Herausforderungen der Supply Chain in der Nahrungsmittelindustrie


Hausarbeit, 2007

21 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

0. Einleitung

1. Begriffsbestimmung
1.1 Nahrungsmittelindustrie
1.2 Supply Chain

2. Die Lebensmittelindustrie
2.1 Entwicklung
2.2 Markt

3. Das Umfeld im Hinblick auf die neue Schlüsselrolle der Supply Chain
3.1 Kostendruck
3.2 Konzentration
3.3 Gesetzliche Auflagen und Qualitätsstandards
3.4 Veränderung der Kundennachfrage

4. Logistische Herausforderungen
4.1 Frische und Qualitätsmanagement
4.1.1 Temperaturgesteuerte Logistik
4.1.2 RFID
4.2 Ständige Verfügbarkeit
4.2.1 Schwankendes Angebot der Rohstoffe
4.2.2 Geringes Shelf-Life/ Lagerungsdauer

5. Ausblick

6. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

0. Einleitung

Die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln ist eine der Grundvoraussetzungen für unsere Gesellschaft. Sie ist unverzichtbar für Gesundheit, Zufriedenheit und politische Stabilität. In Deutschland gibt es derzeit eine Fülle und Vielfalt an Lebensmitteln, zu Preisen, die gemessen am Durchschnittseinkommen, so niedrig wie nie zuvor sind.

Dies ist unter anderem das Ergebnis einer immer effizienter organisierten Supply Chain der beteiligten Unternehmen. Mit 5.900 Unternehmen, mehr als einer halben Million Beschäftigten und einem Umsatz von rund 135 Milliarden Euro im Jahr 2006[1] zählt die Ernährungsindustrie zu den wichtigsten Industriezweigen in Deutschland.

Zurzeit wird die Branche vom Wettbewerbsfaktor Preis und dem Druck des Einzelhandels dominiert. Hinzu kommen neue gesetzliche Auflagen, die eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln verlangen und eine stetig zunehmende Nachfrage nach Frischeprodukten, die ständige Kühlung verlangen. In dieser Situation müssen viele Unternehmen der Ernährungsindustrie neue Wege des Qualitätsmanagements und der Kostenreduzierung erschließen. Die Supply Chain rückt ins Zentrum des Optimierungsinteresses.

Das Ziel dieser Studie ist die kurze, kompakte Darstellung von grundlegenden Herausforderungen, die sich den an der Nahrungsmittelindustrie beteiligten Unternehmen in diesem Zusammenhang stellen.

Einführend werden die Begriffe „Nahrungsmittelindustrie“ und „Supply Chain“ definiert

und die historische Entwicklung der Lebensmittelindustrie skizziert. Die Darstellung des Marktes und der Rahmenbedingungen soll einen Überblick auf die aktuelle Situation und Handlungsvoraussetzungen schaffen.

Die beiden Haupt-Herausforderungen, die sich der Supply Chain stellen, sind einerseits die hohen Anforderungen an Transport und Lagerung, zum anderen die ständige Verfügbarkeit für den Endkunden, die das Konsumgut Lebensmittel erfordert. Die Aufrechterhaltung der Kühlkette, der Umgang mit saisonal schwankendem Angebot der Rohstoffe und schließlich das Problem der Haltbarkeitsdauer werden im Folgenden näher beschrieben.

Nach einem Ausblick auf die in nächster Zukunft zu erwartenden Entwicklungen werden abschließend die Ergebnisse dieser Studie noch einmal zusammengefasst.

1. Begriffsbestimmung

1.1 Nahrungsmittelindustrie

Unter Nahrungsmittel-, Lebensmittel- oder auch Ernährungsindustrie versteht man die Gesamtheit der Firmen, die Lebensmittel herstellen oder verarbeiten. Sie ist ein der Landwirtschaft nachgelagerter, und dem Lebensmittelhandel vorgelagerter Wirtschaftszweig. Die übergeordnete Bezeichnung für das gesamte System der für die Bevölkerung ablaufenden Wirtschaftsprozesse aus Landwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie, Handel und Gastronomie lautet Agrar- und Ernährungswirtschaft oder Agribusiness.[2]

1.2 Supply Chain

Der Begriff Supply Chain begann sich Anfang der 80er Jahre in unternehmerischen Zusammenhängen zu etablieren. Aus dem Englischen wörtlich übersetzt als „Lieferkette“, umspannt er jedoch weit mehr als lediglich die reibungslose Versorgung des Handels mit Gütern.

