Handlungsorientierte Erarbeitung und Umsetzung einer Webseite


Examensarbeit, 2007

64 Seiten, Note: 1.5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Handlungsorientierter Unterricht
1.1 Definition
1.2 Konzept und Methode
1.3 Merkmale
1.4 Vor- und Nachteile
1.4.1 Vorteile
1.4.2 Nachteile

2 Schülersituation
2.1 Soziokulturelle Voraussetzungen
2.2 Anthropogene Voraussetzungen

3 Einordnung des Themas
3.1 Bezug auf den Lehrplan
3.2 LP4 Recherchieren im Internet
3.3 Verknüpfungen mit vorausgegangen und nachfolgenden Lehrplaneinheiten
3.4 Stoffstukturanalyse
3.4.1 Stoffauswahl und Aufbau

4 Bedeutung von Internet- und Online-Verhalten der Nutzer
4.1 Produktion von Internetpräsenzen
4.2 Inhaltliche Themen

5 Stoffabgrenzung
5.1 Abstraktionsgrad, Problemgehalt
5.2 Darstellbarkeit

6 Lernziele
6.1 Groblernziele
6.2 Teillernziele
6.3 Allgemeine Lernziele

7 Leittextmethode
7.1 Leitfragen
7.2 Leitsätze
7.3 Arbeitsplan
7.4 Kontrollbögen

8 Projektunterricht
8.1 Das Projekt
8.2 Vorteile eines Projektes
8.3 Die Projektmethode
8.4 Empfehlungen für einzelne Projektschritte

9 Unterrichtsverlauf der geplanten Stunden
9.1 Unterrichtsphasen
9.2 Raum
9.3 Medienwahl
9.4 Stoffverteilungsplan der Unterrichtseinheiten
9.5 Unterrichtseinheit 1
9.6 Unterrichtseinheit 2
9.7 Unterrichtseinheit 3
9.8 Unterrichtseinheit 4
9.9 Unterrichtseinheit 5

10 Leistungsfeststellung
10.1 Während des Unterrichts
10.2 Das Projekt

11 Reflexion
11.1 Unterrichtseinheit 1
11.2 Unterrichtseinheit 2 + 3
11.3 Unterrichtseinheit 4
11.4 Unterrichtseinheit 5
11.5 Angestrebte Ziele

12 Fazit

13 Literaturverzeichnis

14 Anhang

Einleitung

„Erzähle mir und ich vergesse, zeige mir und ich erinnere, lass es mich tun und ich verstehe.“

(Konfuzius)

Die häufige Diskussion um den Erwerb von Schlüsselqualifikationen legt es nahe, in der Schule neben der Vermittlung von Wissen erweiterte Kompetenzen aufzubauen. Diese reichen von Organisation und Durchführung einer Arbeitsaufgabe über Kommunikation, Kooperation, Problemlösungs- und Entscheidungskompetenz bis zu Selbstständigkeit, Verantwortung, Belastbarkeit, Kreativität, Flexibilität und Lernfähigkeit. Diese im Alltag und auch im späteren Berufsleben erwarteten Kompetenzen machen es notwendig, die Schüler/innen in die Organisation und Durchführung des Unterrichts einzubeziehen.

Es ist erkennbar, dass das selbstständige Handeln des Lernenden immer mehr in den Vordergrund tritt. Eine bedeutende Rolle dabei übernimmt der handlungsorientierte Unterricht. Dieser stellt die Grundlage der folgenden Ausarbeitung zur handlungsorientierten Erarbeitung und Umsetzung einer Webseite dar.

Die Überlegung des Aspekts der Handlungsorientierung im projektbezogenen Unterricht soll in einer projektorientierten Unterrichtssequenz, in welcher eine selbst entworfenen Homepage das Ziel darstellt, umgesetzt werden. Die Idee für die Thematik lieferte das bevorstehende Prakti- kum, für das sich die Schüler/innen bewerben müssen. Dabei sollen sie alle wesentlichen Merkmale einer Bewerbung einfließen lassen und sich trotzdem an aktuellen Webstandards orientieren.

Das Fach SUM wird von drei Lehrkräften unterrichtet, wobei jedes Teilgebiet sich sehr stark unterscheidet. Es werden Textverarbeitung, Grafikbearbeitung und Grundlagen des Internets gelehrt. Die vorliegende Arbeit wird alle Teilbereiche bündeln und in ein schlüssiges Gesamtbild überführen.

Es muss daher ein besonderes Anliegen von Schule und Unterricht sein, Schüler/innen kompetent zu machen für einen selbstständigen und sinnvollen Einsatz im Internet zu publizieren, insbesondere auch, um diesbezüglich auftretende Ängste abzubauen.

Die folgende Ausarbeitung setzt sich mit dem Unterrichtskonzept des handlungsorientierten Unterrichts bzw. projektbezogenen Unterrichts theoretisch sowie praktisch auseinander und beschreibt eine Anwendung des Erstellens einer Bewerbungs-Homepage als einen Ausblick in die berufliche Qualifikation.

Im Verlauf der Arbeit wird aus stilistischen Gründen bei allgemeinen Personenkategorien die männliche Form (z. B. Schüler) auch dann verwendet, wenn weibliche (z. B. Schülerinnen) ge- meint sind.

1 Handlungsorientierter Unterricht

1.1 Definition

Handlungsorientierter Unterricht ist ein ganzheitlicher und schüleraktiver Unterricht, in dem die zwischen dem Lehrer und den Schülern vereinbarten Handlungsprodukte die Gestaltung des Unterrichtsprozesses leiten, so dass Kopf- und Handarbeit der Schüler in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht werden können.1

Der Begriff des Handelns wird von Jank und Meyer in zweigeteilter Form dargelegt. Im allge- meinen Begriffsverständnis steht Handeln für „jedes bewusst gesteuerte und zielgerichtete Tun“. Dahinter steht die Absicht der handelnden Person und kann sowohl praktisch als auch geistig durchgeführt werden. Die zweite Form des Begriffsverständnisses ist bei der Betrach- tung des handlungsorientierten Unterrichts von Bedeutung. Diese meint Handeln als „Praxis unterrichtlichen Handelns“. D. h., es gibt eine Linie, auf die die Praxis ausgelegt ist. Es besteht beispielsweise die Schulpflicht und die Schule hat unter anderem eine pädagogische Verant- wortung. Am Ende des Unterrichts soll ein Handlungsresultat in Form eines Lernerfolgs stehen.

1.2 Konzept und Methode

Es ist zu beachten, dass es sich beim handlungsorientierten Ansatz nicht um eine Unterrichtsmethode, sondern um ein Unterrichtskonzept handelt. Dieses Unterrichtskonzept beinhaltet wiederum mehrere Methoden, die im Unterricht zielorientiert und der jeweiligen Situation entsprechend eingesetzt werden können. Dadurch lässt sich das Konzept auch als „einen an den Rändern unscharfen Methodenkomplex“2 verstehen. Als Beispiel für diese Methoden wird im späteren Verlauf der Projektunterricht und die Leittextmethode erläutert.

1.3 Merkmale

Aufbauend auf der Definition lässt sich handlungsorientierter Unterricht anhand von fünf Merkmalen näher beschreiben.

1. Interessensorientierung:

Handlungsorientierter Unterricht orientiert sich an den Schülerinteressen und zieht diese als Ausgangspunkt heran. Er schafft Freiräume, in denen sich die Schüler im handeln- den Umgang mit Themen und Aufgabenstellungen ihrer Interessen bewusst werden können.

2. Selbsttätigkeit und Führung:

Handlungsorientierter Unterricht ist schüleraktiv. Der Lehrer versucht, die Lehrinhalte durch die Schüler selbst erarbeiten zu lassen. D. h., er übernimmt die Rolle des Beraters und Koordinators. Dabei muss er darauf achten, dass er nicht nur einfach die Aufforderung zur Selbsttätigkeit ausspricht, sondern diese stattdessen gezielt mit in den Aufbau der Handlungskompetenz einbettet.3

3. Verknüpfung von Kopf- und Handarbeit:

Handlungsorientierter Unterricht bringt Kopf- und Handarbeit in ein ausgewogenes Verhältnis. Im Sinne der Ganzheitlichkeit stehen Kopf- und Handarbeit im Lehr- und Lernprozess in dynamischer Wechselwirkung zueinander.

4. Einübung in solidarisches Handeln

Handlungsorientierter Unterricht bedeutet soziales Lernen, denn Handlungsorientierung erfordert Kooperation in Paaren und Gruppen und die Kommunikation untereinander. Kopf- und Handarbeit zielen auf das zielgerichtete Arbeiten ab, d. h., eine vereinbarte Handlungsaufgabe zu lösen und damit einen Lernerfolg zu erreichen. Die Verknüpfung von Kopf- und Handarbeit mit Verständigung erfolgt durch das resultierende solidarische Handeln.4

5. Produktorientierung

Im Mittelpunkt des handlungsorientierten Unterrichts steht die Herstellung von Hand- lungsprodukten. Diese können unterschiedliche Symbolisierungsformen darstellen; ma- terielle Produkte, inszenierte Produkte oder Vorhaben und Projekte. Mit diesen Produk- ten können sich die Schüler identifizieren, sie bieten aber auch die Gelegenheit für eine von den Schülern selbst getragene Auswertung und Kritik der Unterrichtsarbeit.

1.4 Vor- und Nachteile

Der handlungsorientierte Unterricht kann Vor-, aber auch Nachteile mit sich bringen.

1.4.1 Vorteile

Ein bedeutender Vorteil bietet der handlungsorientierte Unterricht in der Identifikation der Schü- ler mit dem Unterricht. Im Gegensatz zum Frontalunterricht nehmen die Schüler beim Konzept des handlungsorientierten Unterrichts aktiv am Unterricht teil. Die Handlungen der Lernenden rücken dabei in den Mittelpunkt. Die Schüler übernehmen teilweise oder selbst die Verantwortung für dessen Planung und Verlauf.5

Von Anfang an werden die Schüler an der Planung, Durchführung und Auswertung des Unter- richts beteiligt. Durch die gegebenen Freiräume können die Schüler beim aktiven Umgang mit neuen Themen ihrer individuellen Interessen bewusst werden. In der Regel bearbeiten Schüler für sie interessante Themen intensiver und behalten den Stoff schneller im Gedächtnis. Auch die Möglichkeit der Schüler einer selbst getragenen Auswertung und Kritik an der Unterrichtsar- beit ist vorteilhaft. Weiter bietet die Aktivierung der Schüler positiven Einfluss auf die Motivation. Die Alltagserfahrung zeigt, dass Aneignung über das motorische Handeln besser im Gedächtnis haftet als bloß verbale Übermittlung.6

Das Konzept des handlungsorientierten Unterrichts stärkt die Methoden-, Handlungs- und Sozi- alkompetenz. Die offene Arbeitsumgebung kann zu einer Reduzierung von Disziplinierungspro- blemen, wie Unlust oder Aggressionen der Lernenden, beitragen, da sich die Schüler durch aktives Teilnehmen am Unterrichtsgeschehen besser mit den Problemstellungen identifizieren können. Das erworbene Wissen soll unmittelbar zu Ergebnissen führen, die einen hohen Wert für die Zukunft haben und an aktuelle Problemsituationen anknüpfen. Durch die Teilnahme an Projekt- und Gruppenarbeit werden die beziehungstechnischen Aspekte der Schüler gefördert und sie können gezielt soziale und kommunikative Kompetenzen erwerben.7

Der Lehrer hält sich beim handlungsorientierten Unterricht bewusst im Hintergrund und gibt da- durch ein Stück der Kontrolle über den Verlauf des Unterrichts an die Schüler ab. Er kann je- doch bei Problemen und Konflikten eingreifen und den Schülern bei Fragen helfend zur Seite stehen.

1.4.2 Nachteile

Neben vielen Vorteilen bringt der handlungsorientierte Unterricht auch einige Probleme mit sich.

Ein Problem stellt die erhebliche Vor- und Nachbereitungszeit dar, da beim handlungsorientier- ten Unterricht sehr oft mit individuellen Lernmethoden gearbeitet werden muss. Diese erfordern in der Regel sehr viel Zeit, da es weit mehr vorzubereiten und zu organisieren gibt als beim her- kömmlichen Frontalunterricht. Außerdem sind die Unterrichtsstunden des handlungsorientierten Unterrichts zeitlich schwer planbar, da nicht genau abzuschätzen ist, wie lange die Schüler be- nötigen, um ein Thema anhand von bereitgestelltem Material selbstständig zu erarbeiten.

Auch die Bewertung und Benotung von Projekt- und Gruppenarbeiten beim handlungsorientierten Unterricht kann zu Problemen führen, da diese nur sehr eingeschränkt und im klassischen Sinne durchgeführt werden kann.8 Es ist sehr schwierig, eine einheitliche Note für eine Gruppe zu vergeben. Bei einer einheitlichen Note besteht außerdem die Gefahr, dass einzelne Leistungen nicht gerecht bewertet werden können.

Die im handlungsorientierten Unterricht angewandte Gruppenarbeit kann zu Unruhe in der Klasse führen, denn es besteht die Möglichkeit, dass die anfängliche Motivation der Schüler sinkt und sie zunehmend zu anderen Gesprächsthemen abschweifen. Durch den Lärm können sich auch andere Schulklassen gestört fühlen.

2 Schülersituation

2.1 Soziokulturelle Voraussetzungen

In der Klasse 1BKTM der Josef-Durler-Schule sind 22 Schüler(innen) - 5 weibliche und 17 männliche. Sie haben sich für das Berufskolleg der Fachrichtung „Technik und Medien“ ent- schieden.

Im Prüfungsfach „Software und Medienanwendungen“ ist die Klasse in zwei Gruppen geteilt, da nicht so viele Arbeitsplätze in einem Computerraum zur Verfügung stehen.

Die Gruppe A hat zwölf, die Gruppe B zehn Schüler.

Die Schüler kamen von zuführenden Schulen, meist Realschulen, an die Josef-Durler-Schule und ihr medientechnisches Wissen ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Dies ergibt sich dadurch, dass viele schon erprobt sind in Gruppen- und Projektarbeit im Unterricht, einige jedoch wenig Erfahrung auf diesem Gebiet haben.

Da die Schüler von verschiedenen Schulen kommen, kannten sich die Schüler vorher nicht. Es gibt wenig außerunterrichtliche Aktivitäten, die meist nur im Zusammenhang mit der Schule stattfinden.

Die Schüler haben noch keine richtige Vorstellung, wie die Zukunft aussehen soll; es folgt noch ein weiteres Jahr Berufskolleg der Fachrichtung „Technik und Kommunikation“, das fast alle besuchen wollen. Nur 3 - 4 Schüler möchten einen Ausbildungsplatz finden und die Schule ver- lassen. Durch den geringen Zusammenhalt treten so gut wie keine Disziplinprobleme auf.

Die Schüler haben durch ihre vorangegangene Schulausbildung unterschiedliche Erfahrung im Umgang mit EDV und dem Erstellen von elektronischen Medien. Fast alle nutzen das Internet zum Surfen und Chatten, wenige Ausnahmen gebrauchen das Internet zum Recherchieren und Finden von Informationen und nur einige wenige Projekte wurden im privaten Bereich durchge- führt.

2.2 Anthropogene Voraussetzungen

Die Schüler sind zwischen 17 und 20 Jahre alt und es ist festzustellen, dass die Schüler noch Unterstützung beim selbstständigen Arbeiten brauchen. Klare Zeitvorgaben und kontinuierliches Nachfragen und Erinnern zur rechtzeitigen Lösung der Aufgaben sind unbedingt notwendig. Bei Diskussionen halten sich die meisten Schüler stark zurück.

Sprachbarrieren gibt es keine, da alle Schüler - bis auf 5 - in Deutschland geboren sind. Die Klasse zeigt eine durchschnittliche Leistungsfähigkeit. Einige Schüler haben den Stoff schon privat behandelt und geben gerne Anregungen und Tipps, wie andere Schüler ihre Ergebnisse verbessern können. Da die Teamfähigkeit schwach ausgeprägt ist, soll sie durch die folgenden Unterrichtssequenzen verbessert werden.

3 Einordnung des Themas

3.1 Bezug auf den Lehrplan

Die Schulart „Berufskolleg“ mit der Ausrichtung „Technik und Medien“ ist ein Schulversuch. Es werden folgende Ziele für diese Schulart genannt:

„Neben der Vermittlung fachtheoretischer Kenntnisse und fachpraktischer Fertigkeiten und der Befähigung, berufliche Aufgaben theoretisch zu durchdringen und selbstständig zu lösen, werden die Schülerinnen und Schüler zu tieferen, über die besonderen Anforderungen des Berufs hinausgehenden Einsichten und zu einer umfassenden Sichtweise von Zusammenhängen der Arbeitswelt geführt. Die Beschäftigung mit berufsbildenden Inhalten fördert bei den Schülerinnen und Schülern die Fähigkeit zu praktischem Denken, das in der weiteren fachtheoretischen Bildung bis zu abstraktlogischem Denkvermögen geführt wird.“9

Aufbauend auf einem mittleren Bildungsabschluss vermittelt das Berufskolleg eine berufliche Ausbildung und eine erweiterte allgemeine Bildung für Tätigkeiten, die von neuen technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen besonders betroffen sind. Dabei ist der enge TheoriePraxis-Bezug ein wesentliches Merkmal dieses Bildungsganges.10

Der Lehrplan macht auch methodische Vorgaben:

Die Ziele und Inhalte im Fach „Software und Medienanwendung“ sind handlungs- und projektorientiert durchzuführen. Als Software sind weit verbreitete, integrierte Programme (sog. Standardsoftware) zu wählen.

Präsentationsmedien können in Zusammenarbeit mit den Fächern Deutsch, Betriebswirtschaftslehre und Marketing sowie allen anderen Fächern erstellt werden.11

3.2 LP4 Recherchieren im Internet

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.3 Verknüpfungen mit vorausgegangen und nachfolgenden Lehrplaneinheiten

Die Bewerbungshomepage sollte einige Zeit vor dem Beginn des Praktikums beendet sein, da- mit die Schüler diese Homepage für Ihre Bewerbung zum Praktikum nutzen können. In diesem Zusammenhang sollen sie die Ergebnisse vorangegangener Stunden in dem Fach SUM ein- bringen.

- In der LPE1 „Textverarbeitung“ lernen die Schüler, mit einem Textverarbeitungspro- gramm umzugehen und werden dabei verschiedene Dokumente erstellen. Es wurde dabei als Geschäftsbrief ein Anschreiben verfasst, das die Schüler auf ihre jeweilige Situation anpassen können. Ebenso wurde ein tabellarischer Lebenslauf erstellt, um die Formatierung des Textes zu üben.
- In der LPE2 wurde auf Tabellen und Diagramme eingegangen, die zur Verdeutli-
chung von Inhalten und zum Unterstreichen von Abläufen genutzt werden können.
- In der LPE5 „Bildbearbeitung“ wurde auf die Themen Bildbeschaffung, Bildbearbei-tung und Bildspeicherung eingegangen. Jedes dieser Teilthemen ist elementar für die Erstellung einer Webseite.

Bei der Bildbeschaffung muss im Vorfeld auf Medienrecht und Copyright geachtet werden. Ebenso werden verschiedene Möglichkeiten der Bildbeschaffung erörtert. Bei der Bildbearbeitung müssen die verschiedenen Möglichkeiten einer Bildbearbeitungssoftware sowie deren Auswirkungen auf das Ursprungsbild erlernt werden, damit sich das Bild in einen Gesamtkontext einfügt.

Bei der Bildspeicherung wird auf die verschiedenen Grafikformate, Speichermedien (off- wie online) mit ihren Vor- und Nachteilen eingegangen. Diese Themen müssen den Schülern geläufig sein.

- In der LPE6 „Zeichenprogramm“ wurden mit einem Vektorprogramm verschiedene Il- lustrationen geübt.

Die Ergebnisse können auf einer Bewerbungshomepage präsentiert werden, wenngleich sie nicht mit dem Thema in engem Zusammenhang stehen. Allerdings müssen diese so medientechnisch aufbereitet werden - und somit wird ein gewisses medientechnisches Verständnis der Schüler vorausgesetzt -, um ansprechende Ergebnisse erzielen zu können.

Diese Lehrplanvorgaben können sehr gut in einem Projekt „Bewerbungshomepage“ vereint werden. Damit sind die methodischen wie auch die inhaltlichen Aspekte berücksichtigt und wer- den schülerzentriert, bereichsübergreifend und handlungsorientiert aufbereitet. Durch die weite- re Verwendung einer Bewerbungshomepage können die Schüler auch nachhaltig Nutzen dar- aus ziehen.

3.4 Stoffstukturanalyse

3.4.1 Stoffauswahl und Aufbau

Für die eigentliche Projektarbeit werden Grundlagen vorausgesetzt, die in Form von Theorieübungen und eigenständigem Recherchieren sich angeeignet und umgesetzt werden mussten. Dieses Wissen wird in der Projektumsetzung als Grundlage zwingend vorausgesetzt. Ebenso wird eine Projektplanung vor der Umsetzung erstellt.

Die Theorieinhalte untergliedern sich grob in zwei Bereiche:

-Grundlagen des Internets
- Webhoster
- Webserver
- Webspace
- Übertragung
- Protokolle
- Browser
-Grundlagen Webseitenerstellung
- Grundlagen HTML
ƒ Einbinden von Text, Grafik, Links
- Grundlagen Webdesign
ƒ Aufbau einer Seite ƒ Navigation
-Grundlagen FTP
-Up-/Download Webseiten

Der Stoff beschränkt sich auf die Grundlagen in den jeweiligen Bereichen, da man zeitlich sehr eingegrenzt ist. Den interessierten Schülern werden durch Internetseiten und Fachliteratur Möglichkeiten aufgezeigt, sich in ihrer Freizeit weiterzubilden. Voraussetzungen für das Projekt sind, dass die Grundlagen erarbeitet und angewendet werden können. Auf diese Grundlagen beschränkt sich auch das Webseiten-Projekt.

4 Bedeutung von Internet- und Online-Verhalten der Nutzer

In Sachen Internetzugang hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Während man noch vor einigen Jahren mit einem analogen Modem oder bestenfalls über eine ISDN-Leitung ins Internet ging, ist heute der Internetzugang über DSL eine Selbstverständlichkeit. So eröffnen die neuen Breitband-Internetzugänge neue multimediale Möglichkeiten, die vor einigen Jahren noch undenkbar waren. Das führt zu einem neuen Rekord bei der Internetverbreitung in Deutschland: Erstmals wurde im Jahr 2007 die 40-Millionen-Grenze für die Internet-Nutzung durchbrochen. Mit einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 2,2 Millionen "neuen" Anwen- dern haben aktuell 40,8 Millionen Deutsche ab 14 Jahre Zugang zur Internet-Welt.12

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

„Der kompetente Umgang mit dem Internet ist heute eine Schlüsselqualifikation, die schon bald so wichtig sein wird, wie die Fähigkeit zu lesen. Mit verschiedenen Maßnahmen versucht die Bundesregierung daher, den Anteil der „Onliner“ in der Bevölkerung stetig zu erhöhen. Danach ist der Onlineranteil inzwischen auf über 60 Prozent gestiegen, bei einem Zuwachs in allen Al- tersgruppen.“13

Diese Neuentwicklung machen sich auch Firmen zu Nutze. Durch die neuen Medien kann Per- sonal schneller und kostengünstiger akquiriert werden, als es auf dem traditionellen Weg ge- schieht. Laut Focus online erhält VIAG Interkom 25 Prozent der 10.000 Bewerbungen jährlich online, die Bayerische Landesbank 15 Prozent von 4.000, bei IBM gehen fast die Hälfte der 30.000 Jobanfragen über E-Mail ein. Durch ihre Umfrage bei 30 deutschen Unternehmen zeigt sich: Die Aufgeschlossenheit gegenüber Online-Bewerbungen wächst langsam, aber stetig.14

Vorteile einer Online-Bewerbung liegen auf der Hand; sie ist für den Bewerber günstig und ver- ringert den Verwaltungsaufwand bei Unternehmen. Der geringere Sichtungsaufwand senkt auch die Kosten der Firmen.

[...]


1 Vgl. Jank, Werner/Meyer, Hilbert, Didaktische Modelle, 2002, S. 315

2 Vgl. Gudjons, Herber, Handlungsorientiert Lehren und Lernen - Schüleraktivierung. Selbsttätigkeit. Pro- jektarbeit., 6. Auflage, 2001, S. 10

3 Vgl. Jank, Werner/Meyer, Hilbert, Didaktische Modelle, 2002, S. 316

4 Vgl. Jan, Werner/Meyer, Hilbert, Didaktische Modelle, 5. Auflage, S.318

5 Vgl. Jan, Werner/Meyer, Hilbert, Didaktische Modelle, 5. Auflage, S.323

6 Vgl. Gudjons, Herbert, Handlungsorientiert Lehren und Lernen - Schüleraktivierung. Selbsttätigkeit. Projektarbeit., 6. Auflage, 2001, S.63ff

7 Vgl. Korn, Friedrich W./Sofos, Alivisos, Mediendidaktik, 2003, S. 137

8 Vgl. Korn, Friedrich W./Sofos, Alivisos, Mediendidaktik, 2003, S. 137

9 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Lehrpläne für das Berufskolleg: 18. Mai 2001, Az.: 51- 6623.14/32

10 http://www.km-bw.de

11 Landesinstitut für Erziehung und Unterricht - Abteilung III Schulart L00/321509 Stand 03.05.2001

12 http://www.daserste.de/service/studie.asp

13 Dr. Bernd Pfaffenbach, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, http://www.jugendserver-niedersachsen.de/index.php

14 http://www.focus.de/jobs/bewerbung

Ende der Leseprobe aus 64 Seiten

Details

Titel
Handlungsorientierte Erarbeitung und Umsetzung einer Webseite
Hochschule
Pädagogische Hochschule Karlsruhe  (Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung)
Veranstaltung
Fachdidaktisches Seminar Medientechnik
Note
1.5
Autor
Jahr
2007
Seiten
64
Katalognummer
V87058
ISBN (eBook)
9783638009249
ISBN (Buch)
9783638915564
Dateigröße
965 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Handlungsorientierte, Erarbeitung, Umsetzung, Webseite, Fachdidaktisches, Seminar, Medientechnik
Arbeit zitieren
M. Sc. Inf., Dipl. Inf (FH) Michael Meister (Autor:in), 2007, Handlungsorientierte Erarbeitung und Umsetzung einer Webseite, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87058

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