Personal Training


Seminararbeit, 2007

25 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Personal Training : Inhalte / Qualifikation / Marketing
2.1 Was bedeutet und beinhaltet Personal Training?
2.2 Wege zum kompetenten Personal Trainer
2.3 Vermarktung der Dienstleistung Personal Training

3 Personal Training: Die kundenspezifische Programmgestaltung
3.1 Individuelle Programmgestaltung im Personal Training
3.2 Personal Training in der Praxis: Ein exemplarische Trainingsplanung

4 Resümee und Ausblick

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Personal Training ist ein Trainingskonzept, welches wie so viele andere moderne Dienstleistungen aus den USA nach Deutschland schwappte. Auch wenn es dort schon vor über 60 Jahren vereinzelte Anhänger hatte, sind hierzulande erste Ansätze erst vor 10 bis 15 Jahren zu erkennen gewesen. Seit einem Artikel im Magazin Stern 1996 folgten zunehmend Berichte über dieses neuartige Prinzip eines persönlichen Fitness- und Gesundheitstrainers. Im Jahr 2002 waren es nach einer Recherche des Bundesverbandes Deutscher Personal Trainier immerhin schon knapp 100 Anleitende die mit diesem Prinzip ihren Unterhalt in Deutschland verdienten. (vgl. Kieß 2003)

„Wer etwas für seine Gesundheit und Fitness tun möchte, hat viele Möglichkeiten. Die Idee, dabei die Hilfe eines Personal Trainers´ in Anspruch zu nehmen, ist in den USA und Großbritannien schon seit langem etabliert und entwickelt sich auch in Deutschland mehr und mehr zum Trend. Was früher nur Spitzensportlern oder Hollywoodschauspielern vorbehalten war, leisten sich jetzt auch immer mehr normale Durchschnittsbürger. Sei es der gestresste Börsenmakler, den Rückenschmerzen und mangelnde Ausdauer plagen oder die Karrierefrau, die endlich abnehmen will – der persönliche Sportberater kann eine gute Alternative sein.“ (Auszug Kölner Rundschau in Kieß 2003)

Doch Personal Training erfährt nicht nur Rückenwind durch vergleichbare Presse, sondern verstärkt auch durch seine Präsenz im TV. Trotzdem steht dieses Trainingskonzept hierzulande noch relativ am Anfang. Viele potenzielle Klienten haben falsche Vorstellungen, die sie in einer Kontaktaufnahme blockieren. So ist zum Beispiel das Klischee des ausschließlich auf Prominente Persönlichkeiten ausgerichteten Personal Trainers ein weit verbreitetes Vorurteil. Doch scheuen auch eine Vielzahl von Personal Trainern, welche bereits erste umfassende Erfahrungen in diesem Bereich im Arbeitnehmerrahmen eines Fitness Studios gesammelt haben, den Schritt in die Selbstständigkeit, aufgrund der teilweise nur schwerlich kalkulierbaren Risiken und Unwegsamkeiten.

Totzdem wächst die Zahl der Personal Trainer und die Menge ihrer Klienten stetig. Besonders durch den Fitnessboom um die Jahrtausendwende und den darauf folgenden Wellnessboom der letzten Jahre erschließen sich bedeutende Wachstumsmärkte. Räumlich, zeitlich und individuell flexibles Personal Training als ganzheitliches Konzept zum Gesundheits- und Fitnessmanagement gerät in einer, auf möglichst weiträumige Flexibilität fixierten Gesellschaft, immer stärker in den Fokus des persönlichen wie sozialen Interesses. Auch im präventiven Sinne wird Personal Training als Betätigungsfeld der Zukunft wahrgenommen. „ … nicht zuletzt die Gesundheitsreform trägt dazu bei, dass Krankheit zunehmend teurer wird. Es lässt sich also schlussfolgern, dass Personal Training eine lohnenswerte Investitution in die eigene Gesundheit ist.“ (Kies 2003, Vorwort)

Neben der staatlichen Kürzung des gesundheitlichen Leistungskatalogs und deren Übergabe in private Hände sind besonders der gesellschaftliche Trend zur Individualisierung und der stetig zunehmende Körperkult in Deutschland Entwicklungsgaranten der Idee Personal Training. „Stand in den siebziger Jahren noch der Vereinssport im Mittelpunkt der sportlichen Freizeitaktivitäten, zieht es immer mehr Fitnessinteressierte zur relativ individualisierten Betätigung ins Studio. Von 1992 bis 2002 hat sich die Mitgliederzahl von 2 Millionen auf 5,08 Millionen (DSSV 2002) gesteigert.“ (Weigmann in Freese, Weigmann 2003, 11) Steigender Beliebtheit erfreuen sich neben Schönheitsoperationen, Hormonbehandlungen und Nahrungsergänzungsprodukten im Zuge des modernen, deutschen Körperkults, Schönheits- und Jugendideals auch moderne Gesundheits-, Fitness- und Wellnesskonzepte.

