Die Entwicklung und Rolle des chinesischen Finanzsystems im Transformationsprozess

Der chinesische Weg der Banken- und Kapitalmarktliberalisierung


Diplomarbeit, 2007

110 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

TABELLENVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

1. EINFÜHRUNG
1.1 Problematik
1.2 Aufbau der Arbeit

2. DIE ROLLE DES FINANZSYSTEMS IN EINER VOLKSWIRTSCHAFT
2.1 Theoretischer Rahmen
2.1.1 Traditionelle Finanzwirtschaftslehre
2.1.2 Neoklassische Finanzierungstheorie
2.1.3 Neue Institutionenökonomik
2.2 Finanzintermediäre im volkswirtschaftlichen Entwicklungsprozess
2.3 Funktion von Banken
2.3.1 Transformationsfunktion
2.3.2 Kontrollfunktion
2.3.3 Abwicklung des Zahlungsverkehrs
2.4 Funktion des Kapitalmarktes
2.5 Finanzsektorentwicklung und Wirtschaftswachstum
2.6 Zwischenfazit

3. ZIELE UND INSTRUMENTE DER CHINESISCHEN LIBERALISIERUNG DES FINANZSEKTORS
3.1 Bedeutung des Finanzsektors im chinesischen Transformationsprozess
3.1.1 Die Gründung von Investitionsförderzonen
3.1.2 Die Rolle der Banken
3.1.3 Die Rolle des Kapitalmarktes
3.1.4 Die Bedeutung von ausländischen Direktinvestitionen
3.1.5 Der informelle Finanzsektor
3.2 Ziele der chinesischen Führung
3.3 Zwischenfazit

4. HISTORISCHE ENTWICKLUNG DES FINANZSYSTEMS IN CHINA
4.1 Vorreformzeit (1949-1978)
4.2 Die ersten Reformschritte (1979-1984)
4.3 Die zweite Phase (1985-1993)
4.4 Die dritte Phase (1994-1997)
4.5 Die aktuelle Phase (seit Ende 1997)
4.6 Das chinesische Finanzsystem heute
4.7 Reformagenda
4.8 Zwischenfazit

5. BEWERTUNG AUSGEWÄHLTER REFORMPARAMETER
5.1 Asset Management Companies
5.2 Kreditvergabepraxis
5.3 WTO-Beitritt und Implementierung von Wettbewerbselementen
5.4 Teilprivatisierung der Staatsbanken
5.5 Aufsicht und Regulierung des Finanzsystems
5.6 Zwischenfazit

6. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK

ANLAGEN

LITERATURVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Zusammenhang: Finanzsektor - Wirtschaftswachstum

Abbildung 2: Gleichgewichtige Wachstumsrate

Abbildung 3: Ausländische Direktinvestitionen pro Jahr (1980-2005)

Abbildung 4: Das chinesische Bankensystem vor Reformbeginn

Abbildung 5: Chinesische Aufsichtsorgane im Finanzdienstleitungsbereich 1994-1997

Abbildung 6: Staatliche Geschäftsbanken und AMCs

Abbildung 7: Das chinesische Finanzsystem heute

Abbildung 8: China´s Banking Industry Share 2005 by Assets

Abbildung 9: Das vereinfachte alte Modell der Kreditallokation (bis Mitte 90er)

Abbildung 10: Das neue Modell der Kreditallokation (ab Mitte/Ende der 90er)

Abbildung 11: Attraktion von FDI im internationalen Vergleich

Abbildung 12: Sektorale Verteilung ausländischer Direktinvestitionen in %

Abbildung 13: Das Bankensystem der VR China 1978-1984

Abbildung 14: Das Banksystem der VR China 1985-1993

Abbildung 15: Das Bankensystem der VR China ab 1995

Abbildung 16: Internationaler Vergleich der Bedeutung von Bankensystemen

Abbildung 17: Internationaler Vergleich der Bedeutung von Equity-Märkten

Abbildung 18: China´s financial stock (1994-2004)

Abbildung 19: Internationaler Vergleich der Bedeutung von Unternehmensanleihen

Abbildung 20: NPL-Quote der 4 großen chinesischen Staatsbanken im Zeitablauf

Abbildung 21: Vergabevolumen neuer Kredite in China (2001-2004)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Informeller Finanzsektor in China

Tabelle 2: Neugründungen chinesischer Geschäftsbanken (1985-1995)

Tabelle 3: NPL - Quoten im Zeitablauf (in Prozent)

Tabelle 4: Finanzierungsanteil am inländischen Nicht-Finanz-Sektor in Prozent

Tabelle 5: verschiedenen Aktientypen in China

Tabelle 6: Recovery of Assets Transferred

Tabelle 7: Zeitplan zur Öffnung des Bankensektors nach dem WTO - Beitritt

Tabelle 8: Widersprüchliche politische Aufträge bei der Aktienmarktregulierung

Tabelle 9: China’s Average Annual Real GDP Growth Rates (1960-2005)

Tabelle 10: Kursbewegungen an Shanghaier Börse ausgelöst durch politische Eingriffe

Tabelle 11: Die „Großen Vier“ im Vergleich (Ende 2005)

Tabelle 12: Leistungen der AMCs bis zum 1. Quartal 2006

Tabelle 13: Investments ausländischer Banken im chinesischen Bankenmarkt

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einführung

1.1 Problematik

Die VR China gilt vielen Beobachtern als Paradebeispiel für eine gelungene schrittweise gestaltete Transformation des Wirtschaftssystems von einer Planwirt- schaft hin zu einer marktorientierten Ordnung bei gleichzeitiger Aufrecht- erhaltung der zentralistischen politischen Machtstruktur. Seitdem die Kommu- nistische Partei Chinas 1978 den Beschluss fasste marktwirtschaftliche Reformen und damit den Transformationsprozess einzuleiten, hat China einen Wachstums- prozess erlebt, der bestenfalls mit der Dynamik der südostasiatischen Tigerstaaten in den siebziger und achtziger Jahren vergleichbar ist, erlebt. Die hohen Wachs- tumsraten der letzten Jahre von jährlich durchschnittlich fast 10% (siehe Anlage 1) zogen Milliardeninvestitionen aus dem Ausland an. Die dabei vorherrschende Dominanz der Reformen im industriellen Sektor war von der chinesischen Regie- rung durchaus erwünscht um Produktions- und Technikwissen sowie Erfahrung zu gewinnen. Erste zaghafte gradualistische Reformen des Finanz- und Banken- sektors wurden erst Mitte der achtziger Jahre eingeleitet. Erst allmählich setzte sich dabei in China die Erkenntnis, dass ein nach Regeln des Wettbewerbs funkti- onierendes Bankensystem eine wesentliche Vorbedingung für eine marktwirt- schaftlich funktionierende Volkswirtschaft ist, durch. Wie bei allen Reformen in China, versucht die Regierung auch in diesem Bereich schrittweise und planmäßig vorzugehen. Fraglich ist nun inwieweit diese chinesische Vorgehensweise bei der Gestaltung des Finanzsystems im Transformationsprozess als Gegenmodell zum Ablauf von Transformationen in Osteuropa/ Russland Erfolg versprechend ist und wo die größten Risiken dieser Vorgehensweise liegen. Um auf diese Frage einzu- gehen, soll zunächst der theoretische Zusammenhang zwischen Finanzsystem und wirtschaftlicher Entwicklung im Transformationsprozess betrachtet werden. Dann soll der von China eingeschlagene Weg der Liberalisierung aufgezeigt und untersucht werden: „China is an important counterexample to the findings in the law, finance and growth literature: neither its legal nor financial system is well delveloped by existing standards, yet it has one of the fastest growing economies”1

