Die Bemühung der Türkei für einen Eintritt in die EU


Hausarbeit, 2007

23 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Türkei – Entwicklungsdaten
2.1 Die demographische Lage
2.2 Die Parteienlandschaft der Türkei

3 Die wirtschaftliche Entwicklung der Türkei
3.1 Zwischen 1980 – 1996
3.2 Von 1996 bis heute

4 Beziehungen zwischen der Türkei und der EU
4.1 Zwischen 1959 bis 1996
4.2 Von 1996 bis heute

5 Vor- und Nachteile einer Aufnahme der Türkei in die EU
5.1 Vorteile einer Aufnahme
5.2 Nachteile einer Aufnahme

6 Fazit und Ausblick

Quellenverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

1 Bevölkerungswachstum

2 Inflationskurve

1 EU-Zuschüsse

2 Außenhandel mit der EU

1 Einleitung

Der lange stolperige Weg der Türkei in die EU.

Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Bemühung der Türkei, um eine volle Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Im Vordergrund steht die ökonomische Sichtweise und die Liberalisierungsversuche der Türkei nach dem Militärputsch im Jahre 1980.[1] Es stellt sich die Frage, ob die Ablehnung der meisten Mitgliedsstaaten bezüglich einer vollen Mitgliedschaft der Türkei rein politische Gründe hat oder ob sie auch ökonomisch haltbar ist.

Im ersten Teil der Hausarbeit werden die Republik Türkei und ihre Entwicklungsdaten nach ihrer Gründung im Jahre 1923 dargestellt,[2] zudem die demographische Lage und die heutige Parteienlandschaft. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der wirtschaftlichen Lage der Türkei von 1980 bis zum heutigen Tage. Im nachfolgenden Teil werden die Beziehungen der Türkei zur EU und die Phasen der Beitrittsverhandlungen beleuchtet. Anschließend werden die Argumente für und gegen einen Beitritt sowohl aus der Sicht der Befürworter als auch aus der Sicht der Gegner dargestellt und auf ihren Gehalt hin untersucht. Im letzen Abschnitt wird die Arbeit mit einem Fazit abgeschlossen.

2 Die Türkei – Entwicklungsdaten

Die Türkei wurde 1923 durch Kemal Atatürk zur Republik ausgerufen und hat ein laizistisches Staatsverständnis, was bedeutet, dass Staat und Religion strikt voneinander getrennt sind. Die Bevölkerung der Türkei beläuft sich derzeit auf 71,1 Mio. Einwohner. Das Bevölkerungswachstum liegt mit 1,35 % über dem europäischen Durchschnitt.[3] Gegenüber vielen westeuropäischen Ländern hat die Türkei den Vorteil, dass sie im Vergleich zu diesen eine weitaus günstigere demographische Verteilung hat. Dabei spielt die höhere Geburtenrate eine entscheidende Rolle. Während sie etwa in Deutschland bei 1,3 Kindern pro Frau liegt,[4] beträgt dieser Wert in der Türkei gut 2 Kinder pro Frau.[5] Die Bevölkerungszahlen beider Länder dürften sich in etwa 10 Jahren nach der Aussage der Hessisch–Thüringischen Landesbank angeglichen haben. Das Durchschnittsalter in der Türkei beträgt nach Angaben der Hessisch-Thüringischen Landesbank 30 Jahre und das in Deutschland 42 Jahre.[6] Die Bevölkerung der Türkei ist zu 99% moslemischen Glaubens; mehrheitlich Hanifiten (sunnitische, „orthodoxe“ Ausrichtung des Islam); daneben gibt es ca. 15-20 Mio. Aleviten („heterodoxe“ Ausrichtung des Islam). Besondere Rechte bestehen für einige der nicht-muslimischen Minderheiten (Griechisch-Orthodoxe, Armenisch-Apostolische Kirche, Jüdische Gemeinschaft). Nach inoffiziellen Schätzungen leben ca. 65.000 armenisch-apostolische Christen, ca. 25.000 Juden, 15.000 Syrisch-Orthodoxe; 10.000 Ba’hai, ca. 5.000 Jeziden, je ca. 2.500 Protestanten verschiedener Denominationen und Angehörige der Römisch-katholischen Kirche; ca. 1.500-2.000 griechisch-orthodoxe Christen in der heutigen Türkei.[7] Die Hauptstadt ist Ankara mit einer Bevölkerung von ca. 3,6 Mio. Einwohnern. Die größte Stadt des Landes - und gleichzeitig ihr wirtschaftlicher Motor - ist Istanbul mit etwa 10 Mio. Einwohnern.[8]

Die Türkei hat eine Größe von 814.578 qkm, die sich zu 3% in Europa (Thrazien) befinden und zu 97% in Asien (Anatolien). Sie ist umgeben von drei Meeren, dem Schwarzen Meer im Norden, dem Mittelmeer im Süden und dem Ägäischen Meer im Westen. Die Nachbarstaaten sind im Westen Bulgarien und Griechenland, im Osten der Iran, im Nordosten Georgien und Armenien. Im Südosten grenzt die Türkei an den Irak und Syrien. Die Landesprache ist Türkisch. In weiten Teilen des Südostens werden aber auch verschiedene kurdische Dialekte gesprochen.

2.1 Die demographische Lage

Im Jahre 1927 betrug die Bevölkerungszahl der Türkei 13.648.270.[9] 80 Jahren später, im Jahr 2007, betrug diese Zahl geschätzte 74 Millionen.[10] Die Bevölkerungswachstum der Türkei liegt bei 1,06%,[11] die Durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 72,62 Jahren.

Die Türkei ist sowohl ein Einwanderungsland als auch ein Auswanderungsland. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs immigrierten Menschen aus den Balkanstaaten, aus dem Nahen Osten, dem Kaukasus, dem Iran, aus Zentralasien und von der Krim in die Republik. Auf der anderen Seite haben Millionen von Menschen die Türkei in den letzten Jahrzehnten verlassen.

In der Frankfurter Rundschau vom 13.04.07 heißt es, dass das Durchschnittsalter in der Türkei lebenden Menschen 28 Jahre beträgt.[12] Somit hat die Türkei eine sehr junge Bevölkerung. Im Jahre 2006 war ein Viertel der Bevölkerung unter 14 Jahren und nur 6,8 Prozent über 65 Jahre alt.[13] Im Jahre 2000 fand die letzte Volkzählung statt. Folgendes Schaubild verdeutlicht die genannten demographischen Daten graphisch:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Bevölkerungswachstum[14]

2.2 Die Parteienlandschaft der Türkei

Die Republik Türkei ist eine parlamentarische Demokratie. Staatspräsident ist seit dem 17.05.2005 Ahmet Necdet Sezer, der von der Nationalversammlung für 7 Jahre gewählt wurde. Der Ministerpräsident heißt seit dem 11.03.2003 Reccep Tayip Erdogan (AKP). Der Außenminister Abdullah Gül (AKP) ist seit dem 14.03.2003 im Amt. Das Parlament, die Türkische Große Nationalversammlung (Türkiye Büyük Millet Meclisi / TBMM), ist eine Kammer mit 550 Sitzen und einer Legislaturperiode von 5 Jahren. Die letzte Wahl fand am 03.11.2002 statt und der Parlamentspräsident ist Bülent Arinc von der AKP. Die Regierung wird von der AKP (Adalet ve Kalkinma Partisi – Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung, Vorsitzender ist Recep Tayyip Erdogan) mit 356 Abgeordneten gestellt.

Die Opposition setzt sich zusammen aus der CHP (Cumhuriyet Halk Partisi – Republikanische Volkspartei, Vorsitzender ist Deniz Baykal) mit 155 Abgeordneten, der ANAVATAN (Mutterlandspartei, Vorsitzender ist Erkan Mumcu), mit 22 Abgeordneten, der DYP (Dogru Yol Partisi – Partei des Richtigen Weges, Vorsitzender ist Mehmet Agar) mit 4 Abgeordneten, der SHP (Sozialdemokratische Partei, Vorsitzender ist Murat Karayalcin) mit 4 Abgeordneten, der HYP mit 1 Abgeordneten und den Unabhängigen mit 4 Abgeordneten.

Die Verwaltungsstruktur ist zentralistisch. Der Staat ist eingeteilt in 81 Provinzen mit je einem Gouverneur (Vali) als oberstem Organ. In den Städten regieren gewählte Bürgermeister (Belediye Baskani), die aber nur über begrenzte Kompetenzen verfügen. So werden die Finanzen aus Ankara zugeteilt und die Städte selbst haben nur relativ geringe Eigeneinnahmen. Die letzten Kommunalwahlen fanden am 28.03.2004 (AKP 42%, CHP 18%) statt.[15]

Die Türkei ist Mitglied der Vereinten Nationen (seit 1945), der NATO (seit 1952); des Europarates (seit 1949), OECD (seit 1948), der Organisation Islamische Konferenz (OIC) (seit 1969), der KSZE/OSZE (seit 1973), der EU-Zollunion (seit 01.01.1996) und assoziiertes Mitglied der WEU (1995-2000). Weiter besteht ein EG-Assoziierungs-Abkommen (seit 1963). EU-Beitrittskandidat ist die Türkei seit dem 11.12.1999 (Europäischer Rat Helsinki).

Das Bruttosozialprodukt belief sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes im Jahre 2005 auf 293,4 Mrd. Euro. Ein Jahr später lag es nach Angaben des CIA Factbook bei 358,2 Mrd. Euro. Das Pro-Kopf-Einkommen der Türkei betrug im Jahre 2005 etwa 4.222 Euro. Ein Euro sind derzeit 1,86 YTL (Stand 10.04.2007) wert.

3 Die wirtschaftliche Entwicklung der Türkei

Nach dem Militärputsch in der Türkei im Jahre 1980 wandelte sich die Türkei von einer importorientierten Wirtschaft mit staatlichen Eingriffen zu einer Marktwirtschaft mit Exportorientierung. Mit dem IWF zusammen wurde ein Konzept ausgearbeitet, mit dem das IWF die Türkei auf ihrem schwierigen Wege der wirtschaftlich fundamentalen Umgestaltung begleitet. Ganz oben auf dem Konzeptblatt stand die Freigabe des Wechselkurses, die Liberalisierung des Außenhandels und die Förderung des Exports.

[...]


[1] http://www.wsws.org/de/2000/sep2000/puts-s12.shtml 02.04.07

[2] http://www.tuerkischebotschaft.de/de/index.htm 13.04.07

[3] [3] http://www.die.gov.tr

[4] ebd.

[5] ebd.

[6] Helaba Volkswirtschaft – Märkte und Trends Länderfokus - Juli 2005

[7] http://www.auswaertiges-amt.de 13.03.2007

[8] http://www.die.gov.tr 2000 Istanbul.ht.

[9] http://de.wikipedia.org/wiki/Demografie_der_T%C3%BCrkei 07.04.2007

[10] Frankfurter Rundschau Ausgabe 13.04.07

[11] https://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/tu.html 02.04.07

[12] Frankfurter Rundschau Ausgabe 13.04.07

[13] https://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/tu.html 07.04.2007

[14] Statistikamt der Türkei

[15] http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3BC%Bckrei#Ergebnis_der_Parlamentswahlen 02.04.07

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Die Bemühung der Türkei für einen Eintritt in die EU
Hochschule
Universität Hamburg
Veranstaltung
Internationale Wirtschaftsprobleme - Globalisierung
Note
1,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
23
Katalognummer
V73873
ISBN (eBook)
9783638636308
ISBN (Buch)
9783638903387
Dateigröße
488 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bemühung, Türkei, Eintritt, Globalisierung
Arbeit zitieren
Turhan Kurt (Autor:in), 2007, Die Bemühung der Türkei für einen Eintritt in die EU, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73873

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