"I travel to discover other states of mind": Identität und Reise in V. S. Naipauls "The Enigma of Arrival" und "A Way in the World"


Magisterarbeit, 2004

113 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. The Enigma of Arrival: Transformation der kulturellen Tradition
2.1 Aneignung von Identität
2.2 Spaltung von Identität
2.3 Loslösung von Einheitsidentität

3. A Way in the World: Integration der kolonialen Perspektive
3.1 Distanzierung von Identität
3.2 Entfremdung von Identität
3.3 Akzeptanz von Exilidentität

4. Schluss

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

V. S. Naipauls Texte sind Geschichten, die um die Möglichkeit von Identität kreisen in einer Welt, in der die Moderne einen unwiderruflichen Bruch geschaffen hat zwischen der Wahrnehmung der Welt und der Rolle des Menschen in ihr. Säkularisierung und Auflösung traditioneller Ordnungen haben einen Paradigmenwechsel von gottbestimmtem Schicksal zu historischer Veränderung eingeleitet, so dass im Zuge der Aufklärung der Mensch als denkendes und fühlendes Subjekt in den Mittelpunkt gerückt ist. Die Betonung der Eigenverantwortung des Einzelnen lenkt dabei die Bedeutung auf dynamische Interaktion statt hierarchischer Organisation. Mit den Techniken der Dekonstruktion[1] und des Fragmentarismus ist schließlich die Unumstößlichkeit des ontologischen Essenzbegriffs abgeschafft worden, was den Glauben an die Autonomie des Subjekts erschüttert hat.

Das Subjekt ist demnach weder ein in sich vollendeter Daseinsgrund, der erschließbar im Inneren des Individuums verankert ist, noch kann es einen allgemeingültigen Beobachtungspunkt beanspruchen, der der Objektwelt unwandelbar gegenübersteht. Der Mensch als „beharrliche Einheit, die in den Fluten der Veränderung ewig dieselbe bleibt“[2] ist abgelöst worden von einer Vielzahl von interagierenden Persönlichkeiten innerhalb einer Person. Vielmehr wird das Subjekt als ein Filter gedacht, durch den die Wahrnehmung der Welt immer wieder neu perspektiviert wird. Dabei ist das Subjekt selbst ein sich stets wandelndes Konzept, das von den Wahrnehmungen verändert wird:

Das Subjekt ist Knoten- und Kreuzungspunkt der Sprachen, Ordnungen, Diskurse, Systeme wie auch Wahrnehmungen, Begehren, Emotionen, Bewusstseinsprozesse, die es durchziehen.[3]

Genauso muss Identität als eine sich stets verändernde und dem Subjekt selbst entziehende Erkenntnisgrundlage angesehen werden. Diese Grundlage ist labil, weil das Individuum sich seiner Identität immer wieder durch konstruktive Akte neu versichern muss. Die kongnitive Strukturierung von Erfahrung ist dabei die Voraussetzung jeder Aktion, denn es ist „die Erfahrung des eigenen Selbst, ja der Wirklichkeit überhaupt, als Möglichkeitsraum[4]. Indem das Individuum durch die Integration in diesen Möglichkeitsraum eine örtliche und zeitliche Perspektive der Einordnung entwickelt, die es in Beziehung zur Umwelt setzt, werden seinen Handlungen Bedeutung verliehen. So erweist sich Identität als „Konstrukt, das durch das symbolisch und soziokulturell vermittelte, bedeutungsstrukturierte und Bedeutungen schaffende Handeln der betreffenden Personen konstituiert ist.“[5] Dementsprechend garantiert die Bindung von individuellen Handlungen an eine personale Identität die „Kohärenz von moralischen und ästhetischen Maximensystemen“ als auch die „Kontinuität zeitlicher Differenzen[6].

Dieses einheitliche Konzept der personalen Identität kann sich aber nur durch die Identifizierung mit einer Gruppe konstituieren, die als kollektive Identität ein bestimmtes Wertesystem verkörpert: „Kollektive Identitäten finden im übereinstimmenden praktischen Verhalten sowie im qualitativen Selbst- und Weltbeschreibungen Ausdruck, in denen Menschen übereinkommen.“[7] Diese kollektive Identität hat als organisierte Gemeinschaft die Funktion des generalized other, auf die das Individuum reagiert, sich dabei selbst als Objekt erfährt und dadurch eine Personalität entwickelt.[8] Wenn es die Verhaltensweisen der Gemeinschaft übernimmt, kann es eine integrierte Identität entwickeln, die ihm erlaubt, innerhalb dieses Verhaltenssystems eine Funktion zu übernehmen.

Allerdings ist diese Funktion nicht unwandelbar, sondern der Prozesshaftigkeit von Identität ausgesetzt. Indem das Individuum ein Selbstbewusstsein seiner eigenen Handlungen entwickelt, reagiert es wiederum auf die übernommenen Handlungsmuster und nimmt aktiv an der Formung der Gemeinschaft teil. Mead unterscheidet hinsichtlich des personalen und kollektiven Faktors zwischen I und me:

The „I“ is the response of the organism to the attitudes of the others, the „me“ is the organized set of attitudes of others which one himself assumes. The attitudes of the others constitute the organized „me“, and then one reacts toward that as an „I“.[9]

Während das me durch abstrakt-rationale Erkenntnis geprägt ist, stellt das I die unmittelbare subjektiv-sensuelle Erfahrung dar. Das I als innovatives, von den definitiven Strukturen des me abweichendes Moment ist dabei nicht vorhersehbar, sondern tritt als spontaner Impuls auf. Wird es als versprachlichtes Strukturelement in den sozialen Ablauf eingebracht, kann es das me der Gruppe verändern und transformieren.[10] Dabei ist das I das aktive Moment, das die ständige Veränderung und erneute Anpassung an die Realität gewährleistet. Im Gegensatz zum me, in dem das Individuum nur eine Rolle annimmt und Erwartungen erfüllt, bricht das I autodidaktisch das geschlossene Handlungsmuster auf und verändert den Ablauf, indem es eine richtungsweisende Komponente einbringt. Zu betonen ist der zirkuläre Ablauf dieses Prozesses, der Identität als ein ständiges Wechselspiel von Aktion und Reaktion, Assimilation und Innovation, Konformismus und Abweichung konstituiert, die das Individuum zwingt, Stellung zu beziehen.

Autobiographie als selbst-reflexiver und selbst-kritischer Akt lenkt die Aufmerksamkeit auf das Subjekt als verantworliche Handlungsinstanz.[11] Dabei ist das autobiographische Projekt per Definition ein unabschließbares und zirkuläres Unterfangen, welches in seiner Prozesshaftigkeit der Natur des Selbst gleicht, das sich seiner Identität ständig neu versichern muss.[12] Als Zusammenführung kognitiver Akte ähnelt die Autobiographie also der Identitätsbildung, indem der Autor versucht, eine durchgängige Tendenz zu etablieren, die sein individuelles Leben als kohärente und kontigente Einheit erscheinen lässt.[13]

In diesem Zusammenhang schafft der Autobiograph durch das Erzählen seiner eigenen Geschichte eine metaphorische Synthese von Welt und Selbst, die durch den Akt des Schreibens erreicht wird.[14] Selbst bedeutet dabei die Integrität und Entwicklung der personalen Einheit, während Welt auf die Organisation und Harmonisierung der kollektiven Identität hinweist. Die Schrift ist dabei das Medium der autobiographischen Identitätsfindung, indem der Stil die doppelte Funktion von Integration der persönlichen Vergangenheit des Autors und der Ausrichtung auf die zukünftige Offenbarung des Textes erfüllt und so Kontinuität und Kohärenz als Aktionsgrundlage sichert.[15] Die Schrift als Ausdruck der rationalen Erkenntnis erschafft so die Voraussetzungen für Identität, indem sie das Selbst durch Erinnerungsakte innerhalb der Welt plaziert.

Auf diese Weise steht die schriftstellerische Identität als Synthese von Selbst und Leben in Naipauls Literatur im Vordergrund: „Ever since I had begun to identify my subjects I had hoped to arrive, in a book, at a synthesis of the worlds and cultures that had made me.“ (EA S.157) Aufgewachsen im kolonialen Trinidad, verließ er 1950 seine Heimat, um in Oxford zu studieren, und lebt seitdem in England. Seine Texte sind durch die Spannung zwischen Exilperspektive und kultureller Integration geprägt, die aus dem Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Identitäten entsteht.

Dazu verbindet Naipaul journalistische Recherche und literarische Erzählung mit autobiographischen Elementen. So hat die Handlung von A House for Mr Biswas[16] als faktischen Hintergrund die Lebensgeschichte von Naipauls Vater, der Kurzgeschichtenband In a Free State[17] hat als Rahmung Auszüge aus autobiographisch anmutenden Reisetagebüchern und der Ich-Erzähler in A Bend in the River[18] ähnelt in Herkunft und Tonalität sehr dem Autor Naipaul – um nur einige Beispiele zu nennen. Aber auch wenn der Erzähler eine immer prominentere Rolle in der formalen Vermittlung des Textes einnimmt, ist Naipauls Fiktion bis dahin noch von der Verfremdung des Erzählers bestimmt.

Dies ändert sich in The Enigma of Arrival[19] und A Way in the World[20], die deutlicher als zuvor den Ich-Erzähler mit dem Autor Naipaul identifizieren.[21] Diese beiden Romane sind der Versuch, die Erfahrung der Kindheit und Jugend im kolonialen Trinidad mit der kulturellen Bildung und Entwicklung als Schriftsteller in England zu vereinen, um eine synthetische Identität zu etablieren.“[22] Dabei sind die Romane bestimmt von Ich-Erzählern, die als „investigative narrators“[23] den schriftstellerischen Möglichkeitsraum exemplarisch als Bedingung für Identität in seinem Potenzial und seinen Beschränkungen analysieren. Die Literatur wird dabei zum Schauplatz der autobiographischen Identitätsfindung, indem der Autor den fiktionalen Raum als ein sich ständig neu definierender und korrigierender Erzähler umstrukturiert und damit die Entwicklung seiner schriftstellerischen Identität reflektiert: „[Naipaul creates] an aesthetic personality in whom autobiographical recollections, musings, and inventions mark different stages in self-awareness and in artistic development.“[24]

Dabei schreibt Naipaul die konkurrierenden Identitätsmodelle der kulturellen Tradition und der kolonialen Gemeinschaft als Prozesselemente durch die Trope des Reisens in den Raum ein: „I travel to discover other states of mind.“[25] Die Idee der Reise als geographischer Ortswechsel verbindet sich mit der metaphorischen Deplazierung der eigenen Person und wird dabei zum intellektuellen Abenteuer. Durch Distanzierung von der etablierten Identität findet eine Aufspaltung der Identitätselemente statt, die zu einer Neubewertung der eigenen Identität im Vergleich mit anderen Erkenntnismodellen und Bewusstseinszuständen führt:

I become me via an other. [...] I am the one making a detour with myself, having left upon my departure from over here not only a place but also one of my selves. The itinerary displaces the foundation, the background of my identity, and what it incessantly unfolds is the very encounter of self with the other – other than myself and, my other self.[26]

Dabei ist die ästhetische Erzählposition gefährdet, weil sie in der Offenlegung der autobiographischen Produktionsweise ihre eigene Kritik enthält: „Naipaul’s „writing self“ is (...) in great part already deconstructed. This self is at once the origin of autobiographical discourse and the target of its referential use of language.“[27] So hat Cudjoe nicht recht, wenn er Naipaul vorwirft, unreflektiert das ideologische System der dominanten europäischen Kultur zu übernehmen.[28] Denn Naipaul konstruiert eine contact zone[29], in der die Interaktion der europäischen Kultur in Beziehung zur kolonialen Erfahrung gesetzt wird:

The ceaseless potential of „dialogue“ within this vast and changing discursive field [of postcolonial literature] necessarily includes the so-called First Worlds as scenes of reciprocity and contestation as well as participation. Naipaul’s well-known affinity with an English tradition, therefore, is not a betrayal of his origins, but a discovery of one possibility, or even one aspect, of the inevitability of Caribbean and postcolonial literatures.[30]

The Enigma of Arrival und A Way in the World erzählen die Entwicklung der schriftstellerischen Identität von jeweils anderen Perspektiven: Während The Enigma of Arrival die Bindung an die kulturelle Tradition betont, die durch den subjektiven Beitrag des Erzählers transformiert wird, geht es in A Way in the World um die koloniale Perspektive, die durch Integration in die Gemeinschaft personale Identität stiftet. Dabei sind die beiden Romane dadurch bestimmt, eine synthetische Einheit von kultureller und kolonialer Identität angzustreben.

Der textuelle Zusammenhalt wird aber nicht durch chronologische Ordnung gewährleistet, sondern durch die Organisation des textuellen Raums, indem der Autor durch Verinnerlichung seiner selbstkreierten Realität und objektive Veräußerung seiner Imagination eine Synthese von Welt und Selbst schafft. Dabei werden die Entwicklungsschritte anhand von Ich-Erzählern dargestellt, die durch Ähnlichkeiten und Oppositionen mit als generalized other fungierenden Figuren sich ihrer eigenen Stärken und Schwächen bewusst werden. Die daraus resultierende Anpassung des Möglichkeitsraums lässt ihn als Repräsentation des me unzulänglich werden, weil er durch das Eindringen des I als konkurrierende Erfahrung in seinem Anspruch auf eine konstante Schnittstelle zwischen Selbst und Welt dekonstruiert wird. Der künstlerische Anspruch der Einheit wird so über Leitmotive[31] konstruiert, die durch schematische „repetition“ und „recollection“[32] Erinnerungsmomente im Text produzieren und die kulturelle und koloniale Identität in dynamische Verbindung setzen.

In The Enigma of Arrival wird im Motiv der Ankunft die kulturelle Tradition als Möglichkeitsraum konstruiert, der durch Aneignung von Identität einen einheitlichen Ursprung erschafft. Unter dem Schutz der versteckten Personalität[33] des romantischen Subjekts kann der Erzähler sich in diesen Möglichkeitsraum als Grundlage seiner schriftstellerischen Identität einschreiben. Dabei ist die Erzählung bestimmt durch einen elegiac tone[34], der der Vergangenheit als Zeitraum ursprünglichen Glücks verlorenem Glück nachtrauert. Die Integration der personalen Identität des Erzählers verweist aber auf die koloniale Gemeinschaft, die sich durch Differenz zur kulturellen Tradition definiert und durch den Subtext der Reise die Ankunft ihrer identitätstiftenden Allgemeingültigkeit beraubt. Diese Transformation spaltet die schriftstellerische Identität, indem sie durch die hybride Metropole einen konkurrierenden Möglichkeitsraum aufzeigt. Indem der Erzähler die koloniale Identität als Prozesselement in den Möglichkeitsraum der kulturellen Tradition integriert, kann er durch Verbindung von linearem und zyklischem Prinzip die Kontinuität und Kohärenz seiner schriftstellerischen Identität sichern. Gleichzeitig zerstört die Transformation des Möglichkeitsraums den stabilen Grund der zyklischen Produktion durch das Prinzip der linearen Weiterentwicklung, und veranlasst den Erzähler, in der Rückkehr zu seiner Heimat sich von der Vorstellung einer Einheitsidentität zu lösen.

In Way in the World distanziert sich der Erzähler im Motiv der Reise von der kolonialen Identität in Bekenntnis[35] zur individuellen Ambition, weil er die Gemeinschaft in Trinidad als mangelhaft empfindet. Die Erzählung ist dabei bestimmt vom picaresque type, der die Vergangenheit als eine Zeit von Schwächen, Fehlern und Erniedrigungen beschreibt.[36] Die individuelle Ambition der Selbstverwirklichung erweist sich aber als Ausdruck eines kolonialen Rollenverhaltens und verweigert ihm die schriftstellerische Identität, in dem sie ihn als funktionales Objekt zeigt. Mit der Berufung auf schriftstellerische Produktion versucht der Erzähler dann, sich als Subjekt von der kollektiven Identität abzusetzen, was ihm von der kulturellen Tradition aber verweigert wird. Das Motiv der Reise als Distanzierung erscheint dabei als von der kollektiven Identität vorgegebenes Erkenntnismuster der Entfremdung von Erfahrung. In der Integration seiner individuellen Ambition in den kolonialen Möglichkeitsraum akzeptiert der Erzähler schließlich seine Exilidentität. Dies zwingt ihn zur endgültigen Entfernung von seinem Heimatort, die die Rückkehr unmöglich macht, weil die schriftstellerischen Identität von der kulturellen Tradition abhängig ist.

2. The Enigma of Arrival: Transformation der kulturellen Tradition

2.1 Aneignung von Identität

Das Motiv der Ankunft impliziert semantisch ebenso das Erreichen eines Ziels als Abschluss einer Reise oder Suche, als auch das Beenden eines Prozesses, der zum Stillstand kommt. Dabei ist die Ankunft eine Positionierung, die in Bezug auf Identität verbunden ist mit Sprach- und Erkenntnisfindung. Denn Identität als personale Einheit ist die Grundlage für jegliche Kommunikation, die an ein System gebunden ist: „The essence of the self (...) is cognitive: it lies in the internalized conversation of gestures which constitutes thinking, or in terms of which thought or reflection proceeds.“[37][38] Um eine Äußerung zu tätigen, die eine Erkenntnis offenbart, muss man innerhalb dieses kommunikativen Systems einen notwendigen Halt machen und Stellung beziehen in der endlosen gegenseitigen Ausspielung von Differenzen.[39] Also markiert die Ankunft ebenso einen Anfang, indem sie den Startpunkt für eine systematisch orientierte Äußerung vorgibt.

Die Ankunft als symbolischer Fixpunkt von Identität steht damit für das Ideal von Stabilität, die den Lern- und Bildungsprozess der Suche oder Reise als Erinnerung integriert und zugleich eine Grundlage für zukünftiges Handeln schafft.[40] Dieses Ideal wird im Allgemeinen deutlich in der Metaphorik eines Ortes, an dem die Zeit still steht. Dieser Ort ist einerseits in die Vergangenheit projiziert als verlorenes Moment des Glücks, andererseits wird er in einen utopischen Ort transformiert, der eine Aussöhnung von Selbst und Welt impliziert: „The journey and its destinations are often described as a passage through symbolic time, forwards towards a resolution of conflict and backwards towards a lost aspect of the past.“[41]

In The Enigma of Arrival wird die Ankunft als erfolgreiche Konstruktion der schriftstellerischen Identität des Ich-Erzählers vorgeführt, die als „second childhood of seeing and learning“ (EA S. 87) und „second awakening to the natural world“ (EA S. 97) eine organische Einheit von Selbst und Welt als Ursprungsmythos erschafft.[42] Indem der Erzähler sich „einen Naturstand in der Idee[43] bildet, kann er sein Selbst zum höchsten sozialen und kreativen Prinzip ausprägen. So wird die Ankunft in Wiltshire, die in verschiedenen Versionen in The Enigma of Arrival wiederholt wird und das grundlegende script des Plots darstellt, zur Metapher für die Konstruktion von Identität als primäre Bedingung zur Wahrnehmung von Selbst, indem sie den kognitiven Prozess offenlegt:

The journey from Trinidad to Wiltshire is thus rehearsed as a journey to original cultural models. The autobiographer comes to the mother country in search of meaningful experience, but finds himself observing how meaning is produced.[44]

Die Fokalisation des Erzählers imitiert Ersterfahrung von Wahrnehmung[45], indem er nicht in der Lage ist, die Welt von sich zu objektivieren, und sich seiner selbst als von Welt distanziertes Subjekt nicht bewusst ist. Diese Primärwahrnehmung ist vorsprachlich und visuell bestimmt, indem sie keine Erkenntnismuster zur Strukturierung von Wahrnehmung besitzt. So ist die formale Darstellung der Wahrnehmung des Erzählers geprägt durch die Betonung der unmittelbaren Sichtweise, die das Außen als Erfahrung von ununterscheidbarer Leere über impressionistische Beobachtungsweise zur Formung von Erkennungsmustern führt. So beginnt „Jack’s Garden“ mit Unerkennbarkeit, die mit Blindheit korrespondiert: „I could hardly see where I was.“ (EA S.5) Die Umgebung erscheint dem Erzähler verschwommen und ohne Differenzen; er ist weder visuell noch sprachlich in der Lage, die Wahrnehmung in Details gegeneinander abzugrenzen: „the year – so far as vegetation and even temperature went – was a blur to me.“ (EA S. 6)

Die Erfahrung des Außen als Existenz von Welt wird hier durch die Landschaft repräsentiert, die als allgemeiner Möglichkeitsraum den generalized other repräsentiert und die notwendige Diskursituation organisiert:

only through the taking by individuals of the attitude or attitudes of the generalized other toward themselves is the existence of a universe of discourse, as that system of common or social meanings which thinking presupposes at its context, rendered possible.[46]

Dieser Möglichkeitsraum eröffnet den Ganzheitsanspruch von Identität, der eine harmonische Verbindung von Gemeinschaft und Subjekt voraussetzt, indem die örtliche Beschaffenheit eine unendliche Potentialität erschafft: „the sense of space was overwhelming“ (EA S. 10). Diese einheitliche Organisation erfolgt imaginativ, indem das Wahrgenommene in ein Bild umgewandelt wird:

Waking as well as sleeping, our response to the world is essentially imaginative: that is, picture-making. We live in our pictures, our ideas. I mean this literally. We first construct pictures of the world and then we step inside the frames.[47]

So lernt Erzähler lernt langsam durch die Beobachtung von Einzelheiten, diese in einem visuellen Zusammenhang als Gesamtbild zu sehen: „piece by piece, while I considered the falling snow, a rough picture of my setting built up around me.“ (EA S. 6) Zunächst kann er jedoch keine Erkenntnismuster auf das visuelle Verständnis anwenden und kann deswegen das Außen sprachlich nicht vermitteln, sondern nur die Klarheit seiner Perspektive betonen: „I saw what I saw very clearly. But I didn’t know what I was looking at. I had nothing to fit it into.“ (EA S. 7) Aber diese Strukturierung des Außen dient als Modell, um eine Grundlage für ein me als „definitive organisation“[48] zu konzipieren. Die Landschaft wird zu einem fiktionalen Rahmen, den der Erzähler als Autor selbst generiert und in den er sich als Protagonist einschreiben kann. Diese imitiert die Imaginationsbildung, die schriftstellerischer Produktion vorausgeht:

the writer invokes the authority of a prior text, (...) in the posture of a respectful reader, however, he manages to recast himself as a character in the former tale in such a way that it becomes a frame, a preparation for his continuing plot.[49]

Um den so erschaffenen Möglichkeitsraum in ein Schema zu bringen, ist die symbolische Einschreibung einer Moral der Gemeinschaft[50] als ungeteilter und harmonischer Grund notwendig. So hat der Erzähler den Eindruck, dass die Landschaft eine Vergangenheit hat, die wahrnehmbar ist: „This valley felt old.“ (EA S. 9). Die Konstruktion der Landschaft erschafft eine Ursprünglichkeit, die der Natur eine unwandelbare Konstante einschreibt: „The setting felt ancient; the impression was of space, unoccupied land, the beginning of things.“ (EA S. 10) Diese Ursprünglichkeit verweist auf eine zeitlose Idylle der Harmonie, die die Natur als kraftvolle, lebensgebende Macht zeigt und somit als Ausdruck des höchsten Ideals von Einheit erscheinen lässt. Dadurch erscheint die Landschaft nicht als zufälliges Chaos, sondern als organisch gewachsene Struktur, aus der Eigenschaften und Erkenntnisse ableitbar sind, die zu einem bestimmten Zweck oder Ziel zusammenwirken.[51]

Die Integration der geschichtlichen Vergangenheit hingegen sichert die historische Kontinuität: „That sense of antiquity gave another scale to the activities around one. But at the same time – from this height, with that wide view – there was a feeling of continuity.“ (EA S. 20) Die Konstruktion von Geschichte steht metaphorisch für die höchste Stufe der Entwicklung der Gemeinschaft, nämlich die Formierung einer Institution.[52] Indem die Gemeinschaft sich auf eine abstrakte Instanz gründet, legitimiert sie ihr Verhalten und stellt allgemein verbindliche Regeln des Verhaltens auf.

So wird der Anspruch der kollektiven Identität auf Legitimation durch religiöse Reliquien aus verschiedenen Epochen konstruiert: Salisbury Cathedral, Stonehenge, Kirchen und Abteien in Amesbury verweisen auf eine von Ruhm gezeichnete Geschichte, die als unzweifelhafte Garantie für kollektive Verwirklichung gilt: „history, like religion, or like an extension of religion, as an idea of one’s own redemption and glory.“ (EA S. 50) Diese Vergangenheit als kollektive Identität bringt eine Abhängigkeit und Verantwortlichkeit durch historisches Erbe, die zugleich als Handlungsgrundlage in die Zukunft verweist, indem sie Zugehörigkeit schafft: „It was because of this idea of historical inheritance and succession that many new people in our valley went to the restored church.“ (EA S. 51)

Die doppelte Ausrichtung der Konstruktion der Landschaft – einerseits in die Vergangenheit als Restauration, andererseits in die Zukunft als Erbe - vereint zwei Vorstellungen von Zeit, nämlich die zyklische Wiederholung des Mythos und die lineare Erfüllung der Geschichte. Damit wird die Moral der Gemeinschaft als Anspruch auf Totalität mit dem Streben nach Perfektion verbunden:

Es gibt aber einen zwiefachen Glückswillen, eine Dialektik des Glücks. Eine hymnische und eine elegische Glücksgestalt. Die eine: das Unerhörte, das Niedagewesene, der Gipfel der Seligkeit. Die andere: das ewige Nocheinmal, die ewige Restauration des ursprünglichen, ersten Glücks.[53]

Im Gegensatz zu der historischen Kontinuität, die der Erzähler visuell erfährt, wird die kulturelle Kohärenz in Berufung auf eine gemeinsame Sprache erreicht: „Apart from the romance of the Constable reproduction, the knowledge I brought to the setting was linguistic.“ (S. 7) Die Sprache als Erkenntnissystem gründet sich auf der Kenntnis von Literatur: „So much of this I saw with the literary eye, or with the aid of literature.“ (EA S. 18). Die Adaption dieses Erkenntnissystems ist die notwendige Grundlage für die Strukturierung von Erfahrung als Formierung des Selbstbewusstseins: „to enter, so to speak, into this heritage of experience, the self has first to develop within the social process in which this heritage is involved.“[54] Die Literatur beschreibt hier das kommunikative System, durch das das Wissen und die Regeln der Gemeinschaft vermittelt werden. Indem die Sichtweise des Erzählers durch die Bilder, die die Literatur ihm eingibt, geprägt ist, kann er das Außen nach literarischen Gesichtspunkten strukturieren.

Die Fokalisation des Erzählers stilisiert die Landschaft zu einer pastoralen und bukolischen Idylle: „the lark hill I looked for on my walk was the hill with ancient barrows where literally larks bred, and behaved like the larks of poetry.“ (EA S. 20) Diese Perspektive macht es ihm möglich, sich in die Landschaft zu assimilieren, weil ihm die Beobachtungen vertraut vorkommen. Die Vertrautheit gründet sich auf fiktive Elemente, die ihm durch literarische Vorbilder vermittelt werden: „the ceremony was like something out of an old novel, perhaps by Hardy, or out of a Victorian country diary.“ (EA S. 13) Ebenso wirkt Jack’s Schwiegervater wie eine Figur geschaffen von Wordsworth (EA S. 16).

Indem der Erzähler sich wiederholt auf Wordsworth bezieht, wird der Schriftsteller zum Ausdruck für den harmonischen Einklang zwischen Beobachter und Landschaft zu einem Modell der Sichtweise.[55] Diese Sichtweise lässt die Landschaft als vormoderne, von Veränderung unberührte Enklave erscheinen, die statisch und zeitenthoben inmitten der industrialisierten Gegend liegt:

And it was as though, then, the firing ranges of Salisbury Plain, and the army houses and the roaring highways didn’t lie around us. As though, in that little spot around the farm buildings and Jack’s cottage, time had stood still, and things were as they had been, for a little while. (EA S. 13)

Die Adaption der kulturellen Tradition kann also die Realität der Moderne verdrängen, indem der Möglichkeitsraum eine Modifikation von Wirklichkeit vollzieht. Die literarischen Anspielungen geben dabei nicht nur der Landschaft eine symbolische Bedeutung, sondern die Landschaft hilft dem Erzähler gleichzeitig, die Literatur besser zu verstehen und ihr eine neue Bedeutungsebene zu verschaffen, die vormals verschlossen war. Auf diese Weise bringt der Erzähler eine Erkenntnis ein, die ein aktiver Beitrag seinerseits zum Erkenntnissystem der Literatur ist:

And I felt that with the help of Jack’s geese – creatures with perhaps an antiquity in the droveway lands that Jack would not have guessed – I had arrived at an understanding of something in King Lear which, according to the editor of the text I read, commentators had found obscure. (EA S. 19)

Er ändert das kommunikative Erkenntnissystem, indem er seine singuläre Perspektive als Abweichung in das System integriert und somit die vorgegebenen Reaktionen modifiziert: „He takes the attitude of the other towards his own stimulus, and in taking that he finds it modified in that his response becomes a different one, and leads in turn to further change.“[56] Damit schreibt sich der Erzähler in den Kanon der englischen Literatur ein, die als kulturelle Identität fungiert: „Naipaul seeks to inscribe himself in the tradition of English elegiac pastoral (...) as if to signal his arrival in the canon.“[57]

