Catos Origines

Cato als politischer Schriftsteller und politische Leitfigur


Hausarbeit (Hauptseminar), 1996

31 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsangabe

1. Einleitung

2. Entstehung und Überlieferung der Origines

3. Die Struktur der Origines
a) Der Inhalt der Bücher I bis VII
b) Die Einheit der Origines

4. Catos Quellen für seine Origines
a) Griechische Einflüsse und Quellen
b) Die Voraussetzungen für Cato in Rom
c) Lokale Quellen
d) Persönliche Erfahrungen Catos

5. Methoden Catos zur Abfassung seines Geschichtswerkes

6. Intentionen Catos bei der Abfassung der Origines

7. Schlußwort

8. Literaturverzeichnis
a) Quellen und Textausgaben
b) Sekundärliteratur

1. Einleitung

Als M. Porcius Cato Censorius (234-149)[1] die Origines verfaßte, schrieb er gleichsam das erste römische Geschichtswerk in lateinischer Sprache und machte so die Sprache der Römer auch zu derjenigen der römischen Geschichtsschreibung.[2] Schon allein diese Tatsache zeigt die Wichtigkeit dieses Werkes für die römische Literatur, aber auch für die Persönlichkeit Catos selber, auf.

"(M. Porcius Cato Censorius) senex historias scribere instituit. earum sunt libri septem. primus continet res gestas regum populi Romani, secundus et tertius unde quaeque ciuitas orta sit Italica, ob quam rem omnes Origines uidetur appellasse. in quarto autem bellum Poenicum est primum, in quinto secundum. atque haec omnia capitulatim sunt dicta. reliquaque bella pari modo persecutus est usque ad praeturam Seruii Galbae, qui diripuit Lusitanos: atque horum bellorum duces non nominauit, sed sine nominibus res notauit. in iisdem exposuit quae in Italia Hispaniisque aut fierent aut uiderentur admiranda: in quibus multa industria et diligentia comparet, nulla doctrina."[3]

Diese Textstelle ist das "by far the most important of the ancient statements"[4] über die Origines Catos. Es wurde geschrieben von Cornelius Nepos, der seine Vita Catonis etwa 36 v.Chr. verfaßte[5]. Nepos, dessen hier vorliegende Inhaltsangabe der Origines alles andere als genau und eindeutig ist[6], kommentiert dieses Werk bei seiner kurzen Erwähnung als mit Fleiß und Sorgfalt, aber ohne "doctrina" abgefaßte Bücher, geht dabei jedoch in keiner Weise auf ihren Wert für die römische Geschichtsschreibung bzw. die römische Literatur im allgemeinen ein.

Über die Interpretation von "doctrina" in diesem Zusammenhang besteht übrigens Unklarheit[7], die es an dieser Stelle jedoch nicht ausführlich zu diskutieren gilt; der Verfasser schließt sich der Auffassung Timpes an, "doctrina" sei die wissenschaftliche Aufarbeitung des vorhandenen Materials[8]. Im Gegensatz dazu behauptet Meister[9] mit Leo[10], "nulla doctrina" sei die Nichtberücksichtigung griechischer Quellen, desgleichen heißt es für Knoche[11] "sonder Buchwissen".[12]

In der vorliegenden Arbeit wird auf der Frage das Hauptgewicht liegen, ob diesem Werk eine Gesamtkonzeption zugrunde liegt und, falls dem so ist, wie diese ausgesehen haben kann -auch hierzu macht Nepos nur ungenaue Feststellungen. Im Laufe dieser Untersuchung soll also nach einer kurzen Darstellung der Überlieferung der Origines auf ihre Struktur eingegangen werden; nach einer Bearbeitung der dafür zugrundeliegenden Quellen geht es um Catos Methoden und Zielsetzungen, bevor dann versucht werden soll, Cato als Geschichtsschreiber zu bewerten.

