Einkommens- und Vermögensentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland


Hausarbeit, 1998

20 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

I. Begriffsdefinitionen
1. Einkommen
2. Vermögen
3. Volkseinkommen
4. Lohnquote
5. Lohnstückkosten

II. Schichtspezifische Einkommens- und Vermögensentwicklung in der BRD
1. Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe
2. Die hypothetische Grenze des Reichtums
3. Die soziale Polarisierung in Deutschland
4. Die Diskrepanz zwischen Armen und Reichen wird immer größer

III. Steuerpolitik der BRD; eine Umverteilung von unten nach oben?
Schlußfolgerungen
Literaturverzeichnis

Einleitung

Der Einstieg in die Diskussion über Einkommens- und Vermögensentwicklung in der BRD ist leider nicht leicht. Dies hängt zum einen sicher mit den damit verbundenen methodischen Problemen zusammen, aber wohl auch damit, daß in der Bundesrepublik Deutschland verteilungspolitische Diskussionen bislang kaum geführt werden. Eine Studie über höhere Einkommen oder gar Reichtum in dieser Gesellschaft liegt auch nicht vor.

Vor diesem Hintergrund teilt sich die vorliegende Arbeit in drei Abschnitten. Der erste Teil gibt einen kurzen Überblick über die diversen Begrifflichkeiten, die im Zusammenhang mit dem Hauptthema stehen. Der zweite Teil veranschaulicht anhand vorhandener Daten eine schichtspezifische Entwicklung der Einkommen und Vermögen in Deutschland und thematisiert anschließend einige daraus entstehende Probleme. Der dritte Teil geht dann anhand von zwei aufgeführten Tabellen auf die Steuerpolitik der Bundesregierung ein und untersucht den Umverteilungsprozeß des Kapitals in der BRD.

Abschließend wird auf die Folgen der eingeschlagenen Wirtschafts- und Verteilungspolitik eingegangen. Ferner werden einige Lösungsvorschläge genannt.

I. Begriffsdefinitionen (Vahlens großes Wirtschaftslexikon Band 2)

1. Einkommen

Es sind Einnahmen (oder Verdienste) innerhalb eines bestimmten Zeitraums.

2. Vermögen

Leistungsfähigkeit, Können, Geld und in Geld schätzbarer Besitz wird als Vermögen bezeichnet.

3. Volkseinkommen

Es ist die Summe des Erwerbs- und Vermögenseinkommen (Löhne, Gehälter, Mieten, Pachten, Zinsen, Gewinne usw.), die in einer bestimmten Periode den Inländern letztlich zugeflossen ist; mit anderen Worten: Die Einkommen aus unselbständiger Arbeit und die Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen. Das wird jedes Jahr vom statistischen Bundesamt in Wiesbaden herausgegeben. Darin kann man sehen, wie sich das Volkseinkommen entwickelt hat; wie z. B. das Volkseinkommen insgesamt gestiegen ist, wie es aus unselbständiger Arbeit oder Unternehmertätigkeit und Vermögen gestiegen oder auch gesunken ist.

4. Lohnquote

Mit der Lohnquote mißt man den Anteil am Volkseinkommen, der dem Produktionsfaktor Arbeit als Entlohnung zufließt. Ihre Veränderung kennzeichnet die Entwicklung der funktionellen Einkommensverteilung. Wenn sie steigt, darf nicht automatisch daraus geschlossen werden, daß sich die Einkommensverteilung zugunsten der einzelnen Arbeitnehmer verbessert. Denn im gleichen Zeitraum kann nämlich die Anzahl der abhängig Beschäftigen auch zunehmen.

5. Lohnstückkosten

Diese ergeben sich, wenn man die gesamten Lohnkosten (und u. U. Lohnnebenkosten), die in einer Rechnungsperiode an einer oder mehreren Kostenstellen, bedingt durch die Erstellung einer bestimmten Leistung, angefallen sind, durch die Ausbringung (in Mengeneinheiten, Stücken etc.) dividiert. Die resultierende Kennzahl läßt erkennen, in welchem Maße ein Produkt oder eine Dienstleistung mit Lohnkosten belastet, und damit auch für durch Tarifabschlüsse bedingte Preissteigerungen anfällig ist.

II. Schichtspezifische Einkommens- und Vermögens -entwicklung in der BRD

Das Interesse an sozialen Ausdifferenzierungsprozessen in der deutschen Gesellschaft ist widersprüchlicher denn je. Auf der einen Seite wird gerade aus wirtschaftsliberalen Kreisen die Spreizung von Primäreinkommen und die Senkung von Sozialeinkommen verlangt, um die Leistungsanreize in der Gesellschaft zu verstärken, letztlich mit der Konsequenz, daß die Differenz zwischen sinkenden Haushaltseinkommen auf der einen Seite und reicheren Haushalten auf der anderen Seite wächst. Gleichzeitig zeigt sich aber in der Politik eine Abwehrstrategie, die mit dem Motto den „sozialen Neid zu verhindern“, vor allem versucht, die Diskussion über wachsende Einkommensunterschiede in Deutschland im Keim zu ersticken. Daß allein das bloße Ansprechen von Einkommensdifferenzierungen als unanständig angesehen wird, wenn damit eine stärkere soziale Inanspruchnahme hoher Einkommen verbunden sein könnte, wird aus dem Bundestagswahlkampf 1994 deutlich, als insbesondere die F.D.P. sich vehement gegen eine stärkere steuerliche Belastung der sogenannten „Besserverdienenden“ durch eine Ergänzungsabgabe richtete (Ernst-Ulrich Huster Hg. 1997: 35).

Eine angemessene Datenbasis über den Reichtum in Deutschland, die für eine Studie über Einkommensdifferenzierungen hilfreich sein könnte, hat es bislang nicht gegeben. Das Gesetz über die Errichtung des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus dem Jahr 1963 hat diesem Gremium zwar u. a. die Aufgabe zugedacht, die Bildung und die Verteilung von Einkommen und Vermögen zu untersuchen. Tatsächlich aber ist sowohl dieses Gremium wie insgesamt die amtliche Sozialstatistik dieser Aufgabenstellung bis heute nicht gerecht geworden. Dies hängt zum einen sicher mit den damit verbundenen methodischen Problemen zusammen, aber eben auch mit Abwehrstrategien interessierter Kreise (Ebd.).

Zur Reichtumsanalyse in Deutschland bieten sich allerdings einige empirische Daten, die u. a. vom statistischen Bundesamt in Wiesbaden; Euler 1988; Huster (Hg.) 1993, 1997 und Schui/Spoo (Hg.) 1996 zusammengestellt worden sind. Es bedürfte dennoch insgesamt einer breiteren Erforschung und Erschließung von entsprechenden Quellen. Dazu gehört zum einen sicher die schnellere Publikation von Sozialstatistiken, zum anderen aber auch die Öffnung der Sozialstatistik für neue Fragestellungen. Doch das Gegenteil ist aber der Fall: Mit dem Streichen der Vermögenssteuer beispielsweise entfällt eine der wenigen bisherigen sozialstatistischen Grundlagen über wohlhabende Haushalte.

1. Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe

Eine der Möglichkeiten, mit denen die Einkommensdifferenzierungen in der BRD (wenn auch nicht so genau) ermittelt werden, bietet die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS), die alle 5 Jahre vom statistischen Bundesamt in Wiesbaden erhoben und mit Hilfe des Mikrozensus auf die Gesamtzahl der Haushalte hochgerechnet wird (Euler 1988: 488-498). Damit sind auf der einen Seite Zahlen über das tatsächliche Einkommen und den Verbrauch, zugleich eine Übertragung auf die Mehrzahl der Haushalte gegeben. Nachdem die Ergebnisse der EVS von 1993 vorliegen (Hertel 1997: 45 ff.), kann nunmehr die Entwicklung der 1980er Jahre dargestellt werden.

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Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Einkommens- und Vermögensentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland
Hochschule
Universität Osnabrück
Note
1
Autor
Jahr
1998
Seiten
20
Katalognummer
V74807
ISBN (eBook)
9783638726139
Dateigröße
459 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Einkommens-, Vermögensentwicklung, Bundesrepublik, Deutschland
Arbeit zitieren
M. A. Politikwissenschaft/Geschichte Kamran Khaliji (Autor:in), 1998, Einkommens- und Vermögensentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74807

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