In mittel- und osteuropäischen Transformationsländern, die mit einer Schock- strategie marktwirtschaftliche Verhältnisse einführten, sank das BIP gerade in den ersten Reformjahren massiv ab. Durch das langsame Herauswachsen aus der Planwirtschaft hat China bisher keine Transformationskrise hinnehmen müssen. Die VR China durchläuft bis heute vielmehr eine Phase der Prosperität mit hohen Wirtschafts- und Pro-Kopf-Einkommenswachstum. Wie auch in anderen Transformationsländern gibt es in China aufgrund hoher Erblasten des Bankensystems verschiedenste Probleme. Insbesondere zählen hierzu die faulen Kredite, die nach amtlichen Angaben Ende der 90er Jahre rund 40% am Gesamtvolumen ausmachten. Aber auch die starke Dominanz der Staatsbanken aufgrund mangelnden Wettbewerbs, Korruption, niedriger Eigenkapitalquoten sowie erheblicher Mängel in der externen Regulierung und internen Unternehmensführung, belasten das Bankenwesen. Außerdem ist der chinesische Kapitalmarkt noch stark unterentwickelt und wird zudem von staatlichen Unternehmen dominiert. Es stellt sich die Frage, welche Rolle den Staatsbanken im Transformationsprozess zukam und wie trotz der aufgezählten Schwächen des Finanzsystems ein so hohes volkswirtschaftliches Wachstum erreicht werden konnte. Um zu verstehen, wie die chinesische Regierung Banken und Kapitalmärkte zur Finanzierung regional- und industriepolitischer Vorhaben nutzte, ist es zunächst notwendig den historischen Ablauf der Reformmaßnahmen näher zu betrachten. In vielerlei Hinsicht haben die staatlichen Banken im bisherigen Transformationsprozess nicht die klassischen Funktionen einer Bank für eine Volkswirtschaft erfüllt, sondern sind vielmehr über politische Einflussnahme als Entwicklungsbanken genutzt worden. Mit dem Beitritt Chinas zur WTO Ende 2001 und der damit verbundenen vollständigen Öffnung des Bankenmarkts für ausländische Finanzinstitute nach Ablauf der fünfjährigen Übergangsfrist Ende 2006, hat sich der Druck auf die Reformierung der chinesischen Staatsbanken weiter erhöht. Auch wenn durch die begonnene Sanierung dieser Staatsbanken die Wettbewerbsfähigkeit in den letzten Jahren stark gesteigert werden konnte, ist fraglich, inwieweit sie der Konkurrenz interna- tionaler Bankkonzernen gewachsen sind.

1.2 Aufbau der Arbeit

Auf die Einleitung folgend soll im zweiten Kapitel der Arbeit zunächst die Rolle des Finanzsystems und der Finanzintermediäre in einer Volkswirtschaft, die Funktionen von Banken und Kapitalmarkt sowie der Einfluss der Finanzsektor- entwicklung auf das volkswirtschaftliche Wachstum betrachtet werden. Banken spielen dabei gerade für den chinesischen Finanzsektor eine besondere Rolle. Trotz der Fortentwicklung der Kapitalmärkte in den letzten Jahren, gilt das chine- sische Finanzsystem immer noch als extrem bankendominiert - insbesondere durch die vier großen Staatsbanken. Dies gilt sowohl mit Blick auf die Unterneh- mensfinanzierung, die in China zum größten Teil von den Banken getragen wird, aber auch für die privaten Ersparnisse, die hauptsächlich in die Banken fließen. Aufgrund dieser herausragenden Stellung des Bankensektors im chinesischen Finanzsystem soll das Bankensystem auch in dieser Arbeit im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen. Verschiedene Studien belegen den positiven Zusammen- hang zwischen der Entwicklung eines liberalen Finanzsystems und wirtschaft- lichem Wachstum. China scheint hingegen zu beweisen, dass sofortige Liberalisierungsmaßnahmen im Finanzsektor keine zwingenden Voraussetzungen für die erfolgreiche Gestaltung eines Transformationsprozesses sind. Vielmehr können gerade beim Fehlen von wichtigen Institutionen (wie Geschäftsbanken und Kapitalmärkte) auch staatliche Eingriffe und Planungen stabilisierende Wirkung entfalten und mit einem stetig hohen Wirtschaftswachstum einhergehen.

Im dritten Kapital steht der „chinesische Weg“ der Modernisierung des Finanz- systems im Mittelpunkt. Zentrale Problematik ist hier, in wieweit die verschie- denen Instrumente eines Finanzsystems (Bankensystem, Kapitalmarkt, ausländi- sche Direktinvestitionen, informelle Finanzsektor) für entwicklungspolitische Ziele der chinesischen Führung genutzt worden sind und noch heute genutzt werden und welche Risiken dies für China mit sich bringt. Auch soll betrachtet werden, warum eine solch schrittweise Liberalisierung zum einen aus Gründen des Machterhalts der Einheitspartei absehbar, aber auch aus ökonomischer Sicht durchaus sinnvoll und erfolgreich sein kann.

Die Beschreibung des Ablaufs der historischen Entwicklung des chinesischen Finanzsystems erfolgt im 4. Kapital dieser Arbeit. Hierbei wird kurz die Zeit vor Beginn der Reformen beleuchtet und dann auf die verschiedenen Reformphasen im Einzelnen eingegangen. Abschließend werden dann noch das heutige chinesi- sche Finanzsystem und die Reformagenda dargestellt. Zum Abschluss wird dann im 5. Kapitel eine Bewertung ausgewählter Reformparameter vorgenommen. Im Fokus der Betrachtung stehen dabei die Asset Management Companies, die Ent- wicklung der Kreditvergabepraxis, die Implementierung von Wettbewerbsele- menten im Rahmen des WTO-Beitritts, die Teilprivatisierung der Staatsbanken sowie die Aufsicht und Regulierung von Bankensystem und Kapitalmarkt.

Im letzten Kapitel werden schließlich die Ergebnisse dieser Arbeit nochmals kurz zusammengefasst. Zudem wird ein Ausblick zur weiteren Entwicklung und Reformbedürfnissen des chinesischen Finanzsystems gegeben.

