Die Rehabilitation der Sophistik - die Sophisten als Aufklärer? - Die Bildungstheorien der Sophisten und Platons: Pragmatischer Relativismus versus Idealismus?


Seminararbeit, 2003

30 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Platon und die Sophistik
2.1 Platons inhaltliche Auseinandersetzung mit den Sophisten
2.2 Die Wirkung Platons
2.3 Fazit

3. Die Rehabilitation der Sophisten – die Sophistik als Aufklärung?
3.1 Hegels Neubewertung der Sophistik
3.1.1 Grundlagen für die hegelsche Sichtweise auf die Sophistik
3.1.2 Die Veräußerlichung der ursprünglich spekulativen Dialektik
3.1.3 Die Bewusstwerdung der Subjektivität
3.1.4 kritische Aspekte der hegelschen Sophistikdeutung – die Sophistik als Aufklärung
3.1.4 Fazit
3.2 Die Sophistik bei Tenbruck

4. Zusammenfassung

5. Literaturverzeichnis
5.1 Quellen
5.2 Literatur
5.3 Digitale Nachschlagewerke

1. Einleitung

Die Sophisten traten erstmalig als Wanderlehrer in den griechischen Stadtstaaten des 5. Jahrhunderts v. Chr. in Erscheinung. Ihre selbstgewählte Bezeichnung als „Weise“ (von dem griechischen sophistês) bleibt ohne nähere Beschäftigung mit ihren Lehren nur eine vage Andeutung. Eine Auseinandersetzung mit diesen findet sich bis heute, ohne dass man zu einer einhelligen Meinung darüber gelangt wäre. So hebt beispielsweise der Historiker Heuss die bedeutende Rolle der Sophistik in seiner griechischen Geschichte hervor, indem er unter der Teilüberschrift „Die Antwort des Denkens“ die geistigen Errungenschaften der Zeit den Sophisten zuschreibt.[1] Aber auch die Zeitgenossen und die unmittelbaren geistigen Erben fühlten sich herausgefordert zu den sophistischen Positionen Stellung zu beziehen.

Am Anfang der Arbeit soll die Darstellung der Sophisten in den platonischen Dialogen untersucht werden. Zum Ersten die nach den beiden Sophisten benannten Dialoge „Gorgias“ und „Protagoras“. Daneben ist ebenso der „Theaitetos“ von Bedeutung, dessen erster Teil sich fast ausschließlich dem Protagoras widmet. Des Weiteren wird der Dialog „Sophistae“ behandelt, von dem allerdings nicht sicher gesagt werden kann, ob er aus der Hand Platons oder eines seiner Schüler stammt. Aber auch in anderen Dialogen wie beispielsweise dem „Kratylos“ wird über sophistische Lehren diskutiert. Daneben werden teilweise auch andere platonische Schriften herangezogen, um die Unterschiede in den beiden Theorien aufzuzeigen. Letztlich soll auf die Wirkung Platons und seine Bedeutung für die spätere Auseinandersetzung mit den Sophisten und ihren Lehren geschlossen werden.

Methodisch stellt es grundsätzlich ein bekanntes Problem dar, dass die ungünstige Quellenlage keine direkte Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Lehren der Sophisten erlaubt. Wir sind auf alte und unvollständige Quellen angewiesen, die wir in erster Linie der Hand Platons verdanken bzw. auf solche, die direkt oder indirekt auf ihn zurückgeführt werden können. Die Schriften Platons werden hier unabhängig vom Übersetzer und der jeweiligen Ausgabe in der Form der gebräuchlichen Zitierweise nach den Seiten und Abschnitten der Ausgabe von Henricus Stephanus von 1578 zitiert. Inwiefern die überlieferten Quellen Platos tatsächlich seiner Hand entstammen, kann hier nicht untersucht werden.[2] Dies gilt ebenso für die Frage nach der Authentizität der einzelnen platonischen Dialoge.[3]

In der weiteren Beschäftigung mit den Sophisten und ihren Lehren soll ihre Rehabilitation, die insbesondere durch Hegel initiiert wurde, untersucht werden. Dabei steht nicht nur die generelle Neubewertung im Vordergrund. Es soll daneben auch die kritische Auseinandersetzung mit der hegelschen Sophistikdeutung anhand der Ausführungen von Held thematisiert werden. Zum Abschluss soll die Sichtweise des Soziologen Tenbruck untersucht werden, die interessante Aspekte auf die neuere Sicht der Sophistik ermöglicht. Ebenso wie in der Beschäftigung mit der hegelschen Sophistikdeutung soll der Frage, inwiefern die Sophistik als die Aufklärungsbewegung des antiken Griechenlands gelten kann, im Besonderen nachgegangen werden.

2. Platon und die Sophistik

Mit der Lehre der Sophisten bzw. mit der Sophistik als kultureller und gesellschaftlicher Erscheinung haben sich schon ihre Zeitgenossen sehr intensiv und widersprüchlich auseinander gesetzt. Dabei hat Platon durch seine Auseinandersetzung mit der Lehre der Sophisten deren Bild und die Sicht auf ihre Lehren für fast zweitausend Jahre entscheidend geprägt.[4]

2.1 Platons inhaltliche Auseinandersetzung mit den Sophisten

Wie war es Platon möglich die Sophisten und ihre Lehren derart schnell und scheinbar ohne große Anstrengungen abzulösen, ihre Vorstellungen für überholt zu erklären und durch sein metaphysisches Konzept zu ersetzten?

Der methodischen Vorgehensweise Platons kommt dabei eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Diese wird als modus tollendo ponens bezeichnet. Platon ging zum einen davon aus, dass die Position der Sophisten die absolut konträre Gegenposition seiner Argumentation darstellte, zum anderen, dass es nur seine und die sophistische Auffassung gebe. Die Position der Sophisten musste folgerichtig als die Falsche bewiesen werden, um auf die Richtigkeit der eigenen Position schließen zu können.[5]

Betrachtet man auf der anderen Seite die sachliche Auseinandersetzung Platons mit den Sophisten in seinen Dialogen, so lässt sich diese auf drei Kernpunkte konzentrieren, die in der Folge näher betrachtet werden sollen. Den zentralen und alles durchdringenden Diskussionspunkt stellt die unterschiedliche Definition des Vernunftbegriffes dar. Dem untergeordnet folgt als weiterer Punkt die Auseinandersetzung um den Homo-Mensura-Satz des Protagoras und damit verbunden die Diskussion um den Wahrheitsbegriff. Zuletzt ist noch die konträre Auffassung über Wissen und Wissenschaft zu nennen.

Konzeptionell steht dem Vernunftobjektivismus Platons der sophistische Empirismus gegenüber. Die platonische Position definiert Vernunft als das Vermögen erfahrungsunabhängiger Beurteilung von Sachverhalten und Werten. Bei den Sophisten stellt Vernunft dagegen das Vermögen der Analyse dar, d. h. die Zurückführung von theoretischen und praktischen Annahmen auf deren allgemeine Voraussetzungen.[6] Die Bedingungen der sophistischen Konzeption lassen somit – im Gegensatz zu denen Platons – einen definitiven Anspruch auf Wahrheit und Richtigkeit von Behauptungen und Wertungen nicht zu. So kann es für die sophistischen Vertreter weder Denken noch Wissenschaft im Sinne Platons geben. Die beiden Auffassungen sind also im Grunde nicht vereinbar, was auch für die darauf aufbauenden philosophischen Konstrukte gilt. Welches der beiden Konzepte das letztlich Richtige und Gültige ist, kann und soll hier nicht untersucht werden. Selbst die moderne Auseinandersetzung mit den Sophisten und Platon findet hier keine endgültige Antwort[7] bzw. kann sie auch nicht finden.

Die Auseinandersetzung um den Vernunftbegriff bedingt eine Diskussion des Homo-Mensura-Satzes und des Wahrheitsbegriffes: „Das Maß aller Dinge ist der Mensch, der Seienden für ihr Sein, der Nichtseienden für ihr Nichtsein“[8]. Dieser subjektivistischen und relativistischen Auffassung des Protagoras, welche jede objektive Wahrheit leugnet, steht die platonische gegenüber, die eine Idee bzw. Gott als das absolut höchste Maß annimmt.[9] Platon unterscheidet in seiner Position eine unsichere sinnliche Wahrnehmung, die nur Meinungen liefert und die exakten Begriffe, die der wissenschaftlichen Erkenntnis zugrunde liegen. Da es nach Platon für die sinnliche Wahrnehmung eine objektive Entsprechung in der empirischen Welt gibt, muss auch eine objektive Entsprechung der idealen Begriffe existent sein. Wo diese höheren Ideen existieren und wie ihr Verhältnis zu den Einzeldingen ist, legt Platon in seiner Lehre nicht systematisch dar. Hierzu hat er vielmehr eine Vielzahl von Versuchen geliefert und bringt mit seinem Mythos vom überhimmlischen Ort der Ideen auch keine abgesicherte Erklärung für seine Theorie.[10] Diese allgemeine Idee eines jeden Objektes ist zwar nicht durch jede beliebige Person gleichermaßen leicht zu erkennen, aber nichts desto trotz vorhanden und objektiv überprüfbar.

