(Kinder-)Armut in Deutschland


Hausarbeit, 2006

36 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsklärende Annäherung an das Thema Armut
2.1. Der ressourcenorientierte Armutsdiskurs
2.2. Der lebenslagenorientierte Armutsdiskurs
2.3. Der dynamische sowie der duale Armutsdiskurs

3. Die Metamorphose der Armut als soziales Problem der Gesellschaft
3.1. Das quantitative Ausmaß der Armut in Deutschland
3.2. Ursachen für die Entstehung von Armut

4. Kinder und Jugendliche als von Armut besonders Betroffene
4.1. Auswirkungen familiärer Armut auf die kindliche/juvenile Entwicklung
4.2. Kindliche Bewältigung familiärer Armutslagen

5. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Deutschland ist ein reiches Land. Der großen Mehrheit der hier lebenden Menschen geht es gut. Aber Armut und soziale Ausgrenzung sind nicht nur Randphänomene, Armutsrisiken können auch die Mitte der Gesellschaft bedrohen. Soziale Ungleichheit ist eine Tatsache, und analog zur Entwicklung am Arbeitsmarkt ist sie in manchen Bereichen in den letzten Jahren gewachsen.“[1]

Das Thema der Armut weist gegenwärtig in Deutschland eine hohe Brisanz und Aktualität auf und erwächst darüber hinaus - wie am Zitat des 2. Armuts- und Reichtumberichtes ersichtlich- zu einem Politikum ersten Ranges. Dabei vermittelt sie an Politik, Wissenschaft und Gesellschaft unterschiedliche Bilder und Perspektiven ihres Ausmaßes, sodass insgesamt ein unübersichtliches Konstrukt der Armut vorherrscht.

Um dieses entschlüsseln zu können, werden einführend die unterschiedlichen Begrifflichkeiten und Konzeptionen der Armutsproblematik erläutert, um daran anschließend Bezug auf die momentan betroffene Population nehmen zu können. Dabei sollen - sofern dies möglich ist - Merkmale der unter monetärer Einschränkung lebenden Menschen herausgearbeitet werden, um auf diese Weise die Risikofaktoren einer möglichen Armutsbetroffenheit benennen und auf Lösungsansätze hinweisen zu können.

Das daran anschließende Kapitel beschäftigt sich mit den Kindern und Jugendlichen als eine in die Thematik besonders involvierte Bevölkerungsgruppe. Ihre Spezifik der Armuts-betroffenheit resultiert aus ihrem quantitativen Zuwachs der unter Armutsbedingungen aufwachsenden Kinder und Jugendlichen sowie aus den vielfältigen Auswirkungen auf deren Lebenssituation.

In einem Fazit werden sämtliche Erkenntnisse dieser Arbeit zusammengefasst.

2. Begriffsklärende Annäherung an das Thema Armut

Gemessen an der Aufmerksamkeit und der Brisanz, die das Thema Armut gegenwärtig in der Öffentlichkeit erfährt, spielt es gesellschaftlich eine sehr imposante Rolle; mehr noch, Armut erwächst zu einem „Kampfbegriff“[2], der eine Vielzahl unterschiedlicher Bedeutungen aufweist. Diese Bedeutungsdivergenzen entstammen einerseits den verschiedenen Standpunkten und Intentionen, die innerhalb der öffentlichen Debatte verfolgt werden und auf diese Weise der Armut als ein gesellschaftliches Thema einen jeweils Interessen gebundenen Stellenwert zuschreiben. Andererseits verstärken die Unübersichtlichkeit und Uneinigkeit im wissenschaftlichen Diskurs diese Divergenzen zum Thema Armut. So finden mannigfaltige Konzepte und Definitionen Verwendung und erzeugen so ein uneinheitliches Verständnis von Armut. Dieses baut dabei entweder auf den zugrunde liegenden Ressourcen, den betreffenden Lebenslagen oder auf den individuellen Lebensläufen der Betroffenen auf. Jeder einzelne Diskurs beinhaltet dabei eine unterschiedliche Betrachtungs- und Herangehensweise an das Phänomen Armut, die anhand von bestimmten Kriterien und Bemessungspunkten erzeugt wird. Des Weiteren rücken verschiedene Dimensionen sowohl der Ursachen als auch der Auswirkungen von Armut in den Mittelpunkt der jeweiligen Betrachtung und erschaffen auf diese Weise ein uneinheitliches und verzerrtes Bild von Armut in der Gesellschaft. Um dieses Bild in Ansätzen zu entzerren, werden die existierenden Begriffe und Konzepte von Armut in diesem Kapitel dargestellt.

2.1. Der ressourcenorientierte Armutsdiskurs

Der ressourcenorientierte Diskurs begreift die Armut einer Person oder eines Haushaltes als einen Mangel an monetären Einkünften, die aus Vermögen, Lohn- oder Erwerbsarbeit und staatlicher und/oder privater Unterstützung hervorgehen. Die monetäre Ausstattung als einzig erfasste Dimension von Armut stellt dabei das zentrale Kriterium ihrer Bestimmung dar. Verfügt eine Person oder ein Haushalt über weniger als einen bestimmten Schwellenwert an monetären Einkünften, gilt sie/er nach dem ressourcenorientierten Diskurs als arm. Die Armutsschwelle orientiert sich dabei am „historisch und kulturell entwickelten Stand der Befriedigung von Grundbedürfnissen“[3], die ein menschenwürdiges Leben ermöglichen.

Ist die Grundversorgung eines Menschen aufgrund mangelnder (monetärer) Einkünfte nicht gewährleistet und gefährdet somit das physische Überleben des Betreffenden, so ist dieser Mensch als absolut arm zu betrachten. Dieses gravierendste Ausmaß der Armut existiert in Deutschland vor allem in Form der Obdachlosigkeit.

Demgegenüber lassen sich weitere Armutsschwellen unterscheiden, die mit Hilfe der Einkommensverteilung der Bevölkerung determiniert und daher als relative Armut bezeichnet werden. Anhand des äquivalenzgewichteten Nettoeinkommens definieren sie somit die „Wohlfahrtsposition“[4] einer Person/Haushalt im Vergleich zum gesellschaftlichen Wohlstand. Ein immergültiger Grenzwert ist folglich nicht gegeben; vielmehr unterliegt diese Armutsbemessung dem durchschnittlichen Wohlstandsniveau des jeweiligen Landes und auch dessen Schwankungen. Die relativen Grenzwerte, die demnach Armut bzw. Armutsrisiken signalisieren, machen 40% bzw. 60% des bundesdeutschen Durchschnittsnettoeinkommens aus: somit lebt eine Person/Haushalt in strenger Armut, wenn ihr/ihm weniger als 40% des durchschnittlichen Einkommens der Bevölkerung zur Verfügung stehen; die Person/Haushalt befindet sich jedoch im sog. prekären Wohlstand oder in „Armutsnähe[5], wenn ihr/sein Einkommen 60% des Durchschnittsvermögens der Bevölkerung nicht überschreitet. In diesem Zusammenhang ist hinzuzufügen, dass das monatliche Durchschnittsnettoeinkommen im Jahr 2003 laut der Einkommens- und Verbraucherstichprobe (EVS) des statistischen Bundesamtes 2771 €[6] betrug, wohingegen sich der Median auf monatliche 1564 €[7] bezifferte. Am letztgenannten Wert orientierte sich die ehemalige rot-grüne Bundesregierung, als sie ihren Fokus auf die „Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung [...] [als] integrale[n] Bestandteil einer teilhabefördernden Politik“[8] richtete und sich dabei die zwischen den EU-Mitgliedsstaaten vereinbarte Risikoquote[9] von 60% des bedarfsgewichteten Nettoeinkommen der Haushalte zum Maßstab für Armut nahm. Die von ihr politisierte Armutsgrenze lässt sich somit auf ein monatliches Einkommen von 938 €[10] beziffern. Steht Personen zur „Sicherung des Lebensunterhaltes“[11] weniger als dieser Wert zur Verfügung, so gelten diese in Deutschland folglich als arm und stellen darüber hinaus die politisch bekämpften Armen dar.

Ihre Zahl bemisst sich gegenwärtig auf etwa 2,828 Mio.[12] Einwohner, wobei etwa 40%[13] der Bezieher sozialstaatlicher Leistungen jünger als 18 Jahre sind. Die starke Vertretung der Kinder und Jugendlichen in der Armutsstatistik rechtfertigt die öffentliche Brisanz des Themas und erfordert ein Nachdenken über politische Lösungsmöglichkeiten, die weit über die finanzielle Unterstützung von betroffenen Familien hinausgehen muss.

Gegenwärtig haben von Armut Betroffene einen rechtlichen Anspruch auf staatliche Unterstützung in Form von Sozialleistungen des SGB II als Grundsicherung für Arbeitssuchende (ALG II) bzw. als Sozialgeld oder des SGB XII als Hilfe zum Lebensunterhalt (Sozialhilfe). Die genannten Sozialleistungen sollen dabei nicht lediglich auf die existenzielle Grundsicherung einer Person abzielen, sondern garantieren ihr darüber hinaus ein sozio-kulturelles Existenzminimum[14], um ihr auf diese Weise ein „menschenwürdiges Dasein innerhalb einer Gesellschaft“[15] zu ermöglichen. Zu beachten ist dabei, dass dieses sozio-kulturelle Existenzminimum aus den jeweiligen gesellschaftlichen Modernisierungsschüben erwächst und somit ebenfalls keine statische Größe darstellt; vielmehr unterliegt es den jeweiligen sozio-kulturellen Veränderungen der Gesellschaft und muss diesen zwangsläufig angepasst werden.

Die am 01.01.2005 in Kraft getretene Grundsicherung für Arbeitssuchende (ALG II) sowie das Sozialgeld werden häufig als die politisch bekämpfte Schwelle zur Armut identifiziert. Sie lösten damit die bis dahin geltende Hilfe zum laufenden Lebensunterhalt (HLU der Sozialhilfe) als die „quasi-offizielle (Einkommens-) Armutsgrenze in Deutschland“[16] ab.

Die finanzielle Unterstützung, die Leistungsempfänger dabei erhalten, dient ihrer Sicherung des Lebensunterhaltes, sodass die Betroffenen einerseits nicht als absolut arm anzusehen sind. In dem Zusammenhang ist hinzuzufügen, dass die Dunkelziffer derer, die aufgrund ihrer Lebensbedingungen zwar einen Anspruch auf Sozialleistungen haben, diesen jedoch aus (persönlichen) Gründen, wie bspw. Scham, Unwissenheit oder Stolz nicht geltend machen und demzufolge in strenger oder durchaus in absoluter Armut leben, nicht gering ist. Im Jahr 2003 schätzte das statistische Bundesamt, dass sich die Zahl der 2,828 Mio. registrierten Leistungsempfängern um 25% bis 40% der in verdeckter Armut lebenden Menschen auf etwa 3,5 Mio. bis 3,9 Mio. Leistungsempfänger erhöht.

Andererseits erfahren Leistungsempfänger die politische Tolerierung, zwar nicht in (strenger oder absoluter) Armut, jedoch durchaus in Armutsnähe zu leben. Obwohl sich diese laut Definition der EU-Mitgliedsstaaten auf 60% des Durchschnittseinkommens einer Bevölkerung bemisst, ist zum einen fraglich, ob die bezifferte Grundsicherung tatsächlich mit der politisch favorisierten Schwelle zur Bekämpfung von Armut gleichzusetzen ist oder ob sie letztlich doch an dem 40%-Grenzwert zur Bestimmung von strenger Armut orientiert ist. Zum anderen stellt sich die Frage, ob und inwiefern der gegenwärtige Regelsatz der Grundsicherung für Arbeitssuchende[17] das Armutsrisiko eines Leistungsempfängers minimieren und/oder verhindern kann, da sich die monatlichen Kosten für Nahrung und Bekleidung gegenwärtig auf durchschnittlich 405 €[18] (exklusive jeglicher sonstiger Ausgaben im Freizeit- und Kulturbereich, im Bildungsbereich, die Heiz- und Energiekosten und Verkehrsausgaben) belaufen.

Insgesamt basiert der ressourcenorientierte Diskurs zwar auf der einen - der finanziellen - Dimension, jedoch kann er auch objektive Folgen, die auf materieller Einschränkung basieren, erfassen. In diesem Sinne wird die finanzielle Ausstattung eines Menschen als „Schlüssel“[19] seiner Teilhabe am politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenleben verstanden, dessen Fehlen (oder Mangel) ihm den Zugang zu diesen Bereichen verwehrt. Infolgedessen bleiben einer von Armut betroffenen Person bestimmte Erfahrungshorizonte weitestgehend vorenthalten, sodass sie kaum am Wohlstand einer Gesellschaft partizipieren kann, sondern vielmehr von ihrer „Lebensweise ausgeschlossen“[20] wird.

Für den ressourcenorientierte Diskurs ist Eindimensionalität aufgrund seiner ausschließlichen Orientierung an den monetären Einkünften einer Person/Haushaltes kennzeichnend. So eignet er sich zwar zur numerischen Darstellung des Themas Armut, jedoch können Auswirkungen auf das Erleben und Verarbeiten eines von Armut Betroffenen nicht analysiert werden. Somit erscheint dieses Armutsverständnis als ein Konstrukt aus politisch normativen Vorgaben und statistischen Angaben, das keinerlei subjektive Komponenten aufweist. Um diese in die Debatte integrieren und analysieren zu können, ist ein anderes Verständnis von Armut notwendig.

2.2. Der lebenslagenorientierte Armutsdiskurs

Im Gegensatz zum erstbehandelten Armutsdiskurs ermöglicht der Lebenslagenansatz eine „wesentlich differenziertere Annäherung an die Komplexität des Armutsphänomens“[21], da er neben der materiellen Benachteiligung weitere Dimensionen betrachtet. Dabei beleuchtet er allgemein die verschiedenen Lebenslagen einer Person, wie bspw. dessen Bildung, Gesundheit und sozialen Beziehungen und untersucht, inwieweit Phänomene, wie z. B. das der Armut diese Lebenslagen tangieren.

Der Begriff der ‚Lebenslage’ umschreibt dabei den „Spielraum, der Menschen aufgrund der äußeren Lebensumstände zur Verfügung steht, um ihre Interessen zu verfolgen“[22]. In diesem Sinne bezieht sich der lebenslagenorientierte Diskurs auf die subjektiven Spielräume zur Lebensgestaltung, die aus der Ausstattung mit materiellen und immateriellen Ressourcen einer Person resultieren und sich in ihrer allgemeinen Versorgungslage widerspiegeln. Folglich steht neben der objektiven Erfassung materieller Ressourcen eines Individuums einerseits dessen subjektives Wahrnehmen und Erleben seiner Lebenslage im Fokus dieses Ansatzes; andererseits werden die Verarbeitungs- und Bewältigungsmechanismen bei verändernden Einflüssen betrachtet.

Bezüglich des Armutsphänomens erscheint die eingeschränkte monetäre Ausstattung der Betroffenen dabei als grundlegender Indikator sowohl für reaktive Erscheinungen und Auswirkungen als auch für aktive Handlungsansätze und Bewältigungsstrategien des Individuums, was die Multidimensionalität des Lebenslagenansatzes beschreibt. Anhand der Integration der subjektiven Komponente, die das Hauptaugenmerk dieses Diskurses ausmacht, baut er auf dem ressourcenorientierten Ansatz auf und erschließt darüber hinaus die immateriellen Dimensionen der Armutsproblematik, die vom jeweiligen Subjekt erlebt und verarbeitet werden. Die dadurch hervorgerufene Vielfältigkeit und individuelle Ausprägung zieht die Schwierigkeit einer Operationalisierung von Lebenslagen nach sich, die aufgrund der heuristischen Ausrichtung des Diskurses zusätzlich verstärkt wird.

Um also Lebenslagen objektiv erfassen zu können, werden diese in bestimmte Bereiche unterteilt, die sich an den menschlichen Grundbedürfnissen orientieren und im Ganzen die materielle und immaterielle Versorgungslage einer Person beschreiben. So lassen:

- „der Versorgungs- und Einkommensspielraum (potenzielle Versorgung mit Gütern und Diensten);
- der Kontakt- und Kooperationsspielraum (soziale Kontakte, Möglichkeiten zu Kommunikation und Interaktion);
- der Lern- und Erfahrungsspielraum (Sozialisation, Internalisierung sozialer Normen, Schul- und Berufsbildung, Erfahrungen in der Arbeitswelt usw.);
- der Muße- und Regenerationsspielraum (Ausgleich psycho-physischer Belastungen) sowie
- der Dispositionsspielraum (Möglichkeiten zu Mitgestaltung, Mitbestimmung und Teilhabe in verschiedenen Lebensbereichen)“[23]

Rückschlüsse auf die individuellen Lebenslagen zu. Diese Spielräume werden innerhalb der einzelnen Lebensbereiche miteinander vernetzt und interdependent betrachtet, wobei gesellschaftliche Bedingungen als wesentliche Einflussfaktoren sowohl der jeweiligen Lebensbereiche als auch der Spielräume einbezogen werden. Die in ihrem „interaktivem Zusammenwirken“[24] untersuchten Komponenten ergeben ein umfassendes Abbild der individuellen Lebenslage. Um dieses operationalisieren und näher bestimmen zu können, ist die Festlegung von Indikatoren zur Definition der einzelnen Bereiche zum einen und die normativer Minimalstandards zum anderen erforderlich, um mit deren Hilfe eine

(Unter-)Versorgung in den einzelnen Bereichen beschreiben zu können.

Die klassische Triade aus Einkommen, Bildung und Beruf erweist sich dabei als hilfreich und wird häufig um weitere Indikatoren, wie die der Gesundheit, der Wohnverhältnisse, der Ernährung, der Gesundheit sowie der Sozialbeziehungen erweitert, um auf diese Weise eine Blaupause der objektiven Lebenssituation eines Menschen zu erhalten. Ihr subjektives Wahrnehmen und Verarbeiten komplettiert das Bild der individuellen Lebenslage und verschafft Aufschluss über ihre empfundene Qualität. Mit Hilfe von Indikatoren, wie bspw. die der Zufriedenheit und des Wohlbefindens, der Einsamkeit, der Niedergeschlagenheit sowie der Ängste wird versucht, die subjektiven Verarbeitungsmechanismen zu erschließen, die neben den individuellen und aktiv-initiierten Lösungsansätzen und Handlungsstrategien der Person zu den integralen Bestandteilen des Lebenslagendiskurses zählen. Als schwierig erfassbar allerdings erweisen sich Armutslagen, auf die die festgelegten Indikatoren nicht zutreffen – nicht „merkmalsfähige“[25] Personen(-gruppen) drohen dabei, nicht berücksichtigt zu werden. Daraus wird ersichtlich, dass sowohl Deprivationen als auch Lebensqualität im Allgemeinen lediglich in Abhängigkeit der jeweiligen Indikatoren definierbar und erfassbar sind, was deren eminente Signifikanz (für den Untersuchungsprozess) veranschaulicht.

[...]


[1] Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend (Hrsg.) (2004): 2. Armuts- und Reichtumsbericht, S. XVIII

[2] Chassé, Karl August: Armut in einer reichen Gesellschaft. Begrifflich-konzeptionelle, empirische, theoretische und regionale Aspekte, S. 12. In: Weiß, Hans (Hrsg.) (2000): Frühförderung mit Kindern und Familien in Armutslagen. München: Ernst Reinhardt Verlag, S. 12 - 32

[3] Chassé, Karl August: Armut in einer reichen Gesellschaft. Begrifflich-konzeptionelle, empirische, theoretische und regionale Aspekte, S. 13. In: Weiß, Hans (Hrsg.) (2000): Frühförderung mit Kindern und Familien in Armutslagen. München: Ernst Reinhardt Verlag, S. 12 - 32

[4] ebenda, S. 13

[5] Zimmermann, Gunter E.: Formen von Armut und Unterversorgung im Kindes- und Jugendalter, S. 69. In: Klocke, A. / Hurrelmann, K. (Hrsg.) (2001): Kinder und Jugendliche in Armut. Umfang, Auswirkungen und Konsequenzen. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, S. 55 - 76

[6] vgl. Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2004): Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte – EVS 2003. Wiesbaden, S. 18

[7] vgl. Tabelle. In: Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend (Hrsg.) (2004): 2. Armuts- und Reichtumsbericht, S. 18

[8] ebenda, S. 194

[9] vgl. ebenda, S.6

[10] Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend (Hrsg.) (2004): 2. Armuts- und Reichtumsbericht, S. 6

[11] ebenda, S. 57

[12] ebenda, S. 70

[13] vgl. ebenda, S. 76

[14] ebenda, S. 57

[15] Zimmermann, Gunter E.: Ansätze zur Operationalisierung von Armut im Kindes- und Jugendalter, S. 62. In: Butterwegge, Christoph (Hrsg.) (2000): Kinderarmut in Deutschland. Ursachen, Erscheinungsformen und Gegenmaßnahmen. Frankfurt/Main: Campus Verlag, S. 59 - 77

[16] Zimmermann, Gunter E.: Formen von Armut und Unterversorgung im Kindes- und Jugendalter, S. 56. In: Klocke, A. / Hurrelmann, K. (Hrsg.) (2001): Kinder und Jugendliche in Armut. Umfang, Auswirkungen und Konsequenzen. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, S. 55 - 76

[17] Derzeit beträgt die Grundsicherung - das ALG II – 345,00 € in den alten bzw. 331,00 € in den neuen Bundesländern. Diese Unterstützung erhöht sich um jeweils 60% für jedes weitere Kind bis zum Alter von 14 Jahren, um jeweils 80% für Kinder bis zum Alter von 18 Jahren und um 90% für volljährige (Lebens-)Partner.

[18] vgl. Tabelle. In: Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2004): Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte – EVS 2003. Wiesbaden, S. 72

[19] Bieligk, Andreas (1996): Die armen Kinder. Armut und Unterversorgung bei Kindern. Belastungen und ihre Bewältigung. Essen: Verlag Die Blaue Eule, S. 14

[20] Eckardt, Thomas (1997): Arm in Deutschland. Eine sozialpolitische Bestandsaufnahme. München und Landsberg/Lech: Günter Olzog Verlag, S. 27

[21] Zimmermann, Gunter E.: Formen von Armut und Unterversorgung im Kindes- und Jugendalter, S. 57. In: Klocke, A. / Hurrelmann, K. (Hrsg.) (2001): Kinder und Jugendliche in Armut. Umfang, Auswirkungen und Konsequenzen. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, S. 55 - 76

[22] Weisser, Gerhard. zit. nach Hölscher, Petra (2003): Immer musst Du hingehen und praktisch betteln. Wie Jugendliche Armut erleben. Frankfurt/Main: Campus Verlag GmbH, S. 20-21

[23] Hölscher, Petra (2003): Immer musst Du hingehen und praktisch betteln. Wie Jugendliche Armut erleben. Frankfurt/Main: Campus Verlag GmbH, S. 21

[24] Chassé, Karl A. / Zander, Margherita / Rasch, Konstanze (Hrsg.) (2003): Meine Familie ist arm. Wie Kinder im Grundschulalter Armut erleben und bewältigen. Opladen: Leske+Budrich, S. 53

[25] Zimmermann, Gunter E.: Formen von Armut und Unterversorgung im Kindes- und Jugendalter, S. 73. In: Klocke, A. / Hurrelmann, K. (Hrsg.) (2001): Kinder und Jugendliche in Armut. Umfang, Auswirkungen und Konsequenzen. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, S. 55 - 76

Ende der Leseprobe aus 36 Seiten

Details

Titel
(Kinder-)Armut in Deutschland
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Philosophische Fakultät III - Erziehungswissenschaften -)
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
36
Katalognummer
V75147
ISBN (eBook)
9783638755603
Dateigröße
553 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Deutschland
Arbeit zitieren
Chrystina Kunze (Autor:in), 2006, (Kinder-)Armut in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75147

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