Das Adverb. Definition, Einteilung, Funktion und Stellung


Seminararbeit, 2005

16 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Adverb
2.1. Definition
2.2. Einteilung der Adverbien nach ihrer Form
2.2.1. Einfache Adverbien
2.2.2. Abgeleitete Adverbien
2.2.3. Adverbiale Wortfügungen
2.3. Einteilung der Adverbien nach ihrer Funktion und Bedeutung
2.3.1. Adverbes de manière
2.3.2. Adverbes de lieu
2.3.3. Adverbes de temps
2.3.4. Adverbes de quantité et d’identité
2.3.5. Adverbes de phrase
2.3.6. Adverbes d’interrogation
2.3.7. Adverbes de liaison
2.4. Stellung der Adverbien
2.4.1. Stellung Adverb zum Verb
2.4.2. Stellung Adverb zum Adjektiv/ Adverb
2.4.3. Stellung Satzadverbien
2.4.4. Stellung temporal/ lokal fixierender Adverbien

3. Stellung, Funktion und Bedeutung konkreter Adverbien an einem Textauszug (Textauszug: Balzac: Illusions perdues. 3. Les Souffrances de l’Inventeur S. 19-20, in : La Comédie Humaine)

Bibliographie

1. Einleitung

Das Adverb wird in der Literatur häufig als eine Wortart bezeichnet, derer Erarbeitung bezüglich dessen, was sie ist und wie sie gebraucht wird, durchaus mit Schwierigkeiten verbunden ist.

Ich halte es nicht für übertrieben zu behaupten, daß das Kapitel Adverb zu den unbefriedigendsten Grammatikkapiteln gehört und daß die Wortart Adverb einem Mülleimer gleicht, in den man alles wirft, was bei seiner grammatischen Einordnung Schwierigkeiten macht. (Krenn, S. 303)[1]

Diese recht negative Beurteilung der Kategorie Adverb war nahezu das erste, was ich ganz zu Anfang meiner Recherche für meine Hausarbeit gelesen habe. Somit konnte ich erahnen, dass die Einordnung des Adverbs in eine grammatische Klasse keine leichte Aufgabe werden würde.

Das Adverb ist eine äußerst heterogene Wortart, welche in verschieden Grammatiken und in der Sekundärliteratur immer unterschiedlich beschrieben wird.

Es gibt z.B. keine einheitliche Typisierung nach ihrer Bedeutung und ihrer syntaktischen Funktion. So nennt z.B. Mauger[2] sieben verschiedene Adverbtypen, Pinchon/ Wagner[3] erarbeiteten zehn Arten, die wiederum in drei Klassen geteilt sind und Klein/ Kleineidam[4] beschränken sich auf fünf Subkategorien.

Diese unterschiedlichen Beschreibungen weisen darauf hin, dass sich die grammatische Einordnung des Adverbs kaum als eindeutig und simpel darstellt.

Meine Aufgabe, selbst einen Grammatikauszug über diese Wortart zu erarbeiten, bedurfte somit auch einer umfangreichen Lektüre und einem recht hohen Zeitpensum um die verschiedenen Beschreibungen zu studieren und individuell eine für mich plausible Einordnung zu entwickeln.

Aus Platzgründen habe ich mich auf das Adverb als solches beschränkt und bin auf das Adverbial (auch: Adverbialergänzung, Umstandsbestimmung, complément circonstanciel) sowie den Adverbialsatz (proposition circonstanciel) als auch die Adverbialpronomen y und en (pronom adverbial) nicht eingegangen.

Des Weiteren habe ich mich entschieden, die Verneinung (négation) nicht in meinen Auszug mit einzubringen, da diese grammatische Erscheinung meiner Meinung nach ein selbständiges Kapitel ist. Es sei jedoch an dieser Stelle zu erwähnen, dass in einigen Grammatiken die Verneinung in dem Kapitel des Adverbs zu finden ist, so z.B. bei Arrivé/ Gadet/ Galmiche[5], Pinchon/ Wagner und bei Grevisse[6] unter dem Stichpunkt Adverbes de négation.

In andren Grammatiken wiederum spricht man von Verneinungspartikeln (auch: Verneinungselemente, Verneinungsmorpheme) und keinem Adverbtyp und beschreibt die Negation in einem selbständigen Abschnitt. (siehe Fuchs[7], Confais[8], Klein/Kleineidam)

Mein Grammatikauszug über das Adverb stützt sich auf mehrere Methoden der grammatischen Beschreibung. Ich habe mit Hilfe anderer Grammatiken deskriptive Regeln erarbeitet, die die Sprache beschreiben, so wie sie ist, d.h. die darlegen, was wir tatsächlich sagen und nicht, was wir sagen sollten.

Weiterhin habe ich mich an die geschriebene Sprache gehalten und diese untersucht, indem ich die einzelnen Sätze in ihre Konstituenten zerlegt habe, um die Klassenzugehörigkeiten zu bestimmen und somit herauszuarbeiten, wie sich das Adverb in der Sprache verhält.

Meine Arbeit enthält einen Textauszug aus Balzacs „ La Comédie Humaine“[9], welchen ich studiert habe und die einzelnen Adverbien herausgefiltert und kommentiert habe.

Des Weiteren ist eine Definition des Adverbs gegeben, die Einteilung dieser Wortart nach ihrer Form (morphologisch), nach ihrer Funktion und Bedeutung (Syntax, Semantik) und die Stellung des Adverbs im Satz. Begleitend zu den Regeln sind französische Beispiele und teilweise ihre deutschen Entsprechungen gegeben.

