Informelles Lernen im Internet – neue Technologien und ihre Potentiale


Hausarbeit, 2007

23 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Formales und informelles Lernen – eine Abgrenzung

3 Informelles Lernen
3.1 Stellenwert des informellen Lernens
3.2 Gestaltung informellen Lernens

4 Weiterbildung und Internet – Nutzungsdaten

5 Technologien für informelles Lernen im Internet
5.1 Wikis
5.2 Weblogs
5.3 Podcasts

6 Fazit

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Globalisierung und internationaler Wettbewerb bewirken eine merkliche Veränderung der Strukturen in Arbeitswelt und Gesellschaft. Dem Lernen wird auf dem Weg zur dynamischen Wissens- und Informationsgesellschaft eine zentrale Bedeutung zugeschrieben, da es als Voraussetzung für die Gestaltung und Optimierung von Arbeitsverhältnissen und Lebensbedingungen gilt. (Vgl. Laur-Ernst 2002, S. 47f.) Um mit diesen Veränderungen und den daraus resultierenden kürzeren Halbwertzeiten des Wissens Schritt halten zu können, müssen neue Formen der Wissensvermittlung und Wissensaneignung stärker genutzt werden, denn das formale Bildungssystem kann nicht allein dem Anspruch nach hoch spezialisierter, kontinuierlicher und flexibler Qualifizierung gerecht werden. Im Rahmen der Diskussion um lebensbegleitendes oder lebenslanges Lernen gewinnt der Begriff des informellen Lernens immer mehr an Bedeutung und findet Einzug in die bildungspolitischen Debatten.

Dem Lernen am Arbeitsplatz, in sozialen Bewegungen, im Bereich neuer Medien und im Freizeitbereich wird zunehmend Beachtung geschenkt. (Vgl. Overwien 2004, S. 51) Den neuen Technologien wird immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt: Warum nicht auch im Bereich des informellen Lernens? Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Internettechnologien nicht auch im Bereich des informellen Lernens mehr Bedeutung erlangen sollten. In diesem Zusammenhang werden die Möglichkeiten des informellen Lernens im Internet durchleuchtet, ausgewählte Technologien vorgestellt und ihre Potentiale in Bezug auf informelle Wissensaneignung und Weiterqualifizierung untersucht.

2 Formales und informelles Lernen – eine Abgrenzung

Der Begriff des informellen Lernens gewinnt in zahlreichen Debatten an Bedeutung. Da unter den Bildungsforschern lange kein einheitliches Verständnis herrschte, was genau unter informellem Lernen zu verstehen ist, hat die europäische Kommission in der breiten Diskussion um die Schaffung eines europäischen Raumes lebenslangen Lernens festgelegt, welche Definitionen des informellen Lernens in der Bildungsdiskussion der EU gelten sollen. Ziel einer einheitlichen Definition ist „[…] einerseits, die Menschen zu befähigen, frei zwischen Lernumgebungen, Arbeitsstellen, Regionen und Ländern zu wählen, um ihre Kenntnisse und Kompetenzen optimal einzusetzen. Andererseits soll sie die Zielvorstellungen von EU und Beitrittsländern nach mehr Wohlstand, Integration, Toleranz und Demokratie verwirklichen helfen.“ (Europäische Kommission 2001, S. 3) Um im folgenden Verlauf der Arbeit speziell das informelle Lernen im Internet untersuchen zu können, muss eine analytische Trennung der Lernformen vorgenommen werden, wobei die Definitionen der Europäischen Kommission auch dieser Arbeit zugrunde gelegt werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Definitionen der Europäischen Kommission

Die oben stehende Abbildung wurde auf Grundlage der Mitteilung der Europäischen Kommission zum lebenslangen Lernen entwickelt. (Europäische Kommission 2001, S. 33ff.) Der im Zusammenhang mit dem Informellen Lernen erwähnte Begriff inzidentell bezeichnet das beiläufige, unbewusste Gelegenheitslernen, bei dem neben den geplanten Inhalten noch weitere Inhalte gelernt werden – z.B. Medienkompetenz. Das folgende Schaubild soll die jeweiligen Lernformen praxisnaher darstellen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Praxisbeispiele zu den jeweiligen Lernformen

Nach dem der Untersuchungsbereich klar abgegrenzt wurde, folgt ein Blick auf den Stellenwert des informellen Lernens.

3 Informelles Lernen

3.1 Stellenwert des informellen Lernens

Eine Studie der CEDEFOP[1] aus dem Jahr 2003 belegt, dass die durch informelle Lernkontexte erworbenen Kompetenzen eine ausgesprochen große Rolle spielen. Die in den 15 Mitgliedsländern der EU (heute: 27 Mitgliedsländer) durchgeführte Befragung brachte das Resultat hervor, dass knapp 70% der Befragten angaben vorwiegend informell zu lernen. (Vgl. Frank 2005, S. 10) In einer weiteren Untersuchung belegen Ergebnisse einer Studie zur Weiterbildungssituation in Deutschland, dass im Jahre 2003 bundesweit 61% der Erwerbstätigen über eine oder mehrere informelle Lernformen berufliche Kompetenzen erworben haben. Ferner wird konstatiert, dass die Beteiligung an informellem beruflichem Lernen insgesamt viel höher ist als die Teilnahmequote an berufsbezogenen Weiterbildungslehrgängen oder Kursen. (Vgl. BMBF 2005, S. 53) Diese Ergebnisse heben die große quantitative Bedeutung dieser Formen des Kenntniserwerbs hervor.

Um der in der Einleitung geforderten hoch spezialisierten, flexiblen und kontinuierlichen – lebenslangen – Qualifizierung Rechnung zu tragen, muss auf ein bewusst selbst initiiertes, individuell organisiertes Lernen gesetzt werden. Dieses soll – wie bereits erwähnt – der „[…] hohen Veränderungsdynamik von Wirtschaft und Gesellschaft sowie der erforderlichen beruflichen Flexibilisierung bzw. Mobilität entsprechen.“ (Laur-Ernst 2002, S.48)

Hauptaugenmerk dieser Arbeit sind die modernen Technologien, für die elektronische Steuerungen und vernetzte Datenspeicherung charakteristisch sind. Diese Charakteristika erfordern stetig neue selbständige Auswahl-, Erschließungs- und Verarbeitungsprozesse. Neue Formen von Lern- und Integrationsfähigkeit werden als Herausforderung der zunehmend virtuellen Gestaltungs- und Kommunikationsmöglichkeiten der neuen Medien angesehen. (Vgl. BMBF 2001, S. 14ff.) Gemäß einem Untersuchungsbericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum informellen Lernen steigen durch die neuen Technologien besonders die Anforderungen an die Lernkompetenzen, „[…] die zum intelligenten Explorieren und Recherchieren, gezielten Navigieren und Auswählen, sinnbezogenen Ordnen und Strukturieren, konstruktiven Kombinieren und kreativen Umsetzen von Informationen und verfügbarem Wissen notwendig sind.“ (BMBF 2001, S. 14) Es ist demnach offensichtlich, dass im Hinblick auf diese neuen Anforderungen der komplexen und vernetzten Umwelt, es nicht genügt sich ausschließlich curriculares Fachwissen anzueignen. Damit kommt dem informellen Lernen eine besondere Bedeutung zu.

[...]


[1] Das Europäische Zentrum für die Förderung der Berufsbildung trägt zur Förderung und Entwicklung der Berufsbildung in der Europäischen Union bei. Dabei setzt es sich besonders für die Förderung eines europäischen Raums des lebenslangen Lernens in der erweiterten Europäischen Union ein.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Informelles Lernen im Internet – neue Technologien und ihre Potentiale
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
23
Katalognummer
V75076
ISBN (eBook)
9783638731393
ISBN (Buch)
9783640781140
Dateigröße
613 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Informelles, Lernen, Internet, Technologien, Potentiale
Arbeit zitieren
Bjoern Cebulla (Autor:in), 2007, Informelles Lernen im Internet – neue Technologien und ihre Potentiale, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75076

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Informelles Lernen im Internet – neue Technologien und ihre Potentiale



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden