Das Böse in der Literatur


Seminararbeit, 2006

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Das Böse

3. Die Doppelstruktur des Bösen

4. Drei verschiedene Arten des Bösen

5. Die Entstehung des Bösen

6. Das Böse in der deutschen Literatur

7. Das Böse in Wilhelm Buschs Max und Moritz
7.1 Das Verhalten der Bösewichte
7.2 Das Ziel der Bösewichte
7.3 Begriff und Bedeutung des Bösen im Werk Wilhelm Buschs

8. Das Böse im Märchen

9. Fazit

Literaturverzeichnis:

1. Einleitung

Die folgende Ausarbeitung beschäftigt sich mit dem Thema „Das Böse in der Literatur“. Um sich mit diesem Thema auseinander zu setzen, muss man zuerst einen Überblick darüber bekommen, was das Böse überhaupt ist. Deshalb werden zuerst einige allgemeine Aspekte des Bösen beleuchtet. Anschließend wird die Doppelstruktur des Bösen vorgestellt, die lange Zeit die Vorstellung vom Bösen prägte, bis sie durch die zunehmende Dominanz des Christentums, welches das Böse nur einseitig ansah, weitgehend in Vergessenheit geriet. Im Anschluss daran werden verschiedene Arten des Bösen vorgestellt. Das soll deutlich machen, dass sich das Böse auf verschiedene Weisen äußern kann. Der nächste Abschnitt befasst sich dann mit der Entstehung des Bösen. Da darüber keine Einigkeit herrscht, werden verschiedene Thesen genannt.

Im Anschluss an die allgemeinen Ausführungen wird dann auf das Böse in der Literatur eingegangen. Zuerst wird kurz die Geschichte des Bösen in der frühen deutschen Literatur beleuchtet. Damals gab es einen Streit darüber, ob das Böse gänzlich aus der Literatur ausgeklammert werden sollte. Dann folgen zwei weitere Beispiele aus der Literatur. Das erste, „Das Böse bei Wilhelm Buschs Max und Moritz“, soll zeigen, wie das Böse in einem Werk dargestellt werden kann und wie ein Autor ein eigenes Bild vom bösen entwirft, das zweite Beispiel, „Das Böse im Märchen“, welche Aufgabe dem Bösen in der Literatur zukommen kann.

2. Das Böse

Das Böse bezeichnet im Allgemeinen alles dem Guten entgegengesetzte. Es ist die Ursache für Leid und Unglück in der Welt. Man kann unter dem Bösen zunächst einmal eine einzelne, verwerfliche Tat oder Handlung verstehen, als einen Verstoß gegen das, was man als sittlich richtig oder gut versteht. Hier muss man allerdings die Kriterien der Beurteilung und die zugrundeliegenden Wertvorstellungen berücksichtigen, da der Begriff „böse“ subjektiv zu verstehen ist. Zum anderen kann man unter dem Bösen auch das negative, zerstörerische Prinzip sehen, den Gegenbegriff zu „dem Guten“.

Es wird ebenfalls in Taten und Handlungen fassbar. Ihm ist ein bestimmter Bereich von Gestalten und Kräften zugeordnet, in denen es sich manifestieren kann.[1] Vor allem die Theologie und die Philosophie beschäftigen sich mit dem Bösen. Sie interessiert vor allem wie das Böse in die Welt gekommen ist. Diese Frage stellt für beide Wissenschaften ein großes Problem dar, da sie dabei dazu gezwungen sind, erklären zu müssen wie es sein kann, dass in einem Universum, das von einem allmächtigen Wesen erschaffen wurde und kontrolliert wird, das Böse existieren kann. Das Problem beschäftigt die Denker schon lange Zeit. So kam zum Beispiel der griechische Philosoph Epikur zu der Lösung, dass Gott das Böse entweder verhindern könnte, dies aber nicht will oder dass selbst Gott das Böse nicht verhindern kann. Diese Theorie wirft jedoch neue Probleme auf. Träfe sie zu, wäre Gott im ersten Fall nicht gut und im zweiten Fall nicht allmächtig, was den religiösen Grundsätzen widersprechen würde.

Die Theologen, allen voran Augustinus und Thomas von Aquin, vermieden dieses Problem indem sie versuchten das Böse dadurch zu erklären, dass sie ihm kein eigenes Wesen zugestanden.[2] Es kann nach ihrer Argumentation als die Abwesenheit alles moralisch Guten bezeichnet werden.[3] Auch die asiatischen Religionen beschäftigen sich mit dem Bösen. So sagen zum Beispiel die Hindus, dass das Böse nicht wirklich existiert, sondern zum Reich der Erscheinungen gehört. Im Zoroastrismus und im Manichäismus existiert eine böse Gottheit, die für das Böse in der Welt verantwortlich ist. Sie muss vom guten Gott bekämpft werden.[4]

3. Die Doppelstruktur des Bösen

Die Doppelstruktur des Bösen ist eine Theorie, die schon lange existiert, in den neueren theologischen und philosophischen Theorien aber kaum noch eine Rolle spielt. Eines der ersten Anzeichen für diese Struktur findet sich bei Homers „Odyssee“, die 800 v. Chr. entstand. Es handelt sich dabei um Skylla und Charybdis, eine Bedrohung, die von zwei Seiten gleichzeitig das Boot des Odysseus und seiner Mannschaft bedrängt. Aristoteles war es, der den Gedanken der Doppelheit des Bösen erstmals in seiner „Nikomachischen Ethik“ andeutete. Er sagte, dass die Tugend immer die Mitte zwischen zwei Abirrungen darstellt. Das Richtige Verhalten in Gefahrensituationen liegt zum Beispiel zwischen Feigheit und Tollkühnheit, beim Umgang mit dem Geld ist das richtige Maß das, welches zwischen Geiz und Verschwendung liegt. Mit geschultem Blick kann man diese Art von Gegensätzen mit dem dazugehörigen Mittelweg in vielen Bereichen des Lebens finden. Betrachtet man die genannten Gegensätze genauer, so kann man ein System feststellen. Das eine Extrem will im Menschen etwas bewirken, dass ihn über seine Grenzen hinaus bringt, zum Beispiel Tollkühnheit, Verschwendung, Überheblichkeit, das andere Extrem will den Menschen dazu bringen sich nach innen zu kehren und in Statik zu verharren. Beispiele hierfür wären Feigheit, Geiz und Minderwertigkeitsgefühle. Das Christentum kennt diese Doppelheit des Bösen nicht. Für die Christen gibt es nur das eine Böse, dem einfach das Gute gegenübergestellt wird. Diese Konstellation drängt die Menschen aber von dem einen Bösen so weit weg, dass sie sich dem anderen Bösen annähern.

Da es für die Christen nur ein Böses gibt, gibt es auch nur eine Personifizierung dafür, den Teufel. Das doppelte Böse hingegen wird durch zwei Wesen repräsentiert: Luzifer und Ahriman. Luzifer verkörpert die Macht, die den Menschen über sich hinaustreibt, Ahriman die, die Verhärtung beim Menschen hervorruft.[5]

[...]


[1] Vgl. Thome, Gabrielle: Vorstellungen vom Bösen in der lateinischen Literatur. Stuttgart 1993,
S. 15.

[2] Vgl. Microsoft Encarta Enzyklopädie 2005.

[3] Vgl. Bohrer, Karl Heinz: Imaginationen des Bösen. Zur Begründung einer ästhetischen
Kategorie. München 2004, S. 7.

[4] Vgl. Microsoft Encarta Enzyklopädie 2005.

[5] Vgl. Schröder, Hans-Werner: Der Mensch und das Böse. Ursprung, Wesen und Sinn der
Widersachermächte. Stuttgart 2001. S. 22 –27.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Das Böse in der Literatur
Hochschule
Universität Karlsruhe (TH)
Note
1,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
17
Katalognummer
V78810
ISBN (eBook)
9783638846769
ISBN (Buch)
9783638845489
Dateigröße
421 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Böse, Literatur
Arbeit zitieren
Benjamin Kober (Autor:in), 2006, Das Böse in der Literatur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78810

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