Theorie der Macht von Michel Foucault


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

20 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zu Michel Foucault und seinen Werken

3. Die Theorie der Macht
3.1 Theorien der Macht durch die Zeit
3.2 Theorie der Macht nach Michel Foucault
3.2.1 Die Macht des Diskurses
3.2.2. Macht als produktive Macht
3.2.3. Die Mikrophysik der Macht
3.2.4. Die Disziplinarmacht und das Panopticon
3.2.5 Die Bio-Macht

4. Zusammenfassung

5. Bibliographie und Verzeichnis der verwendeten Internetadressen

1. Einleitung

Michel Foucault war und ist noch bedeutender Philosoph und Theoretiker in vielen Bereichen. Die Wichtigkeit seiner Werke äußert sich in dem Einfluss auf das heutige Denken. Am einfachsten und prominentesten zu erkennen sind die zahlreichen Zitate von ihm in den Werken bezüglich der Bereiche wie z.B. der politischen Philosphie/Theorie, wissenschaftlichen Literatur, Kunst, Architektur, usw.

Ein Teil der philosophischen Beschäftigung von Foucault ist die Suche nach dem Antwort über den Begriff von Macht, ihren Ursprung und ihre Auswirkungen.

Was bedeutet Macht hinsichtlich der Betrachtung verschiedener Denker der politischen Theorie und Philosoph? Und was bedeutet Macht letztendlich für Michel Foucault?

In dieser Seminararbeit wird das Thema der Machttheorie untersucht und zwar mit dem Schwerpunkt über die Sicht der Theorie der Macht von Michel Foucault.

Zunächst wird eine Biographie und Laufbahn zur Person Foucault vorgestellt. Darauf folgt eine allgemeine Anschauung der Machttheorien und die Theorie der Macht von Michel Foucault wird dann vorgestellt.

2. Zu Michel Foucault und seinen Werken

Michel Foucault wurde am 15. Oktober 1926 in Poitiers in Frankreich einem Chirug und Universitätsprofessor der Anatomie geboren. Sein akademischer Lebenslauf war typisch für priviligierte französische Oberschicht: Nach seiner Schulausbildung (1936-1945) auf der Lycée de Poitiers und auf dem Jesuitenkolleg Saint Stanislas (1940-1945) erlangte Foucault einen der begehrten Ausbildungsplätze der prestigeträchtigen Ecole Normale Superieure (ENS) in Paris – der traditionelle Zugang zur akademisch-geisteswissenschaftlichen Karrierelaufbahn in Frankreich.

Während seiner Zeit auf der Ecole Normale Superieure erlitt Foucault unter akuter Depression und versuchte, sich das Leben zu nehmen. Daraufhin wurde er einem Psychiater zugewiesen. Dieses Ereignis könnte möglicherweise ein Grund für seine Faszination über die Psychologie sein. Diese Faszination führte zu seinem parallelen Studium in Psychologie mit dem Abschluss in Psychopathologie (1952) – zu jener Zeit eine ziemlich neue Qualifikation in Frankreich – zusätzlich zu seinem Staatsexamenabschluss in Philosophie (1951).

Foucault erhielt 1950 seine agrégation – die französische Aufnahmeprüfung in die oberen Posten im öffentlichen Schuldienst[1] – und gab für eine kurze Zeit Vorlesungen an der ENS, bevor er den Posten als Dozent an der Universität zu Lille annahm, wo er von 1953 bis 1954 Psychologie unterrichtete.

1954 veröffentlichte Foucault seinen ersten Werk: Das Buch „Maladie mentale et personalité“ (zu Deutsch: „Psycholgie und Geisteskrankheit“).

Es wurde nach und nach für Foucault deutlich, dass er nicht an die Karriere als unterrichtender Dozent interessiert war. Er ging daraufhin für längere Zeit ins Ausland und in dieser Zeit übte er das Amt als französische kulturelle Delegation an der Universität von Uppsala in Schweden aus. 1958 verließ Foucaul Uppsala und übernahm für kurze Zeit Positionen an der Universität von Warschau in Polen und an der Universität von Hamburg in Deutschland.

1960 kehrte Foucault zurück nach Frankreich und wurde Privatdozent an der Universität Clermont-Ferrand, wo er seinen Lebensgefährten, Daniel Defert, traf. Ein Jahr später erschien seine Dissertationsschrift „Folie et déraison. Histoire de la folie à l’âge classique“ (zu deutsch: „Wahnsinn und Gesellschaft“).

In den nächsten Jahren folgten rege Publikationen von Foucault. Darunter waren auch seine Hauptwerke wie „Les mots et les choses“ (zu deutsch: „Die Ordnung der Dinge“) und „L’archéologie de savoir“ (zu deutsch: „Archäologie des Wissens“).

1970 nahm Foucault den Posten des Leiters des Lehrstuhls „Geschichte der Denksysteme“ am Collège de France an. Zu dieser Zeit engagierte er sich in der Öffentlichkeit auch für die Rechte von Gefangenen und infolgedessen erschien 1975 sein nächstes Buch „Surveillir et punir. La naissance de la prison“ (zu deutsch: „Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses“).

Bis zu seinem Tod an AIDS zusammenhängenden Komplikationen im Jahre 1984 veröffentlichte Foucault noch mehrere Publikationen, die sich mit der Beziehung von Macht und Wissen auseinandersetzen. Diese Publikationen sind monumentale Leistung Foucaults. Sie wurde konzipiert als sechs-bändig aufeinanderfolgende Veröffentlichungen unter dem Titel „Histoire de la sexualité“ (zu deutsch: „Sexualität und Wahrheit“). Von den geplanten sechs Bändern wurden allerdings nur drei veröffentlicht aufgrund des quasi-testamentarisch geäußerten Wunsches Foucaults, „keine posthumen Veröffentlichungen“ zu erlauben. Die veröffentlichten Teile sind: Band 1 „La volonté de savoir“ (zu deutsch: „Der Wille zum Wissen“), Band 2 „L’usage des plaisirs“ (zu deutsch: „Der Gebrauch der Lüste“) und Band 3 „Le souci de soi“ (zu deutsch: „Die Sorge um sich“). Der vierte Band „Les aveux de la chair“ (zu deutsch: „Die Geständnisse des Fleisches“) wurde aus dem oben genannten Grund nicht veröffentlicht, obwohl der Band zu der Zeit schon weitgehend in redigierter Form vorlag.

Michel Foucault starb am 25. Juni 1984 in Paris an Komplikationen in Zusammenhang mit AIDS, einer bis dahin unbekannten Krankheit.

3. Die Theorie der Macht

3.1 Theorien der Macht durch die Zeit

Was ist eigentlich „Macht“? Wie definiert man „Macht“? Wie äußert sich Macht? Solche sind Fragen, die zuerst gestellt werden, sobald man über „Macht“ redet.

Über die Zeit haben etliche Philosophen und Politiktheoretiker versucht, den Begriff „Macht“ zu definieren. Von Homer bis Aristoteles, von Machiavelli bis Max Weber, von Luhmann bis Foucault, usw. Die politischen Denker der Antiken sowie der modernen haben sich mit den Fragen über den Begriff „Macht“ beschäftigt.

Um einen gerechten Staat und die Verfassung ins Leben zu rufen, damit Ziel und Maßstab einer wahrhaften politischen und menschlichen Tugendhaftigkeit[2] erreicht werden kann, müssen Philosophie und Macht eins werden[3]. So deutete es Platon in seinem Werk Politeia. Ferner ist „Platons Denken [...] geprägt von machtpolitischer Analyse[4] “. So kann man sehen, wie Platon die Wichtigkeit der Macht in der Politik erkannt hat.

In dem „Defensor Pacis“ (zu deutsch: „Der Verteidiger des Friedens“) verdeutlichte Marsilius von Padua die Macht des päpstlichen Amtes, indem er seinen Werk als eine argumentierende Kampfschrift dagegen verwendete. Marsilius von Padua forderte die Machtaufhebung von der Kirche, so dass die Machtkonzentration allein auf den Kaiser verlagert. Damit vollzog Marsilius von Padua die ersten Schritte in Richtung der Gewaltenteilung[5].

Ähnlich wie, aber jedoch so anders als Platons Untersuchung darüber, wie ein guter Staat zusammen gestellt und gehalten werden kann durch die Vereinigung der Philosophie und Macht in der Philosphenherrschaft, so hat Niccolò Machiavelli sich darauf konzentriert, wie die Macht überhaupt erreicht werden kann. Er stellte in seinem Werk „Il Principe“ Cesare Borgia vor als „Mann der Fortunà“, der durch Glück und günstige Umstände zu Macht und Einfluß gekommen war[6]. Somit wurde mit Machiavelli der Abkehr vom klassischen Begriff der Macht klar, der von der Ausrichtung am guten Leben – so wie es sich Platon und Aristoteles vorgestellt hatten – ablöste.

[...]


[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Agr%C3%A9gation, Stand: 01.03.2007

[2] Hüttinger, Daniela: Platon. In Maier/Denzer (Hrsg.): Klassiker des politischen Denkens 1. Von Plato bis Hobbes, C.H. Beck, München 2001, S. 20

[3] Ebd., S. 22

[4] Ebd., S. 23

[5] Vgl. Lüddecke, Dirk: Marsilius von Padua. In in Maier/Denzer (Hrsg.): Klassiker des politischen Denkens 1. Von Plato bis Hobbes, C.H. Beck, München 2001, S. 107 ff.

[6] Münkler, Herfried: Niccolò Machiavelli. In: Maier/Denzer (Hrsg.): Klassiker des politischen Denkens 1. Von Plato bis Hobbes, C.H. Beck, München 2001, S. 128

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Theorie der Macht von Michel Foucault
Hochschule
Hochschule für Politik München
Note
1,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
20
Katalognummer
V85300
ISBN (eBook)
9783638041775
ISBN (Buch)
9783638939874
Dateigröße
511 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Eine sehr gut informierte Arbeit, die durch treffende Zitatbelege besonders zu überzeugen weiß.
Schlagworte
Theorie, Macht, Michel, Foucault
Arbeit zitieren
Vee Wuthi-Udomlert (Autor:in), 2007, Theorie der Macht von Michel Foucault, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85300

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