Die Einschreibung in den Möglichkeitsraum als Identitätsgründung bringt das Individuum als integrierte Einheit hervor. Um ein volles Subjektbewusstsein zu erlangen, muss der Erzähler ein generalized other als Modell erkennen, an dem er die Verhaltensweisen der kulturellen Identität lernen kann. Die Akzeptanz des Anderen, der durch seinen Blick auf das Subjekt die Objektwerdung des Individuums begründet, führt zur notwendigen Erkenntnis, die die Strukturierung von Erfahrung erst möglich macht:

The taking or feeling of the attitude of the other towards yourself is what constitutes self-consciousness, and not mere organic sensations of which the individual is aware and which he experiences.[58]

Dieses Modell wird von Jack repräsentiert, der als antagonistische Figur zum Erzähler Ähnlichkeiten und Gegensätze aufzeigt. Jack erscheint zunächst als organischer Bestandteil der Landschaft: „Jack himself, however, I considered to be part of the view. I saw his life as genuine, rooted, fitting: man fitting the landscape. I saw him as a remnant of the past“ (EA S. 15). Jack als generalized other bietet den notwendigen Halt, weil er sich als Konstante zeigt, an dem die eigene Identität gemessen wird: „The affirmation of one’s identity depends on the Other as a deterministic condition.“[59]

Indem der Erzähler Jack als einheitliche Persönlichkeit erkennt, kann er im Gegenzug sich selbst als Subjekt erkennen. Formal wird das deutlich, indem gleichzeitig mit dem Erscheinen von Jack der Erzähler als strukturiertes Subjekt im Text erscheint. Während er vorher nur wahrnehmbar war als Filterpunkt der Wahrnehmung der Landschaft, beschreibt er sich nun durch Identifikation mit Jack. Zunächst ist diese Identifikation verbunden mit Irritation und Angst, die seine personale Identität bestimmt. So fühlt er sich als Eindringling, der in den alten, heruntergekommenen Grund durch seine Herkunft aus einem anderen Teil der Welt weiteren Zerfall bringt:

The idea of ruin and dereliction, and out-of-placeness, was something I felt about myself, attached to myself: a man from another hemisphere, another background, coming to rest in middle life in the cottage of a half-neglected estate, an estate full of reminders of its Edwardian past, with few connections with the present. (EA S. 15)

Das fehlende Kohärenz- und Kontinuitätsgefühls des Erzählers, was seine Person betrifft, zeigt sich in der Verunsicherung, die sein Aufenthalt verursacht: „I a further oddity in its grounds. I felt unachored and strange.“ (EA S. 13) Die durch Deplazierung und Fremdheit bestimmte Wahrnehmungsweise ist verbunden mit der familiären Vergangenheit, die in ihm Nervosität, „rawness of response“ und Schmerz hervorruft. (EA S.8) Diese Sichtweise ist bestimmt von dem kolonialen me, das der in Wiltshire gefundenen Harmonie eine degenerierende Welt außer Kontrolle entgegensetzt:

Those nerves had been given me as a child in Trinidad partly by our family circumstances: the half-ruined or broken-down houses we lived in, our many moves, our general uncertainty. (EA S. 52)

Der Erzähler muss dieses me komplett verwerfen, um durch das Überwinden der banalen Wirklichkeit die „Kunst des Ideals“[60] zu erreichen. Das macht es ihm möglich, sich als fester Bestandteil in den Möglichkeitsraum durch Einheit einzuschreiben und den Aufenthalt in Wiltshire als „apotheosis“ zu erleben. (EA S. 52) So wird der Erzähler durch die Einschreibung in dieses System als „Ideen-Einheit[61] zum Ausdruck eines natürlichen Gesetzes, das durch die Aneignung der kulturellen Tradition seine eigene Perönlichkeit in Korrespondenz zur göttlichen Natur stellt: „my sense of antiquity, my feeling for the age of the earth and the oldness of man’s possession of it, was always with me.“ (EA S. 20). Die der kolonialen Identität verbundenene Orientierungslosigkeit und Unsicherheit verwirft er, indem er an Jack erkennt, dass die Assimilation aus der Position des Fremden möglich ist: „My ideas about Jack were wrong. He was not exactly a remnant; he had created his own life, his own world, almost his own continent.“ (EA S. 93) Indem er Jack als integriert in die Landschaft sieht, kann der Erzähler in Identifizierung mit ihm sein Gefühl der Unzugehörigkeit überwinden und bindet sich in die Vergangenheit des Ortes ein:

The solitude of the walk, the emptiness of that stretch of the downs, enabled me to surrender to my way of looking, to indulge my linguistic or historical fantasies; and enabled me, at the same time, to shed the nerves of being a stranger in England. (EA S. 19)

Diese als Erkenntnis strukturierte Erfahrung wird durch die Adaption bestimmter, vorgegebener Reaktionen[62] hervorgerufen, die es dem Erzähler möglich machen, eine Rolle innerhalb der Landschaft anzunehmen. So wird die schmerzhafte Erfahrung des Fremdseins ästhetisiert, indem sie in die romantische Figur des einsamen Wanderers umgewandelt wird. Die Überwindung von seelischer Bedrückung integriert den Erzähler dabei in den mythischen Ursprung der kulturellen Tradition, die aus der organischen Verbindung von Selbst und Welt in der Natur entsteht:

No outcast he, bewildered and depressed;

Along his infant veins are infused

The gravitation and the filial bond

Of nature, that connect him with the world.[63]

Der Erzähler erfährt die fehlende Bindung an einen Ort also als Freiheit und Potential wie der Erzähler in Wordsworths „The Prelude“, indem die unendliche Auswahl an Möglichkeiten das Individuum von Zwängen befreit:

A captive greets thee, coming from a house

Of bondage, from yon City’s walls set free,

A prison where he hath been long immured.

Now I am free, enfranchised and at large,

May fix my habitation where I will.

What dwelling shall receive me? In what Vale

Shall be my harbour? (...)

The earth is all before me (...).[64]

Das ästhetische Subjekt des Fremden gibt dem Erzähler das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit, die Autonomie und Ininiative als Grundlage der personalen Identität garantieren.[65] Diese Initiative ist die Ambition der schrifstellerischen Identität –„the writer’s gift and freedom“ (EA S. 88). Dabei konstruiert der Erzähler die Geburt seiner schriftstellerischen Identität gemäß des einsamen Subjekts, das in harmonischer Kontemplation der Natur das Geheimnis seiner Existenz in der ländlichen Perfektion gespiegelt sieht[66]:

New to the valley, overwhelmed by the luck of the near-solitude I had found in this historical part of England, the solitude that had done away with my stranger’s nerves, I had seen everything as a kind of perfection, perfectly evolved. (EA S. 51)

Die Einsamkeit ist dabei die ästhetische Voraussetzung für die Autonomie des Subjekts: „Die Person also muß ihr eigener Grund sein, denn das Bleibende kann nicht aus Veränderung fließen; und so hätten wir denn fürs erste die Idee des absoluten, in sich selbst gegründeten Seins, d. i. die Freiheit.“[67] Die Betonung der Allgemeingültigkeit der persönlichen Erfahrung ist verbunden mit dem poetischen Prinzip der Romantik, in dem der Schriftsteller oder Poet als creator seine Beobachtungen zu objektiven Wahrheiten erhebt, weil er sie durch kreative Imagination im schriftstellerischen Möglichkeitsraum verewigt:

I had a world about me; ‘twas my own,

I made it; for it only lived to me,

And to the God who looked into my mind.[68]

