Christian Friedrich Daniel Schubart „Die Fürstengruft“

Gedichtinterpretation vor bibliographisch-geschichtlichem Hintergrund


Hausarbeit, 2006

19 Seiten, Note: 1,2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Gedicht
2.1 Das Gedicht: Die Fürstengruft (1780)
2.2 Der Aufbau des Gedichts
2.3 Die Vorgeschichte des Autors

3. Die Interpretation der „Fürstengruft“

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Bei der vorliegenden Hausarbeit soll das Gedicht „Die Fürstengruft“, geschrieben 1780 von Christian Friedrich Daniel Schubart, vor einem bibliographisch-geschichtlichen Hintergrund interpretiert werden.

Bei der Interpretation dieses Gedichts stellte sich mir die Frage, inwiefern dieses doch sehr emotional geschriebene Gedicht parallelen zum Leben des Autors aufweist, bzw. welche Beweggründe der Autor in seinem bisherigen Leben hatte, um dieses Gedicht zu verfassen.

Bei dieser Hausarbeit beschäftige ich mich zunächst mit der Nennung des Gedichts. Anschließend gehe ich kurz auf den strukturellen Aufbau des Gedichts ein. Im weiteren Verlauf beschreibe ich kurz den Lebenslauf des Autors bis zu dem Verfassen des Gedichts. Im Anschluss daran interpretiere ich das Gedicht und versuche Erklärungen aus dem bisherigen Leben des Autors für dieses Gedicht zu finden.

2. Das Gedicht

2.1 Das Gedicht: Die Fürstengruft (1780)

Da liegen sie, die stolzen Fürstentrümmer,

Ehmals die Götzen ihrer Welt!

Da liegen sie, vom fürchterlichen Schimmer

Des blassen Tags erhellt!

Die alten Särge leuchten in der dunklen

Verwesungsgruft wie faules Holz,

Wie matt die großen Silberschilde funklen!

Der Fürsten letzter Stolz.

Entsetzen packt den Wandrer hier am Haare,

Geußt Schauer über seine Haut,

Wo Eitelkeit, gelehnt an eine Bahre,

Aus hohlen Augen schaut.

Wie fürchterlich ist hier des Nachhalls Stimme!

Ein Zehentritt stört seine Ruh.

Kein Wetter Gottes spricht mit lautrem Grimme:

O Mensch, wie klein bist du!

Denn ach! hier liegt der edle Fürst! der Gute!

Zum Völkersegen einst gesandt,

Wie der, den Gott zur Nationenrute

Im Zorn zusammenband.

An ihren Urnen weinen Marmorgeister;

Doch kalte Tränen nur von Stein,

Und lachend grub - vielleicht ein welscher Meister,

Sie einst dem Marmor ein.

Da liegen Schädel mit verloschnen Blicken,

Die ehmals hoch herabgedroht,

Der Menschheit Schrecken! - Denn an ihrem Nicken

Hing Leben oder Tod.

Nun ist die Hand herabgefault zum Knochen,

Die oft mit kaltem Federzug

Den Weisen, der am Thron zu laut gesprochen,

In harte Fesseln schlug.

Zum Totenbein ist nun die Brust geworden,

Einst eingehüllt in Goldgewand,

Daran ein Stern und ein entweihter Orden

Wie zween Kometen stand.

Vertrocknet und verschrumpft sind die Kanäle,

Drin geiles Blut wie Feuer floß,

Das schäumend Gift der Unschuld in die Seele,

Wie in den Körper goß.

Sprecht, Höflinge, mit Ehrfurcht auf der Lippe,

Nun Schmeichelein ins taube Ohr! -

Beräuchert das durchlauchtige Gerippe

Mit Weihrauch wie zuvor!

Er steht nicht auf, euch Beifall zuzulächeln,

Und wiehert keine Zoten mehr,

Damit geschminkte Zofen ihn befächeln,

Schamlos und geil wie er.

Sie liegen nun, den eisern Schlaf zu schlafen,

Die Menschengeißeln, unbetraurt!

Im Felsengrab, verächtlicher als Sklaven,

In Kerker eingemaurt.

Sie, die im ehrnen Busen niemals fühlten

Die Schrecken der Religion

Und gottgeschaffne, beßre Menschen hielten

Für Vieh, bestimmt zur Fron;

Die das Gewissen, jenem mächt'gen Kläger,

Der alle Schulden niederschreibt,

Durch Trommelschlag, durch welsche Trillerschläger

Und Jagdlärm übertäubt;

Die Hunde nur und Pferd' und fremde Dirnen

Mit Gnade lohnten und Genie

Und Weisheit darben ließen; denn das Zürnen

Der Geister schreckte sie.

Die liegen nun in dieser Schauergrotte,

Mit Staub und Würmern zugedeckt,

So stumm! So ruhmlos! - Noch von keinem Gotte

Ins Leben aufgeweckt.

Weckt sie nur nicht mit eurem bangen Ächzen,

Ihr Scharen, die sie arm gemacht,

Verscheucht die Raben, daß von ihrem Krächzen

Kein Wütrich hier erwacht!

Hier klatsche nicht des armen Landmanns Peitsche,

Die nachts das Wild vom Acker scheucht!

An diesem Gitter weile nicht der Deutsche,

Der siech vorüberkeucht!

Hier heule nicht der bleiche Waisenknabe,

Dem ein Tyrann den Vater nahm;

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Christian Friedrich Daniel Schubart „Die Fürstengruft“
Untertitel
Gedichtinterpretation vor bibliographisch-geschichtlichem Hintergrund
Hochschule
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig  (Seminar für deutsche Sprache und Literatur)
Veranstaltung
Deutsche Lyrik vom Barock bis Gegenwart
Note
1,2
Autor
Jahr
2006
Seiten
19
Katalognummer
V76874
ISBN (eBook)
9783638817738
Dateigröße
429 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Christian, Friedrich, Daniel, Schubart, Fürstengruft“, Deutsche, Lyrik, Barock, Gegenwart
Arbeit zitieren
Julia Heinrichs (Autor:in), 2006, Christian Friedrich Daniel Schubart „Die Fürstengruft“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76874

Kommentare

  • Gast am 28.10.2009

    nicht empfehlenswert! .

    Ein Rätsel, wie diese Arbeit an einer Universität mit 1,2 bewertet werden kann.
    Oberflächliche Interpretation, hölzerne Sprache und mit dem "bibliographisch-geschichtlichem Hintergrund" ist wohl eher der "biographisch-geschichtliche" Hintergrund gemeint.

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Titel: Christian Friedrich Daniel Schubart „Die Fürstengruft“



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