Plinius, Brief III, 7, 1-6


Seminararbeit, 2005

17 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkung

2. Allgemeines zu Plinius

3. Textauszug: Plinius Epistula III, 7, 1-6

4. Übersetzung

5. Inhaltsangabe des gesamten Briefes

6. Erläuterung und Analyse des Textauszugs
6.1. Überschrift
6.2. Abschnitt 1
6.3. Abschnitt 2
6.4. Abschnitt 3
6.5. Abschnitt 4
6.6. Abschnitt 5
6.7. Abschnitt 6

7. Schlusswort

8. Literaturverzeichnis

1. Vorbemerkung

Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Übersetzung und Analyse des Textauszuges Plinius Epistula III. 7, 1-6, wobei die Absichten des Plinius bei diesem Brief erläutert werden sollen.

Bei meinen Erläuterungen habe ich mich auf die maßgeblichen Kommentatoren Döring und Sherwin-White gestützt und die Bezugnahme auf deren Kommentare stets entsprechend gekennzeichnet (nähere Angaben zu den Kommentaren siehe Literaturverzeichnis, S. 15)

Lateinische Wörter sind kursiv gesetzt, auf Quellen und Parallelstellen anderer Autoren wird der Kürze wegen nur verwiesen.

Zu Beginn eines jeden Abschnitts habe ich kurz den jeweiligen Inhalt zusammengefasst.

Die Bezeichnung der Handschriften habe ich in Analogie zu den Siglen des Oxford-Textes von Mynors (siehe Literaturverzeichnis) verwendet.

Die Jahresangaben beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, immer auf die Zeit nach Christus.

2. Allgemeines zu Plinius

Gaius Plinius Caecilius Secundus (im folgenden stets „Plinius“) wurde im Jahre 61 oder 62 in Como geboren. Nach dem Tod seines Vaters übernimmt sein Onkel mütterlicherseits, der ältere Plinius, den er wegen seines unermüdlichen Eifers, sich neben seinen umfangreichen beruflichen Pflichten noch Studien zu widmen und Bücher zu schreiben, verehrte, seine Erziehung und adoptiert ihn nach seinem Tod testamentarisch[1].

Das literarische Hauptwerk Plinius’ besteht aus einer umfangreichen Sammlung von etwa 250 Briefen vielseitigen Inhalts, gerichtet an verschiedene Personen. Plinius hatte sie nach vorherrschender Meinung von vornherein zur Publikation verfasst und konnte daher durch seine schriftstellerische Tätigkeit mehrere Ziele miteinander verbinden[2]: Einerseits den bei Briefen üblichen Informationsaustausch mit den jeweiligen Adressaten, andererseits die Überlieferung wichtiger Geschehnisse an die Nachwelt[3]. Zudem boten ihm die Briefe eine günstige Gelegenheit zur Selbstdarstellung[4].

3. Textauszug: Plinius Epistula III, 7, 1-6

C. Plinius Caninio Rufo Suo S.

1 Modo nuntiatus est Silius Italicus in Neapolitano suo inedia finisse vitam.
2 Causa mortis valetudo. Erat illi natus insanabilis clavus, cuius taedio ad mortem inrevocabili constantia decucurrit usque ad supremum diem beatus et felix, nisi quod minorem ex libris duobus amisit, sed maiorem melioremque florentem atque etiam consularem reliquit.
3 Laeserat famam suam sub Nerone (credebatur sponte accusasse), sed in Vitelli amicitia sapienter se et comiter gesserat, ex proconsulatu Asiae gloriam reportaverat, maculam veteris industriae laudabili otio abtulerat.
4 Fuit inter principes civitatis sine potentia, sine invidia: salutabatur colebatur, multumque in lectulo iacens, cubicolo semper non ex fortuna frequenti, doctissimis sermonibus dies transigebat, cum a scribendo vacaret.
5 Scribebat carmina maiore cura quam ingenio, non numquam iudicia hominum recitationibus experiebatur.
6 Novissime ita suadentibus annis ab urbe secessit, seque in Campania tenuit, ec ne adventu quidem novi principis inde commotus est.

4. Übersetzung

C. Plinius grüßt seinen Caninius Rufe

1 Es ist gerade berichtet worden, dass Silius Italicus in seinem Landgut bei Neapel durch den Hungertod sein Leben beendet hat.
2 Der Grund des Todes war eine Krankheit. Jener hatte von Geburt an eine unheilbare Geschwulst und aus Ekel darüber nahm er mit unerbittlicher Standhaftigkeit seine Zuflucht zum Tod, glücklich und zufrieden bis zum letzten Tag, außer, dass er den Jüngeren von zwei Söhnen verloren hat, den Älteren und Besseren aber in blühendem Zustand und sogar als Konsul zurückgelassen hat.
3 Unter Nero hatte er seinen Ruf geschädigt (man glaubte, dass er freiwillig Anklage erhoben habe), aber in der Freundschaft mit Vitellius hatte er sich weise und freundschaftlich gezeigt, aus dem Prokonsulat Asiens hatte er Ruhm heimgebracht, den Makel einer früheren Geschäftigkeit hatte er durch lobenswerte Muße getilgt.
4 Er befand sich unter den Ersten der Bürgerschaft, ohne Machtstellung und ohne Neid: er wurde gegrüßt und verehrt; und er verbrachte, viel Zeit im Bett liegend, wobei sein Schlafzimmer immer viel besucht war, nicht in Folge seines Reichtums, seine Tage in sehr gelehrten Gesprächen, wenn er frei vom Schreiben war.
5 Er schrieb seine Werke mit größerer Sorgfalt als mit Talent, immer wieder erprobte er durch Vorlesen das Urteil der Menschen.
6 Als es die Jahre rieten, zog er sich von der Stadt zurück, hielt sich in Kampanien auf, und wurde nicht einmal durch die Ankunft des neuen Princeps von dort fortbewegt.

5. Inhaltsangabe des gesamten Briefes

Der siebte Brief des dritten Buches ist an Caninius Rufus adressiert. In ihm wird, anlässlich des Freitodes des berühmten Epikers Silius Italicus, die Vergänglichkeit des menschlichen Daseins thematisiert, und erklärt, dass durch das Schaffen literarischer Werke die Erinnerung an die eigene Person über den Tod hinausreichen wird.

Zu Beginn des Briefes erwähnt Plinius den Selbstmord des Silius Italicus sowie den Beweggrund seiner Tat (Abschnitte 1-2). An diese Darstellung schließt sich eine kurze Biographie des Silius Italicus an, in der auf seinen Ruf unter Nero, seinen Ruhm, seine literarische Tätigkeit und seine weltlichen Besitztümer eingegangen wird (3-9). Mit der abschließenden Feststellung, dass Silius Italicus der Letzte der neronianischen Konsuln war und unter ihm auch Nero selbst starb (9-10), leitet Plinius auf sein eigentliches Thema dieses Briefes über, die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens (11), woraufhin er zwei Beispiele für die Vergänglichkeit nennt (12-13). Im Anschluss daran schreibt er, dass man wegen der Kürze des Lebens seine verbleibende Zeit der Schriftstellerei widmen sollte, da dies (neben Taten, die jedoch nicht in der Hand von einem selbst liegen) eine Möglichkeit sei, über den Tod hinaus im Gedächtnis der Menschen zu bleiben und Unsterblichkeit zu erlangen (14). Aus diesem Grund spricht Plinius davon, sich unter Freunden gegenseitig anzutreiben, eben diese Unsterblichkeit durch literarisches Schaffen zu erlangen (15).

[...]


[1] Vgl. Plinius ep. V.8,5: […] avunculus meus idemque per adoptionem pater […]

[2] Vgl. Metzler Lexikon antiker Personen, S. 555-558

[3] z.B. der Ausbruch des Vesuvs in ep. VI.16 und 20 oder die Christenverfolgung in ep. X.96 und 97

[4] z.B. die Jagdbeschreibung in ep. I.6 oder die Schilderung seines Tagesablaufs in ep. IX. 36

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Plinius, Brief III, 7, 1-6
Hochschule
Universität zu Köln  (Institut für Altertumskunde)
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
17
Katalognummer
V77809
ISBN (eBook)
9783638828697
Dateigröße
428 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Plinius, Brief
Arbeit zitieren
Christian Berwanger (Autor:in), 2005, Plinius, Brief III, 7, 1-6, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77809

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