Geschichten aus dem Vorfeld einer "Zeit der Frauen": Achim von Arnims Novellenzyklus von 1812


Magisterarbeit, 2006

69 Seiten, Note: 2,2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen

I. Einführende Informationen zu Poetologie und Form
1) Zueignung und Anrede: Arnims poetologisches Konzept
2) Die Rahmenhandlung
3) Kleiner Exkurs zur Gattung der Novelle

II. Isabella von Ägypten, Kaiser Karl des Fünften erste Jugendliebe
1) Inhalt
2) Phantastisches und Reales
3) Zeitbezug und Gesellschaftskritik
4) Isabella – Eine Heldin?
5) Isabella und die Liebe
6) Apotheosen als Mittel der romantischen Ironie

III. Melück Maria Blainville, die Hausprophetin aus Arabien
1) Inhalt
2) Phantastik als Mittel zur Adelskritik
3) Melück – Eine Prophetin?
4) Liebe und Prophetentum

IV. 5) Zwischenbilanz über das „erste Zwillingspaar“ Die drei liebreichen Schwestern und der glückliche Färber
1) Inhalt und Aufbau
2) Reichtum und Liebe
3) Alchemie und Kapitalismus

V. Angelika, die Genueserin und Cosmus, der Seil-springer
1) Inhalt und Aufbau
2) Liebe, Kunst und Politik
3) Verführung oder Mutterliebe?

VI. Ansichten auf eine „Zeit der Frauen“

Literaturverzeichnis

Vorbemerkungen

Die Zeit um 1800 ist eine Zeit des Umbruchs und der Veränderungen in politischer, aber auch in sozialer Hinsicht.[1] Die Auswirkungen der Französischen Revolution, die großen Reformen, das Aufweichen der Ständeschranken erschüttern die „Grundfesten der gesellschaftlichen Ordnung“[2] und führen zu einer alle Bevölkerungsschichten betreffenden Orientierungslosigkeit. Die Romantiker begegnen diesem gesellschaftlichen Phänomen mit Stabilisierungskonzepten: Mit der Idee eines deutschen Nationalstaates[3] auf politischer Ebene korrespondiert dabei die Vorstellung der Synthese von Liebe und Ehe, die dem Individuum den verlorenen Halt auch auf privater Ebene zurückbringen soll. Da sich diese frühromantische Liebes- und Ehekonzeption jedoch schon bald als problematisch erweist, steht vor allem bei den Spätromantikern der politische Aspekt im Vordergrund. Zu diesen politisch interessierten Autoren gehört auch der 1781 geborene Achim von Arnim. Schon als Jugendlicher entwickelt er in seinem so genannten „Lebensplan“[4] die Vorstellung von einem positiven Einwirken auf die Gesellschaft mit Hilfe der Poesie.[5] Trotz seiner volksdidaktischen Absichten finden seine literarischen Werke jedoch niemals die von ihm gewünschte Anerkennung. Zeitgenossen und Freunde zweifeln dabei nicht an seinem Talent, kritisieren aber immer wieder seine Art zu schreiben. Während bei den Brüdern Grimm vor allem die Vermischung von realen und phantastischen Elementen auf Ablehnung stößt,[6] üben andere Zeitgenossen in erster Linie Kritik an der überbordenden Fülle von Motiven und Figuren sowie an der durch Arnims subjektive Schreibweise entstehenden schweren Zugänglichkeit seiner Werke.[7] Das Zitat von Wilhelm Grimm greift all diese Kritikpunkte auf und kann damit als stellvertretend für die zeitgenössische Kritik gesehen werden:

[...] ich glaube [...], daß alles fein zusammengedacht und in seiner Beziehung auf das andere hingestellt ist. Um dies aber zu fühlen, müßte man auch gerade Deinen Geist d.h. Deine Weise der Anschauung haben. Du hast vielleicht bei einer Gartenanlage einen umfaßenden Plan im Sinn, von welchem aber für mich noch nichts hervorgetreten ist, und bei dem Einzelnen, wo ich vielleicht nur Unmaß oder das Unbedeutende sehe, erkennst Du schon das symmetrische Ganze und freust Dich daran.[8]

Da auch die germanistische Forschung bis ins 20. Jahrhundert hinein von dieser negativen zeitgenössischen Rezeption beeinflusst wird, ist Arnim trotz seiner zahlreichen Werke bis heute in erster Linie für die Herausgabe der Volksliedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“ bekannt. Auf Grund des mangelnden Interesses kann man von einer Arnim-Forschung daher eigentlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg sprechen. Obwohl die Wertschätzung Arnims in Germanistenkreisen mit der Entkräftung der zeitgenössischen Kritikpunkte inzwischen stark angewachsen ist, ist die Forschungslage dennoch bis heute dürftig und unsystematisch.[9]

Zu den wenigen Werken, die bereits bei den Zeitgenossen Anerkennung gefunden haben, gehört die Erzählung Isabella von Ägypten, die erste des vier Novellen umfassenden, titellosen „Novellenzyklus von 1812“. Sie zählt zu den bekanntesten und anerkanntesten Werken, die Arnim Zeit seines Lebens verfasst hat.[10] Wie der Titel dieser Arbeit bereits ankündigt, spielen die Frauen innerhalb des Novellenzyklus eine zentrale Rolle. Als Hauptfiguren mit Vorbildfunktion für eine zukünftige „Zeit der Frauen“[11] stehen besonders die ersten beiden Frauen in auffälligem Kontrast zu den typischen Weiblichkeitsbildern der Zeit um 1800. Auf Grund dieser - in der bisherigen Forschung weitgehend unbeachtet gebliebenen[12] - exzeptionellen Stellung der Frauenfiguren soll das Ziel dieser Arbeit in einer genauen Analyse der Protagonistinnen des Novellenzyklus bestehen. Dabei soll auf die Persönlichkeit der Frauen, ihre Position und Funktion innerhalb der Novellen sowie auf ihre Beziehungen sowohl zu den männlichen Figuren als auch untereinander Bezug genommen werden. Die Ergebnisse der Analysen sollen des weiteren einerseits zu den Frauenbilddiskursen und Liebeskonzeptionen der Zeit in Beziehung gesetzt werden. Zum anderen werden aber auch zeitkritische und volksdidaktische Aspekte, die auf das bereits angedeutete Interesse Arnims an einem Einwirken auf die Gesellschaft durch die Literatur zurückgehen, berücksichtigt werden. Überprüft werden soll dabei, ob die Heraushebung der Frauen als Stellungnahme zu den Frauenbilddiskursen seiner Zeit zu sehen ist, oder ob Arnim nicht vielmehr die weiblichen Figuren dazu funktionalisiert, seine politischen und auch literarischen Intentionen zu verdeutlichen.

Nach einem kurzen Einführungskapitel, das Arnims poetologisches Konzept an Hand von Zueignung und Anrede des Novellenzyklus kurz erläutert und außerdem auf den Inhalt und die Funktion der Rahmenhandlung als Gattungselement Bezug nimmt, wird die These der Funktionalisierung der Frauenfiguren durch die Einzelinterpretationen der Novellen überprüft werden. Die Interpretation der Isabella -Novelle wird dabei den breitesten Raum einnehmen, weil ihr nicht nur rezeptionsgeschichtlich, sondern auch schon auf Grund ihrer Positionierung und Länge eine Sonderstellung innerhalb des Zyklus zukommt. Da sie als eine Art „Programm-Novelle“[13] gesehen werden kann, an der Arnim seine umstrittenen poetologischen Konzepte exemplifiziert, sollen an ihr zusätzlich zur Analyse der Figur der Isabella die wichtigsten Punkte von Arnims Poetologie erläutert werden. Während diese Aspekte bei den anderen Novellen nur noch einmal aufgegriffen, bzw. entsprechend ergänzt werden, wird die Frage nach der Funktion und Stellung der Frauenfiguren in den Einzelinterpretation im Mittelpunkt stehen.

Im Schlusskapitel wird dann noch einmal in Form eines Resümees über Stellung, Funktion und Verbindung der Frauenfiguren auf die Ursprungsfrage zurückgekommen werden. In die Antwort mit einfließen soll dabei auch eine mögliche Verbindung zwischen der Hochschätzung der Frauen durch den Erzähler und Arnims glücklichem Privatleben zu dieser Zeit: Das erste Ehejahr mit seiner Frau Bettine, der Schwester seines besten Freundes Clemens Brentano, wird kurz nach der Veröffentlichung des Novellenzyklus von der Geburt des ersten Kindes gekrönt und legt so eine positive Einstellung Arnims gegenüber den Frauen nahe.

I. Einführende Informationen zu poetologie und form

1) Zueignung und Anrede: Arnims poetologisches Konzept

Dem Novellenzyklus vorangestellt ist die in Versen abgefasste Zueignung, die eine doppelte Funktion erfüllt: Kritikerschelte und Captatio benevolentiae.[14] Ausgehend von dem Vergleich der Dichtung mit der zarten Mimose, der explizit zu Beginn der zweiten Strophe erfolgt, bleibt Arnim bei dem evozierten Bild der Pflanzenwelt, um herbe Kritik an den zeitgenössischen Literaturkritikern zu üben, die er für die negative Rezeption seiner Werke verantwortlich macht. Die Übertragung der Eigenschaften der Mimose auf die Dichtung erfolgt dabei in erster Linie über die Metapher des Lichts. Ebenso wie „der feine Strauch“[15] das Licht der Sonne zum Leben braucht, braucht die Dichtung das Licht der Öffentlichkeit[16] - wobei es beide gleichzeitig scheuen:

Er wünscht sich Nacht, wenn es noch helle tagt,

Daß keine Fliege summt, kein Räuplein nagt; [...]

So scheut mein Buch das Licht und braucht es doch,

Es lebte seinen Tag und lebet noch

Vom Beifall seiner Freunde die es hörten [...].[17]

Die gefräßigen Raupen, die das zarte „Frühlingsgrün“[18] des Strauches zerstören, werden auf diese Weise in Bezug gesetzt zu den Literaturkritikern, die sich ebenso verständnislos und gleichgültig auf jedes neue Werk stürzen. Der Kritik der ursprünglich vermutlich namentlich erwähnten Herren Johann Heinrich von Voss, dessen Sohn Heinrich, August Freiherr von Steigentesch und Friedrich Christoph Weisser[19] greift Arnim auf diese Weise nicht nur voraus, sondern führt sie auch ad absurdum, indem er ihnen im Folgenden jegliches Urteilsvermögen abspricht:

- Und die vom Rat verbannt,

Die haben sich zur Lit’ratur gewandt,

Entlassene Geschäftsleut’ ohne Brot,

Soldaten ohne Glück und ohne Tod.

Für allen Ärger, den sie irgend haben,

Sie wollen sich an der Kritik erlaben [...].

Und was Jahrtausende mit Lust vollbracht,

Das haben sie im Augenblick verdacht. [...]

Wer nichts gelesen, hat doch Übersicht

Von all’ und jedem möglichen Gedicht [...].[20]

Da schon bei der postumen Herausgabe der Werke 1839 das Manuskript nicht mehr auffindbar war,[21] lässt sich nicht entscheiden, ob die Zensur für die Streichung der Namen verantwortlich zu machen ist.[22] Die Anspielungen waren für die Zeitgenossen aber in jedem Fall auch ohne namentliche Nennung verständlich.

Nach der vorangestellten Kritikerschelte kommt Arnim dann in der dritten Strophe in einer direkten Wendung an die Brüder Grimm auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen. Es handelt sich dabei um die Zusammenfassung seiner Poetologie auf engstem Raum, mit der er auf eine bereits zuvor mit den Grimms geführte Diskussion um Natur- und Kunstpoesie zurückkommt.[23] Den wichtigsten Punkt, den Umgang mit der Wahrheit, nimmt Arnim hier wieder auf:

Ihr wißt, daß wir uns oft um Wahrheit stritten,

Und keinen Irrtum an einander litten:

In Eurem Geist hat sich die Sagenwelt

Als ein geschloss’nes Ganzes schon gesellt,

Mein Buch dagegen glaubt, daß viele Sagen

In unsern Zeiten erst recht wieder tagen [...].[24]

Es geht dabei um die für Arnim typische Vermischung von historischen Tatsachen und Sagenstoffen, die später auch tatsächlich den Hauptkritikpunkt der beiden Sprach- und Literaturwissenschaftler ausmachen wird.[25] Seine Hoffnung, dass die Brüder im Gegensatz zu den unqualifizierten Literaturkritikern dennoch schätzen werden, „was ein freies Herz gedichtet“[26], wird allerdings enttäuscht, denn die Diskussion entbrennt nach der Veröffentlichung des Novellenzyklus nur umso heftiger.[27]

Die auf die Zueignung folgende Anrede führt Arnims Dichtungskonzept durch die metaphorische Geschichte des Musenpferdes Pegasus weiter aus. Erzählt wird sie von dem fiktiven Ich-Erzähler der Rahmenhandlung, der auf diese Weise die Vorgeschichte der Novellen liefert. Ausgehend von seinem Mitleid über den beim Zugeritten werden beobachteten Pegasus, entschließt sich der Ich-Erzähler schließlich trotz anfänglicher Zweifel einen Ritt zu wagen. Dieser führt ihn in Höhen, die sonst nur denen vorbehalten sind, die sich wirklich ganz der Begeisterung (Pegasus)[28] überlassen. Da er als ungelernter Reiter aber nicht in der Lage ist, zu verstehen, was er sieht, bleibt ihm von dem Ritt nichts in Erinnerung, als die „märchenhaften Geschichten“, die er „droben im Gebirge einem Zigeuner abhörte“[29].

Mit der Kennzeichnung der Geschichten als von einer mythischen Gestalt übernommen, spricht Arnim nicht nur ein weiteres Mal sein Verhältnis von Wahrheit und Sage an, sondern er nimmt auch Bezug auf den Diskurs über die Originalität von Dichtung. Für Arnim existiert nicht der eine Autor, sondern er glaubt an einen „Prozess des ständigen Um- und Weiterdichtens“[30]. Dieser Gedanke findet sich in der Rede des Pegasus wieder:

[...] wisse aber in ewiger Verwandlung und Vergeltung, wird jeder, der den Pegasus zureitet, als Pegasus wieder selbst zugeritten, wer erst Dichter war, wird nachher Begeisterung (denn so heißt das Flügelpferd zu Deutsch) eines dritten [...].[31]

Daraus folgt also eine Unterscheidung in zwei Gruppen von Dichtern: Zum einen jene, die die „kontinuierliche Weiterbildung und Verwandlung der dichterischen Tradition“[32] vorantreiben, indem sie in ihren Werken auf vorangegangene Bezug nehmen und zum anderen „die wenigen, die sich der Begeisterung frei überlassen haben, ohne sie beherrschen zu wollen“[33].

Durch den weiteren Verlauf der Geschichte wird allerdings ersichtlich, dass auch der Ich-Erzähler Arnims keineswegs zu diesen wenigen Ausnahmen zu zählen ist. Vielmehr stimmt er als traditioneller „Schüler des Horaz“[34] dem Ritt erst zu, als das Dichterross seine „freie Natursprache in die Kunstsprache“[35] verwandelt und den „Takt der gereimten Oktaven“[36] klappert. Mit leiser Ironie macht Arnim an dieser Stelle deutlich, dass er das freie Überlassen an die Begeisterung zwar als Ideal erachtet,[37] sich über den utopischen Charakter aber durchaus im Klaren ist. Um die Phantasie überhaupt verständlich zu machen, bedarf es ihrer rhetorischen Vermittlung, was er auch in der stilistischen Durchformung der Anrede demonstriert.[38]

2) Die Rahmenhandlung

Die letzten Worte des Pegasus leiten bereits von dieser „poetologischen Standortbestimmung“[39] Arnims über zur Rahmenhandlung, deren Erzähler sich als der Ich-Erzähler der Anrede entpuppt. Die Beschreibung der Stationen einer Lustfahrt auf dem Rhein verknüpft auf lockere Weise die Novellen durch das Thema der Frauen, die in jeder Beziehung in den Mittelpunkt gerückt werden. Nicht nur, dass sich der Erzähler in der Gesellschaft von „edlen Frauen“[40] befindet, als er seine Geschichten weiblichen Heldentums vorliest, sondern er beantwortet die Frage nach dem vom Kometen verheißenen Helden auch mit einer Hymne an die Frauen:

Wo große Zeichen hin zur Zukunft deuten,

Da wollen wir nicht stets nach Männern schauen,

Es ändern sich auch einmal wohl die Zeiten:

Vielleicht beginnt nun bald die Zeit der Frauen![41]

Diese Lobpreisung der Weiblichkeit steht dabei in auffälligem Kontrast zu den gängigen Frauenbildern[42] der Zeit, welche die Unterlegenheit der Frau auf die in der „Natur begründeten Differenz der Geschlechter“[43] zurückführen. Die gesellschaftliche Entwicklung zur Entstehung der bürgerlichen Kleinfamilie fördert diese Aufspaltung der Geschlechter, indem die Frauen immer mehr auf ihre Mutterfunktion reduziert und in den Bereich des Häuslichen zurückgedrängt werden.[44] Trotz des Spotts der Frühromantiker, die die Frau im Gegensatz dazu als individuelle Persönlichkeit und Partnerin sehen,[45] setzt sich Schillers Ideal der züchtigen Hausfrau im Verlauf des 19. Jahrhunderts durch und führt bis zur vollkommenen ‚Entsinnlichung’[46] der Frau. Die Ankündigung einer „Zeit der Frauen“, die die Herrschaft der Männer ablösen soll, entspricht daher keineswegs den Weiblichkeitsbildern der Zeit.

Neben der thematischen Verknüpfung erfüllt die Rahmenhandlung auch die Funktion der Herstellung des Zeitbezugs, der sich hier auf einer autobiographischen und einer aktuell-zeitgeschichtlichen Ebene ergibt. Während der Nachruf[47] auf die Dichterfreundin Caroline von Günderode[48] die Novellen bereits in der Realität verankert, wird der Bezug auf die Gegenwart in erster Linie durch das Motiv des Kometen hergestellt. Er ist damit nicht nur in seiner heilsgeschichtlichen Konnotation[49] von Bedeutung, sondern verweist auch auf den Halleyschen Kometen[50], der 1811 deutlich sichtbar am Himmel steht. Als traditionelles Symbol der Verheißung aber auch der Bedrohung[51] erscheint er damit zu einer Zeit, in der ‚Deutschland’ auf Grund der napoleonischen Kriege nur noch als geographischer Begriff existiert.[52] Die ursprünglich profranzösische Haltung der Bevölkerung wandelt sich ab 1810 in eine Art passiven Widerstand,[53] in dessen Verlauf eine deutsche Nationalbewegung entsteht.[54] Der Komet verknüpft somit die Bereiche Frauen und Politik, indem der Erzähler ihn als Symbol für eine Besserung der politischen Lage durch eine kommende „Zeit der Frauen“ sieht, wobei die Geschichten über die Größe Isabellas und Melücks als Vorbilder den richtigen Weg weisen sollen.

Während anhand des Kometen der politische Aspekt des Novellenzyklus deutlich wird, stellt Arnim durch das Einbringen autobiographischer Züge auch eine Verbindung zu seinem eigenen Leben her. Die Reisestationen der Lustfahrt zeichnen die Stationen einer Rheinreise mit seiner Frau Bettine im Spätsommer 1811 kurz nach ihrer Hochzeit nach.[55] Vor allem aber das Schlussgedicht ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Zyklus auch auf dem Hintergrund von Arnims Privatleben zu lesen ist. Das Liebesgedicht an seine Frau, das im Glück des ersten Ehejahres entstanden ist, kündigt die Geburt ihres ersten Kindes an.[56] In seiner Schlussposition beendet es damit den Zyklus mit einer Hommage an Arnims Frau und bezieht sie so in den Kreis großer Frauen mit ein.

3) Kleiner Exkurs zur Gattung der Novelle

Da die auf Grund des fehlenden Titels gewählte Bezeichnung „Novellenzyklus von 1812“ die Gattung in den Vordergrund rückt, soll an dieser Stelle noch kurz auf die Bedeutung der Novelle in der Romantik sowie auf die Gattungsproblematik dieser Zeit eingegangen werden: Nach Jahrhunderten ohne erwähnenswerte Leistungen der deutschen Literatur entstehen um 1800 wie aus dem Nichts weltweit zu Bedeutung gelangende Novellen und die Gattung entwickelt sich zur „distinguiertesten, bewährtesten Prosaform der abendländischen Literatur“[57]. Die Beliebtheit der Novelle liegt dabei vor allem in ihrer Struktur begründet: Als anspruchsvolle Kleinform, die sich mit menschlichen Einzelschicksalen beschäftigt, scheint sie in Klassik und Romantik die angemessene Literaturform für ein politisch zersplittertes Deutschland zu sein, das keinen Stoff für nationale Großepen bietet.[58]

Bereits seit dem „Dekameron“ (1348-53) von Boccaccio gehören der zyklische Charakter und eine die Novellen thematisch verbindende Rahmenhandlung zu den Strukturelementen der Novelle. Schon der Name Novelle (it. novella: kleine Neuigkeit) verweist auf den Anspruch von Aktualität, der sich unter anderem durch den zeitnahen Bezugsrahmen ergibt.[59] Ausgangspunkt der zahlreichen Gattungstheorien der Romantik[60] ist zumeist die von Goethe als Merkmal definierte „sich ereignete unerhörte Begebenheit“[61]. Dies bedeutet zunächst, dass sich die Handlung der Novelle auf eine Begebenheit oder ein Ereignis beschränken soll. Implizit enthalten ist dabei bereits der Anspruch auf Authentizität, da die Novelle über etwas berichtet, das sich tatsächlich ereignet hat, oder sich zumindest ereignet haben könnte. Der Charakter des Unerhörten zeichnet sie außerdem als eine Gattung aus, deren Inhalt interessant, unerwartet und bemerkenswert ist, was bis zum Extrem gesteigert werden kann.[62] Zu den weiteren häufig genannten Gattungsmerkmalen gehören außerdem die zumindest fiktive Objektivität des Erzählens, die Wendepunkte, die geschlossene Form und die sprachliche und stilistische Ausgestaltung, zu der die Verwendung eines so genannten Dingsymbols zählt, das sich mit leitmotivischer Funktion durch den Text zieht.

Während in der Klassik vor allem die stilistische Durchformung im Vordergrund steht, tritt in der Romantik das „Leidenschaftliche, Unberechenbare, das Vergängliche“[63] stärker hervor und Widersprüche werden schärfer ausgearbeitet. Auf Grund der Bestrebungen zur Gründung eines deutschen Nationalstaates bleibt es nicht mehr bei der Darstellung von Einzelschicksalen, sondern es kommt zu Verknüpfungen von den Schicksalen Einzelner mit denen einer größeren Gemeinschaft.[64] Während sich darin der Einfluss der politischen Situation auf die Gattung äußert, führt die für die Romantik typische Gattungsvermischung im Sinne von Schlegels „Universalpoesie“[65] außerdem zur Aufnahme von Elementen von Geistergeschichten, Märchen und Legenden.

Dieses Aufweichen der klassischen Gattungsgrenzen in der Romantik macht eine Gattungszuordnung des „Novellenzyklus von 1812“ trotz seiner Benennung allerdings schwierig. Hinzu kommt, dass Arnim ein strikter Gegner aller Theorien ist, die er „als Einschränkung der poetischen Phantasie“[66] empfindet. Zwar übernimmt er zum Teil überlieferte Novellenmerkmale wie den zyklischen Charakter und die Rahmenhandlung, geht aber auch über die Gattungsgrenzen hinaus, vor allem was die inhaltliche Geschlossenheit oder die Beschränkung auf eine Begebenheit angeht. Eine Beantwortung der Gattungsfrage ist daher nicht möglich.[67] Was die von Arnim vorgenommenen Gattungsbezeichnungen (Erzählung, Anekdote, Sittengemälde, Novelle) angeht, weist Fischer darauf hin, dass Arnim häufig die Erzählungen, die er als Sammlung in einem Buch veröffentlicht, als Novellensammlungen bezeichnet, ohne dass sich dadurch für ihn gattungsspezifische Verpflichtungen ergeben würden.[68] Im Folgenden soll daher zur Vereinfachung generell die Bezeichnung Erzählung gewählt werden.

II. Isabella von Ägypten, Kaiser Karl des Fünften erste Jugend-liebe

1) Inhalt

Die Erzählung Isabella von Ägypten spielt im 16. Jahrhundert in den Niederlanden und berichtet von der unerfüllten Liebe der Zigeunerprinzessin Bella zum Erzherzog Karl V. Nach dem Tod ihres Vaters als Waise plötzlich auf sich allein gestellt, wird sie mit der Aufgabe konfrontiert, ihr Volk nach Ägypten zurückzuführen. Während Bellas Handlungen einzig von ihrer Liebe zu Karl motiviert sind, nutzt die alte Zigeunerin Braka Bellas Gefühle zur Umsetzung ihres politischen Vorhabens. Die in Aussicht gestellte Utopie der Vereinigung von Morgen- und Abendland durch die Liebe und die Heirat von Karl und Isabella scheitert aber an der Macht- und Geldgier Karls. Für das Scheitern des Paares sind dabei neben den Intrigen spinnenden „falschen Helfern“ Braka und Cenrio vor allem die phantastischen Figuren von besonderer Bedeutung. Der von Bella zur Geldgewinnung geschaffene Alraun wird vom Ersatzkind zum Ersatzgeliebten und lenkt sie damit von ihrem eigentlichen Ziel ab. Der Bärenhäuter, ein geldgieriger Geist, wird sofort für einen geringen Lohn vom Alraun unter Vertrag genommen und verkörpert zusammen mit diesem die kapitalistischen Tendenzen der Gesellschaft. Die auf Grund von Karls Eifersucht geschaffene Golem-Bella verdrängt die wirkliche Bella aus ihrem Leben: Sie raubt ihr nicht nur ihre Ersatzfamilie, sondern auch die Liebe Karls, indem sie diesem eine einfache Möglichkeit zur Befriedigung seiner körperlichen Bedürfnisse bietet. Alle drei Figuren verhindern zusammen mit den falschen Helfern durch die Verfolgung ihrer egoistischen Interessen eine glückliche Liebesverbindung zwischen Karl und Bella. Während Bella das politische Ziel der Rückführung ihres Volkes erreicht, bleibt ihr die private Erfüllung ihrer Wünsche versagt, was sie ihr Leben in einem selbstmordähnlichen Rückzug ins Grab frühzeitig beenden lässt.

2) Phantastisches und Reales

Arnim stützt sich in dieser Erzählung auf eine Vielzahl von Quellen,[69] sowohl was die historischen Ereignisse der Zeit und die Person Karl des V. angeht, als auch was die einbezogenen Sagen und Mythen wie die Geschichte der Zigeuner, die Alraunsage oder die Geschichte der Golemschaffung betrifft. Diese Vermischung von fiktiven, real-geschichtlichen und phantastischen Elementen ist aber wie bereits angedeutet der Auslöser für die Kritik der Brüder Grimm und damit für die Wiederaufnahme der Diskussion um Natur- und Kunstpoesie.

Davon ausgehend, dass sich die Menschheit im Laufe der Zeit immer weiter von ihrem göttlichen Ursprung entfernt, halten die Grimms die alte Poesie ebenso wie die „alten Menschen“ für „größer, reiner und heiliger“[70] als die moderne Poesie. Sie bezeichnen daher diese ursprüngliche Poesie als Natur- oder auch Volkspoesie, weil sie sie wie die Sprache als Produkt „kollektiver, ursprünglicher und spontaner Schöpfung“[71] betrachten. Im Gegensatz dazu nennen sie die moderne Dichtung Kunstpoesie, da sie wegen ihrer größeren Entfernung zum göttlichen Ursprung einer Formung durch den Dichter unterliege und damit weniger rein sei als die Naturpoesie:

Die Poesie ist das was rein aus dem Gemüth ins Wort kommt, entspringt also immerfort aus natürlichem Trieb und angeborenem Vermögen diesen zu fassen, - die Volkspoesie tritt aus dem Gemüth des Ganzen hervor; was ich unter Kunstpoesie meine, aus dem des Einzelnen.[72]

Die Konsequenz aus dieser historischen Trennung von Natur- und Kunstpoesie ist der Versuch der Brüder Grimm, alte Dichtungen wie Sagen und Mythen in möglichst reiner Form zu bewahren. Der Umgang Arnims mit den tradierten Stoffen kommt in ihren Augen daher einer mutwilligen Zerstörung dieser ursprünglicheren Literatur gleich:

Darum ist es mir manchmal, wenn ich Deine Bücher lese, als müßte ich wünschen, Du hättest die vielen alten Bücher nicht gelesen, in sofern Du sie wieder zu Deinen brauchst [...].[73]

Da für Arnim allerdings kein Moment ohne Geschichte und damit auch kein Moment der reinen Naturpoesie existiert, kann er diese historische Trennung zwischen Natur- und Kunstpoesie nicht nachvollziehen.[74] Er geht vielmehr von einer Allgegenwart der schöpferischen Kraft aus, auf die die Menschheit jederzeit Zugriff hat, weshalb es in seinen Augen auch keine bessere oder schlechtere Poesie gibt.[75] Natur- und Kunstpoesie bezeichnen für Arnim zwei Teile eines Ganzen: Die Naturpoesie stellt das Schaffende und damit Phantasie und Spontaneität dar, während er die Kunstpoesie als das Ordnende sieht, worunter er Reflexion und Formung versteht.[76] Da sie auf diese Weise zwei Hälften eines Ganzen bilden, ist das Eine ohne das Andere nicht möglich.

Als Wissenschaftlern liegt den Grimms aber nicht nur die korrekte Überlieferung von Sagen am Herzen, sondern auch der korrekte Umgang mit historischen Tatsachen, ein weiterer Streitpunkt zwischen Arnim und den Grimms. Durch die von Arnim praktizierte Vermischung von historischen Tatsachen und Mythen, verstößt er nach Ansicht der Grimms gegen die Wahrheit. Für die Vergangenheit sollte daher nur die Wissenschaft zuständig sein:

Du hast eine eigene Lust daran, ganz gewisse und historische Personen einzuweben; [...] Allein ich habe ein ausdrückliches Gefühl gegen jenes Verfahren, weil ich glaube, daß man das Wahre und Gewisse nirgends zusetzen und ändern soll [...]. Der Zufall könnte andere Bücher und Zeugnisse vertilgen, die Nachrichten in Deinem würden in anderem Licht erscheinen, es wäre noch schlimmer, wie mit einem absichtlich untergeschobenen historischen Werk und ich hätte eine Scheu, dergleichen etwas der Nachwelt zu übergeben.[77]

Was für die Grimms damit einer Geschichtsfälschung gleichkommt, ist für Arnim aber die deutlich als fiktiv gekennzeichnete Darstellung eines möglichen Geschichtsverlaufs.[78] Da historische Fakten oft nur bruchstückhaft überliefert sind, sieht er die Funktion des Dichters in einer „Füllung der Lücken“[79], um die Geschichte so für das Volk nachvollziehbar und überhaupt erst vermittelbar zu machen:

Genug, es ist zu allen Zeiten geschehen und in sich ganz unschuldig, daß die Leute merkwürdigen Zeiten und Menschen, von denen nichts als die geschichtliche Armuth übrig, ihre liebsten Gefühle, Situationen und Reden angehängt haben, es ist nur dann Lüge, wenn es, wie unsre meisten Geschichtsschreiber thun, kritisch beschönigt, vermimpelt und vermampelt wird und am Ende doch der alte Kuhschwanz ist [...].[80]

3) Zeitbezug und Gesellschaftskritik

In diesem Sinne ist auch Arnims Vorgehen der Vermischung von historischen Fakten und Sagen in der Isabella -Erzählung zu verstehen. Die Funktion der Gattungsmischung besteht darin, seinen „geschichtlichen Visionen Wirklichkeit und der Faktizität Sinn zu verleihen“[81]. Da Arnim den Dichter als Mittler sieht,[82] versucht er durch die Verbindung der Fakten mit fiktiven Elementen den Verlauf der Geschichte zu erklären, und die Gründe für die gegenwärtige Zersplitterung Deutschlands zu liefern.[83] Diese werden innerhalb der Erzählung auf den defizitären Charakter Karls zurückgeführt, wobei die phantastischen Figuren der Demonstration von Karls Charakterschwäche und Geldgier dienen.[84]

Der bereits in der Rahmenhandlung angeklungene politische Aspekt wird damit auch in die Erzählungen hineingetragen und hier an Hand der Figur des Erzherzogs Karl fortgeführt. Dieser wird als „künftiger Beherrscher einer Welt, in der die Sonne nie untergeht“[85] von Anfang an ironisiert. So lässt er sich aus Langeweile und Abenteuerlust von Cenrio zu der kindischen Mutprobe verleiten, eine Nacht im ‚Gespensterhaus’ Bellas zu verbringen, wo er sich erst mit einem Lied von seiner künftigen Macht in den Schlaf singt, um dann voller Grauen „atemlos schreiend“[86] aus dem Haus zu laufen, weil er Bella für ein Gespenst hält.

Ebenso infantil wirken die Streiche, die er seinem Erzieher Adrian spielt, wenn er sich nachts aus dem Palast schleicht, um seine Nächte mit Bella bzw. dem Golem zu verbringen und seine Abwesenheit durch eine Puppe in seinem Bett verschleiert.[87] Ein anderes Mal verschafft er sich als Doktor verkleidet Einlass in Bellas Zimmer in Buik, um dann festzustellen, dass ihn die Situation völlig überfordert:

Der Erzherzog, welcher aber mit keinem Mädchen vertraulich geworden, brachte kein andres Wort als Pulsfühlen heraus, Pulsfühlen wiederholte er, Pulsfühlen sagte er zum drittenmal. [...] er [...] wollte wieder etwas sagen, wahrscheinlich von der Erscheinung in dem Landhause, brachte aber nichts heraus als Geist, Geist gesehen; dabei schob er ihr einen Ring an den Finger, welches wir als den Triumph seiner Überlegung ansehen müssen.[88]

[...]


[1] Einen ausführlichen Überblick über die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit ab 1800 liefert Nipperdey: Deutsche Geschichte, S. 11-272. Auf die für die Interpretation des Novellenzyklus relevanten Aspekte wird im Rahmen der Einzelinterpretationen eingegangen werden.

[2] Reinhardt-Becker: Seelenbund, S. 61.

[3] Vgl. Nipperdey: Deutsche Geschichte, S. 30.

[4] Vgl. Fischer: Literatur und Politik, S. 55.

[5] Vgl. Häntzschel: Arnim, S. 211.

[6] Vgl. Andermatt: Verkümmertes Leben, S. 63. Diese für die Romantik typische Vermischung der Gattungen wird von den Brüdern Grimm generell abgelehnt, was sie auch zu Gegnern der neuen Literaturgattung Roman macht. Vgl. Ricklefs: Magie und Grenze, S. 33.

[7] Vgl. Andermatt: Verkümmertes Leben, S. 54.

[8] Steig: Arnim und Grimms, S. 454.

[9] Vgl. Andermatt: Verkümmertes Leben, S. 12.

[10] Vgl. Seidel: Drei Dichter, S. 273.

[11] Arnim: Werke III, S. 744.

[12] Eine Interpretation der Frauen des Novellenzyklus findet sich in der bearbeiteten Forschungsliteratur nur bei Henckmann und bei Wingertszahn, der diese allerdings zumeist als Poesieallegorien sieht.

[13] Strack: Geschichte und Sagen, S. 296.

[14] Vgl. Andermatt: Verkümmertes Leben, S. 503.

[15] Arnim: Werke III, S. 614.

[16] Vgl. Wingertszahn: Ambiguität und Ambivalenz, S. 103f. Wingertszahn findet noch zwei weitere Sinnmöglichkeiten: Licht als religiöses Medium und das Licht der Welthaltigkeit. Meines Erachtens steht die Übertragung auf das Licht der Öffentlichkeit aber zumindest im Vordergrund.

[17] Arnim: Werke III, S. 614.

[18] Ebd., S. 614.

[19] Vgl. Kommentar zu Arnim Werke III, S. 1253. Im Folgenden zitiert als Kommentar.

[20] Arnim: Werke III, S. 615f.

[21] Vgl. Kommentar, S. 1253.

[22] Vgl. Ebd., S. 1253.

[23] Vgl. Gass: Volksdichtung, S. 17. Die Diskussion beginnt nach dem Erscheinen der jeweiligen Erstlingswerke von Arnim (1810: „Gräfin Dolores“) und den Grimms (Jacob Grimm „Über den altdeutschen Meistergesang“ 1811; Wilhelm Grimm Übersetzung der „Dänischen Heldenlieder“ 1811).

[24] Arnim: Werke III, S. 616.

[25] Vgl. Fischer: Literatur und Politik, S. 88.

[26] Arnim: Werke III, S. 616.

[27] Auf die Diskussion um Natur- und Kunstpoesie wird im Rahmen der Isabella-Interpretation in Kapitel IV,2 ausführlicher eingegangen werden.

[28] Vgl. Fußnote 31.

[29] Arnim: Werke III, S. 619.

[30] Andermatt: Verkümmertes Leben, S. 504. Dieses Prinzip entspricht dem romantischen Konzept von Intertextualität, das die Gesamtheit aller Texte als „permanenten Prätext jedes einzelnen Textes“ sieht (S. 534). Die den Erzählungen vorangestellten Motti veranschaulichen dieses Konzept, indem Arnim damit explizit auf eigene Werke verweist.

[31] Arnim: Werke III, S. 618.

[32] Andermatt: Verkümmertes Leben, S. 505.

[33] Arnim: Werke III, S. 618.

[34] Ebd., S. 618.

[35] Ebd., S. 618

[36] Ebd., S. 618.

[37] Vgl. Ebd., S. 620.

[38] Vgl. Wingertszahn: Ambiguität und Ambivalenz, S. 98.

[39] Andermatt: Verkümmertes Leben, S. 503.

[40] Arnim: Werke III, S. 620.

[41] Ebd., S. 744.

[42] Die Problematik der Geschlechterdebatten um 1800 soll an dieser Stelle nur kurz erwähnt werden, um einen Überblick über den sozialen Hintergrund zu geben. Auf die Weiblichkeitsbilder der Zeit wird jeweils im Rahmen der Einzelinterpretationen genauer eingegangen werden.

[43] Henckmann: Zeit der Frauen, S. 82.

[44] Vgl. Ebd., S. 82.

[45] Vgl. Nipperdey: Deutsche Geschichte, S. 119f.

[46] Vgl. Ebd., S. 128.

[47] Vgl. Arnim: Werke III, S. 776f.

[48] Vgl. Kommentar, S. 1249.

[49] Vgl. Sternberg: Lyrik, S. 208.

[50] Vgl. Kommentar, S. 1248.

[51] Vgl. Sternberg: Lyrik, S. 208.

[52] Vgl. Nipperdey: Deutsche Geschichte, S. 14.

[53] Vgl. Ebd., S. 29.

[54] Vgl. Ebd., S. 30.

[55] Vgl. Kommentar, S. 1247f.

[56] Vgl. Sternberg: Lyrik, S. 6.

[57] Remak: Novelle, S. 291.

[58] Vgl. Ebd., S. 294.

[59] Vgl. Metzler Literaturlexikon, S. 329.

[60] Zu einem Überblick über die verschiedenen Theorien von der Romantik bis zur Neuzeit vgl. Kunz: Novelle.

[61] Gespräche mit Goethe, 29. Januar 1827. Zitiert nach Polheim: Deutsche Novelle, S. 54.

[62] Vgl. Remak: Novelle, S.307. Remak nennt als Beispiel für das wahrhaft Unerhörte u.a. die Vergewaltigung in Kleists „Die Marquise von O...“.

[63] Ebd., S. 296.

[64] Vgl. Remak: Novelle, S. 297.

[65] Schlegel: 116. Athenäums-Fragment. Zitiert nach Kremer: Prosa der Romantik, S. 10. Unter dem Punkt der Apotheosen wird in Kapitel II, 6 näher auf Schlegel eingegangen werden.

[66] Fischer: Literatur und Politik, S. 247.

[67] Vgl. Ebd., S. 248f.

[68] Vgl. Ebd., S. 249. Vgl. dazu auch Kommentar, S. 1010.

[69] Zu den einzelnen Quellenangaben vgl. Kommentar, S. 1254 – 1257.

[70] Steig: Arnim und Grimms, S. 117.

[71] Völker: Naturpoesie, Phantasie, Phantastik, S. 123.

[72] Steig: Arnim und Grimms, S. 116.

[73] Ebd., S. 192.

[74] Vgl. Ebd., S. 134.

[75] Vgl. Ebd., S. 142.

[76] Vgl. Völker: Naturpoesie, Phantasie, Phantastik, S. 124.

[77] Steig: Arnim und Grimms, S. 193f.

[78] Vgl. Ebd., S. 203f.

[79] Arnim: Werke II, S. 15.

[80] Steig: Arnim und Grimms, S. 203.

[81] Strack: Geschichte und Sagen, S. 302.

[82] Vgl. Fischer: Literatur und Politik, S. 84.

[83] Vgl. Andermatt: Verkümmertes Leben, S. 283.

[84] Vgl. Strack: Geschichte und Sagen, S. 298.

[85] Arnim: Werke III, S. 631.

[86] Arnim: Werke III, S. 633.

[87] Vgl. Ebd., S. 704.

[88] Arnim: Werke III, S. 678.

Ende der Leseprobe aus 69 Seiten

Details

Titel
Geschichten aus dem Vorfeld einer "Zeit der Frauen": Achim von Arnims Novellenzyklus von 1812
Hochschule
Universität zu Köln  (Institut für deutsche Sprache und Literatur)
Note
2,2
Autor
Jahr
2006
Seiten
69
Katalognummer
V81608
ISBN (eBook)
9783638850421
ISBN (Buch)
9783638861076
Dateigröße
696 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Geschichten, Vorfeld, Zeit, Frauen, Achim, Arnims, Novellenzyklus
Arbeit zitieren
Dorothea Nolde (Autor:in), 2006, Geschichten aus dem Vorfeld einer "Zeit der Frauen": Achim von Arnims Novellenzyklus von 1812, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81608

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