Das Vier-Seiten-Modell von Schulz von Thun - Anwendung in einem Konfliktgespräch unter Müttern


Hausarbeit, 2006

18 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Begriffsbestimmungen
2.1. Kommunikation
2.2. Interaktion
2.3. Fassade
2.4. Konflikt

3. Das Kommunikationsquadrat nach Schulz von Thun
3.1. Die Sachebene
3.2. Die Selbstkundgabe
3.3 Die Beziehungsseite
3.4. Die Appellseite
3.5. Zusammenfassung des theoretischen Aufgabenteils

4. Problemstellung
4.1. Einführung in die Gesprächssituation
4.2. Analyse des Gesprächs anhand des Modells
4.3. Bewertung des Gesprächs
4.4. Lösungsversuch

5.Zusammenfassung des praktischen Aufgabenteils und Ausblick

Literaturverzeichnis

Erklärung

1. Einleitung

Prof. Dr. phil. habil. Friedemann Schulz von Thun, 1944 geboren, ist Hochschullehrer und unterrichtet heute im Fachbereich Psychologie an der Universität Hamburg. Er beschäftigt sich anhand mehrerer Modelle mit den Problemen der alltäglichen Kommunikation, sowohl im privaten Bereich, als auch im Berufsleben. Das Kommunikationsquadrat, oder auch Vier-Seiten-Modell genannt, ist sein bekanntestes und meist publiziertes Werk.

Sein Vier-Seiten-Modell ist aufbauend auf dem Beziehungscharakter im Modell nach Watzlawick und den 3 Seiten des Organon-Modells nach Bühler in den 1970er Jahren entstanden. Die Zielsetzung der partnerschaftlichen Kommunikation in allen Lebensbereichen ist der Kernpunkt des Vier-Seiten-Modells nach Schulz von Thun.

Ich habe dieses Modell gewählt, da es sich sehr gut eignet, um die Problematik des von mir gewählten Gespräches wiederzugeben und anhand des Grundgedankens der partnerschaftlichen Kommunikation einen Lösungsansatz zu finden.

Die Gesprächssituation, von der ich ausgehen werde, handelt von einer Diskussion zwischen zwei deutschen Müttern, mir und der Mutter von L. Wir haben beide einen Sohn im gleichen Alter, der den gleichen Kindergarten besucht. Die Unterhaltung dreht sich um die Konflikte zwischen unseren Kindern. Dieses Beispiel eignet sich sehr gut um die Kommunikation nach Schulz von Thun zu analysieren.

Zunächst werde ich die wichtigsten Begriffe erklären, die für das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun relevant sind. Anschließend führe ich Sie in die Theorie des Kommunikationsquadrates ein. Der theoretische Teil bietet die Grundlage für die Analyse des Gesprächs, das ich mit der anderen Mutter geführt habe. Nach eingehender Analyse werde ich die Ergebnisse des Gesprächs auswerten und Lösungsansätze für die Kommunikationsbarrieren ausarbeiten. Abschließend folgen eine Zusammenfassung des praktischen Aufgabenteils und ein Ausblick.

2. Begriffsbestimmungen

Einleitend möchte ich vier Begriffe definieren, die für die Ausarbeitung meiner Analyse wichtig sind. Kommunikation, Interaktion, Fassade und Konflikt. Ich habe diese Begriffe gewählt, da die Definitionen in den Lexika oft nicht ausreichend für das Kommunikationsquadrat nach Schulz von Thun sind und einer näheren Erläuterung zum Verständnis der Analyse bedürfen.

2.1. Kommunikation

Kommunikation hat in der Wissenschaft mehrere Bedeutungen. Einer dieser Definitionen findet man in Meyers Lexikon (online):

„Der Prozess des Zeichenaustausches zwischen Menschen (Humankommunikation), Tieren (animalische Kommunikation), innerhalb lebender Organismen (Biokommunikation) wie auch innerhalb oder zwischen technischen Systemen (technische Kommunikation, Maschinenkommunikation) beziehungsweise zwischen Mensch und technischem System (Mensch-Maschine-Kommunikation).“

Die für die Anwendung des Modells wichtige Begriffsbestimmung von Kommunikation nach Schulz von Thun ist detaillierter als die Begriffserklärung Meyers .

Im Vier-Seiten-Modell bedeutet Kommunikation die Interaktion zweier oder mehrerer Menschen, die sich auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig unterhalten. Die Kommunikation hat dabei viele Faktoren: Sie kann verbal passieren, also in Worten, oder non-verbal, anhand von Zeichen. Dabei sind Mimik und Gestik, sowie auch der Tonfall von essentieller Bedeutung für das richtige Interpretieren von Botschaften.

2.2. Interaktion

Die Definition von Interaktion ist nach Meyers Lexikon (Soziologie, online):

„Die Wechselbeziehung zwischen den Individuen und einer gesellschaftlichen Gruppe oder der Gesellschaft insgesamt, in Gruppen und größeren sozialen Systemen besonders die wechselseitige Orientierung des Handelns an den Erwartungen der anderen.“

Schulz von Thun grenzt Interaktion von Kommunikation ab. Danach bezieht sich die Interaktion mehr auf die psychologische Sicht der zwischenmenschlichen Beziehung, die in der soziologischen Begriffsbestimmung nach Meyers Lexikon mit der Wechselwirkung beschrieben wird. Die Kommunikation lässt oftmals nur den Blick auf das seelische Befinden eines Individuums zu.

2.3. Fassade

In Meyers Lexikon ist keine hinreichende Begriffsdefinition von Fassade zu finden, deshalb greife ich bei dieser Worterklärung auf eine andere Quelle zurück.

Brockhaus, 9. Auflage (2000, S. 269):

„lat. facies - „Gesicht“. Die Vorderseite, Schauseite eines Gebäudes.“

Die Schauseite ist ein Begriff, der in der Definition nach Schulz von Thun gut Anwendung findet. Unter Fassade ist der Eindruck zu verstehen, den ein Mensch einem anderen mittels Täuschung seiner Persönlichkeit vermitteln will. Er bezweckt dadurch, dass sein wahres Ich nicht erkannt wird. Diese negative Sichtweise entkräftet Schulz von Thun indem er nicht von einer unechten Fassade spricht, sondern von einer kunstvoll geformten Maske, die aus der Entwicklung des einzelnen resultiert und die eigene Persönlichkeit bereichert. Danach stimmt es zwar, dass die „Außenseite“ (Schulz von Thun, Miteinander Reden 2, 05/2006, S.16) der Fassade nicht immer mit dem „Inneren“(Schulz von Thun, Miteinander Reden 2, 05/2006, S.16) übereinstimmt, aber sie lässt meist Ahnungen auf die Gefühlsregungen zu. Zudem ist die Fassade wichtiger Bestandteil der Entwicklung, da es uns so gelingt, Verletzungen besser zu verkraften und unsere Persönlichkeit zu stärken. Eine Fassade ist für einen Menschen laut Schulz von Thun etwas absolut notwendiges, dass jeder hat und auch jeder haben sollte.

2.4. Konflikt

Konflikt bedeutet nach Meyers Lexikon:

„Das Aufeinandertreffen einander entgegengesetzter Interessen, Intentionen oder Motivationen; auch innerer Widerstreit von Bewusstseinsinhalten oder Handlungstendenzen.“

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Das Vier-Seiten-Modell von Schulz von Thun - Anwendung in einem Konfliktgespräch unter Müttern
Hochschule
FernUniversität Hagen  (Kultur- und Sozialwissenschaften)
Veranstaltung
Kommunikation und Beratung
Note
2,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
18
Katalognummer
V84001
ISBN (eBook)
9783638001809
Dateigröße
465 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Vier-Seiten-Modell, Schulz, Thun, Anwendung, Konfliktgespräch, Müttern, Kommunikation, Beratung
Arbeit zitieren
Natalie Sajons (Autor:in), 2006, Das Vier-Seiten-Modell von Schulz von Thun - Anwendung in einem Konfliktgespräch unter Müttern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84001

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