Römische Stadtanlagen und die Weltstadt Rom


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

17 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Gliederung:

1. Die Stadt Rom
1.1. Geschichte der Stadt
1.2. Architektur
1.2.1. Bauten des politischen Lebens
1.2.2. Bauten des Geschäftslebens
1.2.3. Wohnhäuser
1.2.4. Religiöse und repräsentative Bauten
1.3. Infrastruktur
1.3.1. Aquädukte
1.2.3. Thermen
1.2.4. Theater

2. Römische Stadtanlagen
2.1. Stadtplanung
2.2. Fallbeispiel Köln

Literaturverzeichnis:

Abbildungen:

1.Die Stadt Rom

1.1. Geschichte der Stadt

Laut der allgemein bekannten Gründungssage haben Romulus und Remus, Nachfahren des Trojaners Aeneas die Stadt gegründet, nachdem sie von einer Wölfin aufgezogen worden waren. Erste latinische Siedlungen sind bereits für das 10.-9. Jh. v. Chr. nachzuweisen. Die Stadtwerdung ging vermutlich unter Tarquinius Priscus um 600 v. Chr. von statten. Zunächst ist Rom lediglich eine kleine Siedlung, die jedoch schnell wächst. Dieser stetige Zuwachs lässt Rom letzten Endes durch fortwährende Expansion zur Weltstadt anwachsen. Wie bei den meisten Stadtgründungen ist es auch in Rom die natürliche Umgebung, die optimale Voraussetzung dazu bietet. Im Einzelnen ist es der Standort an der Tiberinsel sowie der Übergang über den Fluss.

Die Entstehung eines Marktes an diesem Flussübergang, welcher schnell zu einem verkehrsreichen Punkt (später das Forum Boarium) wird, führt zu ständig neuen Ansiedlungen in der Umgebung. Zunächst werden erste befestigte Siedlungen auf den Hügeln errichtet, die eine gute Kontrolle des Flussübergangs ermöglichen. Erst später erstreckt sich der Bau der Stadt auf alle sieben Hügel, aufgeteilt in vier Stadtteile:

- Suburbana
- Esquilina
- Collina
- Palatina[1]

Durch die Trockenlegung der Sümpfe mithilfe eines ausgeklügelten Kanalsystems (Cloaka Maxima) entsteht ein neues wirtschaftliches Zentrum, das Forum Romanum. 387 v. Chr. mit der gallische Invasion wird fast die ganze Stadt zerstört. Mit dem Wiederaufbau erfolgt eine Erweiterung der Stadt auf 426 ha mit neuer Stadtmauer. Mitte des 3. Jh. ist Rom mit 285 ha die größte Stadt der italischen Halbinsel. Erste Gebäude werden auf dem Marsfeld errichtet (221 v. Chr. Circus Flaminius, 50 v. Chr. Theatrum Pompeji).

Das Forum Romanum wird immer weiter ausgebaut; die erste Basilika wird 184 v. Chr. errichtet, es ist die Basilika Portia. Mit Beginn der Kaiserzeit steigt die Bautätigkeit enorm an. Es entstehen Platzprobleme, welche zu dem Abriss alter Bauten führen, um Platz für Neue zu schaffen.

Mit dem Bau des ersten kaiserlichen Palastes wird auf dem Palatin begonnen.

Auch die private Bautätigkeit nimmt langsam zu. Man geht zu dem Bau von mehrstöckigen Wohnhäusern über, um dem drohenden Platzmangel aus dem Wege zu gehen. Um die Jahrtausendwende hat Rom ca. eine halbe Million Einwohner.

Durch den, vermutlich von Kaiser Nero verursachten großen Brand von 64 n. Chr., verändert sich das Stadtbild.

Zerstörte Stadtteile werden nach systematisch geplanten Entwürfen wieder aufgebaut. Es werden regelmäßige Häuserzeilen und breite Strassen angelegt. Eine Beschränkung der Bauhöhe der Häuser wird festgelegt, sowie die Verwendung von feuerfester Bausubstanz vorgeschrieben.

Zeitgleich mit dem Gipfel der Macht des römischen Reiches, erreicht dessen Hauptstadt im 3. Jh. n. Chr. den Höhepunkt seiner Entwicklung. Die Stadt erscheint in ihrer Anlage geschlossen und endgültig.

Zwei der letzten bedeutenden öffentlichen Bauwerke Roms entstehen in dieser Zeit:

- die Thermen des Caracalla
- die Konstantinsbasilika

Im Laufe der Zeit kommt es zu einer Abwendung von der klassischen Ausgewogenheit von Struktur und schmückenden Details. Bildhauerei und Malerei werden unwichtiger. Die Bautechnik ist in der Ausführung einiger Gewölbe weit fortgeschritten(z.B. das Pantheon).

Nach der Verlagerung der Hauptstadt des römischen Reiches nach Byzanz, entstehen keine großen öffentlichen Bauwerke in Rom mehr.

1.2. Architektur

Das Werk des Vitruvius Pollio „De architectura“ gilt in der Antike als Leitfaden und Lehrbuch für römische Baumeister.

Vitruv sieht den Hellenismus als den Höhepunkt der Baukunst an. Zunächst wurde von den Baumeistern der griechische Stil lediglich Kopiert. Später entwickelten sie einen eigener Stil:

- Sie ergänzten die klassischen Säulenordung

durch die toskanische und

die komposite Ordnung[2]

- Neue Baustoffe wurden entdeckt
- neue Form der Halle entworfen, z.B. die Basilika als

Versammlungsraum, Markt- u. Lagerhalle, meist dreischiffig,

z.T. mit Satteldach, Tonnengewölb oder hölzernem Dachstuhl

- Die Technik der Gewölbe (Tonnengewölbe), Kuppeln wird

immer ausgereifter

- Entstehung von Funktionsbauten

Technisch sind die römischen Baumeister den Griechen inzwischen weit überlegen, z.B. was die Aquädukte und Kuppeln angeht.

1.2.1. Bauten des politischen Lebens

Das Forum Romanum:

Es besteht aus einem großen rechteckigen offnen Platz im Zentrum jeder römischen Stadt.Es dient z.B. an Markttagen als Versammlungsort aber auch bei religiösen Festen, Volks-versammlungen und anderen öffentlichen Ereignissen.Das Forum Romanum ist das Zentrum für alle städtischen Behörden und Regierungsorgane.In Rom unterlag es nie einer einheitlichen Planung.Nach und nach wurde es durch den Bau von Läden, Tempeln, Basiliken erweitert.[3]

Politisches Zentrum:

Die Curia ist dasTagungsgebäude des Senats. Zu beiden Seiten eines zentralen Ganges befinden sich Sitzgelegenheiten auf drei Stufen. Es bietet Platz für ca. 300 Mitglieder, trotz der üblichen 600 Senatoren.

Das Commitium[4] ist der Platz der Volksversammlung. Auf diesem finden Abstimmung (ohne Diskussion) über einzelne Magistrate, Gesetze und andere Entscheidungen, die vom Senat vorgeschlagen werden, statt.

1.2.2. Bauten des Geschäftslebens

Wie bereits erwähnt wurde, ist das Forum Romanum das wirtschaftliches Zentrum einer jeden Stadt. In Rom stehen rund um das Forum herum Basiliken, Hallen, Ladenzeilen (sog. Tabernae)[5] und auch Wohnhäuser. Die Tabernae sind aneinander gereihte in sich geschlossener Ladenlokale, ähnlich wie es sie zu dieser Zeit auch in Griechenland gab. Sie gehören dem Staat und werden verpachtet. Oft sind sie Basiliken vorgelagert, an der Front von Häusern gelegen oder Unterbau von Tempeln integriert. In ihnen befinden sich Handwerksbetriebe, Bäckereien, Färbereien, Garküchen oder auch Schankstuben. Verderbliche Esswaren hingegen wurden auf den Märkten (Marcella) unter Portiken verkauft, da es dort kühler war und es in der Mitte dieser Märkte Brunnen gab, in denen die angebotenen Waren gewaschen werden konnten.

1.2.3. Wohnhäuser

Bis zum 3. Jh. n. Chr. leben in Rom zwischen 700 000 und 1 Million Menschen. Wie in der heutien Zeit auch, unterschieden die Römer zwischen Einfamilienhäusern (domus) und Mietshäusern für mehrere Haushalte (insulae).

Domus:

Die Domus[6] genannten Einfamilienhäuser sind hervorgegangen aus dem einfachen Atriumhaus, welches in dem griechischen Peristyl-Haus seinen Ursprung hat. Es ist ein zweigeschossiges Einfamilienhaus, welches nach außen hin geschlossen, nach innen jedoch sehr offen ist. Die Räume sind um das Atrium herum gruppiert , welches eine Grundfläche von ca. 800 bis 1000 qm misst. Ausschließlich reichere Familien, die sich ein entsprechend großes Grundstück kaufen konnten, wohnten in diesen Häusern.

[...]


[1] Siehe Abb. 1

[2] Siehe Abb. 2

[3] Abb. 3

[4] Abb. 4

[5] Abb. 5

[6] Abb. 6

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Römische Stadtanlagen und die Weltstadt Rom
Hochschule
Christian-Albrechts-Universität Kiel  (Geographisches Institut)
Veranstaltung
Die Europäische Stadt
Note
1,5
Autor
Jahr
2006
Seiten
17
Katalognummer
V72551
ISBN (eBook)
9783638629621
Dateigröße
3165 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Römische, Stadtanlagen, Weltstadt, Europäische, Stadt
Arbeit zitieren
Anna Damm (Autor:in), 2006, Römische Stadtanlagen und die Weltstadt Rom, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72551

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