Circuit-Training - Umsetzung in der Schule im Bereich Kraftausdauer


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

23 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Geschichte und Entwicklung des Circuit-Trainings
2.1 Definition
2.2 Entstehung des Circuit-Trainings

3. Trainingstheoretische Grundlagen der Kraftausdauer
3.1 Struktur der Kraftfähigkeiten
3.2 Definition der Kraftausdauer
3.3 Das Training der Kraftausdauer
3.4 Ist die Organisationsform des Circuit-Training zur Kraftausdauerschulung geeignet?

4. Organisationsform eines „Circuit-Trainings“
4.1 Kraftausdauerschulung im Bildungsplan
4.2 Didaktische Aspekte eines „Circuit-Trainings“
4.3 Methodische Aspekte eines „Circuit-Trainings“

5. Modellvorschlag eines Kraftausdauercircuits

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Fett, Faul und Krank“, „Macht Bewegungsmangel dumm?“, „Keiner weiß, wie gesund Kinder wirklich sind“ oder „Kinder sind immer schlapper“; solche oder ähnliche Überschriften waren in letzter Zeit vermehrt in Deutschlands Zeitungen zu finden. Doch woher kommt das?

Im Rahmen einer deutschlandweiten Studie haben Prof. Bös und Prof. Woll herausgefunden, dass die motorische Leistungsfähigkeit von Kindern in den letzten 20 Jahren um etwa 10% abgenommen hat. Als Hauptursachen für diesen Trend wurden der Verlust der Straßenkindheit, die Verinselung der kindlichen Lebenswelt, die Institutionalisierung und Verhäuslichung der Kindheit sowie die Mediatisierung der Erfahrungswelt ausgemacht. Es wurde beispielsweise herausgefunden das Kinder durchschnittlich am Tag 9 Stunden liegen, 9 Stunden sitzen und 5 Stunden stehen, wovon jedoch nur eine Stunde auf tatsächliche Bewegung bzw. Sport entfällt.

Vor diesem Hintergrund sollte der Sportunterricht in der Schule einen höheren Stellenwert erhalten, vor allem da der Schulsport eine wichtige Besonderheit aufweist. Der Sport in der Schule ist für alle schulpflichtigen Kinder, d.h. alle Schulkinder nehmen an den Sportstunden teil, müssen Sport machen. Nur mit der Teilnahme ist es jedoch nicht getan. Die Lehrer müssen diese Chance nutzen und sowohl inhaltlich wie auch organisatorisch ihre Stunden nutzen um das größte mögliche Bewegungsergebnis bei den Kindern zu erzielen.

In diesem Zusammenhang ist diese Seminararbeit zu sehen, in der das Circuit-Training als effektive Organisationsform für das Training in der Schule vorgestellt werden soll. Des Weiteren soll das Trainings der Kraftausdauer vorgestellt werden, da man von einer verbesserten Kraftausdauerfähigkeit viele positive gesundheitsrelevante Aspekte erwarten kann. Dazu gehören zum Beispiel präventive Wirkungen gegen Osteoporose, Arthrose, Haltungsschwächen und muskuläre Dysbalancen, sowie auch eine Figurformung, eine Verringerung des Körperfettanteils und eine Profilierung der Muskulatur. Ebenso erzielt man durch ein Kraftausdauertraining eine Leistungssteigerung des Faktors Kraft und damit verbunden eine allgemeine Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit (vgl. Buskies et al., 1996, S.170).

Im letzten Kapitel der Seminararbeit wird dann ein Circuit-Training vorgestellt, der als praktisches Beispiel für ein Training der Kraftausdauer in der Schule dienen könnte.

2. Geschichte und Entwicklung des Circuit-Trainings

2.1 Definition

Röthig definiert Circuit-Training im Jahre 2003 folgendermaßen:

„Form der Trainingsorganisation, bei der die Trainierenden einzelne Stationen in vorgegebener Reihenfolge durchlaufen.“

Diese recht einfache Darstellung wird im Folgenden umfassend beleuchtet und zeigt auf, was hinter dieser recht simpel klingenden Definition steckt.

2.2 Entstehung des Circuit-Trainings

Die Engländer Morgan und Adamson entwickelten 1952, in Anlehnung an dass in Mode gekommene „body-building-systems“, ein Trainingsprogramm zum trainieren von Kraft als auch Ausdauer. Ihrem Programm nach wurde ein „Circuit“ in einem Durchgang absolviert.

Die Entwicklung in Deutschland erfolgte als so genanntes „Kreistraining“, einer weitreichend modifizierten Form, die sowohl als Trainingsmethode als auch als Organisationsform betrachtet werden kann. Der Leistungsgedanke Morgans und Adamsons wich bei der „uns“ bekannten Form immer mehr und es entwickelte sich ein Kreistraining, welches die Gesundheit und den Gesundheitssport immer weiter in den Fokus nahm.

In der Zwischenzeit wird Kreistraining vermehrt zur Schulung von Kraftausdauer im Gesundheitssport, aber auch im Schulbereich eingesetzt. Klee beschreibt in seinem 2002 erschienen Buch zum „Circuit-Training durchweg Übungen, die wir in der Trainingslehre als „funktionelle“ Übungen betiteln würden, was nochmals Beleg dafür ist, dass in Deutschland „Circuit-Training“ hauptsächlich im Bereich des Gesundheitssports anzufinden ist. Was auch unser später ausgeführtes Beispiel eines „Circuits“, wie er in der Schule durchgeführt werden könnte, belegt.

3. Trainingstheoretische Grundlagen der Kraftausdauer

3.1 Struktur der Kraftfähigkeiten

Um ein effektives Krafttraining zu gestalten ist es unumgänglich sich über die Erscheinungsformen der Kraft Klarheit zu verschaffen. Hierzu zählt sich über Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede der Kraftfähigkeiten Gedanken zu machen, da sich nur daraus entsprechende Trainingsmittel und Trainingsmethoden ableiten lassen. Ebenso muss man die Komponenten der Kraft identifizieren und die Einflussfaktoren auf die Kraftfähigkeiten herausarbeiten.

Die einzelnen Kraftfähigkeiten können dabei nach dem „äußerlichen Erscheinungsbild des Kraftverhaltens“ beschrieben werden, z.B. bei der Unterscheidung in statische oder dynamische Kraft. Es ist auch eine „Klassifizierung nach Bewegungsfertigkeiten“ denkbar, wodurch man zu Begriffen wie Zug- oder Sprungkraft gelangt. Diese Einteilungen der Kraft bergen jedoch die Nachteile in sich, dass sie die „Differenzierung zwischen vorrangig konditionellen und koordinativen Einflüssen erschweren“ und die verschiedenen „morphologischen und physiologischen Einflussgrößen“ unberücksichtigt lassen. Aus diesen beiden Gründen hat sich die in der Trainingspraxis übliche Einteilung der Kraftfähigkeiten in Maximalkraft, Schnellkraft und Kraftausdauer bewährt.

Betrachtet man die drei Kategorien jedoch genauer, stellt man fest, dass die Maximalkraft als Basisfertigkeit der Schnellkraft und der Kraftausdauer angesehen werden muss, d.h. die Maximalkraftfähigkeit hat Einfluss auf die Schnellkraft- und die Kraftausdauerfähigkeit, während dies umgekehrt nicht der Fall ist (vgl. Schmidtbleicher & Güllich, 1999, S.223 - 224).

3.2 Definition der Kraftausdauer

Nach Schmidtbleicher versteht man unter Kraftausdauer „die Fähigkeit bei einer bestimmten Wiederholungszahl von Kraftstößen innerhalb eines definierten Zeitraumes die Verringerung der Kraftstoßhöhen möglichst gering zu halten“ (Martin et al., 2001, S.109). Um in diesem Zusammenhang zwischen aeroben Ausdauerbelastungen und überwiegend anaeroben Kraftausdauerleistungen zu unterscheiden, spricht man erst ab einer Kraftstoßhöhe von mindestens 30 % der Maximalkraft von einer Kraftausdauerbelastungen (vgl. Hohmann et al., 2003, S. 84).

Sieht man sich nun die Definition von Kraftausdauer etwas genauer an, erkennt man sofort, dass sich diese Fähigkeit aus zwei Komponenten zusammensetzt. Die Bewältigung der Kraftstöße bzw. die „Größe der Einzelkraftstöße“ könnte man als die erste Komponente ansehen, die Dauer der Lastbewältigung bzw. der Ermüdungsresistenz als die Zweite. Die erste Komponente wird von der Basisfähigkeit Maximalkraft bestimmt, d.h. der Einfluss der Maximalkraft wird bei einer Kraftausdauerleistung umso größer, je näher die zu bewältigende Last am Kraftmaximum liegt. Untersuchen von Zaciorskij et al. haben in diesem Zusammenhang gezeigt, dass Steigerungen der Kraftausdauer ab einer zu bewältigenden Last von 80% des Kraftmaximums überhaupt nur über Steigerungen der Maximalkraft erzielbar sind. Bei der Komponente der Ermüdungsresistenz muss man nochmals zwischen Belastungen bis 10 Sekunden und Belastungen unterscheiden, die länger als 10 Sekunden andauern.

[...]

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Circuit-Training - Umsetzung in der Schule im Bereich Kraftausdauer
Hochschule
Universität Karlsruhe (TH)  (Institut für Sport und Sportwissenschaft)
Veranstaltung
Hauptseminar Biomechanik
Note
2,0
Autoren
Jahr
2007
Seiten
23
Katalognummer
V87453
ISBN (eBook)
9783638029452
ISBN (Buch)
9783638930512
Dateigröße
1059 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Circuit-Training, Umsetzung, Schule, Bereich, Kraftausdauer, Hauptseminar, Biomechanik
Arbeit zitieren
Tobias Müller (Autor:in)Jörg Sauer (Autor:in), 2007, Circuit-Training - Umsetzung in der Schule im Bereich Kraftausdauer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87453

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