Thomas Mann und die amerikanische Literatur mit besonderer Berücksichtigung des Werks von Walt Whitman


Magisterarbeit, 2001

83 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

TEIL A: THOMAS MANN UND DIE AMERIKANISCHE LITERATUR
1. EINLEITUNG
1.1 Die Literatur der USA: Für Thomas Mann nur eine Fußnote der
Weltliteratur?
1.2 Schwerpunkte und Aufbau der Arbeit
2. EDGAR ALLAN POE
3. THOMAS MANN UND DIE AMERIKANISCHE LITERATUR DES 20. JAHRHUNDERTS
3.1 Upton Sinclair und Sinclair Lewis
3.2 Hemingway und die junge Generation
4. THOMAS MANNS REZEPTION ÄLTERER US-LITERATUR
4.1 American Renaissance
4.2 Ralph Waldo Emerson
5. RESÜMEE TEIL A

TEIL B: THOMAS MANN UND WALT WHITMAN
1. EINLEITUNG
1.1 Interessenhorizont
1.2 Der Mythos Walt Whitman
1.3 Die deutschsprachige Whitmanrezeption ( 1900-1933 )
2. VON DEUTSCHER REPUBLIK
2.1 Für Dich O Demokratie
2.2 Demokratie und Humanität
2.3 Whitmans Werk in „Von Deutscher Republik“
2.3.1 DEMOKRATISCHE AUSBLICKE
2.3.1.1 Whitman und Novalis
2.3.1.2 Whitman und Goethe
2.3.1.3 Whitman und Nieztsche
2.3.2 DIE LYRIK WALT WHITMANS IN
„VON DEUTSCHER REPUBLIK“
2.3.2.1 Homoerotik und Staat
2.3.2.2 Die Überwindung des Todes
2.4 AUSSTRAHLUNGEN IN DEN ZAUBERBERG
3. THOMAS MANNS WEG ZU WALT WHITMAN
3.1 Vor dem Wendepunkt
3.2 Erste Zeugnisse
3.3 Hans Reisiger
4. THOMAS MANNS WHITMANREZEPTION 1925-1955
4.1 Deutschland und Amerika
4.2 Amerikareisen und Exil
4.3 Die letzten Jahre
5. RESÜMEE TEIL B
6. ZUSAMMENFASSUNG
7. LITERATURVERZEICHNIS

TEIL A: THOMAS MANN UND DIE AMERIKANISCHE LITERATUR

1. EINLEITUNG

1.1 DIE LITERATUR DER USA: FÜR THOMAS MANN NUR EINE

FUSSNOTE DER WELTLITERATUR?

Das schriftstellerische Werk Thomas Manns wird begleitet von zahlreichen Essays, Reden und Gelegenheitsschriften zur deutschen und internationalen Literatur. Der deutschen, russischen, skandinavischen und französischen Literatur hat der Autor längere Abhandlungen gewidmet und diese teilweise mit programmatischen Titeln wie etwa Goethe und Tolstoi oder Dostojewski – mit Maßen versehen.

Nach Titeln, die eine direkte Auseinandersetzung mit einem amerikanischen Schriftsteller ankündigen, sucht man vergebens. Zudem gilt Thomas Mann bis heute als zutiefst europäischer Künstler, der seine bedeutendsten Bildungserlebnisse stets auf Schopenhauer, Nietzsche und Wagner zurückführte.[1] Dennoch weist Thomas Mann 1939 in einer Rede vor dem amerikanischen Schriftstellerkongreß seine profunde Kenntnis der amerikanischen Literatur nach und zählt einige Autoren und Werke auf, die ihn nachhaltig beeindruckt haben:

„Die monumentale Dichtung Walt Whitmans, ein wahrer Vulkanausbruch demokratischen Idealismus und Enthusiasmus; Emersons Essays, gleicherweise meisterhaft in ihren sittlichen und künstlerischen Werten; die psychologischen und überempfindlichen Abenteuer Edgar Allen Poe´s; die großen Leistungen des amerikanischen Geistes auf dem Gebiet des Gesellschaftsromans, deren Symbole Namen wie Theodore Dreiser, Sinclair Lewis, Upton Sinclair, Ernest Hemingway und John Dos Passos sind: alles dies gehört zum Kulturbesitz der Menschheit und zu meiner eigenen geistigen Vergangenheit; es half mir in der Tat, den Weg zu meiner persönlichen Arbeit zu finden.“[2]

Daß die Werke zumindest einiger dieser Autoren tatsächlich zur persönlichen und literarischen Entwicklung Thomas Manns beigetragen haben und obiges Bekenntnis nicht etwa nur der Höflichkeit seinem Gastland gegenüber geschuldet war, möchte ich in dieser Arbeit nachweisen.

1.2 SCHWERPUNKTE UND AUFBAU DER ARBEIT

Betrachtet man die verschiedenen Quellen, die Auskunft geben über Thomas Manns Verhältnis zur US-Literatur, so fällt auf, daß es zwar – wie in der Einleitung bereits erwähnt – keine großen programmatischen Aufsätze über diesen Themenbereich gibt, dafür aber viele kleinere Befunde und Hinweise, die über das gesamte Werk Thomas Manns verstreut sind. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang, daß sich seine Beschäftigung mit der amerikanischen Literatur nicht nur im Tagebuch, im Briefwechsel und in essayistischen Abhandlungen niedergeschlagen hat, sondern auch im literarischen Werk nachweisbar ist.

Der einzige längere Text Thomas Manns, der vielleicht am ehesten als eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit einem US-Autor, nämlich Walt Whitman, zu werten ist, ist die Rede Von deutscher Republik. Walt Whitman ist dann auch der stärkste Einfluß amerikanischer Provenienz auf Thomas Mann, weil er als einziger US-Autor direkt für Manns demokratische Entwicklung und auch für sein Ringen um die eigene ( homo- ) sexuelle Identität bedeutsam wird.

Die Arbeit gliedert sich deshalb in einen kürzeren, allgemeinen Teil, in dem ich mich mit Thomas Manns Äußerungen zu verschiedenen US-Autoren beschäftige, und in einen längeren Teil, in dem ich den Einfluß Walt Whitmans auf Leben und Werk Thomas Manns genauer untersuche.

Der allgemeine Teil der Arbeit beginnt mit einer Analyse der frühesten und gleichzeitig neben Whitman auch beständigsten Wirkung eines amerikanischen Schriftstellers auf Thomas Mann, nämlich Edgar Allan Poe. In den folgenden Kapiteln untersuche ich zunächst Thomas Manns Stellungnahmen zu den zeitgenössischen US-Autoren seiner Zeit, anschließend gehe ich auf seine Rezeption älterer US-Literatur ein.

2. EDGAR ALLAN POE

Die erste Spur, die ein amerikanischer Autor im Werk Thomas Manns hinterlassen hat, ist zugleich eine der offensichtlichsten. Im elften Teil der Buddenbrooks schildert Mann einen Schultag im Leben des kleinen Hanno und seines Freundes Kai Graf von Mölln, der die Unterrichtsstunden damit verbringt, heimlich Edgar Allan Poes Der Fall des Hauses Usher zu lesen.[3]

Der wahnsinnige und todgeweihte Roderick Usher wird von Thomas Mann als Identifikationsfigur für Hanno und Kai in den Roman integriert. Die morbide Atmosphäre von Poes Kurzgeschichte charakterisiert wie Kai und Hanno ihre Umwelt erleben, die nur an der Oberfläche als geordneter Schulalltag erscheint, hinter dem sich für die beiden Jungen aber die grotesken Erscheinungen des persönlichen und gesellschaftlichen Verfalls auftun.

Der Amerikanist Heinz Galinsky hat darauf hingewiesen, wie subtil Thomas Mann Aspekte aus Poes Kurzgeschichte in das Schulkapitel verwoben hat. Außerdem macht Galinsky darauf aufmerksam, wie augenfällig sich die Parallele zwischen dem Untertitel des Buddenbrook-Romans Verfall einer Familie und dem Titel der Poeschen Kurzgeschichte Der Fall des Hauses von Usher ausnimmt:[4]

„Mann´s skill in interweaving the Usher story with his narrative of a morning of young Lübeckers in high school excels in letting Kai´s absorption in ‚The Fall of the House of Usher“ reverberate in spontaneous outbursts. (...) Passing by an old teacher in the schoolyard, Kai has a special greeting for him: ‚Guten Morgen, du Leiche.‘ Kai´s excuse for the feigned abscence of sa classmate runs ‚Leider dem Wahnsinn verfallen.‘ In this way the field of death metaphors is rounded out. At the same time the motif of Usher´s madness is transferred to a setting of schoolboyish humor.“[5]

Darüber hinaus ist Roderick Usher ein Künstler, der Verse schreibt, malt und komponiert: „Roderick combines the musical and the literary interests, which Mann attributes to one person each, i.e. Hanno and Kai.“[6]

Roderick Usher als Künstlerfigur paßt nicht nur in die Charakterisierung der beiden Jungen, sondern entspricht auch weitgehend Thomas Manns pessimistischer Auffassung vom Künstlerdasein, das untrennbar mit Krankheit und Tod verbunden ist und „zum Abgrunde tendiert.“[7]

Die Idee, Edgar Allan Poe in den Buddenbrooks zu verarbeiten, findet sich zunächst noch recht vage ausgedrückt im Notizbuch von 1897, dort hält Thomas Mann fest, daß Hanno und auch Christian Buddenbrook Poe lesen sollen.[8] Thomas Manns eigene Poe-Lektüre muß demnach vor 1897 stattgefunden haben. Poe beeinflußt Thomas Mann um die Jahrhundertwende nicht nur beim Schreiben des Schulkapitels in den Buddenbrooks. Auch in der um 1901 entstandenen Novelle Tristan hat der Einfluß Edgar Allan Poes seine Spuren hinterlassen, wie sich Thomas Mann bei der erneuten Poe-Lektüre über dreißig Jahre später erinnert:

„Las im Garten nach vielen Jahren wieder einmal den ‚Fall des Hauses Usher‘, der zu meinen frühsten Eindruckstraditionen gehört. Hanno B. zitiert ihn, und es fielen mir Einzelheiten auf, die ich nachgeahmt habe: Das Hindurchgehen der Lady im Hintergrunde des Zimmers ist das der Pastorin Höhlenrauch in ‚Tristan‘.“[9]

Diese Erinnerung vom September 1933 ist Teil eines wieder erstarkenden Interesses an den Werken Poes, nachdem zwischen der Jahrhundertwende und den dreißiger Jahren keine Quellen vorliegen, die Manns Beschäftigung mit dem Amerikaner belegen. Außerdem bekennt Mann im obigem Zitat ja selbst, daß er über viele Jahre Poe nicht mehr gelesen hat. Im Februar 1933 war er in seiner Rede Leiden und Größe Richard Wagners kurz auf Poe und Baudelaire eingegangen[10], doch erst im August und im September 1933 vermerkt Thomas Mann die erneute regelmäßige Lektüre Poes im Tagebuch.

Ausgangspunkt ist die Feststellung „Lust, Poe wieder zu lesen“[11] vom 7.08.33, der offensichtlich eine Buchbestellung folgte, denn am dreißigsten August schreibt Mann:

„Von Fischer kamen bestellte Bücher: Don Quixote und die schöne, sechsbändige Poe-Ausgabe des Propyläen-Verlages. Ich suchte die scharfsinnig-phantastische Geschichte von der ‚Sphinx‘ und las sie K. und ihrer Cousine vor. Las dann für mich Weiteres.“[12]

Die Lektüre paßt Thomas Mann seiner eigenen literarischen Arbeit an, denn drei Tage später heißt es im Tagebuch:

„Las abends ‚William Wilson‘. Die Poe-Lektüre paßt besser zu der vorgesehenen Faust-Novelle, als zum Joseph, für den ich den Don Quixote lesen will.“[13]

Die Faust-Novelle sollte zwar erst in den vierziger Jahren als Roman verwirklicht werden, doch es leuchtet unmittelbar ein, daß die düsteren Kurzgeschichten Poes, in denen es – wie in der Doppelgängergeschichte William Wilson – nicht selten um die schizophrenen Abgründe der menschlichen Seele geht, sehr gut mit dem Teufelspakt-Motiv im Doktor Faustus harmonieren. Thomas Mann jedenfalls notiert auch noch im September zweimal die abendliche Lektüre von Poes Kurzgeschichten.[14]

In den kommenden Jahren liest Mann immer wieder sporadisch in den Werken des amerikanischen Schriftstellers: Am 2.07.39 erinnert ihn eine Erzählung Robert Louis Stevensons an Poe, und während einer inneramerikanischen Reise in der Exilzeit liest er im Oktober 1941 Poes phantastische Reise-Romane.[15]

Eine besondere Konstellation innerhalb Thomas Manns Lektüre findet sich im Tagebucheintrag vom 7.09.41: „Nach Beendigung von Dostojewskys ‚Werdejahren‘ lese vor dem Einschlafen Unvertrauteres von Poe.“[16] Dostojewski und Poe sind es auch, die er einige Jahre später kritisch gegeneinander stellt, wenn auch nur anhand zweier Kurzgeschichten.

1946 schreibt Thomas Mann eine Einleitung für die amerikanische Übersetzung der Erzählungen Dostojewskis, in der er auf die Erzählung Der Doppelgänger des russischen Dichters zu sprechen kommt, um gleich darauf anzumerken, daß er eine motivisch verwandte Kurzgeschichte Poes für gelungener hält:

„(...) keinesfalls hat er E. A. Poe´s ‚William Wilson‘ damit übertroffen , der dasselbe ur-romantische Motiv auf eine moralisch tiefere, das Klinische im Dichterischen reiner auflösende Weise behandelt.“[17]

Im Tagebuch vermerkt Thomas Mann drei Jahre später die erneute Lektüre der Doppelgängergeschichte mit den Worten: „Las ‚William Wilson‘ zu Ende mit Beifall.“[18]

Thomas Manns Beschäftigung mit dem Werk Edgar Allan Poes, vor allem mit den Kurzgeschichten des Amerikaners, verläuft schubweise über mehrere Jahrzehnte seines Lebens. Die erste Lektüre muß noch im 19. Jahrhundert stattgefunden haben, was anhand der erörterten Spuren im frühen literarischen Werk Manns nachweisbar ist. Eine zweite Welle des Interesses stellt sich um 1933 ein, als er sich die sechsbändige Poe-Ausgabe besorgt und seine früheren Leseerlebnisse auffrischt. In den frühen vierziger Jahren schließlich liest Mann Poe erneut im amerikanischen Exil, und 1949 finden sich im Tagebuch zwischen Januar und Oktober erneut drei Einträge, die seine Poe-Lektüre belegen.[19]

Auch die letzten Hinweise im Tagebuch lassen darauf schließen, daß sich Thomas Mann von der erneuten Poe-Lektüre eine - leider im dunkeln bleibende – mehr oder weniger konkrete Wirkung versprach: Am 23.09.49 notiert Mann im Tagebuch, daß er nun abends wieder Poe lese[20], eine Woche später jedoch stellt er am 30.09.49 fest: „Die Poe-Lektüre doch nutzlos. Sollte wieder Tolstoi lesen.“[21] Die erhoffte Wirkung blieb also aus. Ob er sich von Poe eine stimulierende Wirkung auf die Arbeit an seinem Roman Der Erwählte, die ihn in diesen Wochen beschäftigte, versprach, läßt sich nur vermuten.[22]

Bemerkenswert bleibt aber vor allem der Einfluß, den Poe offensichtlich auf die literarische Produktion Manns zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte. Dabei läßt sich die frühe Poe-Rezeption Thomas Manns im Kaiserreich aber kaum auf ein allgemeines Interesse an amerikanischer Literatur zurückführen, denn Poe bleibt bis zur intensiven Whitman-Auseinandersetzung in den zwanziger Jahren zusammen mit Ralph Waldo Emerson der einzige US-Autor, der Manns Interesse wecken konnte.