Die Wanderung des Erzählers durch die Landschaft imitiert damit Wordsworths picturesque travel, die durch eine vorkonstruierte Sehweise des Subjekts - dem „creative will to conquer the absolute“[69] - eine ästhetische Landschaftswahrnehmung erschaffen.[70] Das bedeutet die komplette Assimilation in die kulturelle Tradition, die durch Harmonie Freude und Euphorie hervorruft: „I saw with the eyes of pleasure.“ (EA S. 30) Die Landschaft – „like an echo chamber that magnifies his own voice“[71] - macht es ihm möglich, seine schriftstellerische Identität durch Anpassung der Sichtweise zu erreichen. So kann der Erzähler die „mythology of Englishness“[72] betreten:

I never ceased to imagine myself a man of those bygone times, climbing up to have this confirmation that all was well with the world. (...) So the idea of antiquity (...) as well as the ideas of literature enveloped this world which (...) came to me as a lucky find of the solitude in which many afternoons I found myself. (EA S. 20)

Indem der Erzähler den Möglichkeitsraum der kulturellen Tradition als absolute Grenze akzeptiert, kann er sich als integrierter Teil der historischen und kulturellen Vergangenheit der kollektiven Identität erfahren: „Foreignness is acceptable once I no longer draw the line between myself and the others. First assimilate, then be different within permitted boundaries.“[73]

Um aber die daraus abgeleitete schriftstellerische Identität zu einem Aktionsprinzip zu machen, muss der Erzähler soziale Handlungsmuster lernen:

only in so far as he takes the attitudes of the organized social group to which he belongs towards the organized, co-operative social activity or set of such activities in which that group as such is engaged, does he develop a complete self or possess the sort of complete self he has developed.[74]

Dabei dient ihm Jacks Bewirtschaftung seines Gartens als Modell. Dieser Garten steht für das Ideal der Einheit mit der Natur, der an den locus amoenus erinnert. Dieses Bild wird aber von dem Erzähler durch eigene imaginative Kraft ins Leben gerufen, indem er es anhand der Hecke, die die Sicht verstellt, imaginiert: „Jack’s hedge: a little wall of mud-spattered green, abrupt in the openness of the droveway, like a vestige, a memory of another kind of house and garden and street, a token of something more complete, more ideal.“ (EA S. 17) Dieser Garten symbolisiert insofern Handlungsmuster, indem Jack ihn nach einem rhythmischen, den Jahreszeiten angepassten Schema bewirtschaftet.: „His garden taught me about the seasons, and I got to know in a new way things I must have seen before.“ (EA S. 30). Der Garten ist damit ein paradigmatisches Bild der Verhaltensmuster der kollektiven Identität, die das Subjekt durch eigene Leistung organisch integriert, indem das Partikulare für das Ganze steht: „Every piece of ground was seperate. Jack didn’t see his setting as a whole. But he saw its component parts very clearly; and everything he tended answered the special idea he had of that thing.“ (EA S. 18) Indem das Subjekt eine Funktion übernimmt, ist sein Platz gesichert;[75] gleichzeitig wird die Einheit in der Zeit garantiert. Dieses Handlungsmuster repräsentiert die höchste Form von Freiheit, weil es alle Zufälligkeit und Nötigung aufhebt. Damit gleicht es dem Spieltrieb: „der Spieltrieb also würde dahin gerichtet sein, die Zeit in der Zeit aufzuheben, Werden mit absolutem Sein, Veränderung mit Identität zu vereinbaren.“[76]

Das zyklische Schema, das durch die Bewirtschaftung des Gartens hervorgerufen wird, findet formale Unterstützung: Die Handlung folgt weder einem chronologischen Schema, noch finden sich genaue Zeitangaben im Text, so dass die Zeit „elastisch“ erscheint.[77] Der Text erzählt in Revisionen immer wieder die gleiche Geschichte der Ankunft, so dass der Effekt einer mythischen Zeit entsteht, die nicht durch die lineare Veränderung betroffen ist, sondern sämtliche Elemente konserviert: „These echoes contribute to the timeless, or cyclical, nature of the novel.“[78] Der Ablauf erscheint ununterbrochen und ganzheitlich:

The time in Wiltshire which is the true subject of the novel is to be considered whole, not broken down into quantities or time spans: just a magical decade of healing, for the narrator, and a procession of people to be observed, to exemplify „philosophical ideas about flux and change.[79]

Im Bezug auf die kollektive Identität wird der Eindruck einer verschränkten Zeit[80] erweckt, die die Betonung auf die Verbindung von Erinnerung und zukünftigem Handeln im Individuum festmacht und sich auf Vertrautheit gründende Rituale beruft. So gelingt dem Erzähler die Integration erst, als Jack ihn selbst als Teil der Landschaft und seiner Lebensmuster ansieht:

Jack had at first been a figure in the landscape to me, no more. As no doubt I was also to him: a stranger, a walker, someone exercising an old public right of way in what was now private land.

But after some time, after many weeks, when he felt perhaps that the effort wouldn’t be wasted, he adopted me. (EA S. 28)

Durch Wiederholung von Verhaltensmustern, die schematisiert werden, entsteht Gewohnheit im Austausch von Gesten: „He [Naipaul] realizes that community and belonging are created not by possession of language or culture but through those rituals, those particular ways of doing things that reaffirm group solidarity.“[81] So wie er an Jack lernt, dass dieser durch Erinnerung ihn als Teil seiner Gewohnheiten ansieht und ihm eine Rolle innerhalb der Gemeinschaft zugesteht, kann der Erzähler aus der Beobachtung von Jack, wie er seinen Garten bewirtschaftet, assoziative Erinnerungen seiner Kindheit in Trinidad einbringen und sie durch die Linse der englischen Kultur integrieren[82]:

That brought back very old memories to me, of Trinidad, of a small house my father had once built on a hill and a garden he had tried to get started in a path of cleared bush: old memories of dark, wet, warm earth and green things growing, old instincts, old delights. (EA S. 28)

So ist es ihm möglich, die Erfahrungen seiner Kindheit in die kulturelle Tradition zu projezieren, indem er durch die Beschaffenheit des Schnees in Wiltshire an die Ströme der Strände Trinidas erinnert wird (EA S. 44) Damit kann er die metaphorische Stellung der kulturellen Tradition als organisierte, identitätsstiftende Gemeinschaft auf das Land seiner Kindheit übertragen und in der Rückschau die koloniale Welt außer Kontrolle zu einer symbolischen Gemeinschaft revidieren (EA S. 52). Es herrscht eine Kontinuität von personaler Vergangenheit und Gegenwart, die den Erzähler als Identität in der Zeit erscheinen lässt und die in der Vertrautheit des Bodens verankert ist: „The beauty of the place, the great love I had grown to feel for it, greater than for any other place I had known“ (EA S. 88). Dabei die poetische Imagination der Grund dieser Integrationsleistung: „Each man is a memory to himself.“[83] Diese absolute Autonomie verbindet Erfahrung und Erkenntnis zu Glauben als höchster Form von Akzeptanz:

All around him [Jack] was ruin; and all around, in a deeper way, was change, and a reminder of the brevity of the cycles of growth and creation. But he had sensed that life and man were the true mysteries; and he had asserted the primacy of these with something like religion. (EA S. 93)

Grundlage dieses Glaubens ist die Integration in den Möhlichkeitsraum nicht durch historische oder kulturelle Zugehörigkeit, sondern die Verankerung durch persönliche Leistung, die den Raum als „erfüllte Unendlichkeit[84] erscheinen lässt. Symbolisch dafür steht das Haus, das einen Anspruch auf den Ort durch einen selbstgewählten, festen Platz darstellt. So sieht der Erzähler seine Zeit in Wiltshire als Heimat, die durch die „Möglichkeit des Rückgriffs auf nicht-beliebige, vertraute Strukturen“[85] als Grundlage von personaler Identität gilt:

For me, (...) this gift of the second life in Wiltshire, the second, happier childhood as it were, the second arrival (but with an adult’s perception) at a knowledge of natural things, together with the fulfillment of the child’s dream of the safe house in the wood. (EA S. 88)

Dieser individuelle Beitrag in der Metaphorik des Hauses wird in A House for Mr Biswas als notwendige Bedingung zum persönlichen Glück dargestellt, das dem Subjekt einen eigenen Platz garantiert:

But bigger then them all was the house, his house.

How teribble it would have been, at this time, to be without it: (...) to have lived without even attempting to lay claim to one’s portion of the earth; to have lived and died as one had been born, unneccessary and unaccommodated.[86]

Autonomie im Bezug auf Identität beinhaltet aber auch Verantwortung im Sinne von Authentizität und Selbstständigkeit der Person. Das bedeutet nicht nur Assimilation, sondern auch Veränderung des Ortes, die die Individualität des Erzählers in den Ort einschreibt: „Now I, an outsider, was altering the place of the land a little“ (EA S. 89) Diese Integration der personalen Identität in den Möglichkeitsraum wird formal durch die Einbringung einer zweiten Perspektive dargestellt, die als “intellectual power, from stage to stage Advancing, hand in hand with love and joy“[87] die subjektive Erfahrung zu einer objektiven Wahrheit macht. Die zweite Perspektive schränkt die erste ein, bleibt aber innerhalb der Konstruktion: „sceptiscism is submerged in affirmation“[88]. Diese Einschränkung der gefundenen Wahrheiten zerstört die etablierte Identitätsfiktion nicht, erschüttert aber den Anspruch der kollektiven Identität auf Absolutheit:

„Going up the grassy way (and though willing to admit that the true processional path might have been elsewhere) I never ceased to imagine myself as a man of those bygone times, climbing up to have this confirmation that all was well with the world.“ (EA S. 20; Hervorh. v. mir)

Dieses „zweite Lesen von Erfahrung“[89] ist eine Modifizierung der Vergangenheit, indem die individuelle Leistung als Abweichung dazukommt: „There is variantion within repitition.“[90] Die nachträgliche Erkenntnis verdrängt also die zyklische Restauration zugunsten von linearer Weiterentwicklung. Indem der Erzähler Veränderung als Prinzip erkennt, wird ihm die Unbeständigkeit seiner imaginativen Konstruktion zunehmend bewusst: „But that idea of an unchanging life was wrong. Change was constant.“ (EA S. 32) Diese Veränderung macht die aktive Bearbeitung von Menschen deutlich und verweist auf den kreativen Prozess, der schriftstellerische Identität erst hervorbringt:

When I grew to see the wild roses and hawthorn on my walk, I didn’t see the windbreak they grew beside as a sign of the big landowners who had left their mark on the solitude, had preserved it, had planted woods in certain places. (EA S. 21)

[...]


[1] Dekonstruktion (Jacques Derrida) ist als Philosophie und literarische Form eine „subversive Technik“, deren Ziel die Abschaffung des „abendländischen Logozentrismus, der Vorherrschaft des gesprochenen Worts, der Vorherrschaft der Metaphysik der Präsenz [ist] zugunsten einer versteckten Bedeutung der „Schrift“ als eines ursprünglichen, die Bedeutung erst stiftenden Zeichens“. Vietta, Silvio: Die literarische Moderne – Eine problemgeschichtliche Darstellung der deutschsprachigen Literatur von Höderlin bis Thomas Berhard. Stuttgart 1992. S. 192

[2] Schiller, Friedrich: „Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen“ In: Theoretische Schriften. Köln: Könnemann 1999. S. 282

[3] Bronfen, Elisabeth/ Marius, Benjamin: „Hybride Kulturen. Einleitung zur anglo-amerikanischen Multikulturalismusdebatte“ In: Hybride Kulturen – Beiträge zur anglo-amerikanischen Multikukturalismusdebatte. Tübingen 1997. S. 4

[4] Straub, Jürgen: „Personale und kollektive Identität“ In: Assmann, Aleida/ Heidrun Friese (Hrsg.): Identitäten. Erinnerung, Geschichte, Identität, 3. Frankfurt a. M. 1998. S. 89

[5] ebda. S. 95

[6] ebda. S. 91

[7] ebda. S. 103

[8] Das Individuum organisiert die Verhaltensweisen der Anderen in eine soziale Einheit und richtet seine Aktionen und Reaktionen danach. Diese interdependenten Prozesse und Aktivitäten machen den generalized other aus. Dabei können sowohl unanimierte Objekte als auch andere Personen Teil dieses generalized other sein. Mead, George Herbert: Mind, Self and Society from the Standpoint of a Social Behavorist. repr., Chicago 1992. S. 154

[9] Mead (a. a. O.) S. 175

[10] ebda. S. 178/179

[11] Gusdorf, Georges: „Conditions and Limits of Autobiography“ In: Olney, James: Autobiography: Essays Theoretical and Critical. Princeton 1980. S. 31

[12] Weil der Autor seinen eigenen Tod – und damit das Ende der Geschichte - nicht erzählen kann, ist Autobiographie stets unvollständig und kann nur ein momentanes Bild der Person darstellen. Olney, James: „Autobiography and the Cultural Moment“ In: Olney (a. a. O.) S. 25

[13] Gusdorf (a. a. O.) S. 37

[14] Olney (a. a. O.) S. 22

[15] Starobinski, Jean. „The Style of Autobiography“ In: Olney (a. a. O.) S. 74

[16] repr., London: Picador 2002. [HB]

[17] repr., London: Picador 2001. [FS]

[18] repr., New York: Vintage 1989. [BR]

[19] New York: Vintage 1987. [EA]

[20] New York: Vintage 1994. [WW]

[21] Dies zeigt sich dadurch, dass die Erzähler einerseits die gleiche Lebensgeschichte wie Naipaul haben, andererseits über ihre schriftstellerische Produktion reflektieren, die sehr stark Naipauls veröffentlichten Werken gleicht.

[22] Feder, Lillian: Naipaul’s Truth – The Making of a Writer. Oxford 2001.S. 6

[23] ebda. S. 9

[24] Paquet, Sandra Pouchet: „ „Fragments of Epic Memory – V. S. Naipaul’s Finding the Center a. A Way in the World“ In: Caribbean Autobiography – Cultural Identity and Self-representation. Wisconsin 2002.

[25] Naipaul, V. S.: Finding the Centre. Harmondsworth: Penguin 1984. S. 87 [FC]

[26] Trinh T. Minh-ha: „Other than Myself/ My Other Self“ In: Robertson, George (Hrsg. u. a.): Travellers‘ Tales – Narratives of Home and Displacement. London und New York 1994. S. 23

[27] Hughes, Peter: „Tropics of Candour: V. S. Naipaul“ In: Contemporary Literature 38 (1997). S. 210

[28] Cudjoe, Selwyn R.: V. S. Naipaul: A Materialist Reading. Amherst, MA 1988. S. 12

[29] „“contact zones“ [are] social spaces where disparate cultures meet, clash, and grapple with each other, often in highly asymmetrical relations of domination and subordination – like colonialism, slavery or their aftermaths as they are lived out across the globe today.“ Pratt, Mary Louise: Imperial Eyes – Travel Writing and Transculturation. London und New York 1992. S. 4

[30] Mustafa, Fawzia: V. S. Naipaul. Cambridge 1995. S. 10

[31] Gusdorf bezieht sich auf die Leitmotive in Nietzsches Werk, die eine persönliche Mythologie der komplett verinnerlichten Erfahrung entwerfen. (a. a. O.) S. 48

[32] „Repitition and recollection are the same movement, only in opposite directions; for what is recollected has been, is repeated backwards, whereas repitition is recollected forwards.“ Sprinkler zitiert aus Kierkegaard, Sören: Repetition: An Essay in Experimental Psychology. Sprinkler, Michael: „Fictions if the Self: The End of Autobiography“ In: Olney (a. a. O.) S. 329

[33] Gusdorf (a. a. O.) S. 46

[34] Starobinski (a. a. O.) S. 82

[35] Gusdorf (a. a. O.) S. 46

[36] Starobinski (a. a. O.) S. 82

[37] In der folgenden Analyse werde ich die Zitatangaben der zu besprechenden Romane The Enigma of Arrival und A Way in the World direkt im fortlaufenden Text anführen.

[38] Mead (a. a. O.) S. 173

[39] Hall, Stuart: „Old and New Identities, Old and New Ethnicities“ In: King, Anthony D. (Hrsg.): Culture, Globalization and the World-System – Contemporary Conditions for the Representation of Identity. New York und London 1991. S. 51

[40] Das Motiv der Selbstfindung durch Reise wird um 1800 populär durch die Verbreitung des Bildungsromans in Deutschland. Die Reise dient dabei zur Loslösung von sozialen und moralischen Strukturen, um durch Bildung schließlich eine Integration zu erreichen, die auf Freiheit und Selbstbestimmung basiert. Diese Position des Subjekts führt zur Selbstverwirklichung im Kunstwerk. vgl. dazu: Moretti, Franco: The Way of the World – The Bildungsroman in European Culture. London 1987. Hillmann, Heinz/ Hühn, Peter: Der europäische Entwicklungsroman in Europa und Übersee. Darmstadt 2001.

[41] Curtis, Barry/ Pajaczkowska, Claire: „‘Getting there‘: Travel, Time and Narrative“ In: Robertson (a. a. O.) S. 199

[42] „In the creation of a subject, then, the repressed, the longing for undifferentiated wholeness, or origin, is replaced by a collectively conceived and perpetuated past, or what I have chosen to call a myth of origin.“ Levy, Judith: V. S. Naipaul – Displacement and Autobiography. New York und London 1995. S. xii (Einleitung)

[43] Schiller beschreibt diesen „idealischen Stand“ als höchste Organisationsform des Sittlichen, die sich im Staat repräsentiert. Schiller (a. a. O.) S. 254

[44] Döring, Tobias: Caribbean-English Passages – Intertextuality in a Postcolonial Tradition. London und New York 2002. S. 128

[45] „language through its very manipulations, strives to become the nonlanguage of primary experience“ Levy (a. a. O.) S. 97

[46] Mead (a . a. O.) S. 156

[47] Rushdie, Salman: „‘In God We Trust‘“In: Imaginary Homelands. London 1991. S. 377/378

[48] Mead (a. a. O.) S. 178

[49] Suleri, Sara: The Rhetoric of English India. Chicago und London 1992. S. 152/153

[50] Mead (a. a. O.) S. 159

[51] ebda. S. 159

[52] ebda. S. 167

[53] Benjamin,Walter: „Zum Bilde Prousts“ In: Walter Benjamin – Ein Lesebuch. hrsg. v. Opitz, Michael. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1996. S. 167/168

[54] Mead (a. a. O.) S. 172

[55] siehe dazu Hayward, Helen: The Enigma of V. S. Naipaul – Sources and Contexts. N. Y. 2002. S. 57 ff.

[56] Mead (a. a. O.) S. 179

[57] Hayward bezieht diese These aus dem Artikel von Derek Walcott: „The Garden Path“ In: New Republic, 196, 15 (13/04/1987) (a. a. O.) S. 59

[58] Mead (a. a. O.) S. 171/ 172

[59] Abbes, Hedi Ben: History a. Identity in the Works of V. S. Naipaul a. S. Rushdie. Nizza 1990. S. 590

[60] Schiller (a. a. O.) S. 252

[61] ebda. S. 286

[62] „That which makes society possible is such common responses, such organized attitudes (...) In any case there must be a definite set of responses, which we may speak of as abstract; and which can belong to a very large group.“ Mead (a. a. O.) S. 161/162

[63] Wordsworth, William: „The Prelude“ In: The Major Works. hrsg. von Stephen Gill, Oxford University Press 1984. S. 398/ 399

[64] ebda. S. 375

[65] Identität vereinigt Authentizität, Zugehörigkeit und kulturelles Erbe - die sich als Kollektivideen auf Zivilisation und Geschichte berufen - mit personaler Unabhängigkeit, die Autonomie gewährleistet. Abbes (a. a. O.) S. 589

[66] Hayward spricht im Vergleich von The Enigma of Arrival und Wordsworths The Prelude von einer Themengleichheit: „The Prelude ’s theme, which is akin to that of The Enigma of Arrival, is the birth of the poet’s mind.“ (a. a. O.) S. 52

[67] Schiller (a. a. O.) S. 280

[68] Wordswoth, William: „The Prelude“ (a. a. O.) S. 408

[69] Lamming, George: The Pleasures of Exile. repr., Michigan: Ann Arbour Paperbacks 1992. S. 107

[70] Korte, Barbara: Der englische. Reisebericht – Von der Pilgerfahrt bis zur Postmoderne. Darmstadt 1996. S. 107

[71] Ackroyd, Peter: „Books: Prisoner of our Past/ Review of The Enigma of Arrival by V. S. Naipaul“ In: The Times. 12 März 1987. [Times-Archiv im Internet: www.timesonline.co.uk]

[72] Weiss, Timothy F.: On the Margins – The Art of Exile in V. S. Naipaul. Amherst 1992. S. 196

[73] Minh-ha, Trinh T (a .a .O) S. 13

[74] Mead (a. a. O.) S. 155

[75] ebda. S. 160

[76] Schiller (a. a. O.) S. 292

[77] Dooley, Gillian: „A Definition of the Writing Self: The Enigma of Arrival“ In Panwar, Purabi (Hrsg.): V. S. Naipaul – An Anthology of Recent Criticism. Delhi 2003. S. 167

[78] Dooley (a. a. O.) S. 165

[79] ebda. S. 167

[80] Benjamin (a. a. O.) S. 174

[81] Gera, Anjali: „Strange Moves: Girmitya Turns Cosmopolitan“ In: Panwar (a. a. O.) S. 34

[82] Weiss (a. a. O.) S. 5/6

[83] Wordsworth: „The Prelude“ (a. a. O.) S. 409

[84] Schiller (a. a. O.) S. 314

[85] Bronfen/ Marius (a. a. O.) S. 1

[86] HB S. 8

[87] Wordsworth, William: „The Prelude“ (a. a. O.) S. 560

[88] ebda. S. 48

[89] Gusdorf (a. a. O.) S. 38

[90] Hayward (a. a. O.) S. 51

Ende der Leseprobe aus 113 Seiten

Details

Titel
"I travel to discover other states of mind": Identität und Reise in V. S. Naipauls "The Enigma of Arrival" und "A Way in the World"
Hochschule
Universität Hamburg  (Institut für Anglistik und Amerikanistik)
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
113
Katalognummer
V80363
ISBN (eBook)
9783638826167
ISBN (Buch)
9783638922722
Dateigröße
988 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Identität, Reise, Naipauls, Enigma, Arrival, World
Arbeit zitieren
Simone Linde (Autor:in), 2004, "I travel to discover other states of mind": Identität und Reise in V. S. Naipauls "The Enigma of Arrival" und "A Way in the World", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80363

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