Nicht nur Weigmann wichtet den Entwicklungsaspekt dieser Branche stark: „Diverse Fernsehbeiträge und Zeitungsberichte haben dazu beigetragen, dass mittlerweile auch der Normalverdiener diese Dienstleistung in Anspruch nimmt. Wirtschaftsexperten sind der Ansicht, dass die nächsten 20 Jahre im Zeichen der Gesundheitsbranche stehen. … Personal Trainer werden langfristig ihren Nischenplatz finden.“ (Freese in Freese, Weigmann 2003, 7)

Eine zentrale Aufgabe dieser, in der Zukunft als so wichtig angesehenen, Branche insbesondere für Institutionen wie den Bundesverband Deutscher Personal Trainer, wird demnach Qualitätsmanagemant mit dem Ziel der Qualitatssicherung sein. Leider gibt es bislang weder eine einheitliche staatliche Ausbildung, noch einen Schutz für den Titel Personal Trainer. Dies bedeutet, dass sich in Deutschland momentan auch unzureichend ausgebildete Personen als Personal Trainer auf dem Markt anbieten können. Somit ist für den potentiellen Klienten momentan noch eigenverantwortliche Recherche und individuelle Einschätzung der Person zur relativ weitreichenden Erlangung einer Entscheidungsgrundlage unerlässlich. Ein vergleichender Überblick über diverse bestehende Qualifikationsmöglichkeiten für eine angestrebte Tätigkeit als Personal Trainer sowie die Darstellung seines Selbstverständnisses werden in den folgenden Kapiteln näher thematisiert werden.

2 Personal Training : Inhalte / Qualifikation / Marketing

2.1 Was bedeutet und beinhaltet Personal Training

Ein Vorteil von Personal Training ist die zeitliche und räumliche Unabhängigkeit. Die sogenannte One-to-One-Betreuung kann im Büro, auf dem Sportplatz, in der Natur oder im Fitness Studio wahrgenommen werden. Der persönliche Trainingsplan kann nahezu in jeden Terminplan integriert werden und belastet die begrenzt bemessene Ressource Freizeit weniger als ein an Ort und Zeit gebundenes Engagement im Verein oder Studio. Personal Training bietet also Flexibilität und Individualität. Es beinhaltet die individuelle Betreuung eines Klienten (One-to-One- Betreuung) durch einen hoffentlich professionell ausgebildeten Personal Trainer und zielt auf die Verbesserung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit ab. Dies bedeutet, dass der Klient mit all seinen Belangen, Zielen und Bedürfnissen absolut im Mittelpunkt steht. Zentrale Fragen für den Trainer sind: Was möchte der Klient?, Was braucht der Klient?.

Personal Training beinhaltet neben der aktiven sport-, bewegungs- und/oder gesundheitskonzentrierten Arbeit in vorwiegend konditionellen Bereichen auch ganzheitliche Aufklärungsarbeit bezüglich Tagesgestaltung und Ernährung. Dabei fungiert der Personal Trainer jedoch nur zum Teil als fachlicher Instruktor. Mindestens in gleichem Maße sind seine motivational-animierenden Fähigkeiten als nimmermüder Antreiber und engagiertes Vorbild gefragt.

Schwerpunkte des Trainings werden individuell auf den Klienten abgestimmt und orientieren sich dienstleistungstypisch primär an seinen Wünschen, Vorstellungen und Zielen. Zu berücksichtigen und in den Trainingsplan mit einzubeziehen sind außerdem die körperlichen Voraussetzungen und das spezifische Arbeits- und Alltagsverhalten des Klienten. Der entweder leptosome, athletische oder pyknische Körperbau beeinflusst das Trainingsdesign ebenso wie die regelmäßige z.B. vorwiegend sitzende, gebeugte oder stehende Körperhaltung bei der täglichen Berufsausübung. (vgl. Wade 1996)

Um Wünsche, Vorraussetzungen und Ziele integrativ erfolgreich formulieren zu können, sollten vor jedem Personal Training ein kostenfreies Erstgespräch stattfinden sowie diverse Leistungsdiagnoseverfahren zum Einsatz kommen.

An erster Stelle des praktischen Programmdesigns steht nach dem kostenfreien Erstgespräch in der Regel ein Klienteninterview, welches für den Trainer als Anamneseverfahren dient. Es werden Prioritäten, Probleme, Motivationen, Stärken und Bedürfnisse des Klienten besprochen und mit seinen Zielen zu vereinen versucht. Nachdem Motivationslagen und Klientenvorstellungen durch den Personal Trainer möglichst klientenzenztriert, also individuell, in Erfahrung gebracht wurden, folgt oft ein Fragebogen, welcher dem Trainer Aufschluß über die jeweiligen habituellen Gewohnheiten (Genussmittelkonsum, Ernährungsverhalten und Hobbies) und individuellen Umstände (Stressoren, Allergien, Erkrankungen) des Klienten gibt.

Während es beim Klienteninterview wie auch bei der Anamnese nahezu unerlässlich ist, dass der Austausch direkt von Trainer zu Klient erfolgt, kann es beim (in der Regel folgenden) Gesundheits-Check durchaus vorkommen, dass der Personal Trainer den Klienten an weitere kompetente Fachkräfte ‚weiterreicht’. Dies ist besonders bei medizinischen Datenerhebungen durchaus sinnvoll. An diesem Punkt können dem Personal Trainer besonders bestehende Netzwerke und Kooperationspartner zugute kommen, denn nur mit ihnen „…kann der Personal Trainer eine komplexe, ganzheitliche Gesundheitsbetreuung anbieten. Ausserdem empfiehlt es sich, bei Bedarf mit dem Hausarzt der Kunden Rücksprache zu halten.“. (Kieß 2003, 134)

Belastungs- und Muskeltests (z.B. nach Janda oder Kendall) sollte der adäquat ausgebildete Trainer persönlich durchführen können. Desweiteren werden Daten wie Gewicht, Umfänge, BMI, Blutdruck, Körperfett oder Herzfrequenz in Ruhe, während und nach der Belastung erhoben. Ein geschultes Auge kann zusätzlich Gang- und Haltungsbild interpretieren und eventuelle Auffälligkeiten in das Design des Trainingsplans integrieren.

Da der ganzheitliche Ansatz Basis jedes fundierten Trainingsprogramms eines Personal Trainers sein sollte, lassen sich seine Inhalte nach dem Prinzip von fünf tragenden Säulen[1] aufsplitten. Je nach Klient müssen diese zielgerichtet individuell und vorraussetzungsspezifisch unterschiedlich große Anteile am Gesamtkonzept des Trainingsplans haben. Ein Klient, der Gewicht reduzieren möchte, wird demnach mehr konditionelle und ernährungsberatende Programmanteile vorfinden als eine Klientin die körperliche Beweglichkeit und verbesserte Stressregulation in den Fokus ihres Trainings stellt. Zweitere wird sich, gemäß des kundenspezifisch alternierenden Prinzips, vermutlich vermehrt mit aktiven Entspannungseinheiten in Form von Tai Chi oder z.B. Qi Gong, oder mit der passiven Relaxation durch z.B. Massagen konfrontiert sehen. Auf die Gestaltung kundenspezifischer Trainingspläne wird in Punkt 3 noch wesentlich genauer eingegangen werden, soviel jedoch vorweg: um eine längerfristige Zusammenarbeit zu gewährleisten, sollte der Personal Trainer das Training variieren und über Fortschritte wie auch bei Fehlern gezieltes, motivierendes Feedback geben.

Zu den kundenspezifischen Aufgaben des Personal Trainers gehört demnach eine genaue Zieldefinition im Dialog mit dem Kunden, eine individuelle Bedarfs- und Kundenanalyse, ein Gesundheits-Check und seine zutreffende, Über- und Unter- Belastung ausschließende Auswertung sowie die Erstellung eines abwechslungsreichen (aber auch periodisch wiederkehrenden) Tages- und Trainingsplans. Parallel zum Training sollte eine kompetente Analyse und Vor-, Nachbetrachtungen zu jeder Einheit erstellt werden. Um die eigene Qualität der Dienstleistung zu sichern sind Weiterbildungen auch in diesem Marktsegment dienlich. Speziell als eigenständiger Personal Trainer ist es auch ausserhalb der geplanten Trainingseinheit unerlässlich, den Kundenkontakt und die fortwährende Betreuung und Beratung anzubieten, um als ein innovatives, flexibles und kundenspezifisches Dienstleistungsunternehmen am konkurrierenden Markt durchsetzungsfähig zu sein. (vgl. Riedl in Kieß 2003)

Neben kundenspezifischen Aufgaben sind es jedoch auch eine Vielzahl unternehmerischer, die den Tagesablauf des Personal Trainers bestimmen. Grundlage jedes erfolgreichen Unternehmens stellt ein positives Marketingkonzept dar. Ohne diesen treffenden Vermarktungsplan, auf den in Kapitel 2.3 noch näher eingegangen werden wird, wird eine ausreichende Kundenakquise nur schwerlich erreicht werden. Als selbsständiger Unternehmer sind ausserdem die Zeiten für büro- und verwaltungstechnische Aufgaben und Belange nicht zu unterschätzen. Finanzbilanzierung und Kostenkalkulation sind nur zwei der wesentlichen Aufgabenbereiche, die man nur schwerlich umgehend mit dem Begriff Personal Trainer verbindet. Trotzdem sind sie genau wie buchhalterische Grundkenntnisse oder Finanz- und Steuerrecht für ein erfolgreiches Einmann-(oder Frau)-Unternehmen essentiell. (vgl. Riedl in Kieß 2003)

Auf diese bereits kurz angerissenen, generell günstigen Vorraussetzungen und Kompetenzen für den zukünftigen Personal Trainer sowie auf seine Qualifikationsmöglichkeiten in Deutschland wird das nächste Kapitel näher eingehen.

[...]


[1] Die Fünf Säulen: Ausdauer / Kraft / Relaxation / Beweglichkeit / Ernährung

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Personal Training
Hochschule
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Note
1,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
25
Katalognummer
V78256
ISBN (eBook)
9783638829540
Dateigröße
500 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Personal, Training
Arbeit zitieren
Johannes Wiesner (Autor:in), 2007, Personal Training, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78256

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