Genf und der Calvinismus

Die Anfänge der Reformation in der Westschweiz


Essay, 2008

8 Seiten, Note: 5.5 (CH-Notenskala)


Inhaltsangabe oder Einleitung

Das Beziehungsgeflecht in der Eidgenossenschaft unter den souveränen und den zugewandten Orten, so wie deren Untertanengebieten, wurde im Verlauf des 16. Jahrhunderts um eine religiöse Ebene erweitert. An der Schwelle zur Neuzeit verkomplizierte die religiöse Spaltung innerhalb des Christentums die verworrenen Verhältnisse auch auf dem relativ kleinen Raum der damaligen Eidgenossenschaft. Manch althergebrachte, politische Gegebenheit erschien nun in einem neuen Licht, und stellte so alle Parteien vor gänzlich neue Herausforderungen.
Der vorliegende Essay geht davon aus, dass innerhalb der Eidgenossenschaft, in jenen Gebieten, die sich der Reformation zuwandten, unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten waren. Die Ausbreitung der Reformation auf dem Gebiet der Eidgenossenschaft erfolgte demnach nicht überall nach den gleichen Mustern, den gleichen Abläufen. Rückblickend sind unterschiedliche Formen der Ausbreitung der Reformation festzustellen, die den entsprechenden lokalen oder regionalen Umständen oder Gegebenheiten folgten und diesen entsprachen. Der vorliegende Essay wird sich nachfolgend vor allem mit der Entwicklung und Entfaltung der Reformation in der Stadt Genf befassen. Es wird versucht, kurz aufzuzeigen, weshalb sich die reformatorische Bewegung in Genf radikaler auszuprägen vermochte, als dies in anderen Orten der Eidgenossenschaft geschehen ist, und dass dies durchaus auch mit der besonderen Stellung Genfs innerhalb oder gegenüber der Eidgenossenschaft erklärt werden kann. Die eigentümliche Beziehung Genfs zur Eidgenossenschaft des 16. Jahrhunderts kann also durchaus als eine Erklärung für die Entwicklung der historisch bedeutsamen, sich von anderen Formen der Reformation unterscheidenden, Genfer Reformation angesehen werden. Die Beziehung der Stadt Genf zur Eidgenossenschaft wurde in den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts enger. Dies kann man einerseits auf das Streben Genfs nach Selbstbestimmung, andererseits aber auch auf die militärische und politische Stärke und Bedeutsamkeit Berns zurückführen. Genf gehörte seit rund fünfhundert Jahren zum burgundischen Reichsteil der Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, und war darüber hinaus eine Bischofsstadt. Der Bischof war also auch der Stadtherr Genfs, und die Beziehung zwischen dem Herrn und den Untertanen gestaltete sich scheinbar sehr freundlich, verfügte Genf doch über eine Vielzahl von Privilegien und Freiheiten.

Details

Titel
Genf und der Calvinismus
Untertitel
Die Anfänge der Reformation in der Westschweiz
Hochschule
Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz)
Veranstaltung
Stiefbrüder – Nation und Konfession in der Schweiz und in Europa (1500-1712)
Note
5.5 (CH-Notenskala)
Autor
Jahr
2008
Seiten
8
Katalognummer
V90163
ISBN (eBook)
9783638044462
ISBN (Buch)
9783656623830
Dateigröße
377 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Genf, Calvinismus, Stiefbrüder, Nation, Konfession, Schweiz, Europa
Arbeit zitieren
David Venetz (Autor:in), 2008, Genf und der Calvinismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90163

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