Die Entwicklung von Dar es Salaam zum Zentrum von Deutsch-Ostafrika


Seminararbeit, 2006

20 Seiten, Note: 1,00


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

TABELLENVERZEICHNIS

2 DAR ES SALAAM ZU VORKOLONIALER ZEIT

3 DAR ES SALAAM WÄHREND DER DEUTSCHEN KOLONIALPHASE
3.1 DIE DOAG UND IHR EINFLUSS AUF DAR ES SALAAM (1884-1889)
3.2 DAR ES SALAAM UNTER DER VERWALTUNG DES DEUTSCHEN REICHES (1890 - 1914)
3.2.1 ÜBERNAHME DER HOHEITSRECHTE DURCH DAS DEUTSCHE REICH
3.2.2 DER BAULINIENENTWURF VON 1891 UND SEINE AUSWIRKUNGEN
3.2.3 DAR ES SALAAM VON 1891 BIS 1904
3.2.4 DAR ES SALAAM VON 1905 Bis 1914

4 ZUSAMMENFASSUNG

5 LITERATURVERZEICHNIS

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Postkarte aus Dar es Salaam, 1905[1]

Abbildung 2: Dar es Salaam um 1891 und der erste Baulinienentwurf[2]

Abbildung 3: Dar es Salaam (1914) - Die ethnische Bevölkerungsverteilung[3]

TABELLENVERZEICHNIS

Tabelle 1: Die Bevölkerung von Dar es Salaam 1884 – 1913[4]

1 EINFÜHRUNG

Ziel dieser Arbeit ist es, dem Leser einen kurzen Überblick über die Entwicklung von Dar es Salaam zum Zentrum von Deutsch-Ostafrikas (DOA) während der Phase des deutschen Einflusses von 1884 bis 1914 zu bieten. Dabei stehen administrative, politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungsaspekte im Vordergrund. Die Arbeit erhebt aufgrund ihres begrenzten Umfangs keinen Anspruch auf Vollständigkeit der Wiedergabe des Forschungsgegenstandes.

Zur Einführung in das Thema wird anfangs kurz die Gründung von Dar es Salaam durch Sultan Seyyid Majid von Zanzibar dargestellt. Danach wird der Einfluss der „Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft“ (DOAG) und der darauf folgenden kolonialen Verwaltung des deutschen Reiches auf die Entwicklung der Stadt beschrieben, wobei der Hauptfokus dieser Arbeit auf der Situation der Afrikaner in ihrer Stadt liegt.

2 DAR ES SALAAM ZU VORKOLONIALER ZEIT

Die Idee zur Gründung von Dar es Salaam[5] entstand durch die Vision von Sultan Seyyid Majid von Zanzibar, der seinen Herrschaftssitz von Zanzibar auf das, für den modernen Übersee-Verkehr mit europäischen Dampfschiffen, strategisch günstigere Festland verlegen wollte (Schneider 1965, 24). Besonders vorteilhaft war das weit ins Landesinnere hineinreichende Flusstal, das „Kurasini Creek“[6]. Schon 1862 beschäftigte sich der Sultan mit dem Gedanken der Verlegung seines Sultanspalastes und der damit verbundenen Stadtneugründung und wollte damit den wichtigsten Handelsplatz an der ostafrikanischen Küste errichten (Heinrich 1987, 36). Dazu verpflichtete er Handwerker aus Zanzibar, die südlich des kleinen Fischerdorfes Mzizima Steinhäuser, Läden und den neuen Sultanspalast errichteten. Des Weiteren schickte er erfolgreich nach indischen Händlern, die den entstandenen Marktplatz beleben sollten (Schneider 1965, 25). Die erste Belebung Dar es Salaams dauerte jedoch nur zu Lebzeiten des Sultans Seyyid Majid von Zanzibar an:

„…Die Pläne des Sultans Seyyid Majid sollten durch seinen Tod im Jahre 1870 nicht zur vollen Ausführung kommen. Sein Halbbruder und Nachfolger Seyyid Bargasch ließ die begonnenen Bauten verfallen, und die Bedeutung der aufstrebenden arabischen Niederlassung Dar es Salaam sank so rasch ab, wie sie begonnen hatte…“[7]

Die meisten der Einwohner Dar es Salaams kehrten in den Jahren nach dem Tod von Seyyid Majid zurück in ihre Dörfer auf dem Festland oder nach Zanzibar. Wie sie ihre Stadt hinterließen berichtet Schneider:

„…Die meisten der unvollendeten Bauten dienten in der Folgezeit mit ihren kostbaren Materialien (Marmor) als Steinbrüche…“[8]

Da die Steinhäuser aufgrund des maroden Zustandes wenig Schutz vor dem tropischen Klima boten, bevorzugten diejenigen, die in Dar es Salaam blieben, die leicht zu errichtenden und abzubauenden, traditionellen Lehmhütten, was mehr als zwanzig Jahre später Auswirkungen auf die Stadtplanung der Deutschen Kolonialherren hatte.

3 DAR ES SALAAM WÄHREND DER DEUTSCHEN KOLONIALPHASE

3.1 DIE DOAG UND IHR EINFLUSS AUF DAR ES SALAAM (1884-1889)

Im Jahr 1884 begann der deutsche Einfluss im heutigen Tanzania und kurze Zeit später auch in der Siedlung von Dar es Salaam. Carl Peters, Mitbegründer der „Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG)“, gelang es, durch „…Betrug und Bestechung von Häuptlingen und Dorfältesten…“ (Stoecker 1991, S. 85) im November und Dezember des Jahres 1884 Gebiete im Umfang von ca. 140000 km² westlich von Dar es Salaam und Pangani zu erwerben. Nach Abschluss dieser „Expedition“ kehrte Peters mit der Absicht nach Deutschland zurück, sich von Bismarck einen Schutzbrief für das erworbene Gebiet ausstellen zu lassen. Richter berichtet:

„…Bismarck, der Peters nicht ausstehen konnte, lehnte zuerst ab. Da Peters aber drohte, die Gebiete König Leopold v. Belgien anzubieten, der in Zentralafrika ein Kolonialreich (Belgisch-Kongo) etablierte, musste Bismarck einlenken…“[9]

Peters erhielt am 27.02.1885 einen von Kaiser Wilhelm I. unterzeichneten Schutzbrief, der ihn zusätzlich dazu aufforderte, weitere Gebiete für die DOAG zu erwerben (Stoecker 1991, S.85). Das im Landesinneren gelegene Protektorat brauchte nach Auffassung der Deutschen nun dringend einen Zugang zum Meer. Admiral Knorr schlug Sultan Bargasch von Zansibar vor, den Deutschen das freie Benutzungsrecht die Küstenstädte Pangani oder Dar Es Salaam zu gewährleisten.

„… Am 26. September informierte er Sultan Bargasch, dass die deutsche Regierung den Hafen von Daressalam für die in seinem Schreiben bezeichneten Zwecke in Aussicht genommen habe…“[10]

Der Sultan versuchte daraufhin durch ein Abkommen mit den Engländern von diesen militärische Unterstützung zu erhalten, doch als dies nicht gelang musste sich Bargasch fügen und die Vorherrschaft der Deutschen anerkennen (Richter 1994, S. 37).

[...]


[1] http://www.answers.com/topic/dar-es-salaam-c1905-jpg

[2] Vorläufer, Karl (1970). Koloniale und nachkoloniale Stadtplanung in Dar es Salaam. Gesellschaftspolitische Zielvorstellungen und städtebauliche Ideen in ihrem Einfluß auf die Raumstruktur einer tropischen Großstadt.

Vorläufer entwarf die auf Seite 7 abgebildete Karte nach den Bestimmungen der Bauordnung

[3] Schneider, Karl-Günther (1965). Dar es Salaam. Stadtentwicklung unter dem Einfluß der Araber und Inder.

[4] Quellen: Schneider 1965, S. 26 & S.83 / Vorläufer 1970, S. 8, S. 12 / Schindler 1982, S.152

[5] Dar es Salaam, auch Daressalam oder Dar as-Salam, kommt vom arabischen دار السلام und bedeutet Hafen des Friedens. Quelle: http://dar_es_salaam.know-library.net/

[6] Studenten der Universität Dortmund (1997). Informelle Stadtentwicklung Dar es Salaam / Tansania. Abschlussbericht des Studienprojektes F11 der Fakultät Raumplanung der Universität Dortmund.

[7] Schneider, Karl-Günther (1965). Dar es Salaam. Stadtentwicklung unter dem Einfluß der Araber und Inder. S 25-26

[8] Schneider, Karl-Günther (1965). Dar es Salaam. Stadtentwicklung unter dem Einfluß der Araber und Inder. S 26

[9] Richter, Eugen (1994). Die Krise der deutschen Kolonialpolitik. Die großen Aufstände in Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Ostafrika 1904-1907. S. 36-37

[10] Schneppen, Heinz (2003). Sansibar & die Deutschen. Ein besonderes Verhältnis (1844-1966). S. 142

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Die Entwicklung von Dar es Salaam zum Zentrum von Deutsch-Ostafrika
Hochschule
Universität Leipzig
Note
1,00
Autor
Jahr
2006
Seiten
20
Katalognummer
V75438
ISBN (eBook)
9783638812412
Dateigröße
783 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklung, Salaam, Zentrum, Deutsch-Ostafrika
Arbeit zitieren
Sebastian Dürrschmidt (Autor:in), 2006, Die Entwicklung von Dar es Salaam zum Zentrum von Deutsch-Ostafrika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75438

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