2. Die Rolle des Finanzsystems in einer Volkswirtschaft

2.1 Theoretischer Rahmen

2.1.1 Traditionelle Finanzwirtschaftslehre

Gegenstand der traditionellen Finanzwirtschaftslehre ist die Systematisierung und Beschreibung verschiedener Finanzierungsformen, der mit ihnen verbundenen Rechte und Ansprüche sowie ihrer institutionellen Ausgestaltungen. Folglich wird die Kapitalnehmer - Kapitalgeber - Beziehung ausschließlich auf die deskriptive Untersuchung von realen Finanzierungsinstitutionen und -instrumenten, die den Kapitalbedarf der Unternehmen decken. Die Höhe des Kapitalbedarfs wird durch das geplante Leistungsprogramm vorgegeben. Finanzierung und Investition sind also lediglich Hilfsfunktionen für die Ingangsetzung und Aufrechterhaltung güterwirtschaftlicher Prozesse. Der spezifischen Risiken des Financiers wird lediglich insoweit Rechnung getragen, dass der Investor die zu emittierenden Titel so ausgestalten muss, dass die Absetzbarkeit gesichert ist. Kaum problematisiert wird dagegen die Gestaltung optimaler Finanzentscheidungen. Auch die Frage der Wahrung des finanziellen Gleichgewichts, bei dem keine Störungen auf den Leistungsbereich des Unternehmens von der finanziellen Sphäre ausgehen, erfolgt in der traditionellen Sichtweise lediglich vergangenheitsorientiert und nicht theo- riegestützt. Die seit Mitte des 20. Jahrhunderts entstehenden hoch organisierten Kapitalmärkte, Geschäftsbanken und industriellen Großunternehmen legten das Defizit dieser Theorie offen. Gegenüber der bloßen deskriptiven Betrachtung betrieblicher Finanzierung, rückte nun deren Optimierung in den Vordergrund. Unternehmen mussten sich nun auf kritische Beurteilungen durch anonyme, ratio- nal handelnde Financiers einstellen. Solchen Fragen kann die traditionelle Finanzwirtschaftslehre keine Antworten liefern. Erforderlich wurde nun deshalb eine Modellierung des Preisbildungsprozesses an idealisierten Kapitalmärkten. Auf diesen begeben Investoren beliebige Finanzierungstitel und rationale Finan- ciers handeln diese kombiniert untereinander in Portfolios.2

2.1.2 Neoklassische Finanzierungstheorie

In der neoklassischen Finanzierungstheorie werden Kapitalnehmer und -geber als Akteure auf idealisierten „vollkommenen“ Kapitalmärkten, auf denen sämtliche Finanztitel transaktionskostenfrei und beliebig handelbar sind, betrachtet. Alle Akteure verhalten sich als Preisnehmer und sind perfekt über die Zahlungscha- rakteristika der Finanztitel informiert. Alle Finanztitel sind zudem korrekt bewer- tet, sodass keine risikolosen Arbitragemöglichkeiten bestehen. Rendite und Risiko wurden als zentrale Größen aus dem Marktzusammenhang für die Bestimmung des Wertes von Finanzierungstiteln erkannt. Um aber vor allem das Risiko exakt bestimmen zu können, benötigt man sehr restriktive Annahmen: 3

- vollkommener Kapitalmarkt, d. h. keine Reibungsverluste durch Steuern, Transaktionskosten oder begrenzte/ungleiche Marktzugänge;
- risikoscheue Investoren, d. h., höhere Risiken werden nur in Verbindung mit höheren zu erwartenden Renditen eingegangen. Unterschiede bestehen lediglich hinsichtlich des Ausmaßes dieser Risikoscheu;
- hohe Informationseffizienz, d. h., alle ökonomisch Handelnden hegen trotz Unsicherheit stets dieselben rationalen Erwartungen, weil alle Informatio- nen friktionslos zugänglich sind und vollständig in die Entscheidungen einfließen;
- Einperiodige Betrachtung in den Grundmodellen (zur Vereinfachung).

Ernst zu nehmender Schwachpunkt der neoklassischen Finanzierungstheorie ist insbesondere die Annahme perfekter und gleicher Informationen auf Seiten von Kapitalgeber und -nehmer. Die in der Realität vorherrschende asymmetrische Informationsverteilung belastet die Beziehung von Kapitalgeber und -nehmer durch vielfältige Probleme, die mithilfe der neoklassischen Sichtweise nicht genauer analysiert werden können. Des Weiteren taucht die Frage, warum es überhaupt Banken und Kapitalmärkte gibt, in der neoklassischen Analyse gar nicht auf. Hier wird vielmehr von der beobachteten Existenz ausgegangen.4

2.1.3 Neue Institutionenökonomik

Die Transformation einer Wirtschaftsordnung - und damit auch eines Finanzsys- tems - stellt sich dar als ein evolutionärer Prozess, bei dem sich Organisationen, Regeln und Institutionen ständig verändern, anpassen und reorganisieren. Zum genaueren Verständnis des chinesischen Transformationsprozesses innerhalb des Finanzsystems eignen sich deshalb einige der zentralen Aussagen der neuen In- stitutionenökonomik. Die neoklassischen Annahmen vollkommener Voraussicht und Information werden hierbei aufgehoben, wodurch das Marktergebnis von dem perfekter Kapitalmärkte abweicht. Unterstellt werden stattdessen positive Trans- aktionskosten, methodologischer Individualismus, opportunistisches Verhalten, Nutzenmaximierung bei allen individuellen Handlungen sowie individuelle Rati- onalität. Finanzbeziehungen zwischen Kapitalnehmern und -gebern werden nun also durch Informationsasymmetrie, „moralisches Risiko“ und Unsicherheiten geprägt. Diese können durch die speziellen Funktionen von Finanzintermediären reduziert werden.5

Eine präzise Definition des Begriffs Institution existiert bisher nicht. Der Begriff umfasst sowohl staatliche Einrichtungen und Gesetze als auch individuelle Verhaltensweisen und private Organisationen. Im Folgenden sollen Institutionen als Funktionsregeln und in dieser Logik als partielle Ordnung des Gemein- schaftslebens definiert werden. Natürlicher Zweck einer Institution ist es, das individuelle Handeln über einen langen Zeitraum hinweg in eine bestimmte Richtung zu steuern. Insofern strukturieren Institutionen das tägliche Leben und reduzieren dabei Unsicherheiten.6 Finanzinstitutionen stellen die Grundlage für moderne, marktwirtschaftlich orientierte Ökonomien dar.7 Sie existieren dabei entweder formgebunden als z. B. Bankgesetze, Kreditbestimmungen etc. oder formungebunden als z. B. Tradition, Ethik, Moral etc. Sie können zudem als Organisationen inklusive der sie nutzenden Individuen verstanden werden, die zueinander im Wettbewerb stehen. Sie verfolgen eigene Interessen und versuchen hierzu ständig Regeln zu verändern und ihre Handlungsspielräume auszuweiten.8

Die Struktur des Finanzsystems, bestehend aus einer Kombination von Banken, Finanzmärkte und anderen Organisationen, entwickelt sich im Zeitablauf. Die Grundfunktionen eines Finanzsystems sind dabei in allen Ländern weitgehend identisch, aber die institutionelle Gestaltung, mit deren Hilfe diese Funktionen ausgeübt werden sollen, weichen in den einzelnen Volkswirtschaften aufgrund deren Größe, Kultur, Historie, Komplexität, politischen Verhältnisse sowie den nationalen Eigenheiten im Finanzierungs- und Vermögensbildungsverhalten teils erheblich voneinander ab. Daher kann die Entwicklung von Finanzsystemen als pfadabhängig charakterisiert werden. Finanzsystementwicklung lässt sich dabei nicht als evolutionär-darwinistischer Prozess im rechtsneutralen Raum, bei dem sich die beste Organisationsform durchsetzt, deuten. Die Regierung eines Landes bestimmt vielmehr maßgeblich den Strategieraum, in dem sich die Entwicklung des Finanzsystems vollzieht.9

Für das Transformationsland China sind damit die zentralen Aussagen der NIÖ besonders geeignet. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde ein planwirtschaftliches System mit entsprechenden Institutionen in China installiert. Aufgrund der mit einer Planwirtschaft verbundenen hohen Transaktionskosten war kein lang- fristiges Gedeihen der Volkswirtschaft möglich. Mit der Ende der 70er Jahre einsetzenden Transformation von der Planwirtschaft hin zu einer Marktwirtschaft und des damit verbundenen institutionellen Wandels, zeigte sich eine verbesserte Wirtschafts-Leistung und ein rasantes Wirtschaftswachstum. Die institutionelle Analyse steht also für die Entwicklung der VR China bereits seit ihrer Geburt im Mittelpunkt der Erklärung und ist heutzutage zum wichtigsten analytischen Ansatz für die Erforschung der chinesischen Transformation geworden.10

2.2 Finanzintermediäre im volkswirtschaftlichen Entwicklungsprozess

Solange sich eine Volkswirtschaft auf sehr niedrigen Entwicklungsstand befindet, werden überwiegend nur kleinere Beträge z. B. zum Eigenbau von Häusern oder zur Anschaffung einfacher Gerätschaften investiert. In der Regel wird in diesem Fall die Person des Sparers gleichzeitig auch der Investor sein. Mit steigendem Entwicklungsstand gewinnt die Tätigkeit von Finanzintermediären zunehmend an Bedeutung und es kommt damit häufiger zu einer personellen Trennung von Spa- rer und Investor. Um Investoren Zugang zu Kapital und Sparern eine Verzinsung ihrer Ersparnisse zu ermöglichen, müssen beide Parteien zusammengebracht wer- den. Zum einen besteht die Möglichkeit, dass der Sparer sein Geld direkt, ohne Zwischenschaltung weiterer Stellen, der investierenden Wirtschaftseinheit zur Verfügung stellt. Größtes Problem stellen in diesem Fall die Suchkosten dar. Sowohl Investor als auch Sparer dürften enormen Aufwand haben einen Partner zu finden, der die gleiche Geldsumme, zu annehmbaren Konditionen und mit gleichem zeitlichen Horizont zur Verfügung stellen möchte bzw. investieren möchte. Neben diesem direkten Weg gibt es die Möglichkeit einen Finanzinter- mediär, der sich auf das Zusammenbringen von Sparer und Investor spezialisiert hat, zwischen Kapitalnachfrager und Kapitalanbieter zu schalten. Mit dieser Spe- zialisierung sind geringere Transaktionkosten und enorme Effizienzvorteile für eine Volkswirtschaft verbunden.11

Professionelle Finanzintermediäre als Bestandteil eines Finanzsystems mildern oder beseitigen die Probleme, die mit den zwischen Kapitalnehmer und -geber bestehenden Informationsasymmetrien verbundenen sind. Zudem erfüllen sie volkswirtschaftliche Schlüsselfunktionen, wie die Mobilisierung von Erspar- nissen, die Abwicklung des Zahlungsverkehrs, die Allokation, die Überwachung und das Risikomanagement von Krediten. Durch die Überwachung von Kredit- nehmern und die Bewertung von Investitionen erhöhen Finanzintermediäre außer- dem die Effizienz der Ressourcennutzung und lösen Informationsprobleme. Mit dieser Leistung werden sowohl die Kapitalakkumulation, wie auch der technische Fortschritt in einer Volkswirtschaft und damit volkswirtschaftliches Wachstum unterstützt.12 In allen Finanzsystemen spielen dabei die Banken als Finanz- intermediären eine besondere Rolle.

2.3 Funktion von Banken

2.3.1 Transformationsfunktion

Banken sind Betriebswirtschaften, die Kredite nehmen und geben, Geschäfte im Kapital- und Geldverkehrbereich durchführen oder geldbezogene Handelsleistun- gen erbringen. Die Grundfunktionen einer Bank umfassen: die Durchführung des Zahlungsverkehrs, das Anbieten von Geldanlagemöglichkeiten und die Eröffnung von Finanzierungsmöglichkeiten.13 Wesentliche volkswirtschaftliche Funktion des Bankensektors ist es also die in einer Volkswirtschaft verfügbaren Mittel zu mo- bilisieren und diese dann unter Beachtung der damit verbundenen Risiken den Investitionen zuzuführen, die die höchsten Erträge versprechen. Um dieser Auf- gabe gerecht zu werden, schließen Banken Kreditverträge und verteilen damit das vorhandene Kapital auf konkurrierende Verwendungen. Spareinlagen sind dabei Voraussetzung der Investitionsfinanzierung. Folglich ermöglicht eine vermehrte Mobilisierung von Ersparnissen eine höhere Kapitalakkumulation und damit volkswirtschaftliches Wachstum. In der Regel sind Kapitalgeber jedoch aufgrund ihrer Risikoscheu, Liquiditätsvorliebe, des Informationsmangels oder des unzurei- chenden Umfangs ihrer Geldmittel nicht bereit ihre Mittel einem Realinvestor direkt zur Verfügung zu stellen. Hier kommt nun die Transformationsfunktion der Bank als wesentliche ökonomische Leistung zum Tragen, denn durch die vertrag- liche Einschaltung der Bank in den Tauschprozess (zwischen Kapitalgeber und - nehmer) entstehen akzeptable Finanzaktiva für den Kapitalgeber. Banken über- nehmen also als effiziente Transformationseinrichtungen die Vermittlerposition zwischen divergierenden Kapitalangebots- und Kapitalnachfragestrukturen.14 In anderen Worten: „Banken sind darauf spezialisiert, geliehenes Geld auszuleihen, also ihre Schulden mit Gewinn zu verkaufen.“15 Um die Funktionserfüllung von Banken und die dabei entstehenden Transaktionskosten zu optimieren, muss eine Volkswirtschaft über ein professionell organisiertes, institutionalisiertes und dem Wettbewerbsprinzip unterliegendes Bankwesen verfügen.16

Informationstransformation

Banken ersparen den Kapitalnehmern und -gebern die mit Informationsbeschaf- fungskosten verbundene Suche nach adäquaten Marktpartnern. Der Informations- bedarf der originären Geschäftspartner wird transformiert, da sich die ohne Bank üblichen Informationen über Existenz und Vertrauenswürdigkeit geeigneter Marktpartner allein auf die Kenntnis einer geeigneten Bank (Finanzvermittler) reduziert. Banken sind also in Bezug auf die Gewinnung, Verarbeitung und Bereitstellung von Informationen als Makler, der Nachfrager und Anbieter von Finanzierungsmitteln zusammenführt, zu verstehen. Hierbei nutzt die Bank Pro- fessionalisierungsvorteile in Gestalt von Erfahrungs-, Skalen- und Verbundvor- teilen bei der Bonitätsprüfung.17

Losgrößentransformation

In der Regel entsprechen die von Kapitalgebern bereitgestellten Mittel in ihrer Größenordnung nicht genau den von Kapitalnehmern benötigten Kapitalmengen. Gerade industrielle Investitionen sind oft durch große Volumina gekennzeichnet. Auch ein Investor, der über eine entsprechende Kapitalmenge verfügt, ist häufig aus Gründen der Risikodiversifikation nicht bereit eine Alleinfinanzierung zu gewährleisten. Um sich das Investitionsvolumen zu teilen sind also viele Kapital- geber notwendig. Die Banken agieren dabei als Kapitalsammelstellen. Sie fassen viele kleine Spareinlagen sinnvoll zusammen und ermöglichen die Finanzierung von Investitionen im Rahmen des Kreditgeschäftes. Die Summen der Einlagen und Kredite stellen dabei jeweils einen Pool dar. Mit dieser Poolbildung betreiben Banken den Ausgleich betragsmäßiger Diskrepanzen zwischen nachgefragten und angebotenen Mitteln oder mit anderen Worten: sie betreiben Losgrößentrans- formation.18

