Grundzüge der klassischen und neoklassischen Makroökonomie


Hausarbeit, 2007

38 Seiten, Note: 2,3

Mi Bu (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Symbole-, Indizes- und Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Grundlagen
2.1 Makroökonomie als Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre
2.2 Makroökonomische Annahmen

3 Grundzüge des klassisch-neoklassischen Modells
3.1 Der Arbeitsmarkt
3.1.1 Arbeitsangebot
3.1.2 Arbeitsnachfrage
3.1.3 Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt
3.2 Der Kapitalmarkt
3.2.1 Kapitalangebot – Ersparnis der Haushalte
3.2.2 Kapitalnachfrage – Investitionen der Unternehmen
3.2.3 Gleichgewicht auf dem Kapitalmarkt
3.3 Der Gütermarkt
3.4 Der Geldmarkt und die Quantitätstheorie des Geldes
3.5 Zusammenfassung der klassisch-neoklassische Theorie im Totalmodell

4 Grundzüge der Keynesianischen Theorie
4.1 Der Gütermarkt
4.1.1 Die Konsum- und Sparfunktion
4.1.2 Die Investitionsfunktion
4.1.3 Das Einkommen-Ausgaben-Modell
4.1.4 Der elementare Multiplikator
4.2 Der Geldmarkt – LM-Kurve
4.3 Der Kapitalmarkt – IS-Kurve
4.4 Das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht – IS-LM Modell
4.5 Zusammenfassung im allgemeinen Keynesianischen Modell – Neoklassische Synthese

5 Fazit
5.1 Gegenüberstellung der Theorien
5.2 Ausblick

Literatur und Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Kreislauf ökonomischer Beziehungen der Sektoren Haushalte und Unternehmen

Abbildung 2: Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt und Sozialprodukt

Abbildung 3: Gleichgewicht auf dem Kapitalmarkt

Abbildung 4: Das klassisch-neoklassische Totalmodell

Abbildung 5: Die keynesianische Konsum- und Sparfunktion

Abbildung 6: Gütermarktgleichgewicht im Einkommen-Ausgaben-Modell

Abbildung 7: Keynesianischer Güter- und Arbeitsmarkt

Abbildung 8: Der Multiplikatorprozeß

Abbildung 9: Die Herleitung der IS-Kurve und Anpassungsprozesse bei Ungleichgewicht

Abbildung 10: Das IS-LM Diagramm

Abbildung 11: Das allgemeine Keynesianische Modell

Abbildung 12: Gegenüberstellung neoklassischer und keynesianischer Theorie

Symbole-, Indizes- und Abkürzungsverzeichnis

Symbole

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abkürzungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die Makroökonomik verfolgt im Wesentlichen vier Zielgrößen, zu denen sich auch Bund und Länder im sogenannten Stabilitätsgesetz von 1967 verpflichtet haben. In ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen haben sie das Erfordernis eines gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht im Sinne von

- stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum,
- hohem Beschäftigungsstand,
- stabilem Preisniveau und
- außenwirtschaftlichem Gleichgewicht

zu beachten. Die Ermittlung und Untersuchung dazu geeigneter wirtschaftspolitischer Maßnahmen gehen auf die zwei grundsätzlichen makroökonomischen Theorien, der klassisch-neoklassischen und der keynesianischen, zurück, die auch heute noch miteinander konkurrieren.

Die ersten Ansätze der (neo-)klassischen Theorie datieren zurück auf das Jahr 1770, als Smith[1] sein Buch „An Inquiry into the Nature an Causes of the Wealth of Nations“ veröffentlichte. Andere wichtige Vertreter dieser neoklassischen Theorie waren Malthus, Marx, Mill, Ricardo, Say.

Mit seiner „General Theory of Employment, Interest an Money“ (London 1936) löste Keynes[2] in den 1930er Jahren das bis dahin neoklassisch dominierte ökonomische Denken ab.

Im Folgenden sollen, nach einigen Grundlagen der Markoökonomik, die Grundzüge diese beiden Theorien dargestellt werden. Abschließend werden wesentliche Unterschiede beider Theorien in einem Fazit aufgezeigt und ein Ausblick in die aktuelle und künftige Entwicklung der Makroökonomie gegeben.

2 Grundlagen

2.1 Makroökonomie als Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre

Zentrale Aufgabe der Makroökonomik ist die Analyse der Einflussfaktoren, die die Höhe des Inlandsproduktes und der Beschäftigung bestimmen. Erforderlich ist dazu eine gesamtwirtschaftliche Betrachtungsweise der wirtschaftlichen Prozesse. Die Betrachtung einzelwirtschaftlicher Größen (Haushalt, Unternehmung, Staat) und die Darstellung und Analyse ihrer individuellen Verhaltensweisen ist Inhalt der Mikroökonomie, eines weiteren Teilgebietes der Volkswirtschaftslehre. Für die markoökonomische Betrachtung werden mittels Aggregation die einzelnen Wirtschaftssubjekte und ihre Aktivitäten zu gesamtwirtschaftlichen Größen, sogenannten Sektoren zusammengefasst.[3]

2.2 Makroökonomische Annahmen

In der makroökonomischen Betrachtung gilt es also gesamtwirtschaftliche Größen und ihre generellen Beziehungen untereinander zu analysieren. Zur Vereinfachung wird eine Volkswirtschaft auf ihre Kernelemente reduziert indem eine Modellökonomie

- mit marktwirtschaftlicher Ordnung auf Basis des Privateigentum,
- mit vollständiger Konkurrenz auf vollkommenen Märkten,
- ohne außenwirtschaftliche Beziehungen und
- ohne Staat

betrachtet wird. In diesem Volkswirtschaftsmodell existieren nur zwei Sektoren, die Unternehmen und die Haushalte. Die Unternehmen produzieren durch Einsatz von den Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital Güter, um sie gewinnbringend zu verkaufen. Gleichzeitig treffen sie auch Investitionsentscheidungen zur Erhaltung und Erweiterung der Produktionsanlagen. Die Haushalte bieten ihre Arbeitskraft und ihr Kapital zum Einsatz in der Produktion an und verwenden das daraus erhaltende Einkommen für Güterkonsum und die Bildung von Ersparnissen. Ferner wird angenommen das die Unternehmen nur ein homogenes Gut (Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten) produzieren, dass sowohl konsumiert als auch investiert werden kann. Das Arbeitskräftepotential der Haushalte ist ebenfalls homogen. Da der Kapitalstock den akkumulierten Investitionen des homogenen Produktionsoutputs entstammt und sich das technische Wissen nicht verändert ist auch dies eine homogene Größe.[4]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 : Kreislauf ökonomischer Beziehungen der Sektoren Haushalte und Unternehmen

(Quelle: eigene Darstellung)

Zur weiteren Vereinfachung werden sämtliche Transaktionen zwischen Haushalten und Unternehmen zu Angebot und Nachfrage auf vier Märkten zusammengefasst (vgl. Abbildung 1 ). Auf den Arbeitsmarkt bieten die Haushalte ihre Arbeitskraft an (Arbeitsangebot Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten) und die Unternehmen fragen diese nach (Arbeitsnachfrage Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten). Als Eigentümer des Kapitals bieten die Haushalte auf dem Kapitalmarkt dessen Dienste an (Kapitalangebot (Sparen) Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten) während die Unternehmen Kapitalleistungen als Input für Ihre Produktion nachfragen (Kapitalnachfrage Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten). Auf dem Gütermarkt wird die gesamte Marktproduktion von den Unternehmen angeboten (Güterangebot Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten) und als Vorleistungen zur weiteren Produktion von Unternehmen (Investitionsnachfrage Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten) oder zur Konsumption von den Haushalten nachgefragt (Konsumnachfrage Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten). Die Haushalte haben bei der Verwendung ihres Einkommens in Form von Lohn und Kapitalzins die Wahl zwischen Konsum und Sparen. Ihre Ersparnis bieten sie auf dem Geldmarkt an, auf dem die Unternehmen Kredite zur Finanzierung ihrer Investitionen nachfragen.[5]

Durch die Annahme der Vollkommenheit der Märkte bildet sich auf diesen jeweils ein einheitlicher Preis, nämlich

- das Preisniveau Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten als Geldpreis des Gutes Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten,
- der Nominallohn Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten als Geldpreis der Arbeit und
- der Zins Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten als Preis für ausgeliehenes Kapital.

Der Reallohn Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten gibt die pro Arbeitsstunde gezahlte Gütermenge an.[6]

3 Grundzüge des klassisch-neoklassischen Modells

3.1 Der Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt ist der Ökonomische Ort an dem sämtliche Tauschvorgänge zusammentreffen, die Arbeitsleistungen zum Gegenstand haben. Das Arbeitsangebot stellen dabei die Arbeitnehmer und die Arbeitsnachfrage erfolgt durch die Unternehmen. Der Arbeitsmarkt wird also durch die aggregierten Arbeitsangebotsfunktionen der Haushalte und der aggregierten Arbeitsnachfragefunktionen der Unternehmen gebildet. Durch die Annahmen der Homogenität beider Akteure können diese auch als Arbeitsangebot eines repräsentativen Haushalts und als Arbeitsnachfrage eines repräsentativen Unternehmens aufgefasst werden.[7]

3.1.1 Arbeitsangebot

Das (neo-)klassische Arbeitsangebot basiert auf einem Optimierungskalkül. Als Nutzenmaximierer entscheiden die Haushalte zwischen Arbeit- und Freizeit. Da Arbeitszeit, zumindest während der historischen Entstehung der klassischen Theorie, als Leid angesehen wurde ist eine Entlohnung für die entgangene Freizeit erforderlich. Der Wert der Entlohnung für die angebotene Arbeit orientiert sich dabei nicht am Nominallohn, sondern an dessen Gütergegenwert, also dem Reallohn. Das Arbeitsleid steigt mit zunehmender Arbeitszeit, aber auch die Entlohnung und somit ein möglicher Gütererwerb zur Bedürfnisbefriedigung nehmen zu. Dabei werden der fallende Grenznutzen größerer Gütermenge bei wachsendem Arbeitsleid und der steigende Grenznutzen geringerer Freizeit bei zunehmender Arbeitszeit abgewogen. Es ist also davon auszugehen, dass bei steigendem Lohn das Arbeitsangebot sich ebenfalls erhöht (Vgl. Abbildung 2 ).[8]

( 1 ) Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten , mit Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten.

3.1.2 Arbeitsnachfrage

Als Ausgangspunkt für die Nachfrage nach Arbeit dient die aggregierte Cobb-Douglas-Produktionsfunktion[9] mit den Produktionsfaktoren Kapital (Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten) und Arbeit (Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Niveaugröße [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] kann als gegebener Stand der Technik in der kurzfristigen Betrachtung vernachlässigt werden. Bei vollständiger Konkurrenz ist das repräsentative Unternehmen bestrebt, seinen Gewinn zu maximieren. Dabei agiert es als Mengenanpasser, indem es das Preisniveau, den Nominallohn und den Nominalzins als gegeben betrachtet und die Mengen der Produktionsfaktoren so wählt, dass es sein Gewinnmaximum erreicht. Der geplante nominale Gewinn (Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten) ergibt sich wie folgt:

( 3 ) Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten.

Der Produktionsfaktor Kapital (Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten) wird in der kurzfristigen Betrachtungsweise der Makroökonomie als konstant angenommen und somit wird das Gewinnmaximum erreicht, wenn die Wertgrenzproduktivität der Arbeit gleich dem Nominallohn ist.

( 4 ) [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]

( 5 ) [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]

Somit ist im Gewinnmaximum das Grenzprodukt der Arbeit bzw. der Grenzerlös gleich mit den Grenzkosten und es ergibt sich folgende Arbeitsnachfragefunktion (Vgl. Abbildung 2 ):

( 6 ) [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]

[...]


[1] Smith, Adam, 1723-1790, englischer Nationalökonom (Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon, 15. Auflage, Wiesbaden: Gabler, 2000)

[2] John Maynard Keynes, 1883-1946, englischer Nationalökonom, einer der bedeutendsten (Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon, 15. Auflage, Wiesbaden: Gabler, 2000).

[3] Vgl. Volkmann, Makroökonomie, 2006, S. 6-7.

[4] Vgl. Felderer/ Homburg, Makroökonomik, 2005, S. 49-53.

[5] Vgl. Baßeler/ Heinrich/ Utecht, Volkswirtschaft, 2006, S. 296 f. und Feess, Makroökonomie, 2004, S. 9 f.

[6] Vgl. Felderer/ Homburg, Makroökonomik, 2005, S. 53.

[7] Vgl. Hillebrand, Elementare Makroökonomik, 2003, S. 60 f.

[8] Vgl. Hewel/ Neubäumer in: Neubäumer/ Hewel (Hrsg.), Volkswirtschaftslehre, 2005, S. 311 f., Hillebrand, Elementare Makroökonomik, 2003, S. 60 ff. und Volkmann, Makroökonomie, 2006, S. 44.

[9] Siehe dazu ausführlich Mankiw, Makroökonomik, 2003, S. 87 ff., oder auch Varian, Mikroökonomik, 1999, S. 297 f. und Lenk in: Neubäumer/ Hewel (Hrsg.), Volkswirtschaftslehre, 2005, S. 75 f.

Ende der Leseprobe aus 38 Seiten

Details

Titel
Grundzüge der klassischen und neoklassischen Makroökonomie
Hochschule
Universität Lüneburg  (Institut für Volkswirtschaftslehre)
Note
2,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
38
Katalognummer
V81004
ISBN (eBook)
9783638838177
ISBN (Buch)
9783638838184
Dateigröße
1191 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Grundzüge, Makroökonomie, klassische, neoklassische
Arbeit zitieren
Mi Bu (Autor:in), 2007, Grundzüge der klassischen und neoklassischen Makroökonomie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81004

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