Das Management von Währungsrisiken durch Finanzderivate


Hausarbeit, 2007

12 Seiten


Leseprobe


Gliederung

1. Entwicklungen im Außenhandel

2. Der Risikobegriff
2.1 Wechselkurs und Wechselkursrisiko
2.2 Formen des Wechselkursrisikos
2.2.1 Transaktionsrisiken – Kursrisiken i. e. S. und Swapsatzrisiken
2.2.2 Translationsrisiken
2.2.3 Strategische bzw. ökonomische Wechselkursrisiken

3. Einordnung und Bedeutung des Währungsrisikos für Unternehmen

4. Das Management von Währungsrisiken
4.1 Spezifikation der Währungsrisiken
4.2 Steuerung der Währungsrisiken

5. Finanzderivate als Instrumentarium beim Risikomanagement
5.1 Devisen
5.1.1 Der Devisenhandel
5.1.2 Kassahandel
5.1.3 Terminhandel
5.2 Bedingte Devisentermingeschäfte
5.3 Unbedingte Devisentermingeschäfte
5.3.1 Swapgeschäfte
5.3.1.1 Währungsswap
5.3.1.2 Devisenswap
5.3.2 Devisenfuturegeschäfte
5.3.3 Devisenforwardgeschäfte

6. Aktuelle Tendenzen

7. Literaturverzeichnis

8. Abkürzungsverzeichnis

1. Entwicklungen im Außenhandel

Währungsrisiken sind für viele Unternehmen und Banken in den letzten Jahren, ja sogar in den letzten Jahrzehnten von immer größer werdender Bedeutung geworden. Teilweise können diese Risiken von solchem Ausmaß sein, dass es zu Existenz gefährdenden Auswirkungen kommen kann. Die Gründe ergeben sich aus der historischen Entwicklung. In der Zeit von 1945 bis zu Beginn der 70er Jahre wurde das Geschehen des Geld- und Devisenhandels durch das im Juli 1944 beschlossene Bretton -Woods - Abkommen geprägt. Dieses System fester Wechselkurse innerhalb bestimmter Bandbreiten schaffte eine Planungssicherheit für die Unternehmen. Anfang der 70er Jahre brach dieses System jedoch mehr und mehr auseinander und fand im Jahre 1973 schließlich sein Ende. Die Wechselkurse wurden freigeben und die einzelnen Länder stellten Ihre Stützungskäufe für den US-$ ein. Die Wechselkurse sind, zuerst als vorübergehende Maßnahme gedacht, als frei floatend anzusehen.[1]

2. Der Risikobegriff

Der Risikobegriff wird in der Regel mit einem negativen Ereignis verknüpft. Bestimmte erwartete Ergebnisse werden nicht erfüllt. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass dem Risiko der Zielverfehlung auch eine Chance der Übererfüllung entgegensteht. Dieses Ergebnis kann dann zu einem positiven Risiko führen.

