Maria Montessoris 'Freie Arbeit'


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Biographie

3. Das Menschenbild der Maria Montessori
3.1. Grundaussagen
3.2. Zentrale Begrifflichkeiten
3.3 Erziehungskonzept

4. Freie Arbeit nach Maria Montessori
4.1 Vorbereitende Umgebung und Materialien
4.2 Die Rolle des Erziehers
4.3 Montessori- Ausbildung
4.4 Prinzipien der Freiarbeit

5. Die Praxis der Freiarbeit am Beispiel des goldenen Perlenmaterials

6. Welche Bedeutung hat die Freiarbeit nach Maria Montessori für lernschwache Schülern?

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Maria Montessori hat mit ihrer Lehre, die auf dem Prinzip der Eigenaktivität von Kindern beruht, eine internationale Bewegung ins Leben gerufen. Viele Schulen und Kindergärten greifen ihre Ideen auf und tragen ihre Gedanken in alle Welt. Gerade in unserer modernen Gesellschaft, die Kinder täglich mit Grenzen und Einengung ihres kindlichen Freiraumes konfrontiert, spielt die Pädagogik Montessoris als Alternative eine immer bedeutsamere Rolle. Ihre Pädagogik ist von Anfang an eng mit dem Schicksal behinderter Kinder verbunden. Viele sonderpädagogische Prinzipien finden sich in der Montessori-Pädagogik. Um ihr pädagogisches Konzept besser verstehen zu können wird zuerst das Leben der Maria Montessori vorgestellt.

2. Biographie

Maria Montessori wird am 31. August 1870 als Tochter einer bürgerlich-katholischen Familie in Chiaravalle in Italien geboren. Es ist eine Zeit in der 75 % der italienischen Bevölkerung Analphabeten sind und nur die wenigsten die Schule besuchen.

Maria jedoch wird nach sechs Grundschuljahren und einem zweijährigen Studium der Physik, Mathematik und Naturwissenschaften als erste Frau in Italien zum Medizinstudium zugelassen.

Nach dem erfolgreichen Abschluss arbeitet sie in ihrer eigenen Praxis und an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Rom. Im Rahmen dieser Arbeit besucht sie behinderte Kindern in einer Anstalt. Maria bemerkt, dass für die Kinder in der Einrichtung keine Spielmöglichkeiten vorhanden sind.

In dieser Zeit beschäftigt sie sich intensiv mit den Werken von Jean-Marc Itard (1774-1834) und Edouard Seguin (1812-1880). Itard und Seguin widmeten sich in erster Linie den geistig behinderten Kindern. Seguin hat bereits Materialien für diese Kinder entwickelt. Montessori schließt sich der Auffassung an, dass auch diese Kinder - entgegen der damals vorherrschenden Meinung - lernfähig sind. Aufbauend auf deren Materialien entwickelt sie eigene und stellt sie den behinderten Kindern zu Verfügung.

Maria Montessori setzt sich stark für die Erziehung und Bildung geistig behinderter Kinder ein. Sie übernimmt die Leitung einer Modellschule an der Lehrerinnen ausgebildet und behinderte Kinder unterrichtet werden. Sie macht ihre ersten pädagogischen Erfahrungen im Umgang mit lern- und geistigbehinderten Kindern. Mehrere dieser Kinder schaffen später die Prüfungen an der staatlichen Grundschule.

Diese entwickelten Materialien wendet sie später in ihrem Kinderhaus „Casa de Bambini„ an „normalen“ Kindern an und erzielt auch bei diesen große Lernerfolge. Auch dies kann man als „sonderpädagogische Arbeitsfeld“ (Klein, 1994, S. 214) bezeichnen. Die Kinder aus dem „Casa de Bambini“ entstammen allesamt dem römischen Armenviertel San Lorenzo und weisen aufgrund ihres Umfeldes Entwicklungsrückstände auf. Eine derartige Umgebung findet sich heute auch bei vielen lernschwachen Schülern.

Die Gedanken der Montessori-Pädagogik verbreiten sich von diesem Zeitpunkt an rasant in alle Teile der Welt. 1909 bildet Maria das erste Mal Pädagogen mit ihren Gedanken aus.

Maria ist viele Jahre lang in der Welt unterwegs und gibt ihr Gedankengut weiter, ihr Hauptwohnsitz befindet sich in Barcelona.

1936 zieht sie mit ihrer Familie nach Holland – in ein Land – in dem ihre Ideen sehr verbreitet sind. Nach einem längeren Aufenthalt in Indien während des zweiten Weltkriegs kehrt sie nach Holland zurück, wo sie 1952 verstirbt (vgl. Schäfer, 2002, S. 15- 26).

3. Das Menschenbild der Maria Montessori

3.1. Grundaussagen

Die antrophologischen Ausführungen Maria Montessoris sind in drei Bereiche unterteilt.

1. Mensch als Lebewesen

Jeder Mensch besitzt Geist und Intelligenz. Intelligenz bietet den Menschen die Möglichkeit sich zu entwickeln im Austausch mit der Umwelt. Der Geist ermöglicht die freie Bestimmung über unser Leben und das verantwortliche Handeln. Diese Kompetenzen unterscheiden den Menschen von den anderen Lebewesen.

2. Mensch als auf die Gemeinschaft ausgerichtete Person

Zwei Grundbegriffe hierbei sind die Individualität und die Personalität. Individualität ist die Einzigartigkeit jedes Menschen und die Fähigkeit eigenständig zu handeln. Sie ist die Grundlage für den Aufbau von Personalität. Das Fundament der Persönlichkeit ist der absorbierende Geist. Auf diesen Begriff wird später genauer eingegangen.

Personalität bezeichnet die Fähigkeit im selben Moment Individualität zu besitzen als auch sich mit anderen Menschen in einer Gemeinschaft zusammenzuschließen.

3. Mensch als Gottesgeschöpf

Der Mensch ist zur Schöpfung dazugekommen und hat die „kosmische Aufgabe“ an dieser mitzuwirken. Seine Intelligenz hilft den Menschen Fortschritt und Zivilisation zu schaffen (vgl. Hedderich, 2005, S.24-26).

3.2. Zentrale Begrifflichkeiten

Im Mittelpunkt des montessorischen Gedankenguts steht die kindliche Entwicklung.

Ein wichtiger Begriff in der Theorie der Maria Montessori ist der des geistigen Embryos. Das Kind kommt nicht als „fertiger Mensch“ auf die Welt. Auch die Umwelt trägt zu der weiteren Entwicklung bei. Neben den umweltlichen Einflüssen besitzt das Kind einen inneren Bauplan - der einen Teil der Weiterentwicklung vorgibt. Außerdem ist jeder Mensch auch selbst für seine persönliche Entwicklung verantwortlich.

Die sensiblen Phasen sind die Zeiträume im Leben in denen man besonders empfänglich und aufnahmebereit für ein bestimmtes neues Wissen ist. Maria Montessori unterteilt die kindliche Entwicklung in drei verschiedene Wachstumsphasen. Die erste Stufe wird nochmals in zwei Stufen aufgeteilt, in das Alter 0-3 und 3-6. Das Kind befindet sich zwischen 0-3 Jahren in einer Phase höchster Aufnahmebereitschaft jeglicher Einflüsse aus seiner Umgebung, es besitzt den absorbierenden Geist. Es lernt jetzt besonders gut zu sprechen, die Ordnung und Strukturierung der Umwelt zu verstehen und sich zu bewegen.

Zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr erlebt das Kind seine Entwicklung bewusster und beginnt sich zunehmend für seine Mitmenschen zu interessieren.

Danach folgt eine die zweite Periode, die bis ins zwölfte Lebensjahr reicht. Das Kind interessiert sich für moralische Fragen wie: „Was ist gut und was ist böse?“

Die Phase der Jugend ist eine Zeit der körperlichen und psychischen Veränderungen. Die Jugendlichen wollen ihre erworbenen Fähigkeiten anwenden, sie entwickeln in dieser Zeit ein großes moralisches Interesse an Themen wie Gerechtigkeit und Menschenwürde (vgl. Schäfer, 2002, S. 46-50).

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Maria Montessoris 'Freie Arbeit'
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Departement Sonderpädagogik)
Veranstaltung
Didaktik des zieldifferenten gemeinsamen Unterrichts in Kooperations- und Integrationsklassen
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
14
Katalognummer
V80041
ISBN (eBook)
9783638863193
ISBN (Buch)
9783638863278
Dateigröße
463 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Maria, Montessoris, Freie, Arbeit, Didaktik, Unterrichts, Kooperations-, Integrationsklassen
Arbeit zitieren
Karolina Wimmer (Autor:in), 2006, Maria Montessoris 'Freie Arbeit', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80041

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