Die Entwicklung der deutschen Stadt des Mittelalters - Von ihren Ursprüngen bis zum Ende des 13. Jahrhundert


Seminararbeit, 2006

13 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I Einleitung

II Die Ursprünge der mittelalterlichen Stadt

III Die Entwickelung der Siedlungen zur stat

IV Die Emanzipationsbewegungen in den Städten

V Die Blütezeit der Stadt und die Gründungstädte

VI Schluss

VII Literaturverzeichnis

VIII Eigenständigkeitserklärung

I Einleitung

Nach Eberhardt Isenmann besteht der Idealtyp einer Stadt des Spätmittelalters aus der Verbindung zweier Faktoren: Zum einen einer Stadt „in ökonomischen Sinne [als] Marktort“[1] und zum anderen der Stadt „in politisch-administrativen Sinne mit einem besonderen Stadtgebiet und einer Sonderstellung des städtischen Grundbesitzes“[2]. Der Begriff Stadt bezeichnet also einen Ort, in dessen Zentrum Handel und Gewerbe stehen, der sich aber auch rechtlich von seinem Umland unterscheidet.

Die nachfolgende Arbeit wird sich mit der Entwickelung der deutschen Stadt des Mittelalters von ihren frühen Wurzeln im 5. Jahrhundert bis zu der Entstehung der idealtypischen Stadt des Mittelalters und ihrer Blütezeit im 12. und 13. Jahrhunderts befassen.

II Die Ursprünge der mittelalterlichen Stadt

Der Ursprung der deutschen Stadt des Mittelalters ist schon in den Siedlungen des römischen Reiches, den civitas, anzusiedeln, welche von den Römern an strategisch wichtigen und wirtschaftlich günstigen Stellen errichtet wurden. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches wurden die Siedlungen mancherorts erhalten oder übernommen, da die militärisch-politischen und wirtschaftlichen Vorteile erkannt wurden.

In der Regel wurden dabei nur Teile Siedlung oder auch nur ihre Bausubstanz verwendet, so dass die mittelalterlichen Siedlungen häufig deutlich kleiner ausfielen als ihre römischen Vorgänger[3].

In einigen der erhaltenen civitas siedelten sich Bischöfe an und schufen mit den ersten Bischofstädten auch ein kulturelles und religiöses Zentrum.

„Die christlichste Kirche [bildete so] die tragfähigste Brücke zwischen den Zeitaltern“[4] und war maßgeblich für die Kontinuität der städtischen Lebensgewohnheiten verantwortlich.

Diese Entwickelung traf jedoch „nur für die Regionen links des Rheins und rechts der Donau“[5] zu, da die civitates jenseits dieser Grenzen durch die Einfälle der Alemannen gänzlich zerstört wurden.[6]

„Auf der Schwelle von der Antike zum Mittelalter standen in Europa [zunächst] Gebiete ohne Stadtkultur Regionen sehr alter städtischer Tradition gegenüber.“[7]

Ab dem 8./9. Jahrhundert entstanden auch rechtsrheinisch vereinzelte Händlersiedlungen an wichtigen (Fern-)Handelswegen, sowie an Flüssen und Küsten. Diese als Wik bzw. Handelsemporien[8] bezeichnete Siedlungen waren nichtagraisch, Bezugspunkt für Nah- und Fernhändler und in der Regel vom König besonders geschützt und reglementiert.[9] Sie bildeten so eine Vorgängerart des späteren Marktes einer Stadt.

Seit dem 9. Jahrhundert entstanden vor allem östlich der Elbe die so genannten Burgstädte, indem sich an bereits existierende Burgen (Händler-) Siedlungen (suburbium) anschlossen.[10]

Zu beachten ist aber, dass weder die in der römischen Tradition stehenden civitas noch die Handelsemporien, noch die Burgstädte mit einer Stadt im späteren Sinne gleichzusetzen sind. Der jeweilige Landesherr regierte die Stadt mit den gleichen Gesetzen wie das Umland und verfügte einheitliche über Zölle und Steuern.[11]

[...]


[1] Isenmann, Eberhardt: Die deutsche Stadt im Spätmittelalter: 1250-1500. Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, Stuttgart 1988, S.24. (Im Folgenden zitiert als: Isenmann: Die Deutsche Stadt im Spätmittelalter).

[2] Isenmann: Die Deutsche Stadt im Spätmittelalter, S. 25.

[3] Vgl. Schmieder, Felicitas Die mittelalterliche Stadt, Darmstadt 2005, S.17. (Im Folgenden zitiert als: Schmieder: mittelalterliche Stadt).

[4] Ennen, Edith: Die europäische Stadt des Mittelalters, Aufl. 3,Göttingen 1972 S,.45. (Im Folgenden zitiert als: Ennen: Die europäische Stadt).

[5] Schmieder: mittelalterliche Stadt S.16.

[6] Vgl. Schmieder: mittelalterliche Stadt S.17.

[7] Ennen: Die europäische Stadt, S.16.

[8] Vgl. Ennen: Die europäische Stadt S.51.

[9] Vgl. Ennen: Die europäische Stadt, S.55.

[10] Vgl. Engel, Evamaria: Die deutsche Stadt des Mittelalters, München 1993, S.20. (Im Folgenden zitiert als: Engel: deutsche Stadt des Mittelalters).

[11] Vgl. Pitz, E.: Art. Stadt, B. Deutschland, in: Lexikon des Mittelalters 7 (1995), Sp. 2175.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Entwicklung der deutschen Stadt des Mittelalters - Von ihren Ursprüngen bis zum Ende des 13. Jahrhundert
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum  (Historisches Institut)
Veranstaltung
Krieg und Frieden
Note
1,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
13
Katalognummer
V78871
ISBN (eBook)
9783638852586
ISBN (Buch)
9783638852159
Dateigröße
385 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklung, Stadt, Ursprüngen, Ende, Jahrhundert, Krieg, Frieden, Mittelalter, Hochmittelalter, Gründung
Arbeit zitieren
Stephan Happel (Autor:in), 2006, Die Entwicklung der deutschen Stadt des Mittelalters - Von ihren Ursprüngen bis zum Ende des 13. Jahrhundert , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78871

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