Strategien für eine nachhaltige Mobilität anhand ausgewählter innovativer Beispiele


Seminararbeit, 2007

15 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Theoretische Grundlagen
2.1 Definition von Mobilität

3 Diskussion
3.1 Ansätze in Richtung Effizienz
3.2 Ansätze in Richtung Konsistenz
3.3 Ansätze in Richtung Suffizienz
3.4 Handlungsräume
3.4.1 Greening in Ballungsräumen
3.4.2 Vernetzung für Siedlungen
3.5 Mobilität für alle
3.5.1 Für einen Strukturwandel benötigt man Innovationen
3.5.2 Schlüsselwort Kundenintegration

4 Zusammenfassung und Ausblick

5 Literaturverzeichniss

1 Einleitung

Seit Ende des letzen Jahrhunderts hat die Globalisierung rasant zugenommen. Mit der beschleunigten wirtschaftlichen Entwicklung wurde erstmals klar, dass dieser Rhythmus langfristig nicht tragbar sein kann. Konzepte wie „Nachhaltigkeit“ und „gerechte Ressourcenverteilung“ begannen, ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Diese Problematik wurde auch von politischer Seite aufgegriffen. In dem Bericht „Our Common Future“ der UN-Kommission wurde die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit hervorgehoben und Nachhaltigkeit folgendermaßen definiert:

„Nachhaltigkeit ‚Sustainability’ ist ein regulatives Leitbild, das einen Zustand beschreibt, in dem die menschlichen Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt werden, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“ (Hauff 1987, S. 46, zitiert nach Belz/Bilharz 2005, S. 2). Es geht um einen Zustand, der durch den „Prozeß der nachhaltigen Entwicklung“ erreicht werden soll. Somit ist Nachhaltigkeit eine Zielgröße, in der verantwortungsvoll mit den ökologischen, sozialen und ökonomischen Ressourcen umgegangen wird (vgl. STMUGV Bayern 2005, und auch Behrens 2005, S.11). Dabei spielt der Konsum eine sehr wichtige Rolle: Je nachdem, wie die Verbraucher sich verhalten, können ihre Bedürfnisse gedeckt werden, ohne dass es zu nicht nachhaltigem Konsum und damit zu übermäßigem Ressourcenverbrauch kommt.

Nachhaltiger Konsum, betrachtet im engeren Sinne (vgl. Belz/Bilharz 2005, S.10), bedeutet einen Zustand, in dem die Menschen im Gleichgewicht mit der Welt stehen, in dem es eine gerechte Verteilung der Ressourcen gibt. Dies ist eine Zukunftsvision, die durch mehrere Maßnahmen erreicht werden soll. Dieser Konsumstil soll auch auf andere Länder und Kulturen sowie auf alle Lebensbereiche, wie Wohnen, Ernährung oder Mobilität, übertragbar sein.

Der heutige Mobilitätsstandard liegt weit entfernt von einer nachhaltigen Mobilität. In den industrialisierten Ländern herrscht einen Überfluss an Mobilitätssangebot, verbunden mit Nebenwirkungen wie hohem Verkehrsaufkommen, Umweltverschmutzung und Unfällen (Zängler 2002). Die Entwicklungsländer nehmen derzeit nicht an dieser mobilen Welt teil (vgl. Sachs/Santarius 2005). Es gilt somit eine Kluft zu überwinden und gleichzeitig zwei Probleme zu lösen:

Auf einer Ebene soll der Verkehr in den Industrieländern gemindert und „grüner“ gemacht

werden, und auf einer zweiten Ebene sollen die Entwicklungsländer im Sinne der Gerechtigkeit angeschlossen werden.

Um diesen Status zu erreichen, benötigt man radikale Veränderungen des Mobilitätsverhaltens sowie Technologieentwicklungen für eine effizientere Ressourcennutzung. Innovationen sollen den Weg dahin verschaffen (vgl. Fichtner 2004).

(Nachhaltigkeits-)Innovationen spielen in allen Lebensbereichen eine sehr große Rolle, denn der heutige Konsumstil kann mit den vorhandenen Ressourcen nicht gedeckt werden. Durch Veränderung in Richtung effizienterer Technologien, durch neue Verhaltensweisen soll der Konsum dahingehend gesteuert werden, dass die Ressourcen gerecht verteilt und nachhaltig genutzt werden. Unter diesem Gesichtspunkt beschränkt sich diese Arbeit auf den Handlungsraum Mobilität, mit dem Ziel, Mobilität für alle zu erreichen.

Ziel dieser Arbeit ist es, ausgewählte Nachhaltigkeitsinnovationen im Bereich Mobilität zu kategorisieren und mögliche Ansätze für eine geeignete Etablierung am Markt zu finden. Es wäre zu wünschen, dass sich diese Ansätze auch auf dem Markt etablieren und allmählich die neue mobile Welt bilden.

Im theoretischen Teil dieser Arbeit wird der Begriff Mobilität erläutert, und eine angemessene Definition für diese Arbeit gegeben. Dies ist die Grundlage für den zweiten Teil, in dem anhand von Beispielen die Innovationsansätze erklärt werden. Zuerst werden die drei Stellschrauben der Effizienz, der Konsistenz und der Suffizienz erklärt, danach werden Möglichkeiten der Mobilitätsoptimierung auf Städte und Siedlungen angesprochen. Am Ende wird die Arbeit zusammengefasst und der Versuch eines Ausblicks gemacht.

2 Theoretische Grundlagen

Definition von Mobilität

In der Literatur sind zahlreiche Definitionen von Mobilität zu finden. Ausgehend vom lateinischen mobilitas ‚Beweglichkeit, Schnelligkeit, Gewandtheit, Wankelmut’ ist Mobilität allgemein die Bewegung von Personen und Sachen, diese können sich physisch, geistig oder sozial bewegen. Relevant für die wirtschaftliche Analyse ist die räumliche Mobilität von Personen, weil durch ihre Ortsveränderungen und Handlungen Personen an der Wirtschaft teilnehmen (vgl. Bofinger 2004).

Hierzu definiert Zängler (2000, S. 21) die Mobilität von Personen als „die mögliche oder tatsächliche Ortsveränderung von Personen eines geographischen Raumes innerhalb einer zeitlichen Periode nach ihrer Art und ihrem Umfang“. Er erweitert dieses Modell auf die Mobilität privater Haushalte (2000, S. 32) als „die Ortsveränderung von Personen einer privaten Haushalts (…) zum Zwecke der Befriedigung von Bedürfnissen durch Handlungen außer Haus“.

Mobilität ist allerdings nicht gleich Verkehr. Zwar kann das Mobilitätsbedürfnis oft nur durch Ortsveränderungen befriedigt werden, welche sich als Verkehr bemerkbar machen. Die Mobilität wird aber nicht größer, je länger die Wege werden, sonst wäre jeder Umweg, z.B. aufgrund einer Baustelle, mobilitätsfördernd (Umweltbundesamt 2002, S.170).

Im Rahmen dieser Arbeit und unter dem Aspekt des nachhaltigen Konsums wird Mobilität als ein Mittel zur Stillung von Primärbedürfnissen definiert, und der Mobilitätsbereich als die Anzahl der greifbaren Orte außer Haus, d.h. die Möglichkeit, Aktivitäten an anderen Orten durchführen zu können.

Es gibt Bedürfnisse, die an einem Ort (A) erzeugt werden, aber nur an einem anderen Ort (B) gestillt werden können. Es ist offensichtlich, dass die Grundbedürfnisse nicht immer am Wohnort realisierbar sind: Man muss sich mit Nahrungsmitteln versorgen, um das Hungerbedürfnis zu stillen; Familien, die getrennt wohnen, müssen am Wochenende lange Strecken durchqueren; und nicht jeder kann direkt am Arbeitsplatz wohnen.

Viele Primärbedürfnisse erzeugen also den Bedarf nach Bewegung. Der Bedarf erzeugt die Nachfrage nach Transport. Man hat dann als Angebot verschiedene Transportmittel. Durch die Wahl eines Transportmittels kann der Nachfrager sich zum Ort des Erfolges B bewegen,

an dem er seine Bedürfnisse stillen kann. Der Bedarf nach Mobilität hat daher oft ein hohes

Verkehrsaufkommen zur Folge.

Das Schema wird in der folgenden Abbildung erläutert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb 1 Mobilitätsschema. Quelle: vom Verfasser nach Zängler 2002.

Mit der hier gegebenen Definition werden auch Ansätze zur Verkehrsvermeidung als mobilitätsfördernd bezeichnet. So trägt z.B. Telearbeit zur Mobilität bei, obwohl sich der Arbeitnehmer gar nicht bewegt. Informationen wie Musik oder Bücher können aus dem Internet geladen werden, ohne dass der Erwerber sich vom Wohnort bewegen muss. Die Bedürfnisse werden befriedigt, jedoch wird die ursprüngliche Nachfrage nach Mobilität nicht durch ein Verkehrsmittel, sondern z.B. durch Informations- und Kommunikations- technologien (IKT) gedeckt.

3 Diskussion

Basierend auf den Ansätzen der nachhaltigen Entwicklung (Effizienz, Konsistenz, Suffizienz), empfohlen von Sachs/Santarius (2005, S. 165), soll hier, anhand von Beispielen und Visionen, die Relevanz der Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse bei innovativen Konzepten für eine nachhaltige Mobilität dargestellt werden.

Im Hinblick auf diese drei Ansätze werden zwei Handlungsräume unterschieden, die getrennt betrachtet werden sollen: Ballungsräume und Siedlungen. In allen ausgewählten Beispielen wird der Bedarf nach Innovationen sowie die Notwendigkeit der Kundenintegration in diesen Innovationen betrachtet.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Strategien für eine nachhaltige Mobilität anhand ausgewählter innovativer Beispiele
Hochschule
Technische Universität München  (Professur für Betriebswirtschaftslehre, Brau- und Lebensmittelindustrie)
Veranstaltung
Nachhaltiger Konsum
Note
2,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
15
Katalognummer
V79682
ISBN (eBook)
9783638857390
ISBN (Buch)
9783638855471
Dateigröße
562 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Nachhaltige Mobilitätsansätze werden strategisch positioniert.
Schlagworte
Strategien, Mobilität, Beispiele, Nachhaltiger, Konsum
Arbeit zitieren
Dipl. Ing. Pedro Montes de Oca (Autor:in), 2007, Strategien für eine nachhaltige Mobilität anhand ausgewählter innovativer Beispiele, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79682

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