Wasser- und Wärmeressourcen im Haushalt


Hausarbeit, 2007

13 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I Einleitung

II Hauptteil
2.1 Die Geschichte der Wasserversorgung
2.1.1 Von den Anfängen bis zum Mittelalter
2.1.2 Von der Neuzeit bis zur Moderne
2.2 Die Geschichte der Heizung
2.2.1 Von den Anfängen bis zum Mittelalter
2.2.2 Von der Neuzeit bis zur Moderne

III Fazit

IV Anhang
4.1 Literaturverzeichnis

I Einleitung

Was muss das nur für eine Zeit gewesen sein, als man noch für frisches Trinkwasser zum nächsten Brunnen oder Fluss laufen durfte oder für ein wenig Wärme Feuerholz hacken und anschließend in seinem Haus auf der Feuerstelle verbrennen musste?

Und auch wenn so mancher bei dieser Eingangsfrage an die Antike denkt, so war es das Mittelalter, das nämlich im Gegensatz zur Antike weder Wasser- bzw. Abwasserleitungen, noch ein anderes Heizungssystem als die Feuerstelle kannte.

Denn mit dem Untergang Roms und dem Beginn einer neuen geschichtlichen Epoche geriet viel Wissen in Vergessenheit und wurde erst im Laufe vieler Jahrhunderte wiederentdeckt.

Aber erst die letzten zwei Jahrhunderte brachten dann die Entdeckungen und Erfindungen, die nicht nur unseren Alltag erleichterten, sondern auch unserer Gesundheit zu Gute kamen.

Um heutzutage sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn zu erhalten oder unsere Wohnung auf die gewünschte Raumtemperatur zu beheizen, betätigen wir nur noch ein paar Schalter.

Unsere Abwässer werden durch hochkomplizierte Wasserfiltersysteme gereinigt und während wir den Luxus des Leitungswassers im Haushalt gar nicht mehr wahrnehmen, sind im Gegensatz zur Wärme die Heizungssysteme schon lange aus der Wohnung verbannt worden.

Ziel dieser Arbeit ist es, einen kleinen Überblick über die Wärme- und Wasserressourcen im Haushalt zu geben. Dabei liegt das Hauptaugenmerk allerdings weder auf technischen Daten, noch auf kontinentalen oder kulturellen Unterschieden, sondern vielmehr auf der europäischen Geschichte der Trinkwasserversorgung und der Wärmeversorgung, wie auch auf möglichen Zukunftsperspektiven.

Ebenfalls möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass sich diese Hausarbeit an der zuvor im Seminar gehaltenen Präsentation orientiert, die als Anhang dieser Hausarbeit beigefügt wurde, und ich daher nicht den Anspruch der Vollständigkeit erhebe, zumal dies wohl schon aufgrund der Fülle der Daten dieser beiden großen Themenkomplexe unmöglich wäre.

Alle folgenden Jahresangaben sind - wenn nicht anders bestimmt - nach Christus.

II Hauptteil

2.1 Die Geschichte der Wasserversorgung

2.1.1 Von den Anfängen bis zum Mittelalter

Die Geschichte der Trinkwasserversorgung eines Haushaltes beginnt um etwa 1300 v.Chr. in der Hochkultur, die für ihre architektonischen Meisterleistungen bekannt geworden ist und angeblich unter dem Herrscher, der wohl wie kein anderer Pharao so viele Bauten in Auftrag gab.1 Die Rede ist natürlich von Ägypten und dem Pharao Ramses II., der anscheinend den ältesten Überlieferungen nach die erste Wasserleitung in seinen Königspalast verlegen ließ.2

Somit besaß Ramses II. den ersten privaten Haushalt in der uns überlieferten Geschichte, der sozusagen über einen Wasseranschluss verfügte.

Aber auch der babylonische König Nebukadnezar II.(605 -562 v. Chr.) muss an dieser Stelle mit seinem wohl ebenso berühmten, wie auch legendären Bauwerk „Die Hängenden Gärten der Semiramis in Babylon“ erwähnt werden. Denn dieses um etwa 600 v.Chr. errichtete Bauwerk, wenn es jemals so existiert hat, wie es die antiken Geschichtsschreiber tradiert haben, muss für damalige Zeiten eine nicht nur ingenieurtechnische Meisterleistung gewesen sein, sondern auch ein „[...] ausgefeiltes hydraulisches System zur Wasserversorgung [...]“beinhaltetet haben,3 welches dem Terrassengarten sogar die Bezeichnung als eines der sieben antiken Weltwunder bescherte. Zwar gibt es reichlich Theorien über dieses System, aber die Verbreitetste ist wohl die, dass das Wasser in Krügen „Mit einer Art Förderband [...] zur obersten Plattform transportiert [...] und von da aus in ein feines Netz von Röhren oder Kanälen gespeist [...]“ wurde.4

Da die älteste Überlieferung einer Liste der Weltwunder auf den griechischen Geschichtsschreiber Herodot (etwa 450 v. Chr.) zurückgeht, kann man durchaus vermuten, dass dieses hydraulische System nicht nur im Mittelmeerraum bekannt wurde, sondern auch zahlreiche Nachahmer fand.

Die Anzahl der Völker, die sich mit Hilfe von Wasserleitungen ihre Trinkwasserversorgung sicherten, nahm im Lauf der Jahrhunderte natürlich immer weiter zu, bis ein Stadtstaat Namens Rom den Wasserleitungen bzw. den sogenannten Aquädukten (lat. aqua = Wasser + lat. ductus = Führung, Leitung) eine ganz andere Größendimension verlieh. Zwar bestanden die Wasserleitungen der Römer zum Teil auch aus Holz, Blei oder Leder, aber die bekanntesten und für uns romtypischen Aquädukte wurden die Steinkanäle, die oft auf meterhohen Arkardenkonstruktionen, also auf gewölbten Bogenstellungen geführt wurden.

1 vgl. Lingen, Helmut: Auf den Spuren versunkener Reiche. Glanz und Rätsel großer Kulturen, Köln 2005, S. 279
2 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserleitung: Wasserleitung, 22. Juni 2007
3, 4 http://www.kristian-buesch.de/seven_wonders_of_the_world/semiramis.htm: Die sieben Weltwunder der

Antike. Babylon, 22. Juni 2007

Die erste Wasserleitung, die „aqua Appia“, wurde um 312 v. Chr. erbaut, besaß eine

beeindruckende Gesamtlänge von 17,6 km und funktionierte wie alle Folgenden nach dem Prinzip

des Gefälles.5 Doch im Vergleich zur „aqua Marcia“ war ihre Länge wohl eher bescheiden, denn diese um 140 v. Chr. fertiggestellte Wasserleitung maß unglaubliche 91,2 km.6

Diese Längen und die Tatsache, dass die römische Ingenieure den Aquädukten durch hohe Pfeiler zusätzliche Höhe verliehen um sowohl dem Wasserraub, als auch Vergiftungen vorzubeugen, lassen erahnen, für wie wichtig die Römer ihre Wasserversorgung erachteten.7 An der Stelle sollte wohl auch erwähnt werden, dass in der Kaiserzeit sogar ein Amt eingeführt wurde, deren Beamter, der sogenannte „curator aquarum“ (Wächter des Wassers), ausschließlich die optimale Wasserversorgung zu gewährleisten hatte.

Die aus den Bergen abgeleiteten Wassermengen wurden dann in einem städtischem Reservoir gespeichert und an Brunnen, Badeanstalten, öffentliche Toiletten und an private Hausanschlüsse geleitet, wobei sich natürlich nur Wohlhabende einen solchen Wasseranschluss leisten konnten.

Glaubt man jedoch der Behauptung, dass pro Tag etwa „1.080.000 Kubikmeter Wasser“ in die römische Hauptstadt hineinflossen,8 so wird einem verständlich, dass eine dermaßen große Wassermenge auch wieder geordnet aus der Stadt abgeleitet werden musste. Zwar hatten auch die Ägypter und andere Mittelmeerkulturen schon lange vor den Römern sowohl ober-, als auch unterirdische Abwasseranlagen entworfen und gebaut, doch erst die Römer perfektionierten diese Abwasserentsorgung in Form der „Maxima Cloaxca“ (lat. cloaca = Entwässerungskanal, lat. maxima = die Beste, die Größte). Dieser um etwa 500 v.Chr. gebaute Abwasserkanal leitete die Abwässer der Stadt einfach aufgrund eines Gefälles in Richtung des Tibers ab und wurde allein durch Überschusswasser gereinigt. Da es jedoch nicht jeden Tag regnete, kann man sich durchaus vorstellen, wie es im prächtigen Rom gestunken haben muss.

Doch der Stadtstaat Rom währte wie die Geschichte zeigt nicht ewig. Als das römische Weltreich ab etwa 300 n.Chr. allmählich auseinanderbrach, zerfielen auch die römischen Bauwerke wie Brücken und Aquädukte oder wurden ähnlich wie das Colosseum einfach „ausgeschlachtet“, da das Wissen um den Bau, die Wartung und die Reparatur dieser Bauwerke schlichtweg mit der Zeit verloren gegangen war. Und so ist es nicht verwunderlich, dass das Mittelalter eher einen Rückschritt in der Trinkwasserversorgung darstellte, denn diese basierte nun wie schon zu Beginn der Antike auf Grundwasser (z.B. Ziehbrunnen), natürlichen Gewässern und Quellwasserleitungen.

5, 6 http://www.leibniz-gymnasium.de/upload/projekte/alltag_rom/wasser/fwasser.html: Wassernutzung im alten

Rom, 16. Juli 2007

7 vgl. Krüger, Hans-Werner: Trinkwasser. Ein Lebensmittel in Gefahr, Frankfurt/M. /Berlin/ Wien 1982, S. 16 ff

8 http://www.leibniz-gymnasium.de/upload/projekte/alltag_rom/wasser/verteilung.html, 16. Juli 2007

Norman Smith bezeichnet die folgenden Jahrhunderte sogar als die „Fünfzehn Jahrhunderte der Vernachlässigung“.9 Vermutlich gegen Mitte oder erst gegen Ende des Mittelalters kamen dann Bauingenieure doch wieder auf die Idee, Wasser mit ausgehöhlten Baumstämmen, den sogenannten Pipen (lat. pipa = Röhre) zu transportieren.10 Auch wenn diese Holzrohre gerne als neues mittelalterliches Wassertransportsystem angesehen werden, so war dies meiner Meinung nach vielmehr die Wiederentdeckung der antiken Wasserleitungen.

Da das Wissen um die hygienische Bedeutung des Wassers weitgehend verloren war und die mittelalterlichen Städte im Gegensatz zu vielen antiken Städten keine geordnete Abwasserentsorgung aufwiesen, landete jeglicher Abfall und Unrat direkt auf den Straßen. Abgesehen von dem wohl fürchterlichen Gestank bot eine solche Stadt natürlich den perfekten Nährboden für Ratten, Ungeziefer, Keime und Krankheitserreger und lassen die mittelalterlichen Pestepidemien, denen schätzungsweise „[...] etwa 20 bis 25 Millionen Menschen, [also] rund ein Drittel der damaligen Bevölkerung Europas,“ zum Opfer fielen wohl in einem ganz anderem Licht erscheinen.11

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Wasser- und Wärmeressourcen im Haushalt
Hochschule
Technische Universität Berlin  (Fakultät I Geisteswissenschaften)
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
13
Katalognummer
V88238
ISBN (eBook)
9783638019422
ISBN (Buch)
9783638920544
Dateigröße
459 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wasser-, Wärmeressourcen, Haushalt
Arbeit zitieren
André Miething (Autor:in), 2007, Wasser- und Wärmeressourcen im Haushalt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88238

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