2.1 Wechselkurs und Wechselkursrisiko

Der Wechselkurs stellt das Austauschverhältnis von zwei Währungen dar. Ein Euro/US-$ Kurs von 1,33 bedeutet, dass man 1,33 US-$ bezahlen muss, um 1 Euro zu erhalten, oder umgekehrt, dass man für 1 Euro einen Gegenwert von 1,33 US-$ erhält. Diese Darstellungsweise nennt man die Mengennotierung. Im Jahr 1999 wurde mit der Euro-Einführung auf diese Notierungsart umgestellt. Im Gegensatz dazu gab es vorher die Preisnotierung bei der als Basis die ausländische Währung zu Grunde gelegt wurde. Der oben angegebene Kurs von 1,33 hätte dann zur Folge gehabt, dass man für 1 US-$ einen Gegenwert von 1,33 Euro erhalten hätte. Das Wechselkursrisiko erkennt man an der fortlaufenden Entwicklung der Wechselkurse. Die folgende Grafik zeigt das Euro/US-$ Verhältnis der letzten 10 Jahre.[2]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Grafik verdeutlicht die stetige Auf- und Abwertung des Euros gegenüber dem US-$, ausgedrückt im Wechselkursverhältnis. Das Wechselkursrisiko resultiert aus den unsicheren zukünftigen Entwicklungen der Wechselkurse[3]. Ein Unternehmen könnte auf Grund dessen einen finanziellen Schaden erleiden. Hat ein deutsches Unternehmen gegenüber einem amerikanischen Unternehmen eine Forderung von 1 Mio. Dollar bei einem Kurs von Euro/US-$ von 1,000 bzw. 1:1, so erhält der deutsche Unternehmer umgerechnet 1 Mio. Euro und der amerikanische Unternehmer muss 1 Mio. US-$ zahlen. Hat sich beim Geldeingang der Kurs von Euro/US-$ auf 1,250 verändert, erhält der deutsche Unternehmer nur noch 800.000 Euro gutgeschrieben. Die Forderung von 1 Mio. US-$ ist in Euro umgerechnet weniger wert. Steigt der Kurs auf unter 1,000 ist die Konsequenz entsprechend umgekehrt.[4]

2.2 Formen des Wechselkursrisikos

Das Wechselkursrisiko besteht also darin, dass sich der Wechselkurs einer Währung ändert und ein Unternehmen einen Schaden erleidet. Die folgende Abbildung zeigt, dass grundsätzlich zwischen drei Formen von Wechselkursrisiken unterschieden wird, die im Folgenden näher erläutert werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2.1 Transaktionsrisiken – Kursrisiken i. e. S. und Swapsatzrisiken

Transaktionsrisiken entstehen aus betraglich oder zeitlich offenen Positionen. Während die Kursrisiken im engeren Sinne aus betraglich offenen Devisenpositionen resultieren, so entstehen Swapsatzrisiken aus zeitlichen Inkongruenzen der Devisenpositionen.[5]

2.2.2 Translationsrisiken

Translationsrisiken entstehen bei der Währungsumrechnung innerhalb von international tätigen Konzernen. Bei der Erstellung der Hauptbilanz muss das Unternehmen die einzelnen Bilanzen der im Ausland tätigen Tochterunternehmen in die Heimatwährung des Mutterkonzerns umrechnen. Für diese Umrechnung können diverse Methoden angewandt werden, die jeweils zu unterschiedlichen Translationsrisiken führen. Bei dieser Risikoform handelt es sich um buchwertbezogene Umrechnungsrisiken, die keine realen Erfolgs- und Liquiditätswirkungen von Wechselkursveränderungen angeben.[6]

[...]


[1] Szesny Kurt und Fegg Christian: Grundlagen des Devisen- und Aktienhandels, Analyse, Bewertung,
Risikomanagement, Stuttgart 2001, S. 3- 21

[2] Müller: Wirtschaft und Finanzmärkte, Oldenbourg 2000, S. 66-67

[3] S-Investor: http://web.s-investor.de/app/index.jsp?INST_ID=0000302&redirect=1

[4] Achleitner Ann-Kristin: Handbuch Investment Banking, 3. Auflage, München 2002, S. 639

[5] Scharpf Paul u. Luz Günther: Risikomanagement, Bilanzierung und Aufsicht von Finanzderivaten, 2.Auflage,
Stuttgart 2000, S. 110-112

[6] Ebd., S. 114

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Das Management von Währungsrisiken durch Finanzderivate
Hochschule
Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach
Autor
Jahr
2007
Seiten
12
Katalognummer
V89980
ISBN (eBook)
9783638070072
ISBN (Buch)
9783638955287
Dateigröße
418 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Management, Währungsrisiken, Finanzderivate
Arbeit zitieren
Jürgen Brandt (Autor:in), 2007, Das Management von Währungsrisiken durch Finanzderivate, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89980

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