Intelligenz - Lehr-/Lernvorgänge aus neurowissenschaftlicher, evolutionsbiologischer und genetischer Perspektive


Hausarbeit, 2007

27 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Was ist Intelligenz?
2.1 Definition des Begriffes Intelligenz
2.2 Kriterien für Intelligenz
2.3 Sieben Intelligenzen in ihrer Urform

3 Was ist der Intelligenzquotient und wie wird er ermittelt?
3.1 Definition des Begriffes Intelligenzquotient
3.2 Wie wird dieser Intelligenzquotient ermittelt?
3.3 Kritikpunkt an Intelligenztests

4 Die Anlage - Umwelt – Kontroverse

5 Der Einfluss der Anlage

6 Der Einfluss der Umwelt

7 Multiple Intelligenz in den Schulen
7.1 Evaluierung: Der Erste Reflex (von H. Gardner)
7.2 Gefahren von Evaluierung

8 Ein Rorschachtest
8.1 MI-Theorie als Werkzeug
8.2 Schritte zur Einrichtung einer MI-Umgebung

9 Die Wege zum Verstehen
9.1 Vielfache Intelligenz und die Bildungsziele
9.2 Verstehen heisst Anwenden
9.3 Arbeit mit Analogien
9.4 Vielseitige Erfassen des Themenkernes

10 Die Multiple Intelligenz ausserhalb der Schule (am Beispiel des Kindermuseums)

11 Fazit

Literaturverzeichniz

1 Einleitung

In der heutigen modernen Gesellschaft gelten hauptsächlich die Mottos: ,,Höher, Schneller, Weiter" oder auch ,,jeder ist seines Glückes Schmied". Egal in welchen Lebenssituationen, ob im Berufsleben, im Sport oder auch im Familienleben, jeder will der Beste sein. Deswegen ist es nicht sehr verwunderlich, dass gerade die Begriffe Intelligenz und Begabung unsere moderne Gesellschaft entscheidend prägen. Dies wird noch weiter verdeutlicht, dass bei den meisten Auswahlverfahren für Bildungs- und Berufsentscheidungen Tests angewandt werden, die die Intelligenz und Begabung messen sollen.

In diesem ständigen Konkurrenzkampf und den ständigen Auswahlverfahren fällt auf, dass es Menschen gibt, denen ohne größere Anstrengungen alles zu gelingen scheint, Menschen, von denen man glaubt, dass sie den Erfolg mit in die Wiege gelegt bekommen haben. Dem gegenüber gibt es Menschen, die trotz größter Anstrengung nicht vorwärts kommen. Auch an Schulen zeigt es sich, dass es Schüler gibt, die ohne viel zu lernen die besten Noten haben, demgegenüber wiederum Schüler stehen, die trotz größter Lernanstrengung die Schule nur mit knapper Müh und Not bestehen.

Mit diesen Phänomenen beschäftigt sich auch die Wissenschaft. Dabei waren anfangs vor allem die Extremfälle von großer Bedeutung. Die Forscher interessierten zum einen die Hochbegabung und andererseits die Schwachbegabung. Dabei versuchen die Forscher zu klären, was überhaupt Intelligenz ist und mit welchen Mitteln man diese messen kann. Eine weitere Frage die sich die Intelligenzforschung stellt, ist die Frage woher die Intelligenz kommt und ob es nur eine Intelligenz gibt. Sowie die Frage, ob die Intelligenz Anlage bedingt ist oder ob sie durch die Umwelt gesteuert wird. Mit diesen Fragen unter anderem werde auch ich mich in meiner folgenden Arbeit beschäftigen und versuchen zu klären.

2 Was ist Intelligenz?

2.1 Definition des Begriffes Intelligenz

Die wissenschaftlichen Definitionen sind sehr zahlreich und sehr unterschiedlich. Hier habe ich zwei herraus genommen, die meiner Meinung nach die treffendsten sind.

Nach H. Gardner (in seinem Buch Intelligenzen):

„Ich verstehe Intelligenz […] als biopsychologisches Potential zur Verarbeitung von Informationen, das in einem kulturellen Umfeld aktiviert werden kann, um Probleme zu lösen oder geistige oder materielle Güter zu schaffen, die in einer Kultur hohe Wertschätzung genießen.“[1]

Nach dem Wörterbuch der Pädagogik:

„(lat. intelligentia Einsicht, Erkenntnisvermögen, Verstand; engl. intelligence) Es gibt keine allgemein anerkannte wissenschaftliche Definition des Begriffs Intelligenz, wohl aber Gemeinsamkeiten, die in den meisten Definitionen wiederkehren. Im allgemeinen Sinne ist Intelligenz die Anpassungsleistung eines Organismus an seine Umwelt und deren Veränderungen durch Lernen; im engeren Sinne die Fähigkeit des Menschen zur gedanklichen Erfassung und Strukturierung einer neuen Aufgabenstellung und deren zielgerichteten Lösung durch Aktualisierung und Umstrukturierung bereits vorhandener Kenntnisse und Fähigkeiten (Transfer), jedoch nicht durch bloßes Ausprobieren und daraus resultierende Erfahrungen. Welche und wie viele Faktoren zum intelligenten Verhalten gehören, hängt von den zugrunde liegenden Intelligenztheorien ab.“[2]

2.2 Kriterien für Intelligenz

(Unterteilung nach den wissenschaftlichen Herkünften, nach H. Gardner)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[3][4][5][6][7][8][9][10]

2.3 Sieben Intelligenzen in ihrer Urform

H. Gardner hat sieben autonome menschliche Intelligenzen statuiert.

Die ersten zwei Intelligenzen (die sprachliche und logisch-mathematische) sind vor allem in der schulischen Bildung sehr von Bedeutung.

Die sprachliche Intelligenz zeichnet sich besonders durch die Sensibilität des Sprechaktes, sowie des Schreibens von Wörtern aus und „… die Fähigkeit, Sprachen zu lernen, Sprachen zu bestimmten Zwecken zu gebrauchen.“[11] Vor allem Rechtsanwälte, Dichter, Poeten, Autoren und Rhetoriker sollten eine hohe sprachliche Intelligenz besitzen um „Erfolgreich“ zu sein.

Die Logisch-mathematische Intelligenz dagegen besitzt die Abilität , „… Probleme logisch zu analysieren, mathematische Operationen durchzuführen und wissenschaftliche Fragen zu untersuchen.“[12] Naturwissenschaftler, Mathematiker, Informatiker und Logiker zählen zu dem Kreis der Menschen mit einer hohen logisch-mathematischen Intelligenz.

„Die Verbindung von sprachlicher und logisch-mathematischer Intelligenz ist zweifellos ein Segen für Schüler/innen und Stundenten/innen wie überhaupt für jeden, der regelmäßig Tests absolvieren muß.“[13]

Die anderen 4 Intelligenzen nach H. Gardner sind:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[14][15]

Aber ich erwähnte ja Sieben Intelligenzen, die siebte Intelligenz ist die soziale (Interpersonale) Intelligenz. Die Soziale Intelligenz unterteilt sich in zwei Aspekte, erstens das soziale Bewusstsein, dieses impliziert ein unmittelbares Gespür für die Befindlichkeit anderer Personen, „…ein Verständnis ihrer Gefühle und Gedanken und ein intuitves Erfassen sozial schwieriger Situationen.“[16]

Wichtige Aspekte des sozialen Bewusstseins sind nach Goleman:

- Zugewandtheit, das bedeutet, dass diese Menschen aufmerksam zuhören und ihrem Gesprächspartner zugewandt sind.
- Primäre Empathie, das heißt, das diese Menschen sich in andere gut hineinfülhen können und die nonverbalen emotionalen Signale ihres Gegenübers verstehen.
- Empathische Genauigkeit
- Soziale Kognition

Zweitens die sozialen Fertigkeiten, diese „…basieren auf dem sozialen Bewusstsein und sind die Voraussetzung für eine ungestörte, erfolgreiche Interaktion.“[17]

Aber was sind das für Fertigkeiten?

- Synchronie, bedeutet: einwandfreie Interagtion auf der nonverbalen Stufe.
- Selbstdarstellung, heißt: effektive Darstellung der eigenen Person
- Einflussnahme: Steuerung von dem Ereignis sozialer Interagtion
- Fürsorglichkeit: Beachtung der Bedürfnisse anderer Menschen und das entsprechende verhalten dazu zeigen

3 Was ist der Intelligenzquotient und wie wird er ermittelt?

3.1 Definition des Begriffes Intelligenzquotient

Der IQ ist eine Maßzahl dafür, wie die Intelligenz einer Person im Verhältnis zu einer Gruppe, die für diese Person repräsentativ ist, beschrieben werden kann. Der IQ gibt dabei die jeweilige positive oder negative Abweichung der Leistung einer Person im Test vom Durchschnitt oder Mittelwert dieser Bezugsgruppe an. Eine solche Bezugsgruppe könnten zum Beispiel Jugendliche zwischen 15 und 16 Jahren im deutschsprachigen Raum sein. Daher spricht man auch vom „Abweichungs-IQ“. Unabhängig von der jeweils betrachteten Bezugsgruppe wird der Mittelwert der Gruppe immer auf IQ 100 festgelegt.

3.2 Wie wird dieser Intelligenzquotient ermittelt?

Eine Definition besagt, dass Intelligenz das ist, was der Intelligenztest misst. Wie kann man aber etwas messen, für das es keine einheitliche Definition gibt? Wie misst man ein abstraktes Konstrukt? Welche Vorraussetzungen benötigt man um überhaupt Intelligenz messen zu können?

Im Jahre 1905 entwickelte Alfred Binet den ersten brauchbaren Intelligenztest. Ziel war es herauszufinden, wie man am besten geistig behinderte Kinder unterrichten kann. Um dieses herausfinden zu können musste Binet erst herausfinden, wie man Intelligenz misst bevor man ein Unterrichtsprogramm für behinderte Kinder planen konnte.[18] Binet ließ Kinder verschiedenen Alterstufen in normalen Schulen und in Spezialeinrichtungen für geistig Behinderte Aufgaben lösen und beobachtete die Ergebnisse. Er ging an die Vorbereitung eines Intelligenztests, der objektiv bewertbare Problemsituationen enthielt, Aufgaben, die wenig von unterschiedlichen Umweltbedingungen beeinflusst werden und zu deren Lösung man eher Urteilsfähigkeit und logischen Denkens als eines mechanischen Gedächtnisses benötigt. Seine Aufgaben berücksichtigten unter anderem Urteilsfähigkeit, Verständnis und schlußfolgerndes Denken. Die Testaufgaben legte er dann Schülern zur Bearbeitung vor. Wurde eine Aufgabe von mehr als 70% der Kinder gleichen Alters richtig beantwortet, wählte er diese Aufgabe für einen Intelligenztest für die betreffende Altersstufe aus.

Das Ergebnisse die Binet aus diesem Test erlangte nannte er Intelligenzalter. Das Intelligenzalter gibt das Alter an in dem einen Kind einen bestimmten Testwert erreichen kann. Entspricht beispielsweise der Testwert eines Kindes dem arithmetischen Mittel der Werte, die die Vergleichsgruppe der 10 jährigen erzielen, so hat das Kind ein Intelligenzalter von 10.[19] Nach einem Vorschlag von William Stern wurde später der Intelligenzquotient durch ein Verhältnismaß errechnete, indem man das geistige Alter, der bei Binet Intelligenzalter genannt wurde, durch das chronologische Alter bzw. Lebensalter dividiert. Dieses dann mit der Zahl 100 multipliziert.[20] Dagegen war Sterns Absicht einen Wert zu finden, dessen Bedeutung sich nicht mit zunehmendem Alter verändert. Der Intelligenzquotient veranschaulicht somit die intellektuellen Fähigkeiten eines Menschen innerhalb seiner Altersgruppe. Ein Intelligenzquotient von 100 besagt, dass die Testperson im Durchschnittsbereich der Leistungen seiner Altersgruppe liegt.

[...]


[1] Gardner, H. 2002, S. 46-47

[2] Schaub, Horst / Zenke, Karl G. 2004, S. 276

[3] Gardner, H. 2002, S.49

[4] Gardner, H. 2002, S.49

[5] Gardner, H. 2002, S.50

[6] Gardner, H. 2002, S.51

[7] Gardner, H. 2002, S.52

[8] Gardner, H. 2002, S.52

[9] Gardner, H. 2002, S.54

[10] Gardner, H. 2002, S.54

[11] Gardner, H. 2002, S.55

[12] Gardner, H. 2002, S.56

[13] Gardner, H. 2002, S.56

[14] Gardner, H. 2002, S.56

[15] Gardner, H. 2002, S.57

[16] Goleman, D. 2006, S.134

[17] Goleman, D. 2006, S.134

[18] vgl. Rost, 1989

[19] vgl. Zimbardo, 1995

[20] vgl. Drever, 1970

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Intelligenz - Lehr-/Lernvorgänge aus neurowissenschaftlicher, evolutionsbiologischer und genetischer Perspektive
Hochschule
Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg)
Veranstaltung
Seminar: Biologische Grundlagen des Lernens
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
27
Katalognummer
V72500
ISBN (eBook)
9783638632577
ISBN (Buch)
9783638654081
Dateigröße
493 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Intelligenz, Lehr-/Lernvorgänge, Perspektive, Seminar, Biologische, Grundlagen, Lernens
Arbeit zitieren
Stefanie Leonhardi (Autor:in), 2007, Intelligenz - Lehr-/Lernvorgänge aus neurowissenschaftlicher, evolutionsbiologischer und genetischer Perspektive, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72500

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