Die Darstellung von Caesars Romaufenthalten im Bellum civile aus erzähltheoretischer Sicht


Seminararbeit, 2007

20 Seiten, Note: 1,0 (sehr gut)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeiner Teil
1.1 Fragestellung und Vorgehen
1.2 Erzähltheoretische Grundlagen
1.2.1 Erzählformen
1.2.2 Der Standort des Erzählers, Sichtweisen, Erzählverhalten, Darbietung
1.3 Inhaltliche Eingliederung der Romaufenthalte Caesars in den Kontext
1.4 Darstellung der Romaufenthalte bei andere antiken Autoren

2. Erzähltheoretische Analyse
2.1 Darstellung des ersten Romaufenthalts (I, 32–33)
2.1.1 Ankunft in Rom
2.1.2 Caesars Rede vor dem Senat
2.1.3 Die Reaktion des Senats auf Caesars Forderungen
2.2 Die Darstellung des zweiten Romaufenthalts (III, 1–2,1)
2.2.1 Veranstaltung von Konsulatswahlen
2.2.2 Regelung der Kreditlage
2.2.3 Wiedereinsetzung entmachteter Beamten
2.2.4 Ergebnis des zweiten Romaufenthalts

3. Schluss

4. Literaturverzeichnis
4.1 Werke zur Erzähltheorie
4.2 Editionen / Kommentare zu Caesars Bellum civile
4.3 Sekundärliteratur / wissenschaftliche Beiträge
4.4 Nachschlagewerk, Lexikon, Grammatik

1. Allgemeiner Teil

1.1 Fragestellung und Vorgehen

Der Frage nach der literarischen Form und der Intention der commentarii Caesars wurde bereits in einigen Forschungsberichten intensiv nachgegangen.[1] An Beispielen ausgewählter Erzählsequenzen vor allem aus dem Bellum Gallicum wurde die Problematik des Erzählens in Caesars Werken diskutiert,[2] der auch die folgende Untersuchung gewidmet sein soll. Als Textgrundlage werden die beiden Passagen aus dem Bellum civile herangezogen, in denen sich Caesar persönlich in Rom aufhält (Caes. civ. I, 32–33 und III, 1–2,1). Auf die Erklärung der erzähltheoretischen Grundlagen nach Petersen und Martinez / Scheffel folgt dann eine genauere Analyse der Erzählstruktur und des Erzählerverhaltens in den eben genannten Kapiteln, auch unter Einbeziehung von Parallelstellen bei späteren antiken Geschichtsschreibern.

1.2 Erzähltheoretische Grundlagen

1.2.1 Erzählformen

In ihren erzähltheoretischen Ansätzen unterscheiden sowohl Petersen[3] als auch Martinez und Scheffel[4] grundlegend zwischen fiktionalem Erzählen, also der Darstellung erfundener Ereignisse, Personen und Schauplätze, und nicht-fiktionalem oder faktualem[5] Erzählen, wobei in den weiteren Abhandlungen nur noch ersteres nähere Berücksichtigung findet. Die Schwierigkeit bezüglich der Anwendung auf Caesars commentarii besteht darin, dass Caesar, obwohl seine Schriften über das Bellum Gallicum und das Bellum civile inhaltlich der Kategorie der faktualen Erzählung zufallen,[6] da es sich ja zumindest weitestgehend um wahre Gegebenheiten handelt, doch wichtige Elemente des fiktionalen Erzählens verwendet.

Bei der Erklärung der Erzählformen zieht Petersen eine klare Grenze zwischen dem Ich- und dem Er-Erzähler. Dass die Anwendbarkeit seiner Theorie auf Caesar allerdings Probleme aufwirft, wird bereits in den Grundlagen mit der kategorischen Aussage deutlich, der Ich-Erzähler spreche von sich und eigens Erlebtem, der Er-Erzähler jedoch „grundsätzlich von anderen“[7]. Formal gesehen sind die commentarii, da sie in der dritten Person Singular verfasst sind, eine Er-Erzählung,[8] allerdings tritt trotzdem eine Identität von Erzähler und Akteur ein, wie sie laut Petersen nur in der Ich-Erzählung zu finden ist[9], da Caesar von sich selbst in der dritten Person spricht. Wichtige Aspekte des Ich-Erzählens treffen somit auf die Erzählweise Caesars zu: Obgleich er Objektivität vorspiegelt, ist seine Darstellung oft, wenn auch selten explizit, durch eine „subjektive Sehweise“[10] geprägt, und die Erzählung wird insofern zweidimensional, als sie Rückschlüsse sowohl auf den erzählenden als auch den erlebenden Caesar zulässt.[11] Hinzu kommt, dass man es den commentarii größtenteils nicht sofort ansehen würde, dass der Caesar, der sie aufschreibt, derselbe ist, der im erzählten Geschen agiert, es sich also auch um eine richtige Er-Erzählung handeln könnte, wüsste man über die Einheit beider Instanzen nicht bescheid.[12]