Dagegen soll eine stilistische und sprachliche Untersuchung und damit die für diesen Aspekt ausschlaggebende Caedicius-Passage[13] weitestgehend beiseite gelassen werden[14], da diese ohne Relevanz für die Leitfrage ist; weiterhin das Fortwirken der Origines, eine sicherlich auch für diese Arbeit interessante Frage, die aber deren Rahmen sprengen würde, und schließlich die (mindestens) zwei eigenen, in die Origines eingebauten Reden Pro Rhodiensibus[15] und In Servium Galbam, deren Bearbeitung Aufgabe einer Arbeit über Cato als Redner ist.

2. Entstehung und Überlieferung der Origines

Schon für seinen 192 v.Chr. geborenen Sohn Marcus verfaßte M. Porcius Cato ein Geschichtswerk, damit jener aus der Kenntnis von Taten und Sitten der Vorfahren Nutzen ziehen könne[16]. Völlig unabhängig davon[17] begann er später sein eigentliches historisches Werk, die Origines. Es ist zwar nicht möglich, deren Abfassungszeit exakt zu datieren, da aber Nepos schreibt, Cato habe sein Geschichtswerk als senex, d.h. mit über 60 Jahren, begonnen[18], läßt sich der Beginn der Abfassung des ersten Buches frühestens für das Jahr 174 annehmen; und da im zweiten Buch die Gründung der umbrischen Stadt Ameria auf 963 Jahre vor dem Krieg gegen Perseus (171-168) fixiert wird[19], kann dieses nicht vor 168 geschrieben worden sein.[20] Cato schrieb bis zu seinem Tode am siebten Buch der Origines; nachdem seine noch 149 gehaltene Rede gegen den Propraetor Servius Galba, der 151 als Statthalter in der spanischen Provinz eine Gruppe Lusitanier, die sich bereits ergeben hatten, getötet oder versklavt hatte[21], eingearbeitet war, blieb ihm nur noch wenig Zeit: "M. Cato legem suadens in Galbam multa dixit; quam orationem in Origines suas rettulit paucis antequam mortuus est diebus an mensibus"[22].

Nach seinen Ausführungen zu Beginn seines Werkes über die Aufgaben eines römischen Privatmanns[23] ist es zweifelhaft, daß, wie Marmorale behauptet, Cato seine Origines nie veröffentlicht habe, da er es gar nicht gewollt habe; er sei wohl selber nicht zufrieden mit seinem Werk gewesen und habe es daher für sich behalten[24]. Sinnvoller ist es da doch, daß Cato durch seinen Tod daran gehindert worden ist, seine Arbeit zu publizieren.

Es ist nicht genau bekannt, wann die Origines überhaupt zum erstenmal veröffentlicht worden sind, vielleicht durch Staberius Eros[25], einem Grammatiker aus der Ära Sullas, oder durch Valerius Antias[26], einem Annalisten der gleichen Zeit. Mit Sicherheit waren sie in der Zeit der späten Republik weithin bekannt, beispielsweise bei Cicero, Sallust (s.u.) und Nepos[27]. Varro, Livius[28], Dionysios von Halikarnas und der ältere Plinius haben aus den Origines geschöpft.[29]

Neben den Gesamtausgaben gab es aber auch schon bald Teilausgaben wie Sammlungen von Besonderheiten, u.a. der immer beliebter werdenden Archaismen, beispielsweise der Singularia Catonis des Statilius Maximus in der Zeit Hadrians; dieser Kaiser soll seinerseits den älteren Cato dem Cicero vorgezogen haben.[30]

Dennoch gingen die größten Teile der Origines, vor allem aus den letzten vier Büchern[31], recht schnell verloren -das Gesamtwerk wurde ja auch durch die jüngeren Historiker wie beispielsweise Livius uninteressant[32] ; bereits im zweiten Jahrhundert zitiert sie Festus, ein Grammatiker, nach den (heute ebenfalls verlorenen) Libri de obscuris Catonis des Verrius Flaccus, einem Grammatiker der frühen Kaiserzeit[33] ; von Macrobius, Johannes Stobaios und schließlich Isidor von Sevilla existieren die letzten Zitate aus dem Original, dann scheint das Werk vergessen.[34]