2. Das Adverb

2.1. Definition

Das Adverb ist eine sehr heterogene Wortart, die klassisch definiert wird durch drei Charakteristika: sie ist unveränderlich, unselbständig und intransitiv.[10]

Jedoch werfen diese Kriterien Fragen auf: Einige der Adverbien sind steigerbar und sie können als Ellipse als ganze Äußerung stehen. Bedenklich ist daher, ob sie tatsächlich unveränderlich und abhängig sind.[11]

Die Eigenart der Adverbien besteht darin, dass sie die Bedeutung eines Verbs, eines Adjektivs oder eines anderen Adverbs erweitern bzw. vervollständigen, indem sie als Umstandsausdruck fungieren.[12]

Sie können nach syntaktischen Kriterien unterschieden werden in relativ frei bewegliche (satzergänzende) Adverbien und an ein Satzglied gebundene (satzgliedmodifizierende) Adverbien.

Morphologisch unterscheidet man einfache, abgeleitete und zusammengesetzte Adverbien.[13]

Des Weiteren kann man diese Wortart ihrer Funktion nach in verschiedene Klassen einteilen (adv. de manière, adv. de lieu, adv. de temps, adv. de quantité et d’intensité, adv. de phrase, adv. d’interrogation, adv. de liaison)

2.2. Einteilung der Adverbien nach ihrer Form

Die Klasse der Adverbien besteht aus einfachen (Adverbial-Morpheme)[14], abgeleiteten (Adverbial-Lexeme)[15] und zusammengesetzten (Wortfügungen)[16] Adverbien.

2.2.1. Die einfachen Adverbien sind meist an ihrer kurzen Form erkennbar.

-> aussi, beaucoup, autant, combien, tant, tout, seulement, comment, quand, déjà, peu, très, encore, souvent, enfin, demain, ici, là, plus, trop, bien (...)

Sie sind formal unveränderlich und einige von ihnen übernehmen mehrere Funktionen.

2.2.2. Abgeleitete Adverbien unterscheiden sich von ihren gleichbedeutenden Adjektiven bzw. Partizipien durch das Suffix –ment.

Wird ein Adverb von einem Adjektiv abgeleitet, so wird in der Regel an die gesprochene feminine Form des Adjektivs das Suffix –ment angehängt.

-> rapide rapidement
-> courageuse courageusement
-> vive vivement
-> heureuse heureusement
-> grande grandement

(...) (...)

In einigen Fällen gibt es allerdings keine zweite gesprochene Form. Hier fällt das –e vor dem Suffix –ment weg und somit gilt die maskuline Schreibweise.

-> poli(e) poliment
-> joli(e) joliment
-> vrai(e) vraiment

[...]


[1] Krenn, H.: Vom lateinischen zum romanischen Adverb. Vorschläge für eine synchron und diachron orientierte Beschreibung, In: Schmitt, Ch. (Hrsg): Grammatikographie der romanischen Sprachen, Bonn: Romanistischer Verlag 1993, 302-318.

[2] Mauger, G.: Grammaire pratique du francais d’aujourd’hui. Langue parlée, langue écrite, Paris: Librairie Hachette 1968.

[3] Pinchon, J./ Wagner, R.L.: Grammaire du Francais. Calssique et moderne, Paris : Hachette Livre 1991.

[4] Klein, H.-W./ Kleineidam, H.: Grammatik des heutigen Französisch, 1.Aufl., Stuttgart: Ernst Klett Verlag 1983.

[5] Arrivé, M./ Gadet, F./ Galmiche, M.: La grammaire d’aujourd’hui. Guide alphabétique de linguistique francaise, Paris : Librairie Flammarion 1986.

[6] Grevisse, M.: Le bon usage. Grammaire francaise, 8.Aufl., Gembloux : Editions J. Duculot 1964.

[7] Fuchs, V. : Taschenlexikon der französischen Grammatik, Tübingen, Basel: A. Francke Verlag 2001.

[8] Confais, J.-P.: Grammaire explicative. Schwerpunkte der französischen Grammatik für Leistungskurs und Studium, 2.Aufl., Ismaning: Max Hueber Verlag 1978.

[9] Balzac, H. de: Illusions perdues. 3. Les Souffrances de l’Inventeur, In: Balzac, H. de: La Comédie Humaine, Bd. 18, Lausanne : Editions Rencontre 1960, 19-20.

[10] Arrivé, M./ Gadet, F./ Galmiche, M.: La grammaire d’aujourd’hui. Guide alphabétique de linguistique francaise, Paris : Librairie Flammarion 1986.

[11] Fuchs, V. : Taschenlexikon der französischen Grammatik, Tübingen, Basel: A. Francke Verlag 2001.

[12] Wartburg, W. von, Zumthor, P.: Précis de syntaxe du francais contemporain, 4.Aufl., Bern: Francke AG Verlag 1989.

[13] Fuchs, V.: Französische Grammatik. Nach Stichwörtern geordnet, Leipzig: Langenscheidt Verlag 1992.

[14] Weinrich, H.: Textgrammatik der französischen Sprache, 1.Aufl., Stuttgart: Ernst Klett Verlag 1982.

[15] Weinrich

[16] Fuchs

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Das Adverb. Definition, Einteilung, Funktion und Stellung
Hochschule
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Note
2,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
16
Katalognummer
V86738
ISBN (eBook)
9783638047203
ISBN (Buch)
9783638943581
Dateigröße
640 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Adverb
Arbeit zitieren
Anja Waschow (Autor:in), 2005, Das Adverb. Definition, Einteilung, Funktion und Stellung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86738

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Das Adverb. Definition, Einteilung, Funktion und Stellung



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden