Wie lenkte die Sportpresse den DDR-Sport?


Hausarbeit (Hauptseminar), 2005

12 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Lenkung der Presse in der DDR

3. Aufgaben und Ziele der DDR-Sportpresse

4. Resümee

5. Literatur

1. Einleitung

Die mediale Übertragung sportlicher Großveranstaltungen, erzeugt eine weltweite Aufmerksamkeit, die durch die turnusmäßige Abfolge von Fußball Weltmeisterschaften und Olympischen Sommer- bzw. Winterspielen erreicht wird.

Nicht zuletzt aufgrund dieser großen Präsenz, wurden und werden sportliche Großereignisse von politischen Akteuren nicht selten instrumentalisiert.

Die Handlungsstrategien wie Boykottmaßnahmen auf kriegerische Auseinandersetzungen oder Menschenrechtsverletzungen, sind seit vielen Jahren kontrovers diskutierte Themen in (sport-)politischen Diskussionen:

- Wie kann man verhindern, dass internationale Sportveranstaltungen

zum Instrument politischer Interessen gemacht werden?

- Sollen Mannschaften aus Ländern, in denen Menschenrechte

verletzt werden, von internationalen Sportfesten ausgeschlossen werden?

- Soll die Vergabe von internationalen Sportveranstaltungen von der dort ausgeübten Menschenrechtspolitik abhängig gemacht werden?

Aufgrund der besonderen Bedeutung, die die Medien für die Massenwirkung des Sports und die Möglichkeit seiner politischen Instrumentalisierung spielen, erscheint eine Untersuchung über den konkreten Einfluss der SED auf diesem Feld notwendig.

Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, die im Seminar aufgeworfene These, dass die Sportberichterstattung in der DDR systematisch zur Unterstützung und zur Durchsetzung der innen- und außenpolitischen Ziele eingesetzt wurde, zu bestätigen.

Im Anschluss an diese obligatorische Einleitung, wird zunächst die Lenkung des DDR-Pressewesens erläutert. Hierfür bedarf es einer kurzen Analyse der betreffenden Verfassungszeilen sowie einer Darstellung der Organisation des Pressewesens.

Hieran schließen sich Fragen nach Aufgaben und Zielen der DDR-Sportpresse, mit denen ich mich im Hauptteil meiner Arbeit beschäftige. Exemplarisch wird hierbei die Selbstdarstellung der DDR bei den Olympischen Spielen 1972 in München betrachtet.

Den abschließenden Teil bildet das Resümee mit einer persönlichen Stellungnahme des Autors.

2. Die Lenkung der Presse in der DDR

In der DDR bestand auf Grundlage der Verfassung formale Pressefreiheit, so heißt es im Artikel 9 der Verfassung vom 7.10.1949:

„(1) Alle Bürger haben das Recht, innerhalb der Schranken der für alle geltenden Gesetze ihre Meinung frei und öffentlich zu äußern und sich zu diesem Zweck friedlich und unbewaffnet zu versammeln. Diese Freiheit wird durch kein Dienst- oder Arbeitsverhältnis beschränkt; niemand darf benachteiligt werden, wenn er von diesem Recht Gebrauch macht.
(2) Eine Pressezensur findet nicht statt.“ (www.documentarchiv.de)

Am 6.04.1968 wurde der Verfassungszusatz „Eine Pressezensur findet nicht statt“, gestrichen.

Fortan hieß es in Artikel 27:

„(1) Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hat das Recht, den Grundsätzen dieser Verfassung gemäß seine Meinung frei und öffentlich zu äußern. Dieses Recht wird durch kein Dienst- oder Arbeitsverhältnis beschränkt. Niemand darf benachteiligt werden, wenn er von diesem Recht Gebrauch macht.
(2) Die Freiheit der Presse, des Rundfunks und des Fernsehens ist gewährleistet.“ (ebd.)

Bis zum Ende des DDR-Regimes im Jahre 1989 beinhaltete die Verfassung diesen Grundsatz, der formal die Existenz von Presse- und Meinungsfreiheit darstellte.

Jedoch schrieb die Verfassung auch den Demokratischen Sozialismus und die führende Rolle der SED fest, so das sich de facto eine Zensur der Presse ergab.

„Durch die Institutionalisierung der Presse entstand ein differenziertes System der Beeinflussung der journalistischer Akteure, die in zunehmendem Maße die von ihnen erwartete ‚parteiliche Berichterstattung’ antizipierten.“ (Reinartz, 1999, S.358)

Eine auf dem Grundsatz der parteilichen Berichterstattung beruhende Medienpolitik benötigte entsprechende Instrumente, die die Lenkung und Kontrolle der Massenmedien sicherstellen konnte.

Im Widerspruch zwischen dem bis 1968 geltenden Zensurverbot „hatte die SED ein ausgeklügeltes Lenkungssystem entwickelt, das die Selbstzensur der Journalisten voraussetzte“. (Holzweißig, 1991, S. 6)

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Wie lenkte die Sportpresse den DDR-Sport?
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Note
1,7
Jahr
2005
Seiten
12
Katalognummer
V81096
ISBN (eBook)
9783638828529
Dateigröße
383 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sportpresse, DDR-Sport
Arbeit zitieren
Anonym, 2005, Wie lenkte die Sportpresse den DDR-Sport?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81096

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