An den Stellen der commentarii, an denen Caesar als Handelnder dem Geschehen persönlich beiwohnt, scheint deshalb ein von Petersen verwendeter Begriff, der des „ichhaften Erzählens“[13], geeignet, um den Charakter der Erzählform zu beschreiben.

1.2.2 Der Standort des Erzählers, Sichtweisen, Erzählverhalten, Darbietung

Da Caesar auch als Handelnder in der von ihm berichteten Geschichte anwesend ist, lässt er sich als homodiegetischer Erzähler klassifizieren.[14] In den commentarii überwiegt der auktoriale Standort des allwissenden Erzählers (Caesar), der nach Petersens Definition das Innenleben der anderen Figuren kennt[15] und das Geschehen in Raum und Zeit als Ganzes zu überblicken vermag – nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in Vergangenheit und Zukunft.[16] Deutlich tritt dies zu Tage, wenn Caesar über Zustände berichtet, von denen er als Akteur in der Chronologie der Erzählung noch nichts wissen kann.[17] Besonders bei den Schlachtbeschreibungen gewinnt der Leser den Eindruck, dass Caesar hoch über dem Geschehen schwebt und herabblickt,[18] wobei er gleichzeitig die Pläne zum weiteren Vorgehen der Handelnden einsehen kann.[19] Durch sein auktoriales Verhalten tritt der Erzähler vor dem Leser in Erscheinung und kann somit auch Kommentare abgeben;[20] eine Möglichkeit, um dem Leser zusätzliche Informationen zu liefern, von der Caesar häufig Gebrauch macht.[21]

Manchmal suggeriert Caesar auch ein neutrales Erzählverhalten, besonders an Stellen, an denen das Einflechten von direkter oder indirekter Rede[22] ein hohes Maß an Objektivität und Authentizität vorspiegelt. Von der oratio obliqua macht Caesar besonders gern Gebrauch. Petersen beschreibt ihre Wirkung folgendermaßen:

„Bei der indirekten Rede ist der Erzähler insofern beteiligt, als er äußerlich Hörbares mitteilt, die Worte der Figur also als die Worte des Narrators erscheinen. Sie sind (...) durch den Erzähler hindurchgegangen, werden aber keineswegs durch dessen Erzählverhalten beeinflusst oder gewissermaßen eingefärbt. Vielmehr gibt die indirekte Rede ausschließlich die Sehweise der Figur wieder (...), die [der Erzähler] aufgrund seiner Innensicht kennt.“[23]

Bei Caesar tritt nun allerdings das Problem auf, dass er häufig Worte referiert, die er selbst nicht gehört und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht schriftlich überliefert bekommen hat und damit doch nur einer Person zu Zwecken der eigenen Darstellung in den Mund legt.[24]

Hiermit seien die wichtigsten Grundlagen der Erzähltheorie, die für die spätere Beschreibung der Erzähltechnik Caesars in den Kapiteln über seine Romaufenthalte von Bedeutung sein werden, genannt. Natürlich führen Petersen und Martinez / Scheffel noch weitere Begriffe ein, die hier aufgrund der räumlichen Beschränkung außer Acht gelassen werden.

1.3 Inhaltliche Eingliederung der Romaufenthalte Caesars in den Kontext

Während der gesamten Zeit des Bürgerkriegs hält sich Caesar lediglich zwei Mal persönlich in der Hauptstadt auf: im Frühjahr und im Winter des Jahres 49 v. Chr. Sein erster Besuch entsteht aus einer Art Zwangslage heraus, da Caesar nicht genug Schiffe hat, um Pompeius, der bereits in Richtung Dyrrhachium abgefahren ist, zu folgen. Nach neun Jahren gallischer Statthalterschaft kommt er so Ende März nach Rom, nachdem er den Rubicon überschritten und große Teile Italiens erobert hat.[25] Caesars Absicht hinter diesem Besuch ist es, sich „eine einigermaßen legitime Stellung [in der politischen Welt Roms] zu schaffen.“[26] Vor der Senatsversammlung hält der Feldherr eine lange Rede[27], in der er über das bisher ihm widerfahrene Unrecht, die Rechtmäßigkeit seiner Bewerbung um das Konsulat betont (Caes. civ. I, 32, 2)[28], an seine Forderung auf Entlassung der Heere (I, 32, 4) erinnert und den Senat auffordert, gemeinsam mit ihm zu regieren (I, 32, 7). Er schlägt vor, Gesandte zu Pompeius zu schicken (I, 32, 8), wozu es allerdings nie kommt, da sich niemand findet, der diese Aufgabe übernehmen möchte (I,33,1). Caesars Gegner setzen den Volkstribun Lucius Metellus ein, der durch sein Vetorecht ein baldiges Ergebnis der Verhandlungen verhindern soll (I,33,3). Die ganze Passage zeigt Caesars Verhandlungsbereitschaft, mit der er den kriegerischen Ereignissen entgegenzuwirken und den endgültigen Ausbruch des Bürgerkriegs doch noch zu verhindern versucht,[29] die aber schließlich am Widerstand seiner Gegner scheitert, was ihn zu erneuten Kriegsmaßnahmen drängt. Caesar reist nun in Richtung Spanien ab (I,33,4).

[...]


[1] Vgl. etwa Rüpke, J.: Wer las Caesars bella als commentarii?, Gymnasium 99 (1992) 201–226; Scholz, U.: Der commentarius und Caesars Commentarii, in: Neukamp, P. (Hg.): Musen und Medien (Dialog Schule – Wissenschaft), München 1999, S. 82–97.

[2] Beispiele hierfür, aus denen teilweise auch im Folgenden noch zitiert werden wird, sind im Bezug auf Caesars Bellum Gallicum Görler, W.: Die Veränderung des Erzählerstandpunktes in Caesars Bellum Gallicum, Poetica 8 (1976) 95–119; Görler, W.: Caesar als Erzähler (am Beispiel von BG II 15–27), AU 23/3 (1980) 18–31; Holzberg, N.: Der Feldherr als Erzählstratege. Caesar über Caesar und die Germanen, in Hose, M. (Hg.): Große Texte alter Kulturen, München 2003, S. 175–193. Mit der Erzählstruktur des Bellum civile beschäftigt sich Classen, C.-J.: Philologische Bemerkungen zu den einleitenden Kapiteln von Caesars Bellum civile (Darstellungstechnik und Absicht), in Mastrocinque, A. (Hg.): Omaggio a Piero Treves, Padua 1983, S. 111–120.

[3] Vgl. Petersen (1993), S. 5–13.

[4] Vgl. Martinez, M. u. Scheffel, M. (52003), S. 9–19.

[5] Petersen bezeichnet das Gegenteil des fiktionalen Erzählens als nicht-fiktionales Erzählen (vgl. S. 12). Martinez und Scheffel sprechen hingegen von faktualem Erzählen (vgl. S. 18).

[6] Martinez und Scheffel nennen Caesars commentarii sogar explizit als Beispiel zur Erklärung des Verhältnisses zwischen Erzählen und Geschehen im Bereich des faktualen Erzählens, da sich hier die für die faktuale Erzählung typische zeitliche Abfolge zeigt, in der das erzählte Ereignis weiter in der Vergangenheit zurückliegt als der Akt des Erzählens (vgl. S. 18).

[7] Petersen (1993), S. 56. Auch Martinez und Scheffel (52003) nehmen diese Unterscheidung vor, drücken sich aber etwas vorsichtiger aus, indem sie schreiben, dass bei Einheit von Erzähler und Figur der Handlung „die erste Person dominiert“ (S. 81).

[8] Klotz (1910) erklärt, dass es dem literarischen Charakter eines commentarius entspricht, dass „der Verfasser von sich selbst nie in der ersten Person des Singulars spricht.“ (S. 8) Rüpke (1992) hingegen beurteilt die Verwendung der dritten Person Singular zwar auf der semantischen Ebene als unparteilich (und daher als geeignet für Caesars Vorhaben), merkt jedoch an, dass „diese sprachliche Realisierung“ für einen commentarius eher untypisch sei (vgl. S. 212). Zur Analyse der dritten Person in Caesars commentarii siehe auch die beiden Aufsätze von Görler (1976 / 1980).

[9] Vgl. Petersen (1993), S. 55. Zu dieser Problematik äußert sich auch Görler (1976), indem er mit der Identität von Erzähler und Handlungsfigur eine Lesererwartung verbindet, die dem Erzähler keine Geheimnisse vor dem Leser erlaubt (vgl. S. 100).

[10] Petersen (1993), S. 62. Interessant ist, wie Klotz (1910) den Sachverhalt beurteilt: „Sonst trägt der Schriftsteller Cäsar nirgends eine „subjektive Meinung“ vor: immer spricht er objektiv von seiner Person, wie von der eines Fremden.“ (S. 9) Auch Görler (1980) ist der Ansicht, dass es Caesar weitgehend gelinge, seine subjektive Wertung zu unterdrücken, was allerdings für keinen Erzähler völlig zutreffen könne (vgl. S. 22).

Die neuere und neueste Forschung sieht das subjektive Moment in Caesars commentarii wesentlich deutlicher: Schönberger (1999) schreibt dazu: „Der Leser erlebt freilich die Geschehnisse von Caesars Warte aus.“ (S. 381) Auch Batstone und Damon (2006) erkennen nur eine scheinbare Objektivität: „This apparent objectivity is (...) a rhetorical pretense (...)“ (S. 144). Nach Batstone / Damon (2006) wird der Effekt der Objektivität gerade durch die Verwendung der dritten Person verstärkt: „Caesar uses the third person to turn a predominantly personal narrative into an apparently objective history.“ (S. 145)

[11] Vgl. Petersen (1993), S. 56.

[12] Wie problemlos in ähnlichem Stil von derartigen Ereignissen in der reinen Form der Er-Erzählung berichtet werden kann, beweisen schon allein die weiteren, nicht von Caesar selbst verfassten commentarii über das Bellum Alexandrinum, das Bellum Africum und das Bellum Hispaniense, sowie das achte Buch des Bellum Gallicum. Dass dazu keine erheblichen Änderungen des Stils nötig sind, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass insbesondere bezüglich des Bellum Alexandrinum einige Uneinigkeit herrschte, ob Caesar oder einer seiner Offiziere der Autor war (vgl. dazu z.B. Fuhrmann, M. (1999), S. 169).

[13] Petersen (1993), S. 59. Von einem „ichhaften Erzähler“ spricht Petersen dann, wenn ein Er-Erzähler, der in der dritten Person spricht, trotzdem charakteristische Elemente des Ich-Erzählens erkennen lässt.

[14] Vgl. Martinez / Scheffel (52003), S. 81.

[15] Strenggenommen ist die Innensicht in vom Erzähler verschiedene Personen dem Ich-Erzähler untersagt, da dieser nur in sein eigenes Ich sehen kann (vgl. Petersen (1999), S. 67). Der Logik zufolge dürfte eigentlich auch Caesar als ichhafter Erzähler nicht über eine solche Innensicht verfügen, da er ja Erzähler und Akteur in sich vereint. Sein Verhalten als allwissender Er-Erzähler lässt diese jedoch völlig natürlich erscheinen.

[16] Vgl. Petersen (1993), S. 66. Dies gelingt Caesar vor allem deswegen, weil er seinen commentarius über den Bürgerkrieg wahrscheinlich erst nach dessen Ende verfasst hat (vgl. Schönberger (1999), S. 375) und ihm deswegen beim Aufschreiben alle Entwicklungen klar waren.

[17] Vgl. Wendungen wie isdem temporibus, die Caesar immer wieder verwendet, so auch beispielweise zur Einleitung der Curio-Episode in II, 31, 1. Obwohl er sich selbst noch in Spanien aufhält, weiß er bereits über die Maßnahmen des Curio in Afrika, die zeitgleich stattfinden, bescheid, wobei man doch annehmen muss, dass auch Boten, wenn sie geschickt worden sind, einige Tage unterwegs waren, Caesar als Figur der Handlung noch nicht informiert sein konnte.

[18] Als eines von vielen Beispielen hierfür kann die Beschreibung der Schlacht von Pharsalos (zentrales Kapitel: Caes. civ. III, 93) dienen, bei der der Leser den Eindruck gewinnt, Caesar befinde sich oberhalb des Schachtfeldes und bewege seinen Blick bald zur eigenen (so in Caes. civ. III, 93, 1; 4 (bis cessit); 5–8 (bis cornu)) bald zur feindlichen (so in Caes. civ. III, 93, 2–3; 4 (ab equitesque); 8 (ab pugnantibus)) Seite. Diese Veränderung seines Standpunkts wird Caesar durch die Verwendung der dritten Person ermöglicht (vgl. dazu Görler (1976), S. 101).

[19] So weiß Caesar zu Beginn der Schlacht von Pharsalos auch, was Pompeius hofft und wie er sich den weiteren Verlauf der Schlacht vorstellt (vgl. Caes. civ. III, 92, 3).

[20] Vgl. Petersen (1993), S. 69.

[21] Derartige Erzählerkommentare benutzt Caesar beispielsweise, um politische Beziehungen zu verdeutlichen (vgl. Caes. civ. II, 25, 4: Erklärung der politischen Verhältnisse zwischen Pompeius, Iuba und Curio), oder um geographische Gegebenheiten zu veranschaulichen (vgl. Caes. civ. II, 25, 1: Beschreibung des Lagerplatzes, den Curio für sein Heer auswählt). Bisweilen bringt er auch Allgemeinweisheiten in die Erzählung ein (vgl. Caes. civ. II, 27, 2: psychologische Erklärung für die Leichtgläubigkeit der Menschen). Schönberger (1999) sieht in solchen „Situationsbeschreibungen“ eine Abweichung von der typischen Form des commentarius (vgl. S. 379).

[22] Laut Klotz (1910) ist das Darstellungsmittel der direkten Rede kein Bestandteil des commentarius -Prinzips. Dass Caesar gerade im Bellum civile immer wieder direkte Rede einbringe, sei ein Zeichen für die allmähliche Vernachlässigung der Gattungsmerkmale (vgl. S. 11).

[23] Petersen (1993), S. 81.

[24] So lässt der Erzähler zum Beispiel Varro in indirekter Rede seine Beziehungen zu Caesar und Pompeius darstellen (Caes. civ. II, 17, 2).

[25] Vgl. Meier (1982), S. 438–464.

[26] Gelzer (1943), S. 222.

[27] Zur Bedeutung dieser Rede hinsichtlich der Charakterisierung der Pompeianer siehe Batstone / Damon (2006), S. 74: „Caesar’s speech at Rome lays the groundwork for seeing the parallel between Pompeian administrators and Pompeian generals.“

[28] Im Folgenden beziehen sich die Stellenangaben aus lateinischen Texten soweit nicht anders gekennzeichnet stets auf Caesars Bellum civile in der Ausgabe C. Iuli Caesaris Commentarii, ed. A. Klotz, Vol. II, Leipzig 21950 (Nachdruck 1969).

[29] Vgl. dazu Batstone / Damon (2006), S. 83f.: Ausgehend vom Schema A (“attempts to establish peace”) – B (“military action”) – A (“attempts to establish peace”) unterteilen die Autoren das Segment B weiter in b (“occupation of Italian towns”) – a (“clemency at Corfinium”) – b (“siege at Brindisi”) – a (“speech in Rome”) – b (“march to Ilerda”). Die Rede vor dem Senat (I,32) steht somit auf der gleichen Ebene mit Caesars Gnade, die er in Corfinium (I,19–24) walten lässt, und ist damit Teil seiner Friedenspolitik. (Hervorhebung im Zitat durch die Verfasserin der Hausarbeit; dies gilt auch im Folgenden für Hervorhebungen durch Fettdruck)

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Die Darstellung von Caesars Romaufenthalten im Bellum civile aus erzähltheoretischer Sicht
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Institut für Klassische Philologie)
Veranstaltung
Caesar, Bellum civile
Note
1,0 (sehr gut)
Autor
Jahr
2007
Seiten
20
Katalognummer
V86823
ISBN (eBook)
9783638027342
ISBN (Buch)
9783638927147
Dateigröße
571 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
"Ihre Arbeit ist im Rahmen eines Proseminars sehr gut gelungen. Die Analyseproblematik aus erzähltheoretischer Sicht ist mustergültig vorgestellt. Auch die Analyse der Caesarabschnitte selbst ist scharfsinnig und das Ergebnis, vor allem die gezielte Auswahl von Ereignissen durch Caesar, erhellend (...)." Prof. Dr. Claudia Wiener
Schlagworte
Darstellung, Caesars, Romaufenthalten, Bellum, Sicht, Caesar, Bellum
Arbeit zitieren
Stefanie Wind (Autor:in), 2007, Die Darstellung von Caesars Romaufenthalten im Bellum civile aus erzähltheoretischer Sicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86823

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