Möglichkeiten und Grenzen standardisierter Befragung und standardisierter Beobachtung


Seminararbeit, 2002

16 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNISS

1 EINLEITUNG
1.1 DIE SCHRIFTLICHE BEFRAGUNG
1.2 DIE FACE – TO – FACE BEFRAGUNG
1.3 DIE TELEFONBEFRAGUNG
1.4 KRITISCHE BETRACHTUNG VON MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN STANDARDISIERTER BEFRAGUNG

2 FORMEN DER SOZIALWISSENSCHAFTLICHEN BEOBACHTUNG
2.1 DIE STRUKTURIERTE BEOBACHTUNG
2.2 KRITISCHE BETRACHTUNG VON MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DER STANDARDISIERTEN BEOBACHTUNG

3 FAZIT

4 Anhang: Quellennachweis

1 EINLEITUNG

Standardisierte Methoden zählen zu den quantitativen Methoden der empirischen Sozialforschung. Sie sollen im Gegensatz zu nicht oder sehr wenig standardisierten Methoden, welche zu den qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung gezählt werden, den Grad der Objektivität erhöhen. Sie erheben den Anspruch, zum Beispiel an das standardisierte Interview, dass höchstmögliche Objektivität, damit Reliabilität und schließlich auch Validität erreicht werden soll. Wobei hier „den Kriterien der Objektivität und Reliabilität wohl stärker Rechnung“[1] getragen wird.

Mit den Möglichkeiten und Grenzen der Standardisierung von Methoden werde ich mich in der vorliegenden Hausarbeit näher beschäftigen.

Im Folgenden wird diese anhand einer Auswahl standardisierter Datenerhebungs­formen, der Befragung und der Beobachtung, erläutert. Zu Beginn steht die Vorstellung und anschließenden Diskussion von drei möglichen, beziehungsweise häufig verwendeten Formen der standardisierten Befragung. Anschließen werde ich die kritische Betrachtung der standardisierten Beobachtung.

1. FORMEN STANDARDISIERTER BEFRAGUNG

Wie bereits erwähnt, habe ich drei Formen standardisierter Befragung ausgewählt. Es handelt sich hierbei um

- die schriftliche Befragung, bei welcher ein Fragebogen postalisch den Zielpersonen zukommt,
- das face-to-face Interview, welches eine persönliche Befragung durch einen geschulten Interviewer mit standardisiertem Fragebogen ist und
- die computerunterstützte Telefonbefragung (CATI = Computer Assisted Telephone Interview), welche heute die gängigste Interviewmethode darstellt.

Zur Ermittlung demographischer Daten in Form von Bevölkerungsbefragungen, sind die quantitativen Methoden, also standardisierte Interviews die am häufigsten angewandte Datenerhebungsform. In der Vergangenheit wurde dem persönlichen Interview der Vorzug gegeben, während heute eher das Telefoninterview Anwendung findet.

Bei der sozialwissenschaftlichen Methode des Interviews „ist der Grad der Standardisierung“ dann „am höchsten, wenn ein Fragebogen mit ausschließlich geschlossenen Fragen eingesetzt wird und der Interviewereffekt weitestgehend ausgeschaltet werden kann.“[2] Von den oben genannten Formen der Befragung treffen diese Kriterien zur Bestimmung des Grades der Standardisierung insbesondere auf die schriftliche Befragung zu.

1.1 DIE SCHRIFTLICHE BEFRAGUNG

Die schriftliche Befragung konnte sich auf Grund hoher Ausfallquoten nicht so stark durchsetzten wie beispielsweise die persönliche Befragung.

Die Problematik der Rücklaufquoten lässt sich aber nach Dillmann vermeiden. „Die von Dillmann konzipierte (...) Total-Design-Method basiert (…) darauf, dass versucht wird, dem Befragten einen Eindruck des möglichen Nutzens einer Kooperation zu vermitteln und gleichzeitig seine Kosten möglichst gering zu halten.“[3] Gelingt dies (Dillmann entwarf hierzu entsprechende Kriterien) so lassen sich die Ausfallquoten soweit minimieren, dass sie ähnlich gute Ausschöpfungswerte erzielt werden können, wie bei der Telefonbefragung oder auch bei der persönlichen Befragung. Einem ‚Come-back’ des schriftlichen Interviews steht also nichts mehr im Wege.

Des Weiteren treten bei dieser Befragungsform verschiedene Probleme auf, wie zum Beispiel, dass sich schwer feststellen lässt, welche Person tatsächlich den Fragebogen ausgefüllt hat und ob die korrekten Daten angegeben wurden. Allerdings bietet die postalische Befragung auch einige Vorteile gegenüber anderen Befragungsmethoden.

So sind die Kosten geringer als bei einem persönlichen Interview, da keine ausgebildeten Interviewer eingesetzt werden müssen, sondern lediglich ein Fragebogen erstellt wird, der dann per Post verschickt wird.

Interviewereinfluss kann bei dieser Form der Befragung getrost ausgeschlossen werden.

Die Zielperson kann sich die beste Zeit für das Ausfüllen des Fragebogens auswählen und Fragen überdenken, bevor sie darauf antwortet. Dieses Überdenken kann bei manchmal (vor allem bei Wissensfragen) allerdings auch von Nachteil sein. Es ist beispielsweise möglich, dass nicht dem eigenen Wissen entsprechend, sondern mit der Zuhilfenahme von Dritten oder Nachschlagewerken geantwortet wird.

[...]


[1] Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen. 8. Auflage, Rowohlt, Hamburg 2002, S. 374

[2] Hillmann, Karl-Heinz: Wörterbuch der Soziologie. 4., überarbeitete Auflage, Alfred Kröner Verlag: Stuttgart 1994, S. 838

[3] Schnell, Rainer; Hill, Paul B.; Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung. 6., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, R. Oldenbourg Verlag: München/Wien 1999, S.337

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Möglichkeiten und Grenzen standardisierter Befragung und standardisierter Beobachtung
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Institut für Soziologie)
Veranstaltung
Empirische Sozialforschung II
Note
2,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
16
Katalognummer
V76178
ISBN (eBook)
9783638815154
Dateigröße
400 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Möglichkeiten, Grenzen, Befragung, Beobachtung, Empirische, Sozialforschung
Arbeit zitieren
Edda Laux (Autor:in), 2002, Möglichkeiten und Grenzen standardisierter Befragung und standardisierter Beobachtung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76178

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