Energie in der Betriebswirtschaftslehre


Seminararbeit, 2007

22 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

TABELLENVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG

2 PRODUKTIONSFUNKTIONEN UND ENERGIE
2.1 PRODUKTIONSFAKTOREN
2.2 PRODUKTIONSFUNKTIONEN
2.2.1 Die klassische Produktionsfunktion (Ertragsgesetz, Typ A)
2.2.2 Die Gutenberg-Produktionsfunktion (Typ B)
2.2.3 Heinen-Produktionsfunktion (Typ C)

3 ENGINEERING PRODUCTION FUNCTIONS

4 ZUSAMMENFASSUNG

LITERATURVERZEICHNIS

ANHANG

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Input-Output-Schema der Produktion

Abbildung 2: Endgültiger Energieverbrauch nach Sektoren, Österreich, 2004

Abbildung 3: Einteilung der Produktionsfaktoren

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Literaturübersicht zu Anwendungsgebieten der Engineering Production Functions

Tabelle 2: Empirische Geltung der Produktionsfunktionen

1 Einleitung

Da das Thema dieser Arbeit „Energie in der Betriebswirtschaftslehre“ heißt, soll zu Beginn der Begriff Energie definiert werden: „Energie ist Vorrat an Arbeitsvermögen.“ bzw. Energie ist die „Fähigkeit, physikalische Arbeit zu leisten“ . Als Energiearten werden die Primärenergie – Energieinhalt natürlicher Energieträger (zB Steinkohle, Erdöl) – und die Sekundärenergie – Energieinhalt umgewandelter Primärenergieträger (zB elektrischer Strom, Dieselkraftstoff) unterschieden. Mit Hilfe so genannter Energiewandler wird Primär- oder Sekundärenergie in Nutzenergie (zB Licht, mechanische Energie, Wärme) umgewandelt, die dann in der Produktion direkt eingesetzt werden kann. Durch die steigende Mechanisierung und Automatisierung der Produktion erhöht sich der benötigte Nutzenergiebedarf und somit die Bedeutung der Energiewirtschaft für produzierende Unternehmen. Die angesprochene industrielle Produktion geschieht arbeitsteilig mit hohem Mechanisierungsgrad wobei bei den Outputs Sachgüter zur Fremdbedarfsdeckung dominieren. Unter den Inputs ist Energie bei allen Produktionsprozessen unentbehrlich (siehe schematisch dargestellt aus naturwissenschaftlicher Sicht in Abbildung 1).

Abbildung 1: Input-Output-Schema der Produktion

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Strebel (1994), S. 755

Energie als wichtiger Inputfaktor der industriellen Produktion spiegelt sich auch in Statistiken über die Aufgliederung des Gesamtenergiebedarfes Österreichs wider. Abbildung 2 zeigt, dass die Industrie mit einem Anteil von 30 % am Gesamtenergieverbrauch Österreichs 2004 neben dem Transport der Sektor mit dem höchsten Energieverbrauch ist.

Abbildung 2: Endgültiger Energieverbrauch nach Sektoren, Österreich, 2004

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Europäische Kommission (2007), S. 2

Innerhalb des Sektors Industrie sind in Österreich (Stand 2001) vor allem

- die Herstellung von Roheisen und Stahl (23,9 %),
- die Herstellung von Papier und Pappe (21,9 %) und
- die Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen (10,5 %)

mit in Summe 56,3% des Gesamtenergieverbrauches die energieintensivsten Branchen. Energie ist also ein sehr wichtiger Faktor für die Produktion, die Industrie im Allgemeinen. Die betriebliche Energiewirtschaft rückt bedingt durch die zunehmende Verknappung und auch Verteuerung von Energie immer stärker in das Blickfeld auch des ökonomischen Interesses. Energiewirtschaft und Energieversorgung werden somit auch für Betriebe, die nicht den oben angeführten energieintensiven Branchen angehören, immer wichtiger.

- Wie ist das Thema Energie in der Betriebswirtschaftslehre, in der Produktionstheorie aufgearbeitet bzw. wie wird Energie in der Produktionstheorie erfasst?
- Wie geht die Betriebswirtschaftslehre mit dem Thema Energie um?

Das sind Fragen, auf die diese Seminararbeit Antworten zu finden versucht. Ziel dieser Arbeit ist es, die Betriebswirtschaftslehre, hier vor allem die Produktionstheorie auf die Aufarbeitung des Themas Energie zu untersuchen; zu durchleuchten, inwieweit Energie in den Produktionsfunktionen behandelt wird. Es werden Produktionsfaktoren dargestellt (ist Energie ein Produktionsfaktor?), die wichtigsten Produktionsfunktionen erläutert und dann das Konzept der Engineering Production Functions vorgestellt. Eine Zusammenfassung bildet den Abschluss dieser Seminararbeit.

2 Produktionsfunktionen und Energie

„Produktion ist – technisch betrachtet – jede Umformung oder Umwandlung von Stoff und Energie.“ Die betriebswirtschaftliche Produktionstheorie beschäftigt sich mit den quantitativen Beziehungen zwischen den eingesetzten Mengen an Produktionsfaktoren (Input) und den mengenmäßig ausgebrachten Produkten (Output) in industriellen Produktionsprozessen. Strebel schreibt von technisch bestimmten Stoff- und Energiearten und –mengen unter technologisch bestimmten (Verfahrens-)-bedingungen, die in Kombination gesetzt werden, um die Produktion zum gewünschten Ergebnis zu führen. Als Folge sieht er einerseits den Verzehr von Stoffen und Energie sowie die Inanspruchnahme von Mitarbeitern und technischen Einrichtungen und andererseits die Entstehung eines Produktbündels. Die Produktionstheorie untersucht sowie formalisiert solche Zusammenhänge und Prozesse mittels Produktionsmodellen und daraus abgeleiteten Produktionsfunktionen. Wird auf die Produktionstheorie bzw. die Produktionsfunktionen ein Wertgerüst mittels Faktorpreisen aufgesetzt (Kostentheorie), können die Kosten der Produktion ermittelt und somit ökonomische Fragestellungen bearbeitet werden. Aus diesem Grund ist die Produktionstheorie von hoher Relevanz für die Betriebswirtschaftlehre.

Die Behandlung von Energie in Produktionsfunktionen ist Gegenstand dieses Kapitels. Bevor jedoch Produktionstheorien behandelt werden, soll eine kurze Einführung in den Bereich Produktionsfaktoren mit besonderem Bezug auf die Energie erfolgen.

2.1 Produktionsfaktoren

„Produktionsfaktoren (Faktoren, input) sind die für die Unternehmensleitung, die Produktion und den Absatz sowie für die Erhaltung der Betriebsbereitschaft eingesetzten Güter.“ Grundsätzlich werden die Produktionsfaktoren, wie in Abbildung 3 ersichtlich, in

drei große Gruppen (Dispositive Faktoren, Elementarfaktoren, Zusatzfaktoren) eingeteilt.

Abbildung 3: Einteilung der Produktionsfaktoren

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Fandel (2005), S. 33

Als Dispositive Faktoren wird jener Teil der menschlichen Arbeitsleistung bezeichnet, der ‚leitende Tätigkeiten’ (Aufgaben wie Planung, Organisation, Kontrolle) im Unternehmen umfasst und nicht direkt den einzelnen Produkten oder Produktionsprozessen zugeordnet werden kann. Zusatzfaktoren bezeichnen kostenverursachende Faktoren, denen jedoch keine eindeutig abgrenzbaren Mengengrößen zugrunde liegen (zB Steuern, Abgaben, Zinsen). Elementarfaktoren und ihr Zusammenwirken im Produktionsprozess lassen sich am ehesten quantifizieren und sie sind somit für die Aufstellung von Produktionsfunktionen von größerer Bedeutung als die beiden erstgenannten Faktoren. Hierbei gilt es Verbrauchs- und Gebrauchsfaktoren zu unterscheiden. Gebrauchsfaktoren (auch Potentialfaktoren genannt) wirken an der Produktion mit; entweder

- mit Leistungsabgabe in den Produktionsprozess (zB geistig und körperlich arbeitende Menschen, Maschinen, Werkzeuge und andere Hilfsmittel) oder
- ohne Leistungsabgabe in den Produktionsprozess (zB Gebäude, Grundstücke, Mobiliar, Apparate und Vorrichtungen).

Im Gegensatz dazu gehen Verbrauchsfaktoren als selbstständige Güter im Produktionsprozess unter oder verändern ihre Eigenschaften im Produktionsprozess und werden entweder zu Gütern anderer Art oder Bestandteile neuer Güter. Es gibt solche

- mit substantiellem Eingang in die Produkte (zB Rohstoffe, Werkstoffe, Bauteile, Hilfsstoffe, Erzeugnisdienstleistungen) und solche
- ohne substantiellen Eingang in die Produkte – Betriebsstoffe – sie erhalten die Gebrauchsfaktoren (zB Kühl- und Schmiermittel) oder bewirken den Produktionsablauf (Energie – zB Strom als Antriebsenergie für Aggregate).

Strebel meint hierzu: „Mit Recht wird inzwischen gefordert, in das System der Elementarfaktoren grundsätzlich alle Realgüter aufzunehmen, also etwa auch Energie … , private und öffentliche Fremddienstleistungen, Informationen.“

[...]

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Energie in der Betriebswirtschaftslehre
Hochschule
Karl-Franzens-Universität Graz  (Institut für Innovations- und Umweltmanagement)
Veranstaltung
SE Management and International Business
Note
1
Autor
Jahr
2007
Seiten
22
Katalognummer
V83875
ISBN (eBook)
9783638001366
ISBN (Buch)
9783638910781
Dateigröße
1026 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Energie, Betriebswirtschaftslehre, Management, International, Business, Produktion, Funktion, Produktionsfunktion, Produktionsfaktor, Faktor, Ertragsgesetz, Typ, Typ A, Typ B, Typ C, klassisch, Gutenberg, Heinen, Engineering, Production, Function, Hollis, Chenery, Hollis B. Chenery, Smith, Schweyer, Hall, Fabian, Grosse, Ferguson, Fandel, Wibe
Arbeit zitieren
MMag. Bernhard Höfler (Autor:in), 2007, Energie in der Betriebswirtschaftslehre, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83875

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