Georges Perecs Kindheit am Beispiel "W ou le souvenir d’enfance" und "La Disparition"


Hausarbeit, 2017

16 Seiten, Note: 2.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

0 Einleitung

1 Biographie
1.1 Name und Herkunft
1.2 Kindheit und Jugend

2 Une théraphie par l’écriture
2.1 Ouvroir de Littérature Potentielle
2.2 W ou le souvenir d’enfance

2.2.1 Allegorie
2.3 La Disparition
2.3.1 Die Abwesenheit in Form eines Lipogramms

3 Schlussbemerkung

4 Literaturverzeichnis

0 Einleitung

Wir schreiben Tagebücher, Einkauflisten, Notizen während eines Seminars oder machen Fotos. Es scheint uns selbstverständlich, Ereignisse und Erinnerungen auf verschiedenen Wegen festzuhalten. So erinnern uns ein Tagebuch an unsere erste Liebe und ein Einkaufzettel an Produkte, die wir auf dem Weg in den Supermarkt nicht vergessen wollen. Notizen helfen, Gedachtes oder Gesagtes zu jeder Zeit wieder in Erinnerung rufen zu können und Fotos dienen dazu, Gedächtnislücken zu füllen, Erinnerungen aufzufrischen oder sie sogar festzuhalten und damit greifbarer zu machen.

Das Thema der vorliegenden Hausarbeit ist das Werk des französischen Schriftstellers Georges Perec, der seine berührende Biographie auf originelle Art und Weise zu Papier brachte und mit der Welt teilte. Dabei beschritt Perec nicht die traditionellen Pfade der Autobiographie, sondern verarbeitete seine Lebensgeschichte in allen seinen Werken. "J’écris parce qu’ils ont laissé en moi leur marque indélébile et que la trace en est l’écriture; l’écriture est le souvenir de leur mort et l’affirmation de ma vie."1, denn so beschrieb der Autor sein Schaffen.

Im Folgenden werde ich untersuchen, wie Georges Perec seine Kindheit in W ou le souvenir d’enfance und La Disparition verarbeitete und was die Literatengruppe OuLiPo zu seinem Schaffen und seiner psychischen Verarbeitung beitrug. Meinen Hauptaugenmerkt werde ich hierbei auf seine Autobiographie W ou le souvenir d’enfance legen.

1 Biographie

>>Le projet d’écrire mon histoire s’est formé presque en même temps que mon projet d’écriture<< [..].2

1.1 Name und Herkunft

Georges Perec erläutert in seiner Autobiographie W ou le souvenir d’enfance, dass die Familie Perec ihre Herkunft von spanischen Juden ableite, die durch die Inquisition vertrieben wurden und sich zunächst in Polen niedergelassen hatten. Im Hinblick auf die Schreibweise des Namens unterscheidet Perec eine polnische Variante mit der Endung c von der russischen Schreibweise mit der Endung tz. Laut Perec war der Schriftsteller Jizchak Lejb Perez der Onkel seines Großvaters, und er selbst der Urgroßneffe3. Der Name Perec unterliegt somit mehr oder weniger einer Modifikation unter Einfluss verschiedener Faktoren, die dazu führten, dass seine jüdische Herkunft der Gesellschaft verhüllt blieb.

1.2 Kindheit und Jugend

Am 7. März 1936 wurde Georges Perec als Kind jüdischer Immigranten in Paris geboren. Seine Eltern, Cyrla Szulewicz und Icek Judko Perec waren nach Frankreich ausgewandert, wo sie sich kennen- und lieben gelernt hatten und wo sie 1934 heirateten. Die Familie bewohnte ein Haus „in Paris in der Rue Vilin, im 20. Arrondissement“.4 1939 wurde Perecs Vater zum Militärdienst verpflichtet und unterlag am 16. Juni 1940 einer starken Bauchverletzung.5 Laut Georges Perec starb sein Vater für Frankreich.6

Daraufhin musste die Mutter ihren Friseursalon schließen und wurde ab Dezember 1941 als Maschinenarbeiterin in der Compagnie industrielle de Mécanique horlogère beschäftigt.7 Mit Ausbruch des Krieges und auf Grund der zunehmenden Judenverfolgung wurde Perec durch die Hilfe des Roten Kreuzes mit einem Konvoi nach Villard-de-Land gebracht, wo er im Schutz der väterlichen Verwandtschaft unterkommen konnte8. Perec erinnert sich in W ou le souvenir d’enfance an seine Mutter, die ein weißes Taschentuch schwenkend am Bahnsteig stand, während sich der Zug mit ihm in Bewegung setzte9.