Heute sind die Origines also nur noch fragmentarisch durch die Zitate anderer antiker römischer oder griechischer Schriftsteller und Grammatiker bekannt, wie es für die archaische Literatur im allgemeinen den Normalfall darstellt.[35] Bei der Origines -Ausgabe Chassignets sind es 135 Fragmente von 40 Schriftstellern, darunter Servius mit 37, Gellius mit 22 und Priscianus mit 21 Passagen.[36]

Bei den Fragmenten, die, der Gliederung des Nepos entsprechend, auf die sieben Bücher verteilt werden[37], müssen vier Fälle unterschieden werden. Während bei manchen das Buch erwähnt ist, aus dem zitiert wurde, und es bei anderen durch den Inhalt relativ leicht zu entscheiden ist, aus welchem Buch sie stammen, gibt es einige Stücke, deren Bezug nicht eindeutig ist, sodaß der plausiblere vom Herausgeber entschieden werden muß. Die wenigen Fälle, in denen auch dies nicht möglich ist, werden bei Chassignet als Incertorum Catonis Librorum Reliquiae electae aufgeführt.[38]

Die Reihenfolge der Fragmente innerhalb der Bücher wird nach verschiedenen Gesichtspunkten angeordnet: chronologisch beispielsweise an der Stelle, wo es sich um die Urgeschichte der Stadt Rom handelt (Buch I), geographisch dort, wo die Ursprünge italischer Völker und Städte beschrieben werden (Buch II und III), auch thematisch, wenn z.B. Völker- und Staatskunde Karthagos behandelt werden (Anfang Buch IV).[39]

3. Die Struktur der Origines

a)Der Inhalt der Bücher I bis VII

Im Prooemium zu seinen Origines legte Cato seine Auffassung dar "clarorum virorum atque magnorum non minus otii quam negotii rationem exstare oportere"[40]. Dem fügte er eine Aussage über den Nutzen der Geschichte hinzu[41], woraus er den Schluß gezogen haben mag, daß es ihm wohl angestanden habe, in seinem eigenen otium Geschichte zu schreiben.

Wie seine römischen Vorgänger in griechischsprachiger Prosa und lateinischem Epos, wie Q. Fabius Pictor, L. Cincius Alimentus, Cn. Naevius und Q. Ennius, begann Cato dann seine Origines bei den Ursprüngen Roms mit der Aeneas-Sage.[42] Über seine Quellen machte er dabei keinerlei Angaben, als Hauptquelle gilt aber das Geschichtswerk des Fabius Pictor, die gegen Ende des dritten vorchristlichen Jahrhunderts geschriebenen Annales[43], mit denen er sich bei seiner Arbeit kritisch auseinandersetzte[44]. Die Darstellung Fabius Pictors stimmt im großen und ganzen mit der von Diokles von Peparethos verfaßten Rwmhs ktisis überein; dieser hatte als erster ein solches Buch der Gründungsgeschichte Roms verfaßt, welches durch seinen Machtzuwachs in das Bewußtsein der griechischen Schriftsteller gerückt war.[45] Diese versuchten ihrerseits, solche Gründungsgeschichten auf eigene Traditionen zurückzuführen, und weil dieser griechische Sagenschatz von den Römern aufgenommen worden ist, ist zu erklären, daß auch für Cato beispielsweise die Sabiner von dem Spartaner Sabus abstammen mußten[46], daß die Aboriginer Griechen waren[47] oder daß der Troianer Aeneas als römischer Stammvater benannt wird[48].

Nach Nepos hätte das erste Buch der Origines lediglich die "res gestae regum populi Romani"[49] behandeln sollen, aber -wie gezeigt- legt es zusätzlich zur Königsgeschichte die mythische Vorgeschichte Roms dar und greift auch über das Jahr 509 hinaus bis mindestens 458, als L. Mamilius den Römern gegen Ap. Herdonius zu Hilfe kam und er daraufhin römisches Bürgerrecht erhielt[50]. Der Grund dafür könnte darin liegen, daß Cato (wie auch Fabius Pictor) das Decemviratsjahr 451 als sinnvolleren, weil wichtigeren Einschnitt betrachtete hat als die Vertreibung des Tarquinius Superbus.[51]

Nepos folgend, sollte im zweiten und dritten Buch stehen, "unde quaeque civitas orta sit Italica"[52]. Hinzu kommen tätsächlich aber noch auf jeden Fall regionale Gebräuche und Charakteristika.[53] Diesem Inhalt ist der doppelte Raum gegenüber der römischen Gründungsgeschichte zugewiesen, was verwunderlich erscheinen kann, als Cato der erste Römer war, der die italischen Angelegenheiten überhaupt für erwähnungswürdig hielt.[54]

Er kann sich hierin an griechischen Vorbildern orientiert haben. Die Kenntnis, vielleicht sogar die Verwendung der Geschichte des griechischen Westens von Timaios von Tauromenion[55], eines ungefähr im Zeitraum zwischen 350 und 250 lebenden ionischen Historikers, kann vorausgesetzt werden; und wie dieses Werk sich eigentlich mit den im Westen lebenden Griechen beschäftigen wollte, aber vermutlich in den ersten fünf (von mindestens 38) Büchern nichtgriechische Völker und Regionen des westlichen Mittelmeerraumes -unter historischen wie auch unter geographisch-ethnographischem Gesichtspunkt- beschreibt (worunter natürlich auch Italien und seine Einwohner fallen), so scheint für Cato der Hauptaugenmerk auf Rom und den Römern gelegen zu haben, notwendig aber ebenfalls eine Berücksichtigung der in näherer oder entfernterer Nachbarschaft lebenden Völker und Regionen gewesen zu sein.[56]

Eine weitere, durchaus mögliche Begründung für die "einzigartige Vorgehensweise"[57] der Aufnahme nicht-römischer Elemente in sein Werk ist diejenige, Cato habe Italien nicht nur als geographische, sondern auch als kulturelle oder politische Einheit betrachtet und daher all dessen Volksstämme miteinbezogen;[58] zwar hat er mit den Ligurern und den Galliern zwei Stämme (in den vorliegenden Fragmenten ziemlich negativ) aufgeführt[59], die erst kurz zuvor (176) nach langer Feindschaft endgültig unterworfen worden waren und daher kaum in kultureller Einheit mit Rom aufgefaßt werden konnten. Aber nach der Meldung des Prokonsuls C. Claudius Pulcher an den Senat im selben Jahr, daß sich auf Italiens Seite der Alpen kein Feind des römischen Volkes mehr befinde, und nach dem damit verbundenen Beginn der Romanisierung auch dieser italischen Gebiete wurden ja die letzten Schritte für die politische Einheit Italiens (unter Führung Roms) unternommen, und es ist durchaus möglich, daß Cato seinen (literarischen) Beitrag dazu leisten wollte[60].

Eine dritte Vermutung dafür, daß für die Bücher II und III derart verstärkt landeskundliche Fragmente nachzuweisen sind, ist die, "daß auch Cato dem in der Historiographie längst eingebürgerten Verfahren gefolgt ist, geographisch-ethnographische Beschreibung in den historischen Bericht allenthalben an passender Stelle einzulegen."[61] Andere landeskundliche Einlagen wie die über einige italische Städte und Völker des römischen Einflußgebietes in Buch I[62], die über Nordafrika zu Anfang des vierten Buches[63] und über Spanien[64] und Illyrien[65] in Buch V geben Anlaß zu der Vermutung, die landeskundlichen Fragmente der Bücher II und III paßten ebenso wie die anderen in die chronologische Ereignisdarstellung römischer Geschichte. Dies unterstütze die Tatsache, daß Cato die Geschichte des vornehmen Jünglings Lucumo aus Clusium, der die Frau seines Vormundes Arrun verführt hat, aus der Vorgeschichte des Galliereinbruchs in Mittelitalien berichtet[66] -Arrun hatte diese nämlich aus Rache nach Italien gerufen; und auch die einem Livius-Zitat entstammende Schlußfolgerung, Cato habe den Galliereinbruch selbst ausführlich geschildert, weise auf eine historische Schilderung mit landeskundlichen Einschüben hin[67].