Unter den Bedingungen der sophistischen Erkenntnislehre dagegen kann eine Wahrheit – gleich nach welcher spezifischen Betrachtungsweise – nicht mit der an sich bestehenden Wirklichkeit übereinstimmen. Protagoras bestätigt zwar die Existenz einer vom Denken unabhängigen Wirklichkeit, diese bleibt seinem Erachten nach jedoch für den Menschen nicht direkt wahrnehmbar. Durch die jeweils subjektive und über Denkprozesse gesteuerte Wahrnehmung wird die Realität verzerrt. Es können somit einzig Phänomene als Abbildungen von Gegenständen erkannt werden. Vor diesem Hintergrund gestaltet es sich natürlich problematisch überhaupt von der Übereinstimmung gewisser Urteile mit der Wirklichkeit zu sprechen. Nach Auffassung der Sophisten bleibt es unmöglich diese Urteile definitiv zu prüfen. Gorgias geht sogar so weit, die Annahme einer denkunabhängigen Wirklichkeit für entbehrlich zu erklären.[11] Die platonische Kritik ist also zutreffend, dass es unter den Bedingungen der sophistischen Lehre kein objektives Wahrheitskriterium geben kann. In den Augen Platons besitzt der Sophist damit „eine scheinbare Erkenntnis von allen Dingen, nicht aber die Wahrheit“.[12] Für Protagoras und Gorgias wäre schon die Frage nach einer Wahrheit als Übereinstimmung zu einer denkunabhängigen Realität ausgeschlossen.

Platon wollte aber nicht allein unter den besprochenen Aspekten die sophistische Position anzweifeln. Er folgerte, dass nach den Voraussetzungen der sophistischen Lehre nicht nur die Unmöglichkeit der Erkenntnis denkunabhängiger Dinge bestehe, sondern generell die Unmöglichkeit allgemein gültiger Urteile. Damit würde sowohl eine theoretische Belehrung, als auch eine praktische Unterweisung beispielsweise in einem Lehrer-Schüler-Verhältnis undurchführbar. Die gesellschaftlichen Erkenntnisse und der Entwicklungsstand erhalten sich aber nur über solche Bildungsprozesse, sei es zwischen Lehrer und Schüler oder wie derzeit noch üblich zwischen den Generationen.[13] Dem sophistischen Anspruch als Lehrer der Weisheit wäre damit jede Basis entzogen. Nach Platon gäbe es unter den Voraussetzungen der Sophisten kein Wissen als begründete Erkenntnis denkunabhängiger Objekte und auch keine Wissenschaft als Inbegriff von allgemeinen Sätzen, die Wissen ausdrücken.[14]

Die platonische Argumentation sucht weiterhin zu zeigen, dass sich Protagoras bzw. die Sophisten mit ihrer Position selbst widerlegen. Damit wären wir bei der Problematik der Wahrheit. Ein Vertreter der sophistischen Position kann nämlich sein Urteil nur in einem subjektivistischen Sinne für ‚wahr’ erklären. Einen widersprechenden Kritiker kann man jedoch nicht von der Falschheit dieser Position überzeugen, da für ihn nicht dieselben Kriterien gelten. Aus dessen subjektiver Auffassung heraus betrachtet, stellt sich die Gegenposition als ebenso ‚wahr’ heraus. Es wäre nun also die Aufgabe der jeweiligen subjektivistischen Position und das Akzeptieren von objektiven Wahrheitskriterien nötig. Dieser Widerspruch genügte Platon, um die bekämpfte Position für hinfällig zu erklären. Der eigene Standpunkt galt damit in dieser Hinsicht als bewiesen. Für ihn war es offenbar, dass

„die Dinge an und für sich ihr eigenes Wesen haben und nicht nur relativ auf uns oder von uns hin und her gezogen nach unserer Einbildung, sondern für sich bestehen, je nach ihrem eigenen Wesen seiend, wie sie geartet sind“.[15]

Die unterschiedlichen Definitionen von Vernunft, Wahrheit und Wissen spiegeln sich auch in entscheidender Weise in den politischen Auffassungen ihrer Vertreter wieder. Nach dem Mythos des Protagoras besitzen alle Menschen gleichermaßen Moral und Vorstellungen von Recht und Gesetz, da Staaten sonst nicht existieren könnten.[16] Platon dagegen vertritt die Auffassung, dass es nur

„einigen von Natur zukommt, sowohl mit der Philosophie sich zu befassen als auch im Staat Anführer zu sein, den übrigen aber, sowohl jene unberührt zu lassen als auch den Anführern zu gehorchen.“[17]

Es wird somit offenbar, dass Platon einem eher monarchischen Staat den Vorzug gibt. Nur eine kleine und ausgewählte Elite ist nach seiner Auffassung in der Lage ein Volk in vernünftiger Weise zu regieren und zu führen, weil diese die Fähigkeit zur Einsicht in die höhere Idee bzw. zur reinen Erkenntnis besitzen:

„Also vermöge der kleinsten Zunft und Abteilung derselben und der dieser einwohnenden Erkenntnis, der Abteilung nämlich, welche vorsteht und befiehlt, wäre die ganze naturgemäß eingerichtete Stadt weise. Und diese, wie sich zeigt, ist von Natur der kleinste Teil, dem es zukommt, an dieser Erkenntnis teilzuhaben, welche allein unter allen Erkenntnissen Weisheit genannt zu werden verdient.“[18]

Die Sophisten vertreten dagegen die Auffassung, dass die Allgemeinheit über das Staatsinteresse entscheidet und favorisieren damit eine eher demokratische Staatsauffassung. Dennoch räumt Protagoras dabei den Sophisten eine große Verantwortung im Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozess ein, indem er meint: „weise und gute Redner […] machen, dass den Staaten anstatt des Verderblichen das Heilsame gerecht zu sein scheint…“.[19] Ihre Bedeutung erwächst ihnen also nicht nur durch ihre rhetorischen Fähigkeiten, sondern ebenso durch ihre Erkenntnis eines rechten und gerechten Handelns im Sinne des Staatswohles.

Platon fordert einen Philosophen auf den Herrscherthron und ebenso, dass das Volk diesem gehorcht.[20] Der Ansatz des Protagoras zeigt sich dagegen nicht nur realistischer, sondern erscheint auch moderner. Problematisch bleibt dabei, dass zwar jeder Mensch eine Auffassung von Recht und Gerechtigkeit hat, diese sich aber in der Praxis nicht immer in Form eines eindeutigen Handelns – schon gar nicht im Sinne eines Staatshandelns – als konkret definierbar herausstellt. Der Sophist soll deshalb möglichst viele Staatsangehörige über die besten und vordringlichen Interessen des Staates aufklären und auch in der Wahl der Mittel zur Erreichung dieser Interessen die Allgemeinheit beeinflussen. Auch in diesem Sinne beanspruchte Protagoras die Vermittlung von Klugheit in privaten wie in öffentlichen bzw. politischen Dingen.[21] Der sophistische Ansatz ist demnach eher demokratischer Natur, praxisnäher und realistischer. So haben einzelne Sophisten konkret an der Gesetzgebung in einigen Polis mitgearbeitet, ihre politischen Vorstellen also teilweise in die Praxis umsetzen können.[22] Dagegen konnte Platon dies in Syrakus nur vergeblich versuchen und scheiterte beim Versuch seine Vorstellungen überhaupt „erproben“ zu können. Insgesamt scheint es, auch im Hinblick auf den Siegeszug der Demokratien im 20. Jahrhundert zumindest in den Industrieländern, dass sich die sophistische Staatsauffassung gegen die platonische behaupten bzw. sogar durchsetzen konnte.

Es ist offensichtlich, dass sich beide philosophischen Theorien insgesamt konträr gegenüberstehen. Röd stellt in diesem Zusammenhang jedoch dar, dass Platon in seinen Bemühungen der Widerlegung der Sophisten die Möglichkeit einer dritten Position nicht beachtet hat. Er sieht im Konventionalismus eine alternative Position neben der platonischen und sophistischen Auffassung.[23] Damit würde jedoch das methodische Vorgehen Platons hinfällig. Durch den modus tollendo ponens kann nun nicht mehr von der Richtigkeit der eigenen Position durch Widerlegung der sophistischen Auffassung ausgegangen werden. Betrachtet man aber die Argumente, welche Platon zur Stützung seiner eigenen Position vorbringt, kommt man zu dem Schluss, dass auch diese allein nicht ausreichen, um sie ausreichend zu begründen. „Platon hat die Voraussetzungen, mit deren Hilfe er seine Ablehnung der Sophistik metaphysisch begründet selbst nicht mehr zu begründen vermocht.“[24] Am Ende ist auch er gezwungen auf Mythen zurückzugreifen um sein philosophisches Gesamtkonzept zu begründen. In diesem Sinne hat er aus der heutigen Sicht die Sophisten nicht erfolgreich widerlegen können. Auch die platonische Position weist in sich – unabhängig von ihrer erfolgreichen Abgrenzung gegenüber der sophistischen – Mängel auf.[25]

[...]


[1] Heuss, Alfred: Hellas. In: Propyläen Weltgeschichte. Band 3. Berlin, Frankfurt/Main 1962. S. 69-400, hier S. 372.

[2] Zur Frage der Authentizität des Dialoges ‚der Sophist’ vgl. Apelt, Otto: Platons Dialog Sophistes. Philosophische Bibliothek Band 150. Leipzig 1914. S. 1-13.

[3] Vgl. beispielsweise zu Fragen der Realität und Datierung des Protagoras-Dialoges die dazu verfasste Einleitung bei Schleiermacher, Friedrich: Platons Werke. Berlin3 1855. S. 147-158.

[4] Gomperz vertritt die Auffassung, dass sich Platon in erster Linie mit der Lehre des Protagoras auf der sachlichen Ebene auseinandersetzt. Seine philosophische Ideen wurden durch Platon explizit thematisiert, Protagoras sogar als Denker bezeichnet. Andere Sophisten werden dagegen, wenn überhaupt, nur erwähnt und auf ihre Lehren in den überlieferten Quellen nicht eingegangen. Vgl. Gomperz, Heinrich: Sophistik und Rhetorik. Darmstadt 1965. S. 284. Gomperz vernachlässigt dabei jedoch, dass sich Platon ebenso mit Gorgias und seinem Beweis des Nichtseins intensiv auseinandergesetzt hat. Tatsächlich werden alle bekannten Sophisten in den platonischen Dialogen erwähnt.

[5] Vgl. Röd, Wolfgang. Absolutes Wissen oder kritische Rationalität: Platons Auseinandersetzung mit der Sophistik. In: Poser, Hans (Hrsg.): Wandel des Vernunftbegriffs. München 1981. S. 67-106, hier S. 72.

[6] Röd, Absolutes Wissen, S. 70 f.

[7] Classen, Carl Joachim (Hrsg.): Sophistik (= Wege der Forschung, 187). Darmstadt 1976.

[8] Theaet 152.

[9] Legg. X 716 c.

[10] Irmscher, Johannes (Hrsg.): Lexikon der Antike. (Digitale Bibliothek Band 18). Berlin 1999. S. 4514

[11] Sextus: Adv. math. II 77 ff.

[12] Soph. 233 c.

[13] Elias, Norbert: Über den Prozess der Zivilisation. Frankfurt/Main22 1998.

[14] Vgl. Röd, Absolutes Wissen, S. 77 ff.

[15] Crat. 386 de.

[16] Prot. 322 c-d und ebenso Prot. 323 a.

[17] Polit. 292 e.

[18] Polit. 428 e.

[19] Theaet. 167 c.

[20] Die Auffassung Platos ähnelt der Staatsform des Aufgeklärten Absolutismus. Hier hat die Geschichte gezeigt, dass aufgeklärtes Handeln eines solchen Herrschers immer machtpolitischer Natur war, aber den Anspruch erhob, dem Allgemeinwohl zu dienen.

[21] Prot. 318 e - 319 a.

[22] So zum Beispiel Protagoras im 444 v. Chr. gegründeten Thurioi. Vgl. Nestle, Vorsokratiker, S. 66 f.

[23] Näheres zur Alternative des Konventionalismus bei Röd, Absolutes Wissen, S. 80-85.

[24] Ebd., S. 104.

[25] Ebd., S. 104 f.

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Die Rehabilitation der Sophistik - die Sophisten als Aufklärer? - Die Bildungstheorien der Sophisten und Platons: Pragmatischer Relativismus versus Idealismus?
Hochschule
Universität Potsdam  (Institut für Pädagogik)
Veranstaltung
Hauptseminar
Note
1,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
30
Katalognummer
V78067
ISBN (eBook)
9783638835732
Dateigröße
513 KB
Sprache
Deutsch
Arbeit zitieren
Berno Bahro (Autor:in), 2003, Die Rehabilitation der Sophistik - die Sophisten als Aufklärer? - Die Bildungstheorien der Sophisten und Platons: Pragmatischer Relativismus versus Idealismus?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78067

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