Die Mutter versuchte zwar kurze Zeit später, die Loire zu überqueren, musste aber wieder nach Paris zurückkehren, da der Fährmann nicht auffindbar war. In Paris wurde sie am 17. Januar 1943 festgenommen, nach Drancy interniert und am 11. Februar 1943 Richtung Auschwitz deportiert10. Ihre Todesumstände sind nicht bekannt.

Zwei Jahre später kehrte Perec nach Paris zurück, nachdem er zuvor drei in Villard-de-Lans und Lans-en-Vercors gemeinsam mit seinem Onkel, seiner Tante und der Cousine Ela verbracht hatte.

Anita Miller assoziiert Perecs Kindheit in Georges Perec- zwischen Anamnese und Struktur mit Gefühlen der Heimat- und Orientierungslosigkeit, die „sich aus den ständig wechselnden Bezugspersonen ergeben mußte“11 und möglicherweise auch auf die häufigen Ortswechsel zurückzuführen sind. Vielleicht war sich Georges Perec auch seines jüdischen Ursprungs nicht ausreichend bewusst, da er durch die christliche Erziehung seiner Tante und seines Onkels? geprägt war und sich demnach von seiner jüdischen Herkunft distanzierte.12 ??

„Mit 13 Jahren kam er das erste Mal mit der Psychoanalyse in Kontakt“13 um seine Kindheit zu verarbeiten, woraufhin Perec Zeichnungen anfertigte, die ihn zum erstmaligen Verfassen seiner Geschichte W ou le souvenir d’enfance inspirierten und den Grundstein seiner autobiographischen Erzählung W ou le souvenir d’enfance 1975 bildete. In Paris besuchte er das lycée Claude- Bernard und später collège Geoffroy-Saint-Hilaire d‘Etampes14.

1954 begann er ein Geschichts- und Soziologiestudium15, das er aber kurz darauf abbrach. Vier Jahre später wurde er Fallschirmspringer beim Militär in Pau. Mitte der 1960er Jahre veröffentliche George Perec seinen ersten Roman Les choses, der ihn bekannt machte16. 1966 wurde er Mitglied der literarischen Bewegung L’Ouvroir de Littérature Potentielle (OuLiPo), die unter anderem von Raymon Queneau ins Leben gerufen wurde. OuLiPo, die Werkstatt für Potenzielle Literatur, war und ist dafür bekannt, dass ihre Mitglieder unter selbst auferlegten formalen Zwängen ihre Sprache verändern und Texte verfassen, deren Existenz zunächst unmöglich schien.

2 Wie verarbeitet Georges Perec seine Kindheit in seinen Werken? - Une thérapie par l’écriture

Wie bereits in der Biographie erwähnt, ist Perecs Kindheit durch das Verschwinden seiner Eltern im Zweiten Weltkrieg geprägt. Er war sich selbst nicht klar darüber, ob seine Erinnerungen ausschließlich auf seinen eigenen Erinnerungen beruhten, oder vielmehr eine Mischung aus eigener Erinnerung und fremden Erzählungen, Fotos und Texten waren, die sich in seinem Gedächtnis eingebrannt hatten und ihm als seine eigenen erschienen.

Bekannt ist jedoch, dass er es den Lesern trotz seiner Erinnerungslücken ermöglicht, einen Einblick in seine Kindheit zu gewähren und sich folglich auch für ihn die Möglichkeit öffnete diese zu verarbeiten.

2.1 Ouvroir de Littérature Potentielle

„Das OuLiPo versteht sich als Werkstatt (ouvroir), als ein Ort der Arbeit, an dem potenzielle Literatur fabriziert, und nicht etwa im romantischen Sinne kreiert- wird.“17

Queneau bezeichnete die Mitglieder der OuLiPo - Gruppe als Ratten, die im Begriff sind, aus ihrem eigens konstruierten Labyrinth auszubrechen. Sie nutzen die contrainte, welche die Freiheit des Schreibens einschränkt, als konstruierte Hilfe, die sie zu einem Ende eines Werkes leiten. Die Regeln und contraintes, die von OuLiPo aufgestellt wurden, können den Regeln, die durch die Norm geprägt sind, nicht gleichgesetzt werden. Entscheidet sich ein Schreibender für eine contrainte, ist diese zeitlich begrenzt und individuell. Das heißt, mit der Wahl eines Zwanges oder einer Regel steht dem Autor die Möglichkeit offen, bestehende Normen zu brechen und sich seiner Kreativität zu bedienen- sich also frei zu entfalten. Anders als bei den Normen, die für jedermann gelten und somit auch von langer Dauer sind.18

So nutzt Georges Perec viele verschiedene Zwänge und generiert damit unterschiedliche Werke, denn er sagt, dass „la somme de mes livres pourra fonctionner aussi comme autobiographie.“19 „L’image centrale du livre est un puzzle. Au-delà, il y a l’image d’une œuvre […] où tout ce que je vais écrire s’organisera à son tour comme un puzzle dont chaque livre serait l’une des pièces."20 So beschreibt Perec sein literarisches Œuvre und den Sinn, der sich dahinter verbirgt. Jedes Buch für sich erzählt zwar eine eigene Geschichte, beinhaltet für sich wichtige Inhalte, die zum Verständnis beitragen, und gleichzeitig lässt sich die Gesamtheit seiner Werke wie Puzzleteile zu einem Ganzen zusammensetzen. Perec bemerkte auch, dass er nie zwei gleichartige Bücher geschrieben habe und dass er nie den Wunsch verspürte, die Methoden, Systeme und Schreibweisen eines Werkes in einem weiteren Werk zu wiederholen.21

Es bestand durchaus die Möglichkeit - und dies ist als Clinamen unter den Oulipiens auch als Theorie festgehalten - sich mit einer anti-contrainte, also mit einem Bruch der zuvor definierten Regel, (erneut) zu befreien. In dieser Hinsicht weicht Perec von der streng oulipistischen Richtschnur ab, denn "[…] z.B. erhalten Perecs Oeuvre Regel und Clinamen auch eine existenzielle Bedeutung.“22 Roubaud jedoch bemerkt dazu: „La contrainte est un principe non un moyen“23, eine These, die auch Miller bestätigt .Perec verstand den Zwang auch als eine Einbeziehung des Unbewussten, was wiederum von dem Oulipien Queneau abgelehnt wurde.24

Wie kann nun eine Einschränkung im Schreiben dazu beitragen, Vorstellungen, Gefühle und Erinnerungen zum Ausdruck zu bringen?

Im Falle Georges Perecs versucht er, das Gefühl der Orientierungslosigkeit aus seiner Kindheit in seinen Werken zu vermitteln. In diesem Sinne können Spielregeln den Schriftstellern als Stützwerk dienen, um bestimmte Themen zu verarbeiten, mit denen sie sich unter anderen Umständen nicht auseinandersetzen würden.

„Une fois de plus, les pièges de l’écriture se mirent en place. Une fois de plus, je fus comme enfant qui joue à cache- cache et qui ne sait pas ce qu’il craint ou désire le plus: rester caché, être découvert. “25 Möglich ist auch, dass Georges Perec sich hinter seinen Werken und Äußerungen verstecken möchte und diese metaphorisch als Schutzschild fungieren, da er erst im Begriff ist seine Kindheit in seinen Werken zu verarbeiten. Wie bereits in der Biographie erwähnt wurde, litt Georges Perec sehr unter dem Verlust seiner Eltern und der daraus resultierenden Zugehörigkeit zu zwei Religionen, die ihn an seiner ursprünglichen Herkunft zweifeln ließ. Diese Umstände sind Anzeichen dafür, dass „ der Clinamen Ausdruck eines Mangels [sein kann]“26, „denn allem Ideal“, so wird Novalis zitiert, „liegt eine Abweichung von der gemeinen Regel oder eine höhere (krumme) Regel zu Grunde.“27 Auch eine gewisse Ratlosigkeit und Ausweglosigkeit aus seinen der Kindheit zugehörigen Gedanken und Gefühlen, sind Anzeichen für die Verwendung eines Clinamens.28 Grundsätzlich ist demnach davon auszugehen, dass auch wenn Perec sich an leitenden Prinzipien von OuLiPo orientierte und sie in seinen Werken verwendete, trotzdem die individuelle Handschrift, sowie persönliche, existentielle Elemente aufzufinden sind und somit die oulipistische Ästhetik eher ein Mittel zum Zweck ist.

