Ausgesuchte Methoden der Gesamtbanksteuerung


Hausarbeit, 2006

14 Seiten, Note: bestanden


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Risiken im Bankgeschäft
2.1. Allgemeine Definition des Risikobegriffs
2.2. Arten der Risiken im Bankgeschäft
2.2.1. Adressrisiko
2.2.2. Marktpreisrisiko
2.2.3. Liquiditätsrisiko
2.2.4. Operationales Risiko
2.2.5. Sonstiges Risiko

3. Grundlagen des Risikomanagements
3.1. Risikoidentifikation
3.2. Risikoquantifizierung
3.3. Risikoanalyse
3.4. Risikosteuerun
3.5. Risikocontrolling

4. Schlusswort

Literaturverzeichni

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Die Beziehung einer Bank als Anbieter von Finanzdienstleistungen zu ihren Kunden steht in einem Spannungsfeld vielfältiger Einflussfaktoren. Eine besondere Bedeutung hierbei erhalten die außerhalb des Unternehmens liegenden Einflussgrößen, da in den letzten Jahren der Strukturwandel im Bankenumfeld an Häufigkeit, Geschwindigkeit und Intensität zugenommen hat. Diese Entwicklung lässt sich auf den technischen Fortschritt, die Änderung der Anbieterstrukturen im finanziellen Sektor sowie die gestiegene Volatilität wichtiger gesamtwirtschaftlicher Variablen zurückführen. Da Banken auf vielfältiger Weise mit ihrem Umfeld verbunden sind, ergibt sich die zwingende Notwendigkeit, laufend betriebliche Prozesse und Strukturen den sich ändernden Bedingungen anzupassen, um langfristig am Markt erfolgreich zu sein.[1]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. vgl. Bartol, K.M.; Martin, D.C.: Management, New York 1998, S. 69

Damit hat sich auch die Unternehmenssteuerung der Banken in den letzten Jahren deutlich fortentwickelt. War die Geschäftspolitik in den 70er-Jahren noch hauptsächlich auf eine Steigerung der Geschäftsvolumina ausgerichtet, so standen die 80er-Jahre im Zeichen der Ertragsorientierung im handelrechtlichen Sinne.

Auf Druck des Kapitalmarktes und angesichts der wachsenden Macht institutioneller Investoren sind Bankvorstände seit den 90er-Jahren gehalten, ihre Institute ertrags- und risikoorientiert zu managen, um den Verzinsungsansprüchen der Eigenkapitalgeber zu entsprechen und damit den Marktwert der Kapitalanteile zu steigern.[2]

Aus dieser Orientierung am Shareholder Value und der Fokussierung auf die Risikosteuerung ergeben sich die beiden Kernbereiche der modernen Gesamtbanksteuerung:

- Rentabilitätsmanagement und
- Risikomanagement.

Im Folgenden soll aufgrund des begrenzten Umfangs dieser Arbeit lediglich der Bereich des Risikomanagements als Methode der Gesamtbanksteuerung näher betrachtet werden.

2. Risiken im Bankgeschäft

Die Risiken von Geschäften im Finanzsektor sind aufgrund der vielfältigen - in der Einleitung bereits erwähnten - inneren und äußeren Einflussfaktoren auf die Banken sehr umfangreich und einem ständigen Wandel unterworfen. Daher ist es bisher noch nicht gelungen ein Modell zu entwickeln, dass alle Risiken des Bankgeschäftes wissenschaftlich exakt erfasst.

In den folgenden Abschnitten werden die zur Zeit gültigen Modelle zur Beschreibung der verschiedenen Arten der Risiken im Bankgeschäft näher beleuchtet.

2.1. Allgemeine Definition des Risikobegriffs

In der einschlägigen Literatur sowie in der praktischen Anwendung werden mit dem Begriff des Risikos unterschiedliche Auffassungen verbunden. Als gemeinsames Merkmal der ver-schiedenen Definitionen lässt sich allerdings festhalten, dass Risiko in der Regel mit Ent-scheidungssituationen in Verbindung gebracht wird. Im Zusammenhang mit der Erörterung der Risiken im Bankgeschäft, resultiert Risiko aus der Unsicherheit zukünftiger Ereignisse. Es äußert sich in der Gefahr einer ungünstigen Abweichung von einer festgelegten finanz-wirtschaftlichen Zielgröße durch das Eintreten zukünftiger Entwicklungen.[3]

2.2. Arten der Risiken im Bankgeschäft

Zur Systematisierung der für Banken relevanten Risiken existieren in der Literatur eine Vielzahl von Modellen und Ansätzen. Aufgrund des begrenzten Umfanges dieser Arbeit können nicht alle im Bankgeschäft auftretende Risiken im Detail behandelt werden. Im Folgenden werden deshalb lediglich fünf ausgewählte Risikokategorien näher beleuchtet.

2.2.1. Adressrisiko

Dazu gehören:

Bonitätsrisiko: Die Bonität beschreibt die Fähigkeit (materielle Bonität) und die Bereitschaft (immaterielle Bonität) vertraglich fixierte Zahlungen vollständig, termingerecht und betragsgenau zu leisten. Unter dem Bonitätsrisiko versteht man deshalb die Gefahr der negativen Abweichung gegenüber erwarteter, vertraglich vereinbarter, zukünftiger Zahlungen des Schuldners aufgrund einer Bonitätsverschlechterung. Da sich die Zahlungsfähigkeit eines Schuldners im Zeitverlauf ändern kann, ist die Bonität volatil. In diesem Zusammenhang spricht man auch von einem Bonitätsänderungsrisiko. [4]

Ausfallrisiko: Unter dem Ausfallrisiko versteht man die Gefahr von einem partiellen oder totalen Ausfall einer Forderung an den Schuldner aufgrund gestörter Zahlungsfähigkeit des

Schuldners. Der Umfang des Verlustes bemisst sich nach der Höhe der durch den Schuldner noch nicht erbrachten vertraglich vereinbarten Leistungen und des Verwertungserlöses gegebenenfalls vereinbarter Sicherheiten.

2.2.2. Marktpreisrisiko

Dazu gehören:

Zinsänderungsrisiko: Das Zinsänderungsrisiko beschreibt die Gefahr der negativen Veränderung des zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses erwarteten Erfolges aufgrund von Marktzinsänderungen. Zinsänderungsrisiken bestehen praktisch bei allen Geschäften, die im Zusammenhang mit Zinszahlungen stehen. Niederschlagen können sich unerwartete Änderungen des Marktzinsniveaus zunächst auf die Bruttozinsspanne der Bank.[5]

Währungsrisiko: Als Währungsrisiko wird die Gefahr einer durch marktbedingte Schwankungen verursachte negativen Abweichung zum geplanten Erlös beim Übergang von einer Währung in die andere bezeichnet. Währungsrisiken bestehen praktisch bei allen Geschäften im Zusammenhang mit dem Übergang von einer Währung in die andere.

Aktienkursrisiko: Das Aktienkursrisiko beinhaltet die Gefahr, dass sich der Wert eines Aktienportfolios aufgrund von Kursbewegungen vermindert. Dies spielt speziell im Hinblick auf den umfangreichen Eigenhandel vieler Banken eine große Rolle.

2.2.3. Liquiditätsrisiko

Dazu gehören:[6]

Refinanzierungsrisiko: Das Refinanzierungsrisiko resultiert aus der Gefahr, dass bei der positiven Fristentransformation, die Banken betreiben, aufgrund einer temporär schwachen Liquiditätslage nicht jederzeit eine Anschlussfinanzierung sichergestellt werden kann.

Terminrisiko: Als aktivisches Liquiditätsrisiko bezeichnet das Terminrisiko die Gefahr, dass sich aufgrund von verzögerten Zins- und Tilgungszahlungen der Schuldner die Kapitalbindungsdauer für die überlassenen Mittel unerwartet verlängert.

Abrufrisiko: Unter dem Begriff des Abrufrisikos versteht man die Gefahr der unerwarteten Inanspruchnahme erteilter Kreditzusagen oder dem unerwarteten Abzug von Einlagen in signifikanter Größenordnung.

[...]


[1]vgl. Büschgen, Hans E.: Grundlagen des Bankmanagements, Frankfurt am Main 1999, S. 17

[2]vgl. Rolfes, Bernd: Gesamtbanksteuerung – Risiken ertragsorientiert managen. In: Universität Klagenfurt (Hrsg.): Reihe BWL aktuell, Beitr. Nr. 4, Klagenfurt 1999, S. 1

[3]vgl. Barthel, Hans-Ulrich: Ansätze zur integrierten Betrachtung von Zins- und Bonitätsänderungsrisiken. In: Eller, Roland; Gruber, Walter; Reif, Markus (Hrsg.): Handbuch Gesamtbanksteuerung, Stuttgart 2001, S. 6

[4]vgl. Germann, Stephan: Strategische Implikation des Kreditrisikomanagements von Banken, Wiesbaden 2004, S. 79

[5]vgl. Wiedemeier, Dr. Ingo: Marktdeduzierte Verfahren zur Integration von Kreditrisiken in die Unternehmenssteuerung. In: Eller, Roland; Gruber, Walter; Reif, Markus (Hrsg.): Handbuch Gesamtbanksteuerung, Stuttgart 2001, S. 6

[6]vgl. Büschgen, Hans E.: Grundlagen des Bankmanagements, Frankfurt am Main 1999, S. 243

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Ausgesuchte Methoden der Gesamtbanksteuerung
Hochschule
Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach
Note
bestanden
Autor
Jahr
2006
Seiten
14
Katalognummer
V83427
ISBN (eBook)
9783638899697
ISBN (Buch)
9783638905374
Dateigröße
499 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ausgesuchte, Methoden, Gesamtbanksteuerung, Banksteuerung
Arbeit zitieren
Christian Thoms (Autor:in), 2006, Ausgesuchte Methoden der Gesamtbanksteuerung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83427

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Ausgesuchte Methoden der Gesamtbanksteuerung



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden