Epilepsie. Geschichte, Formen, Ursachen und Behandlung


Hausarbeit, 2002

20 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Geschichte der Epilepsie

3. Formen der Epilepsie
3.1. Idiopathische Epilepsie
3.2. Symptomatische Epilepsie

4. Einteilung der Epilepsien
4.1. Fokale Epilepsien
einfach-fokale Epilepsie
komplex-fokale Epilepsie
4.2. Generalisierte Epilepsien
Absencen-Epilepsien
Grand-Mal-Anfall
4.3. Unbestimmte Epilepsien
Landau-Kleffner-Syndrom
4.4. Spezielle Epilepsien
Reflexepilepsien

5. Ursachen

6. Auslösende Faktoren eines epileptischen Anfalls

7. Behandlungsmöglichkeiten der Epilepsien
Medikamentöse Therapie
Operative Therapie
Psychologische Therapie

8. Einschränkungen von Epileptikern

9. Was kann ich als Außenstehender bei einem Anfall tun?

10. Nachbetrachtung

11. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Nach den Durchblutungsstörungen sind die Epilepsien die häufigsten chronischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Etwa 0,5 – 1 % aller Menschen leiden an einer chronischen Epilepsie.

Jeder Epileptische Anfall beruht auf einer Hirnfunktionsstörung in Form abnormer elektrischer Entladungen der Nervenzellen. Also kann jeder Mensch unter extremen Bedingungen einen epileptischen Anfall erleiden. Es muss von vornherein zwischen den Begriffen epileptischer Anfall und Epilepsie unterschieden werden, denn damit ist keinesfalls dasselbe gemeint. Der Anfall ist nur ein Symptom. Ein einziger Anfall bedeutet noch keine Epilepsie. Beim epileptischen Anfall handelt es sich um ein einzelnes Geschehen, das sich plötzlich ereignet und meist nach Sekunden oder Minuten auch wieder aufhört. Erst wenn bei einem Menschen ohne ersichtlichen Grund mindestens zwei epileptische Anfälle aufgetreten sind, spricht man von Epilepsie. Etwa 5 % der Bevölkerung erleiden mindestens einmal in ihrem Leben einen solchen Anfall. Bei 4 % dieser Kranken handelt es sich um sogenannte Gelegenheitsanfälle, bei denen der Anfall auf einen bestimmten Auslöser folgt, z.B. durch Streß, Fieber oder chronischen Alkoholismus um einige zu nennen. Prinzipiell ist die Häufigkeit weltweit gleich, da es keine klimatischen oder herkunftsorientierten Unterschiede gibt. Allerdings gibt es folgende Einschränkung. In Ländern, in denen gesundheitliche Störungen, die zur Epilepsie führen können häufiger sind bzw. auf Grund mangelnder hygienischer Standards oder wegen medizin-technischer Unzulänglichkeiten nur ungenügend behandelt werden können, kommt die Epilepsieerkrankung 3-4 mal häufiger vor, als in den sog. Industrieländern. (vgl. H. Schneble, 1996, Epilepsie, S.11-12)

Da die Krankheit Epilepsie überaus Umfassen ist, werde ich mich auf einige ausgewählte Formen beschränken und nur einen groben Überblick über diese Krankheit geben, da sonst der Rahmen dieser Hausarbeit gesprengt wird.

2. Geschichte der Epilepsie

Kaum eine andere Krankheit lässt sich historisch soweit zurückverfolgen wie die Epilepsie. Aus den frühsten schriftlichen Zeugnissen der Menschheitsgeschichte wissen wir, dass diese Krankheit schon in den frühen Hochkulturen – z.B. im Alten Reich der ägyptischen Antike und zur Zeit des babylonischen Königs Hammurabi – Patienten, Ärzte und Gesellschaft in hohem Maße beschäftigt hat.

Das Wort Epilepsie ist vom Griechischen abgeleitet und bedeutet „plötzlich heftig ergriffen und überwältigt" zu werden. Im antiken Griechenland stellte man sich vor, dass die Epilepsie dem Menschen durch Götter oder Dämonen auferlegt würde, man sprach deshalb von einer heiligen Krankheit. Die Ursachen der Epilepsie wurden, je nach Epoche und vorherrschendem Medizinkonzept und Religion unterschiedlich gesehen. Das machte sich auch bei der Behandlung bemerkbar. Epilepsie umgibt auch heute noch das Fluidum des Unerklärlichen und Unheimlichen, viele Ängste und Vorurteile ranken sich um diese Krankheit.

Im 19. Jahrhundert wurden die Epilepsiekranken von den Irren getrennt, weil man eine Ansteckung befürchtete. Dies ist natürlich nicht der Fall.

Anfallskranke können genau wie alle anderen auch psychische Symptome zeigen, traurig, vergesslich oder unkonzentriert sein – aber sie sind nicht geisteskrank! So gibt es eine große Zahl hochbegabter, genialer und berühmter Persönlichkeiten, die nachweislich an einer Epilepsie gelitten haben, z.B. Alexander der Große, Julius Caesar, Georg Friedrich Händel, Niccolo Paganini, Alfred Nobel, Sokrates, van Gogh und Lenin. (vgl. H. Schneble, 1996, Epilepsien, S.12-14 / P. Berlit, 1994, Epilepsien, S. 94 und www.medizininfo.de)

3. Formen der Epilepsie

Es wird unterschieden zwischen Epilepsien, die ohne ersichtlichen Grund auftreten und Epilepsien, denen eine Hirnerkrankung/Hirnschädigung voraus geht.

3.1. Idiopathische Epilepsie

Eine idiopathische Epilepsie zeigt keine Hinweise auf eine grundlegende Erkrankung des Gehirns. Hier muß bemerkt werden, das die Epilepsie keine Erbkrankheit ist. Allerdings wird davon ausgegangen, dass es sich bei diesen Patienten um vorwiegend genetisch bedingte Epilepsien handelt (Schneble 1996, Epilepsie S.53).

Die Wahrscheinlichkeit, dass in einer Familie, in der ein Elternteil an einer idiopathischen Epilepsie leidet, auch bei einem der Nachkommen auftritt, liegt bei etwa 5 – 7 %, bei einer durchschnittlichen Häufigkeit in der Bevölkerung von 0,5 – 1 %. Es wird nicht die Epilepsie an sich vererbt, sondern nur die Neigung zu epileptischen Anfällen. Bis heute lässt sich die Ursache einer Epilepsie nicht exakt aufklären, sodass 20 – 30 % aller Epilepsien der Gruppe der „ätiologisch ungeklärten Epilepsien“ zugeordnet werden müssen. (vgl. H. Schneble, 1996, Epilepsien, S.53)

3.2. Symptomatische Epilepsien

Symptomatische Epilepsien sind solche, bei denen eine erkennbare, objektivierbare cerebrale Erkrankung zugrunde liegt. Sie treten in Folge von Hirnschädigungen auf, die während der Schwangerschaft, der Geburt oder später bis zum Auftreten der Anfälle eingetreten sind. So kann z.B. eine Infektion im Mutterleib, ein Tumor, eine Hirnverletzung, oder eine Hirnentzündung als Ursache des Anfallleidens nachgewiesen werden. Zu unterscheiden sind hier zwei Formen. Ist bei einer symptomatischen Epilepsie die zugrundeliegende Ursache von prozeßhafter Natur (z.B. Hirntumor, degenerative Erkrankung, Stoffwechselstörung), so spricht man von Prozeß-Epilepsien. Treten die symptomatischen Epilepsien in Folge einer abgeschlossenen (stationären) celebralen Störung auf, so spricht man von Residual-Epilepsien. Diese sind – äthiologisch gesehen – die häufigsten Epilepsien. Zu ihnen gehören über 50 % aller Epilepsien.

Nach dem Zeitpunkt des Schädigungseintritts unterscheidet man bei den Residual-Epilepsien folgende Arten. Die pränatalen Formen, die z.B. durch cerebrale Fehlanlagen, Infektionen im Mutterleib oder durch schwere Blutungen der Mutter in der Schwangerschaft hervorgerufen werden. Des weiteren die perinatalen (während der Geburt oder in der Neugeborenenzeit entstandene) Formen, die z.B. durch Gehirnblutungen, Gehirnquetschungen, Sauerstoffmangel oder Gehirninfektionen entstehen. Zuletzt gibt es noch die postnatalen (nach der Neugeborenenzeit, also nach der 4. Woche entstandene) Formen, die z.B. durch Hirnentzündungen, Hirnhautentzündungen, Schädel-Hirnverletzungen oder schwere celebrale Durchblutungsstörungen entstehen.

Prozeß und Residual-Epilepsien können sich als fokale Epilepsie oder als generalisierte Epilepsie äußern. (vgl. H. Schneble, 1996, Epilepsie, S.52-53)

4. Einteilung der Epilepsien

Früher teilte man die Epilepsien einfach nach ihrem Schweregrad ein. Zum einen der Grand-mal, der „große“ Anfall und der Petit-mal, der „kleine“ Anfall. Diese grobe Einteilung wurde immer mehr verfeinert, je nach Ursprungsherd und Ausbreitungsgrad der Epilepsie. Außerdem wurde der Grad der Bewusstseinstrübung, d.h. mit oder ohne Bewusstseinsverlust, als Klassifikationskriterium mitaufgenommen. Zusätzlich hat man beobachtet, dass bestimmte Epilepsiearten in ganz bestimmten Entwicklungsabschnitten der Kindheit und Jugend auftreten. Diese vielen, für Laien fast unüberschaubare Anzahl von Epilepsiearten kann man grob in vier Gruppen bündeln, abhängig von dem Ursprungsort des „bioelektrischen Gewitters“ und seinem Verbreitungsgrad.

4.1. Fokale Epilepsien

Die fokalen Anfälle werden weiter unterteilt in einfache fokale Anfälle, bei denen das Bewusstsein erhalten bleibt und komplexe fokale Anfälle, bei denen das Bewusstsein getrübt ist. Fokale Anfälle können auch sekundär in generalisierte Anfälle übergehen, man spricht dann von sekundärer Generalisierung.

[...]

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Epilepsie. Geschichte, Formen, Ursachen und Behandlung
Hochschule
Hochschule Koblenz (ehem. FH Koblenz)  (Fachbereich Sozialwesen)
Veranstaltung
Gesundheit und Krankheit im Alter
Note
2,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
20
Katalognummer
V7329
ISBN (eBook)
9783638146234
Dateigröße
532 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Epilepsie, Gesundheit, Krankheit, Alter
Arbeit zitieren
Armin Anders (Autor:in), 2002, Epilepsie. Geschichte, Formen, Ursachen und Behandlung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7329

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