Der Medieneinsatz im Geschichtsunterricht


Hausarbeit (Hauptseminar), 2005

12 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Schulgeschichtsbuch

3. Das visuelle Medium Bild

4. Die Arbeit mit Quellen als Medien des Geschichtsunterrichts

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

In der zu untersuchenden Geschichtsstunde wurden von mir absichtlich mehrere verschiedene Medien verwendet, um die Wirksamkeit dieser bei den Schülern vergleichend zu testen. Dabei wurden Medien, wie das Lehrbuch, Bildnisse, Lehrervorträge, Quellen und Landkarten eingesetzt, die im Folgenden untersucht werden sollen.

Bevor ich mich dieser Analyse zuwende, sollte als allererstes geklärt werden, was die Geschichtsdidaktik unter dem Begriff Medien versteht. Wirft man dabei einen Blick in die Literatur, lässt sich feststellen, dass Pandel (1997) und Rohlfes (1997) der Problematik einer Definition des Begriffes Medien aus dem Weg gehen. Pandel (1997) erklärt in seinen einführenden Worten lediglich, dass wir „die meisten Ereignisse sowie die unsere eigene Lebensgeschichte umgreifende Geschichte (…) nirgends direkt, sondern nur über Medien zugänglich“ bekommen.[1] „Der Geschichtsunterricht knüpft dabei an das vorhandene Geschichtsbewußtsein der Schülerinnen und Schüler an, das von eigenen Erfahrungen, Medien und erzählter Lebensgeschichte anderer Menschen geprägt ist.“[2] Anhand dieser kurzen Darstellung zum Thema Mediennutzung im Geschichtsunterricht, lässt sich auch aus den Rahmenrichtlinien Sachsen-Anhalts nicht sagen, was Medien sind und wie man sie in den Unterricht als Lehrer einzubauen hat. Hier wird lediglich kurz erklärt, dass Schülern Medien bekannt sein müssten, dass sie wahrscheinlich täglichen Umgang mit ihnen haben.

Auf der weiteren Suche einer passenden Definition für den Begriff Medien, unter welche Rohlfes (1997) Schulgeschichtsbücher, Bilder, Filme, Tonträger, Geschichtskarten und Literatur fasst[3], wurde ich teilweise erst bei Döring fündig, der Medien im Geschichtsunterricht wie gefolgt umschreibt. „Die Begegnung und Auseinandersetzung mit Geschichte ist nur über Medien möglich, d. h. über Realisationen eines historischen Bewusstseins: Darstellungen und Quellen der Geschichte. Auch Lehrererzählung ist insofern ein Medium.“[4] Dabei wurde selbst hier nur erläutert, was man unter Medien des Geschichtsunterrichts verstehen kann. Der Begriff Medien wird anscheinend in Bezug auf den Geschichtsunterricht als bekannt vorausgesetzt, da keiner der von mir untersuchten Autoren näher darauf einging. In einer anderen literarischen Quelle lässt sich finden, dass man unter Medien allgemeine Mittel zur Übertragung und Verbreitung von Information (Nachrichten, Bildung und Unterhaltung) durch Sprache, Schrift, Bild, Musik oder nonverbale (gestische, mimische) Verständigungsweisen; im engeren Sinn technisch bestimmte Kommunikationskanäle wie Druck (Buch, Zeitungen, Zeitschriften), Photographie, Film, Hörfunk und Fernsehen, Schallplatte, Tonband und elektronische Medien versteht.[5]

In diesem Auszug eines Allgemeinlexikons wurden einfach alle Medien aufgezählt, welche die Kommunikation zwischen zwei Menschen erleichtern. Dabei wäre es möglich und denkbar, alle diese Medien auch in dem Geschichtsunterricht einzubinden. Doch dieser schränkt sich nur auf eine bestimmte Auswahl an Medien ein. Die wichtigsten Medien des Geschichtsunterrichts sind, nach der gebündelten Aussage der von mir untersuchten Literatur, das Schulgeschichtsbuch, die visuellen Medien, wie Bilder oder Filme und die Quellen, die aber nicht von allen Autoren als Medium betrachtet werden (siehe Rohlfes 1997). Diese drei Mediengattungen wurden von mir in der Unterrichtsstunde auch verwendet, so dass sie nun im folgenden weiter untersucht werden sollen, wobei ich die restlichen, von mir unbenutzten Medien, bei dieser Untersuchung außer Acht lassen möchte.

2. Das Schulgeschichtsbuch

Das Schulgeschichtsbuch ist nach Rohlfes (1997) „das meist verwendete Lehr- und Lernmittel des Faches“.[6] Doch langsam ändert sich diese Vorrangstellung dieses Mediums. Das liegt daran, dass im Laufe der Zeit neue Medien, wie bspw. Film und Ton und mittlerweile auch das Internet, deutlich mehr Informationen bereithalten können als das Lehrbuch, das doch relativ beschränkt bleibt in seinen Möglichkeiten. Dennoch greifen die meisten Lehrer in 80% der Fälle häufig im Unterricht auf das Schulgeschichtsbuch zurück und nutzen dies laut einer Umfrage auch zur Vorbereitung für den Unterricht[7], wahrscheinlich einfach aus dem Grund der leichten Handhabbarkeit und weil dieses wie ein Lehrplan für den Geschichtsunterricht nutzbar ist.

Nach Rohlfes (1997) Auffassung wird das Geschichtsbuch an Bedeutung verlieren, zumindest bei den Schülern, wenn neue Schulgeschichtsbücher nicht medialer aufbereitet werden, als die bisherigen. Er geht dabei davon aus, dass besonders optische Reize zu den selbstverständlichen Stimuli gehören, da die Schüler auf dem heutigen Medienmarkt mit selbigen Dingen überflutet werden, so dass derartiges auch in den Geschichtsbüchern die Lernmotivation anregen würde.[8]

[...]


[1] Bergmann, Klaus/ Fröhlich, Klaus/ Kuhn, Annette/ Rüsen, Jörn/ Schneider, Gerhard (Hrsg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik, 5. Aufl., Seelze-Velber 1997, S. 416

[2] www.rahmenrichtlinien-sachsen-anhalt.de, 02.11.05

[3] Rohlfes, Joachim (Hrsg.): Geschichte und ihre Didaktik, 2. Aufl., Göttingen 1997, S. 310-348

[4] Döring, Klaus Werner (Hrsg.): Unterricht mit Lehr- und Lernmitteln, 3. Aufl., Weinheim 1975, S.88

[5] Lexikon: Microsoft Encarta 2004

[6] Rohlfes, Joachim (Hrsg.): Geschichte und ihre Didaktik, 2. Aufl., Göttingen 1997, S. 310

[7] Kozdon, Bernd: Wird das Schulbuch im Unterricht noch gebraucht? Situationsanalyse eines Medium, Bad Heilbrunn 1974, S. 57

[8] Rohlfes, Joachim (Hrsg.): Geschichte und ihre Didaktik, 2. Aufl., Göttingen 1997, S. 311

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Der Medieneinsatz im Geschichtsunterricht
Hochschule
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg  (Institut für Geschichte)
Veranstaltung
Ausgewählte Themen des Geschichtsunterrichts
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
12
Katalognummer
V78471
ISBN (eBook)
9783638839884
Dateigröße
391 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Medieneinsatz, Geschichtsunterricht, Ausgewählte, Themen, Geschichtsunterrichts
Arbeit zitieren
Oliver Zachert (Autor:in), 2005, Der Medieneinsatz im Geschichtsunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78471

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