2.2 Woule souvenir d’enfance

Der Hintergrund und die Bedeutung des Werkes W ou le souvenir d’enfance von Georges Perec beginnt schon beim Titel. Erst bei genauer Betrachtung und vor allem dann, wenn für den Leser die Bedeutung und der Sinn des Buches einleuchtend ist, kann man die verborgene Nachricht in den ersten sechs Wörtern „ W ou le souvenir d’enfance“ auf den zweiten Blick richtig interpretieren und verstehen.

Dass der Buchstabe W im französischen Alphabet so gut wie gar nicht vorkommt, mag für den ein oder anderen einleuchtend sein, aber scheint auf den ersten Blick nicht von großer Relevanz zu sein. Georges Perec erwähnt im zweiten Teil seines autobiographischen Buches, dass der Inselname W auf einen gewissen Wilson zurückzuführen ist, der als unachtsamer Leuchtturmwärter, als Anführer einer Gruppe von Sträflingen, als jemand, der vom Aufbau eines idealen Staates träumt, oder als Olympiasieger anzusehen ist.29 Im weiteren Verlauf des Buches wird die Bedeutung des Buchstabes W weiter ausgeführt. Die Bezeichnung Wilsons als Olympiasieger oder Anführer verzeichnet eindeutige Parallelen zur Zeit des zweiten Weltkrieges und der Zeit Georges Perecs Kindheit, denn letztere Äußerungen sind gleichzusetzen mit Hitler, was sich im nächsten Abschnitt zeigen lässt. Anzunehmen ist ebenso, dass der Name Winckler im Zusammenhang mit dem der Insel steht und sich darin die Abenteuerreise Gaspards widerspiegelt.

„[…] das Zeichen[…] deren halbiertes V die Grundfigur darstellt und deren vielfache Verwicklung und Verschlingungen die Hauptsymbole der Geschichte meiner Kindheit nachzeichnen: zwei mit der Spitze zusammengefügte V bilden ein X; verlängert man die Balken des X durch gleich lange senkrechte Segmente, so erhält man ein Hakenkreuz [..] ,das selbst wieder durch eine Drehung um 90° des einen seiner beiden S- Segmente auf seinen unteren Winkel sich leicht in das Zeichen SS auflösen lässt […].“30

Zwei V lassen sich nach Perecs Theorie zu einem Hackenkreuz modifizieren. Betrachtet man nun den Titel seines Werkes und versucht, den Buchstaben W in seine Bestandteile aufzulösen, kommt man in Folge dessen zum Entschluss, dass zwei V horizontal nebeneinander angeordnet sind und das W des Titels in einem deutlichen Zusammenhang mit dem Hakenkreuz und somit mit dem Nationalsozialismus steht, der die Kindheit Perecs in jeglicher Form prägte Die Analyse des Titels lässt eine weitere Zweideutigkeit vermuten. So könnte das ou entweder als bindendes et oder als trennendes ou bien fungieren und Perec verknüpft auf diese Weise seine Kindheitsgeschichte der Insel W mit seiner erwachsenen Sichtweise, um die Leere seiner persönlichen Geschichte aufzufüllen. >>Il y a dans ce livre deux textes simplement alternés […]<<31

W ou le souvenir d’enface besteht aus zwei Erzählungen, die sich gegenseitig ergänzen und erklären. Die Erzählungen werden durch verschiedene Schriftarten voneinander unterschieden. Der eine Teil beinhaltet die Autobiographie des Autors: Eine bruchstückhafte Erzählung des Lebens eines Kindes während des Krieges.

Der andere Teil schildert eine fiktive Kindheitsgeschichte, die Georges Perec im Alter von zwölf oder dreizehn Jahren basierend auf eigenen Zeichnungen und Erfahrungen verfasste, und die aus der Sicht von Gaspard Winckler, einem Waisenkind, eingeleitet wird. Gaspard wurde in einer Adoptivfamilie groß, und nachdem er aus der Armee desertierte, wurden ihm falsche Papiere ausgehändigt, die ihn zu seinem Schicksal führten. Gaspard erhält einen Brief eines Mannes, der ihm bei einem Treffen die Nachricht mitteilt, dass er den Namen eines taubstummen Jungen trägt, der nach einer Weltumsegelung verschollen blieb. Nachdem er sich auf die Suche nach dem Jungen begibt, endet die Geschichte, und es beginnet die Erzählung der „utopischen Insel W, auf der das ganze Leben dem Sport gewidmet ist […]“32.

2.2.1 Allegorie

Allegorien zählen zu den Stilmitteln und sind oft personifizierte Sprachbilder, die abstrakte Begriffe darstellen.

In W ou le souvenir d’enfance startete Perec den Versuch, seine „verlorene“ Kindheit zu rekonstruieren, indem er nach dem Wiederfinden einer Geschichte, die er als Kind verfasste, eine zweiteilige Erzählung mit denselben Inhalten auf Papier bringt und veröffentlicht. Für Perec selbst scheint sich seine Kindheit in unerreichbaren Sphären zu befinden: verschlungen, unmöglich zu erzählen, in ihre Teile zersplittert und vor allem überdeckt von der großen Geschichte.33 Deutlich wird dies im zweiten Teil seines Buches wo die Schilderung einer dem Sport gewidmeten Gesellschaft auf der Insel W in der Nähe des Feuerlandes beginnt und sich während des Lesens die ersten Allegorien erschließen. Dargestellt wird ein in sich geschlossenes olympisches Volk voller Athleten, dessen Leben sich um Preise und Wettkämpfe dreht. Die Voreingenommenheit (Intoleranz, Vorurteil) des Lesers, die zu Beginn des zweiten Teiles des Buches mit positiven Beschreibungen und Aspekten gestützt und beschrieben wird, fällt spätestens dann, wenn die Beschreibung des Lebens auf W immer eindringlicher mit Gewalt (und Abneigung) in Verbindung gebracht wird.

„Man erkennt sie daran, dass sie kein W auf dem Rücken ihrer Trainingsanzüge haben, sondern ein breites, weißes Stoffdreieck, das mit der Spitze nach unten aufgenäht ist. Die aktiven Sportler haben keine Namen, sondern Spitznamen. […] sie spielten entweder auf eine körperliche Besonderheit an […] oder auf moralische Eigenschaften.“34

Berücksichtigt man die Umstände, denen Perec während seiner Kindheit ausgesetzt war und unter denen er beide Elternteile verlor, steht diese Schilderung allegorisch für die Behandlung der Juden und anderer Gefangener in Konzentrationslagern. Juden, Sinti und Roma, Widerständler und Sozialdemokraten, trugen zur Zeit des Nationalismus besondere Kennzeichen, die zur Gruppierung der Häftlinge dienten.

[...]


1 Antoine Perraud : Georges Perec, les larmes de la langue, in : La Croix, unter https://www.la-croix.com/Journal/Georges-Perec-larmes-langue-2017-05-10-1100846152 [abgerufen am 10.03.2018]

2 Burgelin, Claude: Georges Perec par C. Burgelin. Malesherbe: Seuil,1988. S.19.

3 Perec, Georges: W oder die Kindheitserinnerung. 2. Auflage. Zürich: diaphanes, 2016. S.41f.

4 Perec, G., 2016: W oder die Kindheitserinnerung. 2. Auflage. Zürich: diaphanes, 2016. S.25.

5 Burgelin, Claude: Georges Perec par C. Burgelin. 1. Auflage. Malesherbes: Seuil, 1988. S.5.

6 Perec, Georges: W oder die Kindheitserinnerung. 2. Auflage. Zürich: diaphanes, 2016. S.12.

7 Burgelin, Claude: Georges Perec par C. Burgelin.1. Auflage. Malesherbes: Seuil, 1988. S.5.

8 Miller, Anita : Zwischen Anamnese und Struktur. Bonn: Romanistischer Verlag, 1996. S.21.

9 Perec, Georges: W oder die Kindheitserinnerung. 2. Auflage. Zürich: diaphanes, 2016. S.38.

10 Bellos, David: A life in words. 1. Auflage. London: Harvill, 1993. S.329.

11 Miller, Anita: Zwischen Anamnese und Struktur. Bonn: Romanistischer Verlag, 1996. S.32.

12 Miller, Anita : Zwischen Anamnese und Struktur. Bonn. Romanistischer Verlag, 1996. S.32.

13 Miller, Anita : Zwischen Anamnese und Struktur. Bonn. Romanistischer Verlag, 1996. S.33f.

14 Burgelin, Claude: Georges Perec par C. Burgelin. Malesherbes: Seuil,1988. S.5.

15 Miller, Anita : Zwischen Anamnese und Struktur. Bonn: Romanistischer Verlag, 1996. S.33.

16 Burgelin, Claude: Georges Perec par C. Burgelin. Malesherbes: Seuil,1988. S.5.

17 Miller, Anita : Zwischen Anamnese und Struktur. 1. Auflage. Bonn: Romanistischer Verlag, 1996. S.15.

18 Miller, Anita : Zwischen Anamnese und Struktur. 1. Auflage. Bonn: Romanistischer Verlag, 1996. S.21.

19 Miller, Anita : Zwischen Anamnese und Struktur.1. Auflage. Bonn: Romanistischer Verlag, 1996. S.21.

20 Entretien und Alain Hervé : La règle du jeu, S. 11 in : Le Sauvage, 1978, S. 8-25.

21 Helmé, Eugen: In einem Netz gekreuzter Linien, 1. Auflage. Bremen: manholt, 1996. S.1.

22 Miller, Anita : Zwischen Anamnese und Struktur. 1. Auflage. Bonn: Romanistischer Verlag, 1996. S.29.

23 Oulipo, Atlas de littérature potentielle, 1. Auflage. Gallimard, 1981. S.55.

24 Miller, Anita : Zwischen Anamnese und Struktur. Bonn: Romanistischer Verlag, 1996. S.30.

25 Burgelin, Claude: Georges Perec par C. Burgelin. 1. Auflage. Malesherbes: Seuil,1988. S.141.

26 Miller, Anita : Zwischen Anamnese und Struktur. Bonn: Romanistischer Verlag, 1996. S.30.

27 Miller, Anita : Zwischen Anamnese und Struktur.Bonn: Romanistischer Verlag, 1996. S.29.

28 Miller, Anita : Zwischen Anamnese und Struktur. 1. Auflage. Bonn: Romanistischer Verlag, 1996. S.30.

29 Helmlé, Eugen: W oder die Kindheitserinnerung. 2. Auflage. Zürich: diaphanes, 2016. S.74.

30 Burgelin, Claude: Georges Perec par C. Burgelin. 1. Auflage. Malesherbes: Seuil, 1988. S.86.

31 Perec, Georges: W ou le souvenir d’enfance. 1. Auflage. L’imaginaire gallimard, 1975. Klappentext

32 Helmlé, Eugen: W oder die Kindheitserinnerung. 2. Auflage. Zürich: diaphanes, 2016. Klappentext.

33 Burgelin, Claude: Georges Perec par C. Burgelin. 1. Auflage. Malesherbes: Seuil, 1988. S.19.

34 Helmlé, Eugen: W oder die Kindheitserinnerung. 2. Auflage. Zürich: diaphanes, 2016. S.108.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Georges Perecs Kindheit am Beispiel "W ou le souvenir d’enfance" und "La Disparition"
Hochschule
Universität Trier
Note
2.0
Autor
Jahr
2017
Seiten
16
Katalognummer
V888575
ISBN (eBook)
9783346201027
ISBN (Buch)
9783346201034
Sprache
Deutsch
Schlagworte
beispiel, disparition, georges, kindheit, perecs
Arbeit zitieren
Ellen Bohl (Autor:in), 2017, Georges Perecs Kindheit am Beispiel "W ou le souvenir d’enfance" und "La Disparition", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/888575

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