Computer Literacy als Bestandteil moderner Bildung II: Software und Internet


Seminararbeit, 2001

16 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Gliederung

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Lernpartner Computer

3 Lernsoftware
3.1 Drill-and-practice Programme
3.2 Edutainment

4 Bewertungskriterien für Lernprogramme

5 Lernsoftware Addy Deutsch Klasse 1 und 2
5.1 Allgemein zur Software
5.2 Grundlegende Informationen
5.3 Inhaltliche Kriterien
5.4 Gestaltung

6 Fazit/Stellungnahme

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Durch eine sich immer weiter ausbauende Informations- und Kommunikationstechnik und dem immer lauter werdenden Ruf nach Schlüsselqualifikationen, insbesondere der Medienkompetenz, hat auch im Bereich des Lernens ein neues Zeitalter der Wissensvermittlung begonnen. In meiner vorliegenden Seminararbeit zum Thema „Computer Literacy, als Bestandteil moderner Bildung, Software und Internet“ soll insbesondere auf das Medium Lernsoftware/Edutainment für Schüler in allgemeinbildenden Schulen eingegangen werden.

Die in diesem Zusammenhang immer wieder auftauchende Frage ist, ob schon Kinder im Kindergarten und den Grundschulen den Umgang mit dem PC erlernen sollten. Thomas Feibel brachte diese Bedenken von Eltern und Lehrern in seinem 1997 erschienen Buch so zum Ausdruck: „Noch herrschen bei uns sehr viele Ängste: Der Computer mache einsam, läute das Ende der Lesekultur ein, hemme die Kreativität oder behindere die geistige und körperliche Beweglichkeit des Kindes und überhaupt gäbe es ja nur „ Schrott[1]. In einer Veröffentlichung „Von der Lochkarte in den Cyberspace (Teil IV): Zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der Computerentwicklung“ steht auch Hans G. Helms diesem Problem sehr kritisch gegenüber. Er kritisiert die sich immer weiter ausbauende Computer Literacy, also die Fähigkeit mit einem Computer umzugehen, wie folgt: „Sofern wir noch den Mut besessen haben, Kinder in die Welt zu bringen, in diese Welt der mikroelektronischen Umwertung aller Werte, müssen wir erleben, wie unsere Nachfahren mit massivem ökonomischen Druck auf Computer Literacy getrimmt werden, wie sie trainiert werden, mit Computern selbstverständlichen und selbstverständlich unkritischen Umgang zu pflegen.“[2] Helms geht in seinem Essay sogar soweit, dass er Menschen, die aktiv mit dem Computer umgehen, Persönlichkeitsschrumpfungen und Exsozialisation vorwirft.

Diese Ängste und Vorwürfe werde ich in meiner vorliegenden Arbeit genauer beleuchten.

Abschließend werde ich, als praktisches Beispiel einer Lernsoftware, „Addy Kids, Deutsch, Klasse 1+2“ der Firma Havas Interactive Europe S.A. vorstellen und diese anhand von verschiedenen Kriterien beurteilen.

2. Lernpartner Computer

„Erzähle mir- und ich vergesse, zeige mir und ich erinnere mich. Lass es mich tun- und ich verstehe“, dieser Satz des chinesischen Gelehrten Konfuzius gilt auch für die modernen Lehr- und Lernmedien, wie Internet und Software. „Am Besten lernen wir, indem wir es tun, „learning-by-doing“ gilt allgemein als die effizienteste Art des Lernens“.[3] Dieses Lernen beim Arbeiten, das Begreifen, indem wir handeln, ist allerdings in manchen Bereichen ohne ein vorheriges Training nicht möglich. Lernsoftware und Internet bieten in diesem Bereich eine gute Möglichkeit, Lernen zu trainieren, Wissen zu vermitteln und gleichzeitig Medienkompetenz zu erlangen. Inzwischen ist das Lernen mit neuen Medien in den schulischen Lehrplänen manifestiert und wird bereits im Kindergarten praktiziert.

Der Zugang zu dem Medium PC wird immer umfassender. Wie das Statistische Bundesamt anhand von Ergebnissen der Statistik der laufenden Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte (ohne Selbstständigenhaushalte) mitteilt, nimmt die Ausstattung privater Haushalte in Deutschland mit Geräten der neuen Informationstechnologien beständig zu[4]: 1998 besaßen knapp 39 % der privaten Haushalte einen Personalcomputer, 1999 waren es 45 % und 2000 47 %. In den neuen Bundesländern vermindern die privaten Haushalte den Rückstand zunehmend: Im Jahr 1998 betrug der Ausstattungsgrad mit Personalcomputern hier rund 34 %, er lag damit noch deutlich unter der Vergleichszahl im früheren Bundesgebiet (40 %.) Im Jahr 2000 hatten 43 % der Haushalte in den neuen Ländern einen PC (früheres Bundesgebiet: 48 %.)

Die Situation an Schulen sieht allerdings noch nicht so gut aus. „Die Computerausstattung der Schulen ist bislang zu sehr an Unterrichtsräume bestimmter Fächer gebunden. Im Prinzip müssten heute mehrere, am besten alle, Klassenzimmer einer Schule vernetzungstauglich sein .“[5] Der Fachausschuss „Informatische Bildung in Schulen“ der Gesellschaft für Informatik e.V. hat hierzu, im Jahr 2000, eine Empfehlung für ein Gesamtkonzept zur informatischen Bildung an allgemeinbildenden Schulen erarbeitet. In der Präambel ist die Aufgabe dieser Schulen genauer beschrieben: „Aufgabe der allgemein bildenden Schule muss es sein, allen Schülerinnen und Schülern unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft und ihren sozialen Verhältnissen einen gleichberechtigten Zugang zu informatischen Denk- und Arbeitsweisen und modernen Informations- und Kommunikationstechniken zu öffnen, informatische Bildung zu vermitteln und damit auch auf lebenslanges Lernen, d.h. auf die Möglichkeiten der ständigen Wissensreorganisation, vorzubereiten.“[6] Die Geräte (Hardware) allein sind allerdings noch kein Garant für einen guten Unterricht und die Vermittlung der neuen Kulturtechnik „Medienkompetenz“. Hier sollte das interaktive Handeln im Vordergrund stehen. „Diese Interaktion ist es, die den Umgang mit Informatiksystemen erst zu einer neuen Kulturtechnik macht...“[7] Um diese Interaktion bei Schülern hervorzurufen, ist es notwendig, noch mehr Engagement als bisher in die Entwicklung von unterrichtsgeeigneter Software, welche zu den Erziehungszielen passen, zu stecken. Nicht nur Schüler sollen den Umgang mit Software und Hardware erlernen. Für den erfolgreichen Einsatz von Lernsoftware an Schulen ist es erforderlich, dass auch Lehrer und Pädagogen dementsprechend ausgebildet und geschult werden. Vielen Lehrern fehlt leider ein umfangreiches Computerwissen und generell das Interesse an neuen Medien. In Zukunft müssen diese bestehenden Defizite unbedingt behoben werden, damit ein fortschrittlicher Unterricht gestalten werden kann.

[...]


[1] Thomas Feibel, Multimedia für Kids: Spielen und Lernen am Computer, 1997, Seite 15

[2] Serie von Hans G. Helms: Von der Lochkarte in den Cyberspace (Teil IV): Zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der Computerentwicklung, http://www.cyberroadshow.ethz.ch/bericht/page5.htm

(14. Februar 2001)

[3] Christa van Winsen, E-Training: Weiterbildung aus dem Netz, Gütersloh 2000, Bertelsmann Verlag, Seite 42

[4] http://www.statistik-bund.de/presse/deutsch/pm2000/p3400024.htm (09.04.01) Herausgeber: © Statistisches Bundesamt, Pressestelle, Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden

[5] Barbara Eschenauer, 1996, Konferenzbericht aus: Bertelsmann Stiftung, Die Informationsgesellschaft von morgen- Herausforderung an die Schule von heute, Seite 32

[6] GI-Empfehlung/Informatische Bildung, Empfehlung der Gesellschaft für Informatik e.V. für ein Gesamtkonzept zur informatischen Bildung an allgemeinbildenden Schulen, in: Informatik Spektrum 23.Dezember 2000, Seite 378

[7] GI-Empfehlung/Informatische Bildung, Empfehlung der Gesellschaft für Informatik e.V. für ein Gesamtkonzept zur informatischen Bildung an allgemeinbildenden Schulen, in: Informatik Spektrum 23.Dezember 2000, Seite 379

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Computer Literacy als Bestandteil moderner Bildung II: Software und Internet
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main  (Pädagogik)
Veranstaltung
Bildung und Wissenserwerb in der Informationsgesellschaft
Note
2,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
16
Katalognummer
V8369
ISBN (eBook)
9783638153522
Dateigröße
549 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
computer literacy, lernsoftware, edutainment, drill and practice, Addy
Arbeit zitieren
Daniela Thielepape (Autor:in), 2001, Computer Literacy als Bestandteil moderner Bildung II: Software und Internet, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8369

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