Während in der Vergangenheit oftmals einzelne Bereiche in der Wertschöpfungskette im Mittelpunkt standen, geht man heute von einer ganzheitlichen Betrachtung aus. Die Supply Chain erstreckt sich damit auf die Gesamtheit aller geschäftlichen Aktivitäten, die erforderlich sind, um der Nachfrage an Produkten und Dienstleistungen nachzukommen. Sie beginnt beim ursprünglichen Bedarf an Rohmaterial und Daten und endet bei der Übergabe an den Endverbraucher.[3]

„Unter dem Begriff „Supply Chain“ wird (…) im engeren Sinne eine Lieferkette, Versorgungskette oder unternehmensübergreifende Wertschöpfungskette verstanden. Entlang dieser Kette fließen Güter, Dienstleistungen, Information und Geld. Die Flüsse können in Richtung der Kunden (downstream) , in Richtung der Lieferanten(upstream) oder in beide Richtungen fließen. Da ein Unternehmen meist nicht nur mit einem Lieferanten und einem Abnehmer zusammenarbeitet, stellen sich Supply Chains in der Praxis meist als Netzwerke aus verschiedenen Organisationen dar.“[4]

2. Die Lebensmittelindustrie

2.1 Entwicklung

Die industrielle Verarbeitung von Lebensmitteln hat sich aus handwerklicher Produktion und häuslicher Küche weiter entwickelt. Vor der Industrialisierung war die Versorgung mit Lebensmitteln weitgehend durch Selbstversorgung bestimmt, auch in städtischen Haushalten. Von der Landwirtschaft wurden hauptsächlich nur Rohprodukte für Nahrung und Kleidung bezogen. Verarbeitung, Zubereitung und Konservierung war Aufgabe der Hausfrau und des Dienstpersonals.[5] Mit beginnender Industrialisierung wurden maschinelle Produktionsmittel zur Steigerung der Erträge eingesetzt, später zur Substitution der teurer gewordenen Arbeitskraft.

Die Konservierungs-Techniken von früher (Trocknen, Räuchern, Salzen, Einlegen, später Flaschenfüllung, Dosen, Einfrieren) sind auch heute noch grundlegend zur Lebensmittelherstellung, obwohl neue dazu gekommen sind, wie beispielsweise die Vakuumverpackung, oder Verpackung unter Schutzatmosphäre.

Die technischen Verfahren der Lebensmittelindustrie können mechanischer (Mischen, Zerkleinern, Trennen), thermischer (Erhitzen, Kühlen, Trocknen, Destillieren), biologischer (Alkoholische Gärung, Milchsäuregärung, Essigsäuregärung) oder chemischer (Eiweißgerinnung, Zugabe von Lebensmittelzusatzstoffen) Natur sein. Bei den derzeit beliebten Frischemenüs steht die mahlzeitgerechte Portionierung und Verpackung im Vordergrund.

Das Wissen über Aufbewahrung, Konservierung, Lagerung und teilweise sogar der Zubereitung ist heute in der Bevölkerung mehrheitlich nicht mehr vorhanden.

Verbraucher können oder wollen nicht mehr die notwendige Zeit für Zubereitung und Konservierung von Lebensmitteln einsetzen und sind nicht mehr bereit, sich regionalen und jahreszeitlich eingeschränkten Angeboten zu unterwerfen.

In den Industrienationen sind 80 bis 90 Prozent aller verzehrten Lebensmittel industriell verarbeitet. Durchschnittlich landen nur noch 20 Prozent des ausgegebenen Geldes in der Landwirtschaft.[6] Gleichzeitig hat die Nachfrage nach Convenience-Produkten (Fertigmahlzeiten) zugenommen. Nicht Geld, sondern Zeit hat sich zum Nachfragefaktor entwickelt.

[...]


[1] BVE 2007. URI: www.bve-online.de/markt_und_statistik/tabellen_grafiken/konjunkturdaten/ ernaehrungsindustrie_2006_schaetzung/. Stand: 3/2007.

[2] Vgl. Thimm 1971, S. 7.

[3] Vgl. LOGISTIK inside. URI: http://www.logistik-inside.de/scm/. Stand: 3/2007.

[4] Horvath 2003, S. 5.

[5] Vgl. Thimm 1971, S. 8.

[6] Vgl. Schwarz 2000, S. 98.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Herausforderungen der Supply Chain in der Nahrungsmittelindustrie
Hochschule
Universität der Künste Berlin  (Institute of Electronic Business)
Veranstaltung
Electronic Business 3b
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
21
Katalognummer
V86160
ISBN (eBook)
9783638016384
ISBN (Buch)
9783638919791
Dateigröße
504 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
23 Einträge im Literaturverzeichnis, davon 16 Online-Quellen.
Schlagworte
Herausforderungen, Supply, Chain, Nahrungsmittelindustrie, Electronic, Business
Arbeit zitieren
Gisela Kopp (Autor:in), 2007, Herausforderungen der Supply Chain in der Nahrungsmittelindustrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86160

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