Dies mag vor allem daran gelegen haben, daß die Ästhetik des Amerikaners in vielerlei Hinsicht derjenigen der Literarischen Dècadence und des Fin de Ciècle der Jahrhundertwende entspricht. Thomas Mann lobt das Werk Edgar Allan Poes zusammenfassend mit Charakterisierungen, die ebenso auf Teilbereiche der deutschsprachigen Literatur dieser Zeit bezogen sein könnten: So schätzt er an Poe etwa die „psychologischen und überempfindlichen Abenteuer“[23] und die „krankhafte Intensität“[24], alles Merkmale, die in Manns eigenem Werk innerhalb der Verfallsthematik, etwa in den Buddenbrooks oder im Tod in Venedig, eine Rolle spielen, die aber auch – bei allen Unterschieden in Themenwahl und Gestaltung – ebenso bei Arthur Schnitzler oder Hugo von Hofmannsthal virulent sind.

Der genuine amerikanische Hintergrund in Poes Kurzgeschichten, der sich vor allem in The Fall of the House of Usher durch die Verbindung der Verfallsthematik mit den Traditionen und der Geschichte der amerikanischen Südstaaten ausdrückt, schien für Manns Rezeption keine Rolle gespielt zu haben: „The regional roots of Poe´s art, the ‚Southern Gothic‘ and the world view it expressed, were of no interest to Mann either.“[25]

3. THOMAS MANN UND DIE US-LITERATUR DES 20. JAHRHUNDERTS

3.1 UPTON SONCLAIR UND SINCLAIR LEWIS

Eine Deutung amerikanischer Literatur vor ihrem eigenen kulturellen Hintergrund beginnt bei Thomas Mann erst in der Weimarer Republik. Seine später oft wiederholte Ansicht, daß der typische amerikanische Roman vor allem der sozialkritische Gesellschaftsroman sei[26], deutet sich bereits 1925 in einem Offenen Brief an die Deutsche Medizinische Wochenschrift an. Darin kritisiert Thomas Mann, daß man in einer Ausgabe der Wochenschrift seinen Roman Der Zauberberg als Tuberkuloseroman interpretiert habe, „als handele es sich um eine Art von medizinischem Gegenstück zu Upton Sinclairs Enthüllungsepos vom Chicagoer Schlachthof.“[27] Im folgenden betont Mann, daß Sozialkritik weder zu seinen Stärken noch zu seinen Passionen gehöre.[28]

Upton Sinclairs Roman The Jungle, in dem er die unwürdigen Arbeitsbedingungen litauischer Einwanderer in den Schlachthöfen Chicagos beschreibt, erschien 1906 in den USA und führte tatsächlich zu einer Gesetzesänderung, welche die katastrophalen Zustände in der fleischverarbeitenden Industrie verbessern sollte. Der bekennende Sozialist Sinclair befand sich damit in der amerikanischen Tradition des sogenannten muckcracking, einer journalistisch-naturalistischen Schreibweise, die bewußt auf die Veränderung gesellschaftlicher Zustände abzielte.[29]

Obwohl die beiden Generationsgenossen ( Sinclair wurde 1878 geboren ) also künstlerisch nicht viele Gemeinsamkeiten hatten, kam es in den dreißiger Jahren doch zu einem freundlichen Briefwechsel zwischen dem Deutschen und dem Amerikaner. Upton Sinclair deutet in seinen Nachträgen zu diesem Briefwechsel an, daß er den Manns später bei der Erlangung diverser Citizienship-Papers behilflich war.[30] Thomas Mann vermerkt in seinem ersten amerikanischen Exiljahr 1938 einen Besuch bei Sinclair in Pasadena.[31]

Mann las in den dreißiger Jahren einige der Lanny-Budd-Romane Sinclairs, die er aber eher wegen ihres journalistisch-dokumentarischen Werts schätzte als wegen ihrer künstlerischen Gestaltung:

„Abends gelesen in Upt. Sinclairs ‚Dragoons Teeth‘. Portrait des National-Sozialismus, grausig und von erstaunlicher Echtheit. Wie gut, daß doch alles niedergelegt ist. Aber werden Spätere es glauben, wenn schon die Heutigen es nicht tun. Vielleicht doch, weil sie weniger Interesse daran haben werden, es nicht zu glauben.“[32]

Ähnlich verhält es sich mit den Romanen des zehn Jahre jüngeren Sinclair Lewis ( 1885-1951 ). Lewis‘ Frau Dorothy Thompson war zwischen 1924 und 1934 Auslandskorrespondentin in Berlin, und über sie kam schließlich der Kontakt zu Lewis zustande. Während Thomas Mann 1925 noch nichts mit dem Namen des Schriftstellers anfangen kann[33], zählt er ihn vier Jahre später zusammen mit Upton Sinclair zu den aufklärerischsten Romanciers Amerikas: In seinem Vorwort zu Ludwig Levinsohns Roman Der Fall Herbert Crump bezeichnet Thomas Mann Upton Sinclair und Sinclair Lewis als Männer, die

„(...) es sich zur Aufgabe gestellt haben aus dem schönen, energischen und zivilisierten Kindervolk der Amerikaner erwachsene und reife Menschen von Kultur zu machen[34]

Da aus den Jahren zwischen 1922 und 1933 keine Tagebuchaufzeichnungen erhalten sind und die anderen Quellen keinen Hinweis auf die Lektüre von Sinclair Lewis‘ Romanen enthalten, kann aufgrund der Äußerung von 1929 nur vermutet werden, daß Mann sich in der Zwischenzeit näher mit ihm befaßt hat.

Während seiner Amerikareisen lernt Thomas Mann Lewis persönlich kennen und liest 1935 dessen Buch It can´t happen here, das sich mit der Gefahr eines heraufziehenden Faschismus in den USA beschäftigt, aber letztlich ein Erstarken faschistischer Tendenzen für wenig wahrscheinlich hält. Wie schon bei der Beurteilung von Upton Sinclairs Dragoons Teeth scheint Thomas Mann vor allem zu beeindrucken, daß sich der amerikanische Schriftsteller in dieses Thema überhaupt einfühlen kann:

„S. Lewis‘ politischer Roman amüsiert mich vor dem Einschlafen. Sein Gefühl für die blödsinnige Brutalität der Diktatur, wie sie heute möglich geworden, ist sehr intensiv.“[35]

In einem Interview von 1937 übernimmt er Sinclair Lewis‘ positive Einschätzung aus It can´t happen here, wenn er sagt:

„There ist the danger of Fascism everywhere, (...), but the United States is the healtiest of nations; here there is enough health to avoid Fascism.“[36]

3.2 HEMINGWAY UND DIE JUNGE GENERATION

Im selben Interview formuliert Thomas Mann erstmals eine generelle Charakterisierung der zeitgenössischen amerikanischen Literatur:

„The proletarian interests of young writers is most refreshing, (...), and the literature of protest, the novel of social criticism has made contemporary American literature the most dynamic literature of the entire world.“[37]

Diese Beurteilung des amerikanischen Romans läßt sich problemlos auf die gesellschaftskritischen Werke Upton Sinclairs und Sinclair Lewis‘ beziehen, aber Thomas Mann hat hier offenbar andere Autoren im Sinn, zumal der Nobelpreisträger Sinclair Lewis mit bald 52 Jahren und Upton Sinclair mit über 60 Jahren beim besten Willen nicht mehr zu den jungen Schriftstellern zu zählen sind. Im folgenden nennt Mann dann auch Dos Passos, Ernest Hemingway und Tom Wolfe als diejenigen Autoren, denen er gegenwärtig am meisten Bewunderung entgegenbringt.[38] Allerdings trifft auf die Werke dieser Autoren Thomas Manns Einschätzung des amerikanischen Romans als vorwiegend sozialkritischem Roman mit proletarischen Interessen weniger zu als auf die Bücher der älteren Autoren Upton Sinclair und Sinclair Lewis.

Wenn Thomas Mann in den kommenden Jahren nach amerikanischen Autoren gefragt wird, die er schätzt, so nennt er immer wieder Hemingway, Dos Passos und Wolfe, später stoßen noch William Faulkner und John Steinbeck dazu,[39] wobei er aber auch an seinem Diktum vom in erster Linie sozialen amerikanischen Roman festhält.[40]

Der erzählerischen Modernität wie sie in Hemingways sparsamer Diktion, in Faulkners verwirrenden Perspektivenwechseln und inneren Monologen oder Dos Passos‘ szenischer Montagetechnik zum Ausdruck kommt, begegnet Thomas Mann mit gemischten Gefühlen. In den Interviews, die er nach dem Krieg auf seinen Europareisen gibt, äußert er sich hierzu auch wesentlich kritischer als in den Interviews, die er der amerikanischen Presse gibt. Auf seiner ersten Europareise nach dem Krieg sagt er in einem Interview:

„Amerika ist eine intellektuelle Dependenz Europas. Wenn die Erzählkunst auch einige Schritte nach vorn getan hat, so hängt dies von gewissen Veränderungen und Entdeckungen Hemingways und Dos Passos‘ ab. Daß Theater steht noch unter dem Einfluß von Pirandello und Wedekind.“[41]

Drei Jahre später bekennt er, daß ihm Dos Passos‘ eigenartige Technik nicht liege und er die Schmucklosigkeit Norman Mailers vorziehe.[42] 1952 bescheinigt Mann den modernen US-Literaten zwar, „daß sie Menschen und Zustände in ihrem Land mit voller Wahrhaftigkeit darstellen“[43], doch mit dem, was er den modernen amerikanischen Stil nennt, konnte er offensichtlich wenig anfangen, er sah ihn sogar teilweise als retardierendes Element:

„Man kann jedenfalls von einem amerikanischen Stil sprechen. Hemingway ist vielleicht dessen typischster Repräsentant. Mit ihrem photographischen Dialog sind die Amerikaner noch im Naturalismus.“[44]

Aus heutiger Sicht muß man sagen, daß Thomas Mann mit dieser Einschätzung der scheinbar naturalistischen Dialogführung Hemingways aufgesessen ist, deren Knappheit und Alltäglichkeit aber gerade nicht den Zweck haben, einen im naturalistischen Sinne echten Dialog zu konstruieren, sondern vielmehr auf den doppelten Boden des Angedeuteten und Ungesagten zu verweisen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß er Hemingways kargen Stil dennoch sehr schätzte, was im folgenden noch genauer erörtert wird, und mit William Faulkners Werk weitaus größere Probleme hatte, was nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen sein dürften, daß Mann zumindest versuchte, beide Autoren im Originaltext zu lesen, was bei den kurzen Sätzen und dem beschränkten Vokabular, das Hemingway einsetzt, deutlich besser funktioniert haben muß als bei dem weitschweifigen, eloquenten Stil Faulkners. In einem Brief an Agnes E. Meyer schildert Thomas Mann 1954 dann auch seine Probleme bei der Lektüre von William Faulkners A Fable:

„Für einen Ausländer ist der Roman recht mühsam zu lesen, und ich sollte mich wundern, wenn nicht Amerikaner und Engländer auch ihre liebe Not damit hätten. Mir wirft man meine langen Sätze vor und findet meinen Stil ‚pompous‘ und ‚ponderous‘. Aber mein Gott, er ist ja noch ein graziöser Spitzentanz im Vergleich mit den überfüllten überlasteten, schleppenden und wenig durchsichtigen Perioden, die Faulkner diesem Werk aus irgendwelchen Gründen für angemessen gehalten hat.“[45]

Es sind vor allem der erzählerische Stil und die Techniken der modernen amerikanischen Literatur, die Thomas Mann mit vorsichtiger Skepsis betrachtet, sich aber mit scharfen Beurteilungen weitestgehend zurückhält. Inhaltlich reagiert er weitaus weniger kritisch, denn am Ende seiner Betrachtungen zu Faulkners Roman lobt er „des Dichters Liebe zum Menschen, sein Protest gegen den Militarismus und Krieg, sein Glaube an den endlichen Triumph der Güte.“[46]

Thomas Mann ist jedenfalls daran interessiert, sich die zeitgenössische Literatur der USA zu erschließen, wenngleich ihm die Lektüre teilweise doch große Mühe bereitet. Gleich nach ihrem Erscheinen 1943 liest er die Four Quartets von T.S. Eliot und berichtet Agnes E. Meyer:

„Ob ich diesen Gedichten sprachlich schon gewachsen bin und all ihrer Beziehungen werde habhaft werden können, ist eine andere Frage. Aber ich habe ihr erhebendes Urteil und weiss also, dass die Eroberung jede Anstrengung lohnt. (...). Übrigens kenne ich ihn als Essayisten (...), und es scheint, auch diese Gedichte haben einen stark intellektuellen oder besser: geistigen Einschlag. Ich glaube längst, dass Poesie und höhere Prosa einander immer näher kommen und in einander aufgehen werden.“[47]

So interessiert und tolerant Thomas Mann mit der modernen US-Literatur und deren Zielen umgeht, so kämpferisch reagiert er in den späten vierziger Jahren, wenn er bei amerikanischen Schriftstellern ideologische Vorurteile und politische Heuchelei zu entdecken glaubt. Als T.S. Eliot und andere Schriftsteller 1949 dem bekennenden Faschisten Ezra Pound den Bollingen-Preis für Lyrik zuerkennen, notiert er im Tagebuch:

„Eliot, Auden etc. erteilen Ezra Pound den Bollingen-Preis für Poetry. Verteidigen ihre Objektivität, - die wohl nicht standgehalten hätte, wenn Pound, satt Faschist zu sein, Kommunist wäre. Es ist keine kühne, sondern eine sich harmonisch ins Ganze fügende Handlung. Die aber objektiv richtig sein mag.“[48]

Was sich für Thomas Mann hier harmonisch ins Ganze fügt, ist die Tatsache, daß im Zuge der heraufziehenden hysterischen Kommunisten-Angst der Feind von gestern zumindest in Ansätzen wieder salonfähig wird. Das Zitat zeigt auch, daß er die künstlerische Leistung Pounds durchaus für preiswürdig hält, an die Unabhängigkeit des künstlerischen Urteils der Jury hingegen kann er nicht glauben. Drei Jahre später wiederholt Thomas Mann diese Einschätzung in einer Rede in Salzburg und fügt resigniert hinzu, daß eine solche Vermutung heute schon ausreiche, den Sprecher selbst in den Verdacht des Kommunismus zu bringen.[49]

Der einzige Autor der modernen amerikanischen Literatur, dessen literarische Entwicklung Thomas Mann kontinuierlich verfolgt, ist Ernest Hemingway. Während er die Namen Dos Passos und Steinbeck zwar des öfteren in Interviews nennt, bezieht er sich jedoch nie auf konkrete Titel ihres literarischen Werks, und die ausführlichen Betrachtungen zu Faulkners A Fable sind lediglich ein Einzelbefund aus dem Briefwechsel mit Agnes E. Meyer, weitere konkrete Auseinandersetzungen mit dem Werk dieser Autoren sind weder im Tagebuch noch in den anderen Quellen nachweisbar.

Ernest Hemingways Kriegsroman A Farewell to Arms ( Titel der deutschen Übersetzung: In einem anderen Land) lobt Thomas Mann zum ersten Mal 1935 und erklärt vier Jahre später, daß dieser Roman im Laufe der Zeit wachse und daß er nun Hemingways Geschichten über Spanien auf englisch lese.[50]

Die erste Bemerkung über Hemingway stammt aus dem Jahr 1934, im Tagebuch vom 11. November notiert Mann eine Bemerkung zu einer Kurzgeschichte Hemingways, die noch nicht auf unbedingte literarische Anerkennung des Amerikaners schließen läßt: „Las unterwegs in der ‚Sammlung‘ eine eigentümlich sinnlose Geschichte von Hemingway: ‚Die Veränderung‘.“[51]

Im Gegensatz hierzu lobt Mann im Tagebuch von 1935 die Novellen der in China lebenden Amerikanerin Pearl S. Buck mit den Worten: „ Sehr gut die chinesischen Novellen der Buck, in denen ich las.“[52] In seinen öffentlichen Aussagen zur US-Literatur spielt diese Schriftstellerin jedoch keine Rolle, statt dessen sind es in den Interviews dieser Zeit immer wieder Hemingway und Dos Passos, die er erwähnt.[53] Thomas Mann wußte, daß Ernest Hemingway mit seinem Werk vertraut war, was ein Tagebucheintrag vom November 1935 zeigt. Bei der Durchsicht amerikanischer Zeitschriften stößt Mann auf einen Kommentar Hemingways, den er ins Tagebuch überträgt: „Hemingway über mich: ‚He would be a great writer if he had never written another thing than Buddenbrooks‘. Zweideutig !“.[54] Thomas Manns Interesse an Hemingways literarischer Entwicklung bleibt dennoch ungebrochen. 1952 antwortet er auf die Frage, ob er in den letzten Jahren auch moderne Amerikaner gelesen habe, nicht mit der üblichen Aufzählung einiger US-Autoren, sondern bezieht sich einzig auf Ernest Hemingways Werk:[55]

„O ja, da ist es Hemingway zu dem ich eine besondere Neigung habe. ‚Farewell to Arms‘ ist ein sehr gutes Buch, männlich, kühn, erschütternd. Dagegen ist ‚For Whom the Bell Tolls‘ schwächer. Ich schätze auch seine Jugendnovelle ‚Fiesta‘. Er hat vor kurzem einen neuen Roman veröffentlicht ( ‚The Old Man and the Sea.‘ ), den man sehr lobt, den ich aber noch nicht kenne. Ich werde ihn noch lesen.“[56]

Die Lektüre von The Old Man and the Sea holt er tatsächlich nach, denn ein Jahr später befindet Thomas Mann, daß Hemingway mit diesem Buch wieder auf der Höhe seines Könnens stehe und zusammen mit Faulkner zu den wirklichen Potenzen und Könnern der amerikanischen Moderne zähle.[57]

Das Befremden Thomas Manns angesichts moderner Erzähltechniken im amerikanischen Roman hat offenbar seine grundsätzliche Anerkennung der fortschreitenden erzählerischen Entwicklung nicht nachhaltig negativ beeinflußt. Die kritischen Äußerungen zu Hemingways Dialogen oder Faulkners Erzählduktus sind demnach auch nicht einfach als abwertende Beurteilungen zu sehen, vielmehr spiegeln sie den beginnenden Diskurs über neue Ausdrucksformen in der Literatur, der aus der Perspektive des Zeitgenossen niemals abschließend zu beurteilen ist. Die Bedeutung Hemingways und Faulkners für die literarische Weiterentwicklung war ihm durchaus bewußt, aber eine direkte, nachweisbare Wirkung auf Manns eigenes Schaffen hatten diese Autoren ( Im Gegensatz zu Poe ) nicht.

Eine Umfrage aus dem Jahr 1951 läßt zudem darauf schließen, daß ihm einige amerikanische Autoren der Vergangenheit wichtiger waren als die moderne amerikanische Literatur. Auf die Frage, welche Bücher er sich als erstes wieder beschaffen würde, falls seine Bibliothek irgendwie zerstört werden sollte, nennt Thomas Mann im Bereich der amerikanischen Literatur mit Edgar Allan Poe, Walt Whitman und Herman Melville ausschließlich Literaten des 19. Jahrhunderts.[58]

4. THOMAS MANNS REZEPTION ÄLTERER US-LITERATUR

4.1 AMERICAN RENAISSANCE

Neben Poe, Whitman und Melville sind es vor allem Ralph Waldo Emerson und Henry James, mit denen sich Thomas Mann beschäftigt hat. Mit Ausnahme des 1843 geborenen Henry James, dessen Hauptwerk dem amerikanischen Realismus

zugerechnet wird, stehen damit in erster Linie Autoren der sogenannten American Renaissance im Fokus des Mannschen Interesses.

Mit American Renaissance bezeichnet der Literaturwissenschaftler F.O. Matthiessen die amerikanische Literatur der Mitte des 19. Jahrhunderts. Vor allem den Autoren Emerson, Whitman, Hawthorne und Melville sei es in dieser Zeit erstmals gelungen, die US-Literatur unter Beibehaltung ihrer amerikanischen Eigencharakteristik an das Niveau der Weltliteratur anzuschließen.[59]

Betrachtet man nun die von Thomas Mann beachteten Autoren dieser Epoche, so bilden sich aus literaturhistorischer Sicht die Paare Emerson / Whitman und Melville / Hawthorne heraus.

Emersons essayistischer Transzendentalismus mündet in der Lyrik Walt Whitmans, die wiederum – wie im folgenden noch zu zeigen sein wird – starken Einfluß auf Thomas Mann politische und künstlerische Entwicklung hatte. Melville und Hawthorne hingegen sind die beiden bedeutendsten amerikanischen Prosaschriftsteller dieser Epoche.

Thomas Mann liest Herman Melvilles Erzählungen Bartleby, the Scrivener und Billy Budd, Sailor mit großer Zustimmung.[60] In seinem Vorwort zur Anthologie Die schönsten Erzählungen der Welt feiert er 1955 den amerikanischen Erzähler überschwenglich:

„Herman Melville, der Schöpfer des ‚Moby Dick‘! Die Geschichte, die wir hier von ihm finden oder wiederfinden, heißt wenig anders, sie heißt ‚Billy Budd‘ – und wenn man mich fragt, wo in dem Bande ich am längsten verweilt, wobei mir das Herz am größten wurde, so gestehe ich die Modernität meines Geschmackes und antworte: Bei ‚Billy Budd‘.“[61]

Dieses Bekenntnis ist um so bedeutender, wenn man bedenkt, daß sich in diesem Band ebenso Erzählungen von Tolstoi und Flaubert finden, Thomas Mann aber die Hälfte des Vorworts darauf verwendet , Melvilles Billy Budd zu loben.[62] Außerdem zählt er Melvilles Hauptwerk Moby Dick zu jenen 28 Büchern , die er sich im Falle eines Verlustes sofort wieder beschaffen würde.[63]

[...]


[1] Vgl. GW XII, S. 72.

[2] GW XIII, S. 846f.

[3] Vgl. GW I, S. 716.

[4] Vgl. Galinsky: The South on Thomas Mann´s Map..., S. 131f.

[5] Ebd., S. 133.

[6] Ebd.

[7] GW X, S. 199.

[8] Vgl. Notizbücher. Band I, S. 55 und S. 81.

[9] Tgb. 1933-1934, S. 165.

[10] Vgl. GW IX, S. 423f.

[11] Tgb. 1933-1934, S. 145.

[12] Ebd., S. 164.

[13] Ebd., S. 166.

[14] Vgl. Tgb. 1933-1934, S. 180 und 183.

[15] Vgl. Tgb. 1937-1939, S. 429 und Tgb. 1940-1943, S. 332, 334.

[16] Tgb. 1940-1943, S. 318.

[17] GW IX, S. 670.

[18] Tgb. 1949-1950, S. 3.

[19] Vgl. ebd., S. 3, 102, 106.

[20] Vgl. ebd., S. 102.

[21] Tgb. 1949-1950, S. 106.

[22] Vgl. ebd., S. 102-106.

[23] GW XIII, 846f.

[24] GW X, S. 832.

[25] Galinsky: The South on Thomas Mann‘s Map..., S. 134.

[26] Vgl. Frage und Antwort, S. 263, 325 und Estorick: The Artist as Citizien, S. 3.

[27] GW X, S. 593.

[28] Ebd.

[29] Vgl. Zapf ( Hg. ): Amerikanische Literaturgeschichte, S. 206.

[30] Vgl. Sinclair: My Lifetime in Letters, S. 376.

[31] Vgl. Tgb. 1937-1939, S. 210.

[32] Tgb. 1940-1943, S. 374.

[33] Vgl. Frage und Antwort, S. 72.

[34] GW X, S. 703.

[35] Tgb. 1935-1936, S. 356.

[36] Estorick: The Artist as Citizien, S. 3.

[37] Ebd.

[38] Ebd., S. 22.

[39] Vgl. Frage und Antwort, S. 306.

[40] Vgl. ebd., S. 263 und 325.

[41] Frage und Antwort, S. 282.

[42] Vgl. ebd., S. 325.

[43] Frage und Antwort, S. 342.

[44] Ebd., S. 374.

[45] Mann / Meyer: Briefwechsel 1937-1955, S. 788f.

[46] Ebd., S. 790.

[47] Ebd., S. 492.

[48] Tgb. 1949-1950, S. 24.

[49] Vgl. GW X, S. 396f.

[50] Vgl. Frage und Antwort, S. 215 und 246.

[51] Tgb. 1933-1934, S. 565.

[52] Tgb. 1935-1936, S. 74.

[53] Vgl. z. B. Frage und Antwort, S. 215.

[54] Tgb. 1935-1936, S. 211.

[55] Vgl. Frage und Antwort, S. 341.

[56] Ebd.

[57] Ebd., S. 360f.

[58] Vgl. Tgb. 1951-1952, S. 791.

[59] Vgl. Zapf ( Hg. ): Amerikanische Literaturgeschichte, S. 85f.

[60] Vgl. Tgb. 1940-1943, S. 9 und S. 686 sowie Tgb. 1953-1955, S. 358.

[61] GW X, S. 832.

[62] Vgl. ebd., S. 832ff.

[63] Vgl. Tgb. 1951-1952, S. 791f.

Ende der Leseprobe aus 83 Seiten

Details

Titel
Thomas Mann und die amerikanische Literatur mit besonderer Berücksichtigung des Werks von Walt Whitman
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (Deutsches Institut)
Note
2,3
Autor
Jahr
2001
Seiten
83
Katalognummer
V87216
ISBN (eBook)
9783638009393
ISBN (Buch)
9783638914864
Dateigröße
709 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Thomas, Mann, Literatur, Berücksichtigung, Werks, Walt, Whitman
Arbeit zitieren
Magister Artium (M.A.) Ralf Schwob (Autor:in), 2001, Thomas Mann und die amerikanische Literatur mit besonderer Berücksichtigung des Werks von Walt Whitman, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87216

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