerichtet ist, verschiebt. Eine Teilzeittätigkeit, in der die Arbeitszeit sich nach betrieblichen Belangen sehr kurzfristig ändern kann, ermöglicht es, Frauen gerade in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit als eine „Reservearmee“ für unattraktive Arbeitszeiten ausnutzen. Des Weiteren erschwert die Flexibilisierung der Arbeitszeiten die Flexibilität der Reaktion auf unerwartete Anforderungen der Familie, wenn z.B. das Kind erkrankt oder wenn in der Schule Unterrichtsstunden ausfallen. Allein die Kosten, die Unternehmen durch Fehlzeiten aufgrund mangelhafter Kinderbetreuungsangebote entstehen, werden in den USA gegenwärtig auf drei Milliarden Dollar geschätzt. Je besser z.B. die Arbeitszeit­gestaltung auf Anforderungen der Kinderbetreuung abgestimmt ist, desto geringer sind dann teure Fehlzeiten der Beschäftigten.

Dazu kommt, dass die neuen Formen von Arbeitszeiten erhebliche Auswirkungen auf die Verkehrs- und Freizeitentwicklungen nach sich ziehen. Die Individualisierung von Arbeitszeiten führt zu einer Individualisierung des Verkehrs. Zum Beispiel führte die Ausdifferenzierung der Arbeits- und Betriebszeitmuster in Wolfsburg zu einer drastischen Reduzierung des öffentlichen Nahverkehrs geführt. Der öffentliche Personenverkehr zerbrach ebenso wie viele private Fahrgemeinschaften. Die Zahl der Abonnenten sank nach Einführung des „VW-Modells“ von 7.000 (1992) auf 3.000 (1996), ganze Berufsverkehrslinien wurden eingestellt. Die flexiblen sowie individuellen Arbeitszeitmodelle führen zudem zu einer Entzerrung des Verkehrs, was wiederum die Attraktivität des Pkw erhöht. Die Veränderung des Arbeits- und Betriebszeitregimes beeinflusst also in erheblichem Maße die Verkehrsströme und die Verkehrsmittelwahl. Die Flexibilisierung der Arbeitszeiten betrifft auch das Urlaubs­verhalten der Beschäftigten. Die Zahl der „Lastminute-Urlaube“ nimmt zu, wovon insbesondere kurzfristige Angebote profitieren. Auch für die Städte hat die Arbeitszeit­flexibilisierung Auswirkungen. Vor allem in einer „globalisierten Ökonomie“ gilt es für Städte, sich für die Unternehmen, die auf flexible Arbeitszeiten setzen, attraktiver zu machen. In der sich daraus ergebenden Städtekonkurrenz werden sog. Standortfaktoren wie die Öffnungszeiten von Behörden und Institutionen, Inanspruchnahme von öffentlichen Verkehrsmitteln, kulturelle Einrichtungen, Freizeitaktivitäten usw. immer bedeutender. Gleichzeitig verlieren traditionelle Einrichtungen wie etwa Sportvereine und Vereine die gemeinnützig arbeiten, an Bedeutung. Generell geht der Anteil an Personen, die in Sportvereinen Mitglied sind, deutlich zurück. Demgegenüber nehmen individuelle Freizeiteinrichtungen wie Fitness-Centers zu.

Die Folge ist, dass wenn die gesellschaftlichen Strukturen es nicht erlauben eine Umstrukturierung sich auf der betrieblichen Ebene vollziehen zu lassen, es sehr schwierig ist, die Beschäftigten von den Unstrukturierungen zu überzeugen. Hier stehen den betrieblichen Flexibilisierungs- und Rationalisierungsinteressen die gewandelten Werte und Interessen im alltäglichen Leben gegenüber. Veränderte Familien- und Lebensformen der Beschäftigten erfordern optionale, lebensphasenspezifisch anpassbare Arbeitszeiten. Die Arbeitszeit ist einer der relevantesten Einflussfaktoren bei der Organisation des alltäglichen Lebens. Daher plädieren die Beschäftigten und die Gewerkschaften für eine stärkere Beteiligung an der Arbeitszeitorganisation und fordern ein höheres Maß an Zeitsouveränität und Verlässlichkeit. Vor allem die Gewerkschaften beschäftigen sich mit diesem Gebiet intensiver. Dabei geht es nicht nur darum, die Folgen der betrieblichen Arbeitszeitgestaltung auf dem gesellschaftlichen Leben zu untersuchen, sondern es geht auch darum, herauszufinden welche Änderungen im gesellschaftlichen Leben notwendig sind, damit die betrieblichen Veränderungen erfolgreich umgesetzt werden können. Zudem zählt auch die geschlechtsspezifische Dimension. Denn Arbeitszeitmodelle müssen sowohl unter dem Aspekt der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben für Frauen und Männer, als auch im Hinblick auf ihre jeweiligen Auswirkungen auf die tradierte geschlechtsspezifische Arbeits­teilung in der Gesellschaft überprüft werden.

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Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Sozialverträgliche und familiengerechte Arbeitszeitgestaltung
Untertitel
Herausforderungen an die Tarifparteien
Autor
Jahr
2007
Seiten
28
Katalognummer
V90495
ISBN (eBook)
9783638047784
ISBN (Buch)
9783638943741
Dateigröße
541 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sozialverträgliche, Arbeitszeitgestaltung
Arbeit zitieren
Dr.rer.pol. Ufuk Altun (Autor:in), 2007, Sozialverträgliche und familiengerechte Arbeitszeitgestaltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90495

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