Die pädagogische Physiotherapeutin

Gemeinsamkeiten und Differenzen zweier Berufe


Studienarbeit, 2005

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Einleitung
1.1. Arbeitsstellenbeschreibung
1.2. Definition Physiotherapie
1.3. Besonderheiten der Pädiatrie

2. Der Begriff „Pädagogisches Handeln“
2.1. Definition
2.2. Ziele pädagogischen Handelns

3. Pädagogik in der Physiotherapie
3.1. Pädagogik in allen Bereichen der Physiotherapie
3.1.1. Bedingungen des Therapieerfolges
3.1.2. Der Interaktionsprozess
3.2. Pädagogik im Arbeitsfeld der Pädiatrie
3.2.1. Das Kind im Krankenhaus
3.2.2. Die ambulante Behandlung

4. Conclusio

Literaturverzeichnis

Anmerkung:

Um den Lesefluß nicht zu stören, wurde in der folgenden Arbeit bei Personen- und Berufsbezeichnungen auf geschlechtsspezifische Unter­scheidungen verzichtet und die – in den hier beschriebenen Berufsgruppen – vorherrschende feminine Form gewählt, die für Personen beiderlei Geschlechter gleichermaßen gilt.

Vorwort

Diese Proseminararbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Die pädagogische Physiotherapeutin“ und geht der Frage nach, ob und in welchen Situationen des beruflichen Alltags als Physiotherapeutin man auch als Pädagogin handelt.

Um diese Frage allen verständlich zu machen, wird zu erst auf Besonder­heiten meiner Arbeitstelle eingegangen, bevor der Beruf der Physio­therapeutin mit einem Auszug aus unserem Berufsgesetz definiert wird.

Weiters soll der Begriff des pädagogischen Handels in Anlehnung an Hermann Gieseckes Buch „Pädagogik als Beruf“ näher beleuchtet werden.

Danach wird die Bedeutung und Rolle der Pädagogik im Berufsbild der Physiotherapeutin erläutert, um im abschließenden Resümee Rückschlüsse ziehen zu können.

1. Einleitung

1.1. Arbeitsstellenbeschreibung

Viele Physiotherapeutinnen sehen keinen zwingenden Zusammenhang zwischen den zwei Berufsbildern Physiotherapeutin und Pädagogin. Aus diesem Grund wird hier zu Beginn auf die speziellen Anforderungen meiner Arbeitsstelle eingegangen:

Im Fachbereich mobile Entwicklungsförderung, einer Einrichtung der Magistratsabteilung 10, sind Sonderkindergartenpädagoginnen, Sonder­hortpädagoginnen, Psychologinnen, Sprachheilpädagoginnen und auch zehn Physiotherapeutinnen beschäftigt. Neben mobilen Beratungs­gesprächen in allen öffentlichen Kindergärten der Stadt Wien zählt die physiotherapeutische Behandlung auffälliger Kinder in einigen aus­gewählten Häusern zu den Hauptaufgaben.

Dabei wird direkt vor Ort in einem Kindergarten gearbeitet und man ist so eng mit den pädagogischen Konzepten des Hauses verbunden. Pädagogisches Handeln zieht sich deshalb stetig durch das tägliche Arbeiten.

1.2. Definition des Berufsbildes der Physiotherapeutin

Das österreichische Bundesgesetz fasst mehrere Berufe zu den so genannten höheren medizinisch-technischen Diensten zusammen. Dazu gehören der physiotherapeutische Dienst, der medizinisch-technische Laboratoriumsdienst, der radiologisch-technische Dienst, der Diät- und ernährungsmedizinische Dienst, der ergotherapeutische Dienst, der logopädisch-phoniatrisch-audiologische Dienst und der orthoptische Dienst. Im Gesetz der höheren medizinisch-technischen Dienste (mtD-Gesetz) sind Regeln zu Berufsausübung, zur Ausbildung und zu Berufspflichten festgehalten.

Laut Paragraph 2 des mtD-Gesetzes definiert sich das Berufsbild der Physiotherapeutin wie folgt: „Der physiotherapeutische Dienst umfasst die eigenverantwortliche Anwendung aller physiotherapeutischen Maßnahmen nach ärztlicher Anordnung im intra- und extramuralen Bereich, unter besonderer Berücksichtigung funktioneller Zusammenhänge auf den Gebieten der Gesundheitserziehung, Prophylaxe, Therapie und Rehabilitation. Hierzu gehören insbesondere mechanotherapeutische Maßnahmen, wie alle Arten von Bewegungstherapie, Perzeption, manuelle Therapie der Gelenke, Atemtherapie, (…) sowie berufsspezifische Befundungsverfahren und die Mitwirkung bei elektrodiagnostischen Untersuchungen. Weiters umfasst er ohne ärztliche Anordnung die Beratung und Erziehung Gesunder in den genannten Gebieten.“ (vgl. mtD-Gesetz §2.1 2005).

Zu den Berufspflichten, die in Paragraph 11 festgehalten sind, zählen neben der gewissenhaften Ausübung und der Unterlassung eigen­mächtiger Heilbehandlungen auch die regelmäßige Fortbildungspflicht (vlg. mtD-Gesetz § 11 2005).

Paragraph 18 befasst sich mit der Ausbildung für den physio­therapeutischen Dienst und hält dabei auch Pädagogik als Unterrichtsfach fest (vgl. mtD-Gesetz § 18 2005). Gesprächsführung wird allerdings ebenfalls unter diesem Punkt angeführt und wird in der Ausbildung meist als Schwerpunkt gesetzt.

1.3. Besonderheiten der Pädiatrie

Für das spezielle Arbeitsfeld der Pädiatrie ist vor allem die Vielseitigkeit und Abwechslung dieses Fachbereichs entscheidend. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die ganzheitliche Sichtweise gelegt.

Einer der gravierendsten Unterschiede der Physiotherapie in der Pädiatrie zur Physiotherapie in anderen Bereichen ist der Einfluß der Erkrankung auf den Entwicklungszustand des Kindes – physisch, psychisch und sozial. Das Fördern der normalen Entwicklung in allen Bereichen ist somit ein ständiges Ziel der Therapie – unabhängig von der eigentlichen Erkrankung.

Dabei muß man sich bewußt sein, dass jede therapeutische Intervention immer auch eine Störung im Leben des Kindes bedeutet und die Familie und das gesamte Umfeld betrifft. Eine adäquate Anleitung und Begleitung der Eltern, Geschwister und auch Verwandten kann oft Probleme lösen oder gar vorwegnehmen (vgl. Hartmannsgruber 1999).

Einige wichtige Konzepte, die in der Physiotherapie in der Pädiatrie zur Anwendung kommen, sind Bobath, Vojta, Petö, Castillo-Morales, Hengstenberg (alle nach ihren Gründern benannt) oder basale Stimulation und Motopädagogik (vgl. F. Prust und P. Stolz-Kral 1999).

2. Der Begriff „pädagogisches Handeln“

2.1. Definition

Zu Beginn muss festgehalten werden, dass es für Pädagogen meist keine eindeutigen, klaren „Arbeitsanweisungen“ oder Verhaltensregeln gibt. Die Hauptaufgabe der Pädagogen wird grob als „pädagogisches Handeln“ umrissen.

H. Giesecke versteht unter Pädagogik ganz allgemein, Menschen „Erziehung und Bildung zu ermöglichen“ und sie „in ihrer Entwicklung positiv zu fördern“. Dabei hält er fest, dass das nicht durch eine bestimmte Situation verursacht werden - sondern dauernd und stetig passieren soll (vgl. Giesecke 1996).

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die pädagogische Physiotherapeutin
Untertitel
Gemeinsamkeiten und Differenzen zweier Berufe
Hochschule
Universität Wien
Note
2,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
13
Katalognummer
V83020
ISBN (eBook)
9783638890236
ISBN (Buch)
9783656201632
Dateigröße
380 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Physiotherapeutin
Arbeit zitieren
Priska Wikus (Autor:in), 2005, Die pädagogische Physiotherapeutin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83020

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