Fristentransformation

Genau wie die Volumina, können auch die angestrebten Kapitalüberlassungsdau- ern der Kapitalgeber von den geplanten Kapitalnutzungsdauern der Kapitalnehmer abweichen. Aufgrund nicht vorhersehbarer Liquiditätsbedürfnisse bevorzugen Kapitalgeber kurzfristige (oder kurzfristig liquidierbare) Anlagen mit möglichst hoher Verzinsung. Kapitalnehmer dagegen benötigen häufig für eine sichere Kostenkalkulation ihrer Realinvestitionen langfristiges und in den Konditionen nur geringfügig variables Kapital zu möglichst geringen Zinssätzen. Ohne die Zwischenschaltung der Bank müssten Unternehmen ihre Investitionen kurzfristig und unter Zugriff auf nur wenige (im Extremfall einen) Sparer finanzieren. Sollte sich dann ein solcher Sparer dazu entschließen seine Ersparnisse plötzlich abzu- ziehen, müsste das Unternehmen unter Umständen das gesamte Investitions- vorhaben abbrechen. Dies wäre mit hohen Verlusten verbunden und könnte sogar die Existenz des ganzen Unternehmens gefährden. Einzige Möglichkeit für die Unternehmung dies zu vermeiden wäre die Bildung von hohen Rücklagen, die im Falle eines Kapitalabzugs aufgelöst werden können. Eine solche Liquiditäts- reserve ist jedoch mit Opportunitätskosten verbunden, weil das Geld in der Reserve keiner produktiven Verwendung zugeführt werden kann.19

Um eine solche Konstellation zu vermeiden betreiben Banken in ihrer Rolle als Finanzintermediäre Fristentransformation, d. h. unterschiedliche Zeithorizonte für Kapitalanlage und -aufnahme werden laufzeitmäßig in Übereinstimmung gebracht. Liquide Mittel der Sparer werden in illiquide Mittel auf der Aktivseite der Bankbilanz, insbesondere auch in langfristige Unternehmenskredite, umge- wandelt. Der einzelne Sparer kann nun seine Einlagen abziehen, ohne dass der Kredit des Unternehmers in Gefahr gerät. Grundsätzlich kann bei der Fristentrans- formation unterschieden werden zwischen der Zinsbindungsfristentransformation und der Kapitalbindungsfristentransformation. Die Umwandlung von längerfristi- gen Passiva- in kürzerfristige Aktivageschäfte wird als negative Fristentransfor- mation und die Umwandlung von kürzerfristigen Passiva- in längerfristige Aktivageschäfte als positive Fristentransformation bezeichnet. Für Banken resul- tieren aus der Transformation von Fristen sowohl Liquiditäts- als auch Zinsände- rungsrisiken.20 Von besonderer volkswirtschaftlicher Bedeutung sind dabei die Zinsänderungsrisiken. Änderungen der Markzinsen betreffen nämlich grundsätz- lich alle Banken, daher können sich zinsinduzierte Probleme zu einer Bankenkrise entwickeln.21

Risikotransformation

Investitionsrückflüsse hängen vom leistungswirtschaftlichen Erfolg des Kapitalnehmers ab. Folglich sind mit jeder Kapitalüberlassung auch Risiken verbunden. Die Risikotransformation wird von Banken dadurch vorgenommen, dass vorhandene Ausfallrisiken mittels bewusst vorgenommener Risikokompensation, Risikoselektion und Risikostreuung so diversifiziert werden, dass das Gesamtrisiko des Portfolios geringer ausfällt als die Summe der Einzelrisiken. Durch diese Risikoreduzierung sind Banken in der Lage Anlagemöglichkeiten mit, im Vergleich zur Direktanlage, geringerem Ausfallrisiko anzubieten.22 Dieses erhöhte Sicherheitsmaß durch Einschaltung der Bank als Finanzintermediär ist auf vier die Risikostruktur beeinflussende Dimensionen zurückzuführen:23

(1) Banken verfügen über Eigenkapital und stellen somit zusätzliches Haf-
tungsvermögen bereit. Durch dieses zusätzliche Verlustausgleichs- potential werden die Risiken nicht allein von den Anlegern, sondern pri- mär von den Bankeigentümern (z. B. die Aktionären) getragen. Auf diese Weise werden die Bankeigentümer dazu motiviert eine adäquate Risiko- politik durchzusetzen.
(2) Die Kreditmittel werden auf eine Vielzahl von unterschiedlichen
Kreditnehmern gestreut (Risikodiversifikation). Auf diese Weise kann das unsystematische Risiko durch Diversifikation im Kredit- und Anla- genportfolio vernichtet werden. Das systematische Risiko hingegen wird vom gesamten Portfolio übernommen. Prinzipiell ist eine solche Streu- ung der Risken auch für einzelne (Groß-)Anleger möglich, jedoch mit weitaus höheren Transaktionskosten verbunden. Eine Bank hingegen re- alisiert Kostendegressionseffekte in Form von economies of scale.
(3) Banken verfügen durch ihre Spezialisierung über Informationsvorteile
und viel Erfahrung bei der Bewertung (z.B. Rating, Kreditwürdigkeits- prüfung), Verwaltung und Überwachung von Kreditrisiken. Zudem kön- nen sie zusätzliche Sicherungsgeschäfte (Kreditversicherung) abschlie- ßen. Phänomene wie hidden information und hidden action werden durch gestellte Kreditsicherheiten und Sanktionsmöglichkeiten der Bank reduziert. Die asymmetrische Informationsverteilung zwischen direkten Marktpartnern wird nun ersetzt durch die ebenfalls asymmetrische Verteilung von Informationen zwischen Bank und Einleger. Letztere kann aber als geringer eingeschätzt werden, da auch die Bank selbst an tragfähigen Risiken in ihrem Kreditportfolio interessiert ist.
(4) Banken unterliegen (zumindest im Idealfall) einer starken Beaufsichti- gung und Regulierung, die im Interesse der Einleger handelt.

2.3.2 Kontrollfunktion

Die bereits erwähnten Informationsbeschaffungs- und -verarbeitungsvorteile nut- zen Banken zur Durchführung permanenter Überwachungs- und Kontrollprozesse, um die speziellen Risiken des Kreditgeschäfts zu managen. Zudem lassen sich auch moralische Risiken der Kreditvergabe durch die begleitende Kontrolle der Unternehmenstätigkeit (Monitoring) vermindern. Kreditinstitute sind außerdem durch ihre Kontrollrechte besser dazu in der Lage die tatsächliche finanzielle Situ- ation des Kreditnehmers nach Durchführung des Investitionsprojekts einzuschät- zen. Gäbe es keine Banken, müsste der einzelne Sparer selbst versuchen Unter- nehmen und ihre Manager zu überwachen, in die ihre Ersparnisse geflossen sind. Da eine solche Kontrolle für den einzelnen Sparer zu teuer wäre (bzw. auch das hierzu nötige Know-how fehlt), delegiert dieser diese Aufgabe durch seine Bank- einlage an ein Kreditinstitut. Hierbei spricht man dann auch vom Delegated Mo- nitoring. Die Übertragung von Kontroll- und Überwachungsaufgaben an Kredit- institute ist vorteilhaft, weil auf diese Weise der Informationsbedarf vieler Kapi- talgeber gebündelt wird und in deren Auftrag die notwendigen Informationen über den Kreditnehmer gesammelt und verarbeitet werden können.24

Professionelle Finanzintermediäre übernehmen also neben der Auswahl der potenziell erfolgreichsten Unternehmen im Vorfeld der Kreditvergabe auch das Monitoring der Unternehmenstätigkeit nach dem Erhalt des Kredites. Banken sind damit maßgeblich an der Unternehmenskontrolle beteiligt, indem sie spezielle Kreditverträge mit speziellen Managementanreizen (z. B. durch Vereinbarung von Sicherheiten) entwickeln, Schuldner auf Basis harter Budgetrestriktionen disziplinieren und Druck ausüben. Schließlich lassen sich über den Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen (wie z. B. bei einer Hausbankbeziehungen) die Informationsasymmetrien und damit auch die Kontrollkosten reduzieren.

2.3.3 Abwicklung des Zahlungsverkehrs

Der Aufbau und das Management eines Zahlungssystems gehören ebenfalls zu den Funktionen des Bankwesens in einer Volkswirtschaft. Insbesondere zählt hierzu das Anbieten standardisierter Produkte, wie Kontoführung, Überweisung, Gutschriften usw. sowie der Finanzkontrakt an sich. Der Spezialisierungsvorteil von Banken fällt bei der Abwicklung des Zahlungsverkehrs ganz besonders ins Gewicht, da sie einem hohen Maß an Unteilbarkeit unterliegt und sich deshalb durch Banken hohe Effizienzsteigerungen für eine Volkswirtschaft erzielen las- sen. Durch die Nutzung von Finanzkontrakten werden die Transaktionen erleich- tert und eingesparte Ressourcen können an anderer Stelle produktiv genutzt wer- den. Unterstützt werden kann dies durch standardisierte Kredit- und Einlagen- kontrakte, bei denen sinkende Durchschnittskosten bei der Bearbeitung und Ver- waltung der Kundeneinlage realisierbar sind. Außerdem sind Banken durch die Produktion und Verwaltung von Depositen, die als allgemeines Zahlungsmittel Akzeptanz finden, aktiv am Geldschöpfungsprozess beteiligt. Geschäftsbanken dienen der Zentralbank als Kanal zur Steuerung der Geldversorgung der Volks- wirtschaft und nehmen damit eine zentrale Rolle für die Geldpolitik ein.25

2.4 Funktion des Kapitalmarktes

Der Kapitalmarkt umfasst den Handel mit Finanzierungstiteln mittel- und lang- fristiger Natur. Diese können sowohl in unverbriefter als auch in wertpapier- rechtlicher verbriefter Form auftreten und beteiligungs- oder schuldrechtlichen Charakter annehmen. Der Kapitalmarkt i. w. S. umfasst alle Beteiligungs- und Kredittransaktionen, die weder über Banken noch über Börsen abgewickelt wer- den. Im engeren Sinne ist der Kapitalmarkt ein organisierter Markt, der von Insti- tutionen des finanziellen Sektors (z. B. Banken, Investmentgesellschaften, Versi- cherungen) getragen wird. Diese treten abwechselnd oder ausschließlich als Kapitalgeber, Kapitalnehmer oder auch Kapitalvermittler auf. Die Börse stellt eine Art institutionalisierten Kapitalmarkt mit hohen Organisationsgrad und Regeln für den Marktzutritt sowie für die Ausgestaltung der Kapitalmarkttransaktionen dar.26 In dieser Arbeit soll die Definition des Kapitalmarkts im engsten Sinne zugrunde gelegt werden und auf die Rolle und Funktion der Wertpapierbörse (als organi- sierter und institutionalisierter Kapitalmarkt) in einer Volkswirtschaft eingegan- gen werden.

Dabei ist unter einer Wertpapierbörse ein hochorganisierter Handelsplatz für fun- gible Wertpapiere (und Derivate), an dem regelmäßige Kaufs- und Verkaufs- geschäfte abgewickelt werden, zu verstehen. Je nach Gattung der Handelobjekte wird in Rentenmarkt (Anleihemarkt, Bondmarkt), Aktienmarkt und Terminmarkt (Termingeschäfte, derivate Instrumente) unterschieden. Aufgrund der standardi- sierten Geschäfte, die nach festgelegten Usancen von eigens dafür ermächtigten Personen in räumlicher und zeitlicher Konzentration an einer Börse getätigt werde, erfüllen Wertpapierbörsen am ehestens die Bedingungen des vollkomme- nen Marktes. Dieser setzt Markttransparenz sowie die Abwesenheit von perso- nellen, sachlichen, zeitlichen oder räumlichen Präferenzen voraus.27

Ähnlich wie bei den Banken besteht auch bei Börsen die makroökonomische Grundfunktion darin, in einer Volkswirtschaft verfügbare Anlagemittel zu mobili- sieren und diese den Investitionen zuzuführen, die die höchsten Erträge erwirt- schaften. Auch Börsen erfüllen dabei die, schon bei den Banken beschriebene, Transformationsfunktion. Die Börse dient dabei als Handelsplattform auf Grund- lage einer anerkannten Marktverfassung. Ihre Transformationsleistungen erbrin- gen Börsen in erster Linie dadurch, dass sie Sekundärmärkte organisieren. Diese dienen sowohl der Übertragung, als auch dem Erwerb oder der Veräußerung bereits existierender Finanztitel zwischen verschiedenen Marktteilnehmern. Eine unmittelbare Kapitalbeschaffungsfunktion haben Börsen i. d. R. nicht, da Emit- tenten die Wertpapiere über Dritte (meist Emissionsbanken) oder direkt bei den Anlegern erstmalig platzieren. Durch die Organisation von Handelplätzen sowie durch die ideelle und organisatorische Unterstützung von Börsengängen beein- flussen und fördern Börsen allerdings die Emissionen am Primärmarkt (und damit auch die Kapitalallokation). Aber auch die Sekundärmärkte haben einen wichtigen mittelbaren Einfluss auf Finanzierungsbedingungen und Volumina realer Investi- tionen. Niedrige Transaktionskosten und hohe Liquidität an Sekundärmärkten bedeuten zugleich auch geringere Kapitalkosten für die Unternehmen, da Anleger zukünftige Transaktionsmöglichkeiten in ihren Forderungen nach Gegen- leistungen für die Überlassung von Kapital am Primärmarkt berücksichtigen.28

Börsen erfüllen dabei vier Hauptfunktionen:29

-Marktfunktion, d. h. das Zusammenführen von Angebot und Nachfrage für ein Wertpapier an einen Ort und zu einem Zeitpunkt;
-Mobilisierungsfunktion, d. h. die Einführung neu emittierter Wertpapiere in den Börsenhandel sowie der Verkauf nicht platzierter Restbestände aus Fremdemissionen seitens der Konsortialbanken;
-Substitutionsfunktion, d. h. die einem Wertpapierinhaber jederzeit offen stehende Verkaufsmöglichkeit des Wertpapiers sowie deren Übertragung auf den neuen Inhaber, ohne dass dabei das finanzierte Unternehmen davon berührt wird;
-Bewertungsfunktion, d. h. die Feststellung des aktuellen Marktpreises für jedes einzelne Wertpapier und damit die Ermittlung des Marktwertes für das betreffende Unternehmen.
-Die Markt- und die Mobilisierungsfunktion zielt dabei auf die Notwendigkeit eines liquiden Sekundärmarktes, während die Bewertungs- sowie die Substitutionsfunktion nach Informationseffizienz und niedrigen Transaktionskosten, als Qualitätsmerkmalen einer Börse, verlangen.30

2.5 Finanzsektorentwicklung und Wirtschaftswachstum

Wie hoch das volkswirtschaftliche Wachstum eines Landes ausfällt, ist abhängig von einer Vielzahl geografischer, politischer, demografischer und ökonomischer Faktoren. Einer dieser ökonomischen Wachstumsfaktoren ist das Finanzsystem, also die Gesamtheit von Verträgen, Märkten und Institutionen, die Geldanlage-, Finanzierungs- und Zahlungsverkehrsmöglichkeiten für eine Volkswirtschaft zur Verfügung stellen. Schon seit einiger Zeit widmet sich die wirtschaftswissen- schaftliche Literatur der Rolle des Finanzsystems mit Hinblick auf das Wirt- schaftswachstum eines Landes. Theoretische und empirische kontrovers disku- tierte Erkenntnisse über die Bedeutung des Finanzsystems für die reale Entwick- lung einer Volkswirtschaft bilden die Grundlage dieses Interesses. Schon auf den ersten Blick ist offensichtlich, dass Länder mit einem hohen wirtschaftlichen Entwicklungsstand über ein großes und ausgeprägtes Finanzsystem verfügen. Bereits Schumpeter (1912) argumentierte, dass profitorientierte, gut funktionie- rende Banken diejenigen Unternehmer identifizieren und unterstützen, die mit dem Einsatz innovativer Methodiken am wahrscheinlichsten erfolgreich sein wer- den. Somit fördern sie Innovationen und unterstützen damit volkswirtschaftliches Wachstum.31 In einer Reihe ökonometrischer Untersuchungen konnte ein Zusam- menhang zwischen dem Entwicklungsstand des finanziellen Sektors und wirt- schaftlichem Wachstum bestätigt werden. Daher gilt der finanzielle Entwick- lungsstand eines Landes als guter Indikator für die Akkumulation von Sach- kapital, die Zunahme der Investitionseffizienz sowie für künftige BIP - Wachs- tumsraten.32 Neuere Untersuchungen stellen zudem heraus, dass nicht die Finanz- systemstruktur per se die entscheidende Einflussvariable für wirtschaftliche Ent- wicklung ist. Neben der Rolle von Banken und Finanzmärkte bilden vielmehr Institutionen, wie z. B. politische Regeln oder das Rechtssystem einen übergeord- neten Rahmen. Diese stellen die Grundlage dafür dar, dass sich die positiven Effekte des Finanzsystems überhaupt erst entfalten können.33

Grundsätzlich steht aber außer Frage, dass das Finanzsystem durch die Transfor- mation von Ersparnissen in Investitionsmittel eine Schlüsselstellung im volkswirt- schaftlichen Wachstumsprozess einnimmt. Finanzmärkte und -intermediäre redu- zieren dabei die auf Märkten bestehenden Informations- und Transaktionskosten. Neben der Mobilisierung von Ersparnissen und der Verteilung der Mittel an sinn- volle Realinvestitionen gewährleistet ein funktionierendes Finanzsystem eine zusätzliche und professionelle Kontrolle der Unternehmen als Kapitalnehmer und den Aufbau eines Risikomanagementsystems. Zudem wird jeglicher Handel mit Gütern, Dienstleistungen und Rechten durch Standardisierung erleichtert. Mit der Erfüllung dieser Funktionen beeinflusst das Finanzsystem das Wirtschafts- wachstum über zwei Kanäle: Zum einen ermöglicht es eine verbesserte Kapital- ausstattung pro Arbeitsplatz (z. B. durch neue Gebäude, Maschinen, Computer etc.) und zum anderen werden über die Investition von Forschung und Entwick- lung technischen Fortschritt und damit Produktivitätssteigerungen realisiert34 (siehe hierzu nachfolgende Abbildung).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Zusammenhang: Finanzsektor - Wirtschaftswachstum

Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an: Laurenceson/Chai (2003), S. 2.

Modelltheoretisch lässt sich der positive Einfluss eines entwickelten Finanzsystems auf volkswirtschaftliches Wachstum anhand eines einfachen Wachstumsmodells, dem sog. AK-Modell zeigen. In diesem Modell ergibt sich für die gleichgewichtige Wachstumsrate:35

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Gleichgewichtige Wachstumsrate

Quelle: Hein (2005), S. 25.

Jede Erhöhung der Sparquote und der Kapitalproduktivität, sowie jede Senkung der Transaktions-, Überwachungs- und Informationskosten im Finanzsektor führt zu einer Erhöhung der gleichgewichtigen Wachstumsrate. Über diese Kanäle sollte ein besser entwickeltes Finanzsystem das langfristige Wirtschaftswachstum erhöhen. Unterstellt werden muss hierbei, dass die durch das Finanzsystem er- reichte bessere Risikostreuung und höhere Rentabilität von Investitionsprojekten keinen starken Einfluss auf den Einkommenseffekt hat. Mit anderen Worten, die Sparquote sollte nicht (so stark) sinken, dass die positiven Effekte der Einsparung von Überwachungs-, Informations- und Transaktionskosten, sowie der erhöhten Kapitalproduktivität überkompensiert werden.36

In zahlreichen empirischen Studien konnte eine positive Korrelation zwischen Variablen, die den Entwicklungsstand des Finanzsystems messen, und der Wachstumsrate des Pro-Kopf-Einkommens nachgewiesen werden. In Ländern mit einem gut entwickelten Finanzsektor ist das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkom- men also schneller gewachsen als in den Ländern, die ein vergleichsweise schwach entwickeltes Finanzsystems aufwiesen. Dabei beeinflusst das Finanz- system das Wachstum nicht über die Menge der Investitionen (Investitions- und Sparquote), sondern über die Produktivitätsentwicklung und die Effizienz der Ressourcenallokation. Einschränkend ist jedoch zu bemerken, dass es schwierig ist, zu messen, in wieweit ein Finanzsystem diese Funktionen erfüllt. Die Studien greifen deshalb auf leichter erhältliche Kennziffern, wie z. B. der Größe des Ban- kensektors und der organisierten Wertpapiermärkte (im Verhältnis zum BIP) und auf grobe Qualitätsindikatoren zurück. Zudem war lange Zeit die Kausalität der nachgewiesenen positiven Korrelation strittig. Einige Autoren kamen zum Schluss, dass nicht das Finanzsystem einen positiven Einfluss auf das Wachstum hat, sondern das Wachstum selbst eine stärkere Nachfrage nach Finanzdienstleis- tungen - und damit die Finanzsektorentwicklung - nach sich zieht. Schließlich treffen die Studien in ihrer einfachsten Form lediglich Aussagen über einen durch- schnittlichen statistischen Zusammenhang zwischen Finanzsystementwicklung und Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens. Weiterführende Studien haben des- halb analysiert, ob dieser Zusammenhang auch über alle Ländergruppen und alle Phasen des wirtschaftlichen Entwicklungsstandes eines Landes gilt. Studien dieser Art kommen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Während Andrés/Hernando/ Lopéz-Salino (1999) keinen statistisch signifikanten Einfluss der Finanzsystem- entwicklung auf das Wachstum für die Gruppe der OECD Länder findet, können Bassanini/Scarpetta/Hemmings (2001) und Leahy et al (2001) diesen nachweisen. Berthélemy/Varoudakis (1996) weisen sogar eine positive Korrelation erst ab einer gewissen Schwelle der Finanzentwicklung nach. Unterhalb dieser Schwelle lässt sich dagegen nur die politische Stabilität als einziger Einflussfaktor auf das Wachstum nachweisen.37

Betrachtet man die Vielzahl der Studien, die den Einfluss des Finanzsystems auf volkswirtschaftliches Wachstum untersuchen, lässt sich festhalten:38

A) Obwohl die Studien die Kanäle über die das Finanzsystem das Wirtschaftswachstum beeinflusst empirisch bisher nicht klar identifizieren konnte, kann ein positiver Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Finanzsystems und dem realwirtschaftlichen Wachstum mit einiger Sicherheit konstatiert werden. Inwieweit dabei bei zunehmend international integrierten Finanzsystemen der Entwicklungsstand des nationalen Systems noch eng mit dem nationalen Wachs- tum verknüpft ist, wurde bisher noch nicht ausreichend untersucht.
B) Es kann bisher noch nicht ausgeschlossen werden, dass reale und finan- zielle Entwicklung gemeinsam durch dritte Faktoren (z.B. durch stabile wachs- tumsförderliche Institutionen) bedingt werden. Des Weiteren ist auch nicht auszu- schließen, dass eine positive Wachstumsentwicklung die Ursache für die Ent- wicklung des Finanzsystems ist. Damit bleibt die Kausalität zwischen der Ent- wicklung des Finanzsystems und dem Wachstum der realen Wirtschaft letztend- lich unklar.

Als empirisch fundierter Minimalkonsens lässt sich damit lediglich festhalten: „In 1993 many people doubted that there was a relation between finance and growth, now very few do.“39

2.6 Zwischenfazit

In der neoklassischen Theorie wird Kapital friktionsfrei eingesetzt, was jedoch in der Realität nicht möglich ist. Vielmehr leisten Institutionen einen wichtigen Bei- trag zur Überwindung bestehender Informationsprobleme, senken damit die Transaktionskosten und steigern die Einsatzbereitschaft der Kapitalbesitzer. Zur Analyse des chinesischen Transformationsprozesses im Finanzsystem eigenen sich darum insbesondere einige zentrale Aussagen der NIÖ. Die Entwicklung von Finanzinstitutionen verläuft dabei stets unter Maßgabe des von der Politik vorge- gebenen Gestaltungsspielraums.

Der Finanzsektor bzw. das Finanzsystem eines Landes lässt sich als Teilmenge des gesamten Wirtschaftssystems verstehen. Dieses wird geprägt durch die Wirt- schaftsakteure und die Institutionen. In einer marktwirtschaftlich orientierten Volkswirtschaft bestehen dabei die Hauptaufgaben des Finanzsystems in der:40

-Vermittlungsfunktion (sektoraler und regionaler Ressourcenallokation)
-Bereitstellung einer effizienten finanziellen Infrastruktur mit einem funktionsfähigem Zahlungssystem;
-Schöpfung von Finanzvermögen;
-finanzintermediären Innovationsfunktion;
-Transformationsfunktion (Fristen-, Risiken-, Losgrößen- und Informationstransformation)

Um die Erfüllung dieser Aufgaben zu ermöglichen, ist die Schaffung, Erhaltung und Ausweitung des öffentlichen Gutes der monetären Stabilität und Effizienz die zentrale makroökonomische Aufgabe eines Transformationslandes.

[...]


1 Allen/Qian J./Qian M. (2005), S. 57.

2 Vgl. Kürsten (2000), S. 162-163.

3 Vgl. Perridon/Steiner (2002), S. 21.

4 Vgl. Kürsten (2000), S. 165-166 und Hartmann-Wendels/Pfingsten/Weber (2000), S. 713.

5 Vgl. Schüller (2003b), S. 186 und Richter/Furubotn (1999), S 3ff.

6 Vgl. Richter/Furubotn (1999), S. 7-8.

7 Vgl. Chen,Y. (2005), S. 135.

8 Vgl. Schüller (2003b), S. 186.

9 Vgl. Fischer/Rudolph (2000), S. 328-329.

10 Vgl. Sun (2004), S. 81-82.

11 Vgl. Hellwig (2000), S. 15-16 und Huth (2006), S. 108-111.

12 Vgl. Levine (1996), S. 6.

13 Vgl. Eilenberger (1997), S. 9.

Zur Diskussion der verschiedenen wissenschaftlichen Definitionen (traditionell, strukturell,

systemorientiert) des Bankbetriebs siehe z. B. Eilenberger, 1997, S. 10ff.

14 Vgl. Fischer/Rudolph (2000), S. 375 und Büschgen/Börner (2003), S. 20.

15 Büschgen/Börner (2003), S. 22.

16 Vgl. Priewasser (1998), S. 13.

17 Vgl. Büschgen/Börner (2003), S. 21-22.

18 Vgl. Hartmann-Wendels/Pfingsten/Weber (2000), S.18 und Langer/Weber (2000), S. 205.

19 Vgl. Huth (2006), S. 108ff.

20 Vgl. Büschgen/Börner (2003), S. 22-23.

21 Vgl. Hellwig (2000), S. 19.

22 Vgl. Büschgen (1998), S. 40.

23 Vgl. Büschgen/Börner (2003), S. 23 und Büschgen (1998), S. 40.

24 Vgl. Gischler/Herz/Menkhoff (2005), S. 72.

25 Vgl. Neuberger (1998), S. 21-22.

26 Vgl. Büschgen (1998), S. 195-196 und Priewasser (1998), S. 66.

27 Vgl. Büschgen (1998), S. 198.

28 Vgl. Fischer/Rudolph (2000), S. 375-379.

29 Vgl. Büschgen/Börner (2003), S. 106.

30 Vgl. Fischer/Rudolph (2000), S. 380.

31 Hicks (1969) behauptet gar, dass die Industrielle Revolution des 18. und 19. Jahrhunderts nur stattfinden konnte, weil es erstmals gelang das hohe Investitionsrisiko von Innovationen zu streuen und so Kapital in bis dahin ungeahnten Größenordnungen zu mobilisieren. Viele der Erfindungen, die mit diesem Kapital umgesetzt werden konnten, waren schon lange vorher bekannt gewesen.(Vgl. Stichnoth, 2004, S. 4.)

32 Vgl. King/Levine (1993), S. 2-4.

33 Vgl. Engerer/Schrooten (2001), S. 1-3.

34 Vgl. Stichnoth (2004), S. 3-4.

35 Zur genaueren Erläuterung und Herleitung siehe Anlage 2.

36 Vgl. Hein (2005), S. 25.

37 Vgl. Stichnoth (2004), S. 5-6.

38 Vgl. Hein (2005), S. 37.

39 Zingales (2003), S. 47.

40 Vgl. Pham-Phuong (2005), S. 23.

Ende der Leseprobe aus 110 Seiten

Details

Titel
Die Entwicklung und Rolle des chinesischen Finanzsystems im Transformationsprozess
Untertitel
Der chinesische Weg der Banken- und Kapitalmarktliberalisierung
Hochschule
Universität Potsdam
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
110
Katalognummer
V89876
ISBN (eBook)
9783638042024
Dateigröße
908 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklung, Rolle, Finanzsystems, Transformationsprozess
Arbeit zitieren
Dipl. Kfm. Nick Dimler (Autor:in), 2007, Die Entwicklung und Rolle des chinesischen Finanzsystems im Transformationsprozess, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89876

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