Geschlechtsunabhängige Unterschiede im kindlichen Spielverhalten


Hausarbeit, 2004

20 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zum Begriff des Spiels

3. Spieltheorien

4. Entwicklung des Spiels
4.1 Spielarten

5. Mädchenspiele – Jungenspiele
5.1 Geschlechtsabhängige Unterschiede im Spielstil
5.2 Unterschiedliche Themen der Rollenspiele

6. Fazit/Schluss

7. Beobachtung
7.1 Zu den Gruppen
7.2 Beobachtungsergebnisse
7.3 Schlussbemerkung

8. Literaturliste

1. Einleitung

Vergleicht man gleichaltrige Gruppen von Mädchen und Jungen miteinander, werden Unterschiede sichtbar, die durch folgende Aussagen verdeutlicht werden:

Häufig hört man von Jungen:

„Mit Mädchen spiel ich nicht – ich bin doch kein Mädchen.“

Mädchen dagegen äußern sich häufig wie folgt:

„Die Jungen prügeln sich doch ständig, die sind doch blöd.“

Mit der Frage ob und wie sich die Mädchengruppen von den Jungengruppen im Spielverhalten unterscheiden soll sich die Arbeit beschäftigen. Dabei gehe ich einleitend auf den Begriff des Spiels ein, nenne anschließend einige der klassischen Spieltheorien und setze im Folgenden einen Schwerpunkt auf die Entwicklung des Spiels unter Berücksichtigung unterschiedlicher Spielarten. Nach diesem beschreibenden, ersten Teil beschäftige ich mich in einem weiteren Schwerpunkt mit dem direkten Vergleich von Mädchen- und Jungenspielen, wobei ich neben den konkreten Unterschieden auch auf die verschiedenen Themen der Spiele eingehe.

Die vorliegende Arbeit soll zeigen, inwiefern sich Mädchen- und Jungenspiele voneinander unterscheiden und welche Bedeutung die unterschiedlichen Spielarten für die Entwicklung beider Geschlechter haben.

Ich beginne meinen ersten Teil der Hausarbeit mit einer Begriffsklärung des Wortes „Spiel“.

2. Zum Begriff des Spiels

Das Wort „Spiel“ bedeutet ursprünglich: „unterhaltene Beschäftigung, fröhliche Übung“[1]. Das Spielen ist eine Tätigkeit, die zwanglos und zweckfrei nur aus Freude an ihrer Ausübung, ihrem Inhalt oder ihrem Ergebnis ausgeführt wird. Dennoch gibt es dafür keine einheitliche Definition. Man unterscheidet beim Spielen verschiedene Erscheinungsformen, Bedeutungen und Funktionen. Sein Auftreten ist an vielfältige Bedingungen geknüpft. Deshalb ist das Spiel eine Form von Aktivität, die sowohl von Kindern, als auch von Erwachsenen praktiziert wird. Mit zunehmendem Alter wird das Spiel differenzierter und vielfältiger, Spielformen entwickeln sich.[2]

Im Folgenden gebe ich eine kurze Übersicht über verschiedene Spieltheorien und deren Bedeutung für das Spiel.

3. Spieltheorien

Seit langem setzt man sich mit der Bedeutung und Funktion des Spiels für die kindliche Entwicklung wissenschaftlich auseinander. Es gibt zahlreiche Deutungen des Spiels, von denen sich als die bekannteste, zum Teil schon klassische Theorien, die folgenden nennen lassen:

- Theorie des Kraftüberschusses

Spencer (1855) deutet das Spiel als Kräfteüberschuss des Spielenden. Die überschüssigen Körperkräfte werden im Spiel aufgefangen und abgebaut.

- Erholungstheorie

Schaller (1861) und Lazarus (1883) stellen die Theorie auf, dass im Spiel Kräfte aktiviert werden. Dabei wird die Energie des Kindes nicht abgebaut, sondern aufgebaut, so dass das Kind sich im Spiel erholen kann.

- Einübungstheorie

Groos (1899) sieht das Spiel als eine Vorübung auf das Leben als Erwachsener. Das Kind nimmt die Dinge seiner Umwelt auf und verarbeitet sie im Spiel.

Keine dieser Theorien steht für sich allein oder schließt eine andere aus. Sie dienen als Hilfe, die Gefühle, Erfahrungen und Erkenntnisse des Kindes beim Spiel als Ganzes zu erfassen und zu bewerten.[3]

4. Entwicklung des Spiels

Eine starre Trennungslinie zwischen den verschiedenen Spielformen ist nicht möglich, denn die Kindesentwicklung verläuft nicht sprunghaft, sondern Schritt für Schritt, vorwärts wie rückwärts. Progressive und regressive Vorgänge wechseln sich ständig ab.

Ein Überblick über die verschiedenen Spielarten dient zur Verdeutlichung der Entwicklung des Spiels und wird im kommenden Kapitel thematisiert. Dabei wird insbesondere das Symbol-, Rollen- und Regelspiel genauer betrachtet.

4.1 Spielarten

- Sensumotorisches Spiel

Das Kind zeigt in den ersten zwei Lebensjahren Aktivitäten, die als sensumotorisches Spiel bezeichnet werden. Das Kind hat Freude an der eigenen Körperbewegung und führt diese gern aus. Diese Bewegungen richten sich mit der Zeit auf Gegenstände aus der Umwelt. Das sensumotorische Spiel nimmt zwischen dem siebten und dreißigsten Monat allmählich ab. Bereits ab dem achtzehnten Lebensmonat treten komplizierte Handlungen mit den Gegenständen auf.[4]

[...]


[1] Microsoft Encarta Enzyklopädie Plus 2000

[2] Microsoft Encarta Enzyklopädie Plus 2000

[3] vgl. Oerter, Rolf: Kindheit. In: Oerter, Rolf und Montada, Leo (Hrsg.): Entwicklungspsychologie, 4. Aufl. Psychologie Verlags Union, Weinheim. 1998. S. 249ff

[4] vgl. ebd.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Geschlechtsunabhängige Unterschiede im kindlichen Spielverhalten
Hochschule
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
Autor
Jahr
2004
Seiten
20
Katalognummer
V71520
ISBN (eBook)
9783638632065
Dateigröße
413 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Geschlechtsunabhängige, Unterschiede, Spielverhalten
Arbeit zitieren
Margarethe Gawlik (Autor:in), 2004, Geschlechtsunabhängige Unterschiede im kindlichen Spielverhalten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71520

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