Ob -um zu einem damit verbundenen Problemfall zu kommen- die These zutrifft, Cato habe einen verlorengegangenen kurzen Abriß römischer Geschichte vom fünften Jahrhundert bis zum 1. Punischen Krieg zu Anfang des vierten Buches geliefert, wie es Fabius Pictor und Cincius Alimentus getan haben, ob er diese Zeit völlig übergangen hat[68] oder ob er in den Büchern II und III "seine landeskundlichen Beschreibungen ständig zum Fortgang der (Erzählung der) römischen Geschichte in Beziehung"[69] gesetzt hat, läßt sich nicht beweisen, zumal sich auch nicht feststellen läßt, wieweit Nepos sich in seiner Inhaltsangabe vom tatsächlichen Originalzustand der Origines entfernt hat, was ja auch von erheblicher Bedeutung für die Rekonstruktion dieses Werkes ist.

[...]


[1] A.E. Astin: Cato the Censor, Oxford 1978 (künftig zitiert als Astin), 1.

[2] D. Timpe: Le "Origini" die Catone e la storiografia latina, in: Atti e Memorie dell´ Academia Pataviana di Scienze, Lettere ed Arti 83, 1970/71, III (künftig zitiert als Timpe), 7.

[3] Cornelius Nepos: Exerptum e libro Cornelii Nepotis de latinis historicis. M. Cato 3, 3-4, in: Cornelii Nepotis vitae cum fragmentis, ed. P.K. Marshall, Stuttgart Leipzig 1991 (künftig zitiert als Nep.Cat.)

[4] Astin 212.

[5] O. Schönberger: M. Porci Catonis scripta quae manserunt omnia. Marcus Porcius Cato Vom Landbau. Fragmente. Alle erhaltenen Schriften, Darmstadt 1980 (künftig zitiert als Schönberger), 387.

[6] So urteilen beispielsweise R. Meister: Zu römischen Historikern, in: Anzeiger der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse, 1964, 1 (künftig zitiert als Meister), 2, D. Flach: Einführung in die römische Geschichtsschreibung, Darmstadt 21992 (künftig zitiert als Flach), 69 ff., Astin 212 ff. und M. Chassignet: Caton Les Origines (Fragments). Introduction, Paris 1986 (künftig zitiert als Chassignet I), 10 ff.

[7] Timpe 18, Anm. 62.

[8] Ders. 20.

[9] Meister 7.

[10] F. Leo: Geschichte der römischen Literatur. 1.Bd.: Die archaische Literatur, Berlin 1913 (künftig zitiert als Leo), 298.

[11] U. Knoche: Roms älteste Geschichtsschreibung, in: V. Pöschl: Römische Geschichtsschreibung, Darmstadt 1969 (künftig zitiert als Knoche I) 236.

[12] Das vor allem die beiden letzten Ansichten nicht zutreffend sein können: s.u. S. 6 sowie S. 12 ff.

[13] M. Chassignet (Hg.): Caton. Les Origines (Fragments), Paris 1986 (künftig zitiert als Origines), IV, 7.

[14] Eine eingehende Untersuchung dazu liegt bei M. von Albrecht: Meister römischer Prosa. Von Cato bis Apuleius, Darmstadt 21983 (künftig zitiert als Albrecht Prosa) vor.

[15] M. Chassignet: Caton et l´impérialsme romain au IIesiècle av. J.-C. d´après les Origines, in: Latomus 46, 1987 (künftig zitiert als Chassignet II), 295 bespricht anhand dieser Rede ausführlich die politischen und ökonomischen Vorstellungen Catos, die an dieser Stelle am klarsten zum Ausdruck kommen. Aber auch hierauf kann leider aus Platzgründen nicht weiter eingegangen werden.

[16] Plutarch: Marcus Cato 20,7; zit. n. Schönberger.

[17] M. von Albrecht: Geschichte der römischen Literatur, Bd. 1, München 21994 (künftig zitiert als Albrecht Literatur), 317 und Timpe 11 sind hierin gegen die nicht belegbare Meinung, es bestünde ein Zusammenhang zwischen den beiden Werken, wie es beispielsweise M. Gelzer, R. Helm: Art. `M. Porcius Cato Censorius´, RE 43. Hb. (künftig zitiert als Helm), 146 vermuten.

[18] Nep.Cat 3, 3.

[19] Origines II, 16: "Ameriam supra scriptam Cato ante Persei bellum conditam annis DCCCCLXIII prodit."

[20] Timpe 10 und Chassignet I 7 f. Der Krieg gegen Perseus mußte, entgegen Leo 291, beendet gewesen sein, sonst hätte eine Datierung mit Hilfe dieses Krieges wohl keinen Sinn gemacht.

[21] Schönberger 391.

[22] Cic., Brut. 89; zit. n. Chassignet I 8. Im Zusammenhang mit dem Problem der Abfassungszeit des Gesamtwerks stellt sich die Frage der Datierung der einzelnen Bücher, die aber ihrerseits auf die vieldiskutierte Frage hinausläuft, ob Cato überhaupt ein zusammenhängendes Werk oder zwei voneinander unabhängige geschaffen hat. Darauf aber soll erst später (S. 9 ff.) eingegangen werden.

[23] Origines I, 2; s.u. S. 5 sowie S. 20.

[24] E.V. Marmorale: Cato Maior, Bari 21949 (künftig zitiert als Marmorale), 231.

[25] M. Schanz, C. Hosius: Geschichte der römischen Literatur. Bis zum Gesetzgebungswerk des Kaisers Justinian. 1.Teil: Die römische Literatur in der Zeit der Republik, München 41927 (künftig zitiert als S.-Hosius), 189.

[26] Flach 70.

[27] Chassignet I 30.

[28] H. Tränkle: Catos Origines im Geschichtswerk des Livius, in: Festschrift Karl Büchner, Wiesbaden 1970, Bd. 2, 274-285 (künftig zitiert als Tränkle) zeigt in seinem Aufsatz, daß "die Darstellung von Catos spanischen Feldzug im 34. Buch von Ab urbe condita (...) unmittelbar auf dem eigenen Bericht des Zensors" (Tränkle 283) beruht, und zwar auf den Origines. (Tränkle 283 f.)

[29] Schönberger 419 f.

[30] Ders. 420 f.

[31] Astin 231.

[32] Marmorale 224 f. und 229 f. sieht die Gründe für den Verlust der Origines darin, daß die antiken Schreiber nur zitiert hätten, was ihnen für gut erschien, und daß dem Cato diese Qualität abgegangen sei. Zuviele Mängel treten auf, bezüglich beispielsweise der geordneten Erzählung, der Methodik und der Untersuchung der historischen Zusammenhänge.

[33] Chassignet I 31.

[34] Schönberger 421 und Chassignet I 31.

[35] A.a.O. 34 f.

[36] A.a.O. 38.

[37] Nep.Cat. 3, 3.

[38] Chassignet I 40 ff.

[39] A.a.O. 42.

[40] Origines I, 2.

[41] Chassignet nimmt dieses Fragment aus den Excerpta rhetorica e codice Parisino nicht in ihre Ausgabe auf, daher soll die zugegebenermaßen recht wage Angabe nach Schönberger 180 (Originum reliquiae Frg. 3) zitiert werden: "Principiorum ad historiam pertinentium species sunt tres: de historia, de persona, de materia. aut enim historiae bonum generaliter commendamus, ut Cato..."

[42] C. Acilius und A. Postumius Albinus lebten zur Zeit Catos, deswegen sind sie zwar als Vorgänger nicht auszuschließen (Albrecht Literatur 302 f. sowie Marmorale 226), wohl aber als Vorlagen oder gar als Vorbilder, da beide Autoren sich allzu stark auf das Griechentum beriefen (vgl. Albrecht Literatur 302 f.)

[43] A.a.O. 299 ff.

[44] Astin 223 f.; siehe dazu auch S. 15 f.

[45] Timpe 15 und Astin 224 f. Nach M. Gelzer: Nochmals über den Anfang der römischen Geschichtsschreibung, in: V. Pöschl: Römische Geschichtsschreibung, Darmstadt 1969 (künftig zitiert als Gelzer II), 149 und Astin 224 f. ist es möglich, daß Fabius Pictor das Werk von Diokles als Quelle verwendete, einen Beweis dafür können sie aber nicht antreten.

[46] Origines II, 21.

[47] Ebd. I, 4.

[48] Ebd. I, 7. Diese Argumentation fußt auf Astin 224 f.

[49] Nep.Cat. 3, 3.

[50] Das beneficium des L. Mamilius ist erwähnt in Origines I, 26.

[51] Timpe 20 f., W. Kierdorf: Catos `Origines´ und die Anfänge der römischen Geschichtsschreibung, in: Chiron 10, 1985 (künftig zitiert als Kierdorf), 212 f. und 223, Flach 71 und Chassignet I 11, Anm.5.

[52] Nep.Cat. 3, 3.

[53] Astin 213 und Chassignet I 11. Beispiele sind zu finden in Origines II, 6; II, 27 etc.

[54] Astin 213. U. Knoche: Das historische Geschehen in der Auffassung der älteren römischen Geschichtsschreiber, in: V. Pöschl: Römische Geschichtsschreibung, Darmstadt 1969 (künftig zitiert als Knoche II), 242 zufolge hat dies auch später kein römischer Historiker mehr getan.

[55] Dessen Titel ist ungewiß, vielleicht lautet er Sikelikai istoriai.

[56] Astin 228 f.

[57] Timpe 19.

[58] Vgl. beispielsweise F. Klingner: Römische Geisteswelt, München 31956 (künftig zitiert als Klingner), 61. Dagegen argumentiert Astin 229.

[59] Origines II, 1-3.

[60] Vgl. Chassignet II 291; siehe dazu auch unten S. 23.

[61] Kierdorf 216. Diese alte, u.a. von Gutschmid (zit. n. Kierdorf 216, Anm. 43) vertretene These greift Kierdorf 213 ff. wieder auf.

[62] Z.B. Origines I, 5; I, 18 a und b.

[63] Ebd. IV, 2-5.

[64] Ebd. V, 2.

[65] Ebd. V, 4-5.

[66] Ebd. II, 5.

[67] Kierdorf 213 ff. Es würde hier zu weit führen, Kierdorfs Argumentation für seinen Umgang mit diesem Zitat wiederzugeben, der Kern seiner These sollte an dieser Stelle jedoch Platz finden. Sie ist dem Verfasser auch nicht plausibel: sollte Cato tatsächlich auf diese Weise gearbeitet haben, hätte er die gesamte römische (und italische) Geschichte von ca. 451 bis ungefähr zum 1. Punischen Krieg in den beiden Büchern dargestellt; das dem wohl nicht so war: s.u. S. 8.

[68] Ersteres vertritt Astin 215 wie Timpe 30 f., letzteres beispielsweise Meister 6.

[69] Flach 70; er folgt hierin Kierdorf 213 ff.

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten

Details

Titel
Catos Origines
Untertitel
Cato als politischer Schriftsteller und politische Leitfigur
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Klassische Philologie)
Veranstaltung
Cato als politischer Schriftsteller und politische Leitfigur
Note
1,0
Autor
Jahr
1996
Seiten
31
Katalognummer
V85201
ISBN (eBook)
9783638006170
ISBN (Buch)
9783638913065
Dateigröße
549 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Catos, Origines, Cato, Schriftsteller, Leitfigur, römische, Geschichtsschreibung
Arbeit zitieren
Philipp Wehmann (Autor:in), 1996, Catos Origines, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85